Bomben in der Göttinger WeststadtGeschichte des Problems: Hinterlassenschaft des Krieges 2023 Bergung/Entschärfung/Sprengung weiterer Weltkriegsbomben in der Weststadt und Evakuierung eines geplagten Stadtteils 2010 Explosion bei Bombenräumung: 3 Tote , 2 Schwerverletzte 2021
Mitten in der Pandemie Evakuierung
Aktuell 22.9.2023 Evakuierung
von Samstag, 6.00 Uhr, bis zur Entwarnung. Bei einer Missachtung des
absoluten Aufenthalts- und Betretungsverbots im Sperrgebiet bis zur
Entwarnung wird eine Geldbuße bis zu 5.000 Euro angedroht. Für die Sprengung der Bomben sind zuvorderst im Einsatz Sprengmeister Thorsten Lüdeke, und Marcus Rausch, stellvertretender
Dezernatsleiter und Sprengmeister, vom Kampfmittelbeseitigungsdienst
Niedersachsen:
Organisation
außerhalb des Sperrgebietes Berufsfeuerwehr der Stadt Göttingen, Frank Gloth, stellv. Fachbereichsleitung: Organisatorisches zur Evakuierung inkl.
Unterbringung, Transport und beteiligte Hilfsorganisationen. Göttinger
Verkehrsbetriebe Zuständig für den Shuttle-Service zum Evakuierungszentrum
und zurück. Technisches
Hilfswerk, THW Zuständig für unterstützende
Tätigkeiten bei den Vorbereitungen für den Einsatz (z.B. Abdeckungen
für die Bombenverdachts-Stellen bauen und montieren, Sandsäcke füllen
und platzieren, Leinesperrungen errichten) und während des Einsatzes
(z.B. Materialtransporte). Deutsches
Rotes Kreuz Zuständig für Krankentransporte aus dem Evakuierungsgebiet
heraus und nach der Entwarnung wieder zurück.
Deutsche Bahn Zuständig für den Schienenersatzverkehr.
Albaniplatz, Göttingen Arbeiter-Samariter-Bund,
ASB Zuständig für die Verpflegung der Einsatzkräfte. Ortsfeuerwehr Holtensen Ortsfeuerwehr
Grone Bereitschaft für einen Brandfall in der Stadt.
Polizeiinspektion Göttingen Evakuierungskontrollen und Kontrollen des
Sperrgebietes Johanniter-Unfall-Hilfe
e.V., JUH Zuständig für das Evakuierungszentrum
mit Haustierstation goe.de/bombenverdacht Liveblog
der Stadt Göttingen Mehrsprachige
Hinweise für Anwohnende im Evakuierungsgebiet
Geschichte: Hinterlassenschaft des Krieges Der ganze Bereich um den Schützenplatz war im Krieg das Ziel von Bombenangriffen gewesen, weil hier die Lokhalle stand und im heutigen Industriegebiet Flughafenanlagen waren. In der Pfalz-Grona-Breite war vor Jahren eine Bombe im Erdreich hochgegangen als gerade ein Bus darüber fuhr (für diese Einschätzungen sprechen nach Fachleuten die seismischen Aufzeichnungen der Geo-Institute) allerdings wurde immer wieder die Möglichkeit einer Gasexplosion infolge einer defekten Leitung dagegen gestellt, was das Entschädigungsverfahren für den Busfahrer in die Länge zog. Das Foto unten zeigt einen Ausschnitt aus einer Luftaufnahme, die bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg entstand. In der Mitte von oben nach unten verlaufend ist die Leine zu sehen, das dunkle Feld rechts daneben ist der Schützenplatz mit den Bombentrichtern und Baracken in denen Zwangsarbeiter/innen für die Arbeit in der Lokhalle untergebracht waren. Das linke helle Feld ist der damals noch nicht bebaute Teil des Blümchenviertels. Nicht im Ausschnitt zu sehen ist ein brennendes Gebäude des damaligen Flughafens in der Grätzelstraße.
2023 Bergung/Entschärfung/Sprengung weiterer Weltkriegsbomben in der Weststadt und Evakuierung eines geplagten Stadtteils Jetzt nach 78 Jahren werden immer noch Bomben in der Erde gesucht und gefunden, die 1945 auf Göttingen niedergegangen sind, weil in der Nähe eine Lokhalle damals für die Reparatur von Transportzügen existiert. Am Samstag den 25.3.23 bis Sonntag 26.3. spät abends herrscht für die ca. 8.500 Bewohner*innen der Göttinger Weststadt wieder Ausnahmezustand. Zum x-ten Mal. Am Samstag Nachmittag wurden 2 der Bomben gesprengt. Dummerweise liegen
der Bahnhof und wichtige Straßen im 1 km Evakuierungsradius. Der
Bahnverkehr in der Nord-Südachse ist 2 Tag blockiert bzw sehr stark
erschwert.
2021
Mitten in der Pandemie Evakuierung 17. Jan. Mehr als
75 Jahre liegen Bomben-Blindgänger in der Weststadt Göttingen. Jetzt
während Corona Covid19 sollen Fundorte untersucht u 8300 Menschen unter
Lockerung der Schutzregeln evakuiert werden.
Kann das nicht noch ein paar Monate warten? Was ist der genaue Grund dafür, dass ausgerechnet jetzt nach Blindgängern gebuddelt werden soll? Darüber findet sich nichts in den Berichten. Normalerweise geht es dabei um Baumaßnahmen, die würden sich verschieben lassen.
Rechtsgrundlagen
für Evakuierungen |
2010: Bombenräumung, 3 Tote und 2 Schwerverletzte 1.6.10 / Nachdem am Dienstag den 1.6.10 das Grundwasser aus dem Loch abgepumpt worden war bestätigte sich die Vermutung, dass eine zweite Bombe liegt. Es handelt sich wiederum um eine Bombe amerikanischer Bauart mit einem Säurezünder. Die Stadtverwaltung (Ordnungsamt, Berufsfeuerwehr etc.) bereiten nun die erneute Evakuierung vor. Mit dem Transport kranker, bettlägeriger und gehbehinderter Menschen soll unmittelbar begonnen werden. Spätestens um 20.00 Uhr starten die erforderlichen Evakuierungs- und Absperrmaßnahmen vor Ort. Dazu werden wie am vergangenen Donnerstag hunderte von Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Wehren, von Polizei und Bundespolizei sowie von verschiedenen Rettungs- und Hilfsorganisationen und städtischer Dienststellen aufgeboten. Als Notunterkünfte
und Betreuungsorte sind die Heinrich-Heine-Schule und die Sporthalle
des Max-Planck-Gymnasiums vorgesehen . Ab 19 Uhr werden diese Unterkünfte
von der Göttinger Verkehrsbetriebe im Shuttle-Service über alle Haltestellen
im Sperrbereich angefahren. Um 20 Uhr werden die Straßen gesperrt
und wird mit der Evakuierung begonnen. Die Evakuierung soll nach Entschärfung
der Bombe spätestens um Mitternacht beendet sein. In einer Pressemeldung
spricht die Stadtverwaltung Göttingen von einem Evakuierungsradius
von 1000 Metern. Bei der Entschärfung von Zehn-Zentnerbomben wird
unterschiedlich von einer Evakuierungszone im Radius von 500 Metern,
von 300 Metern oder nur von 250 Metern berichtet. (Wohlgemerkt jeweils
10 Zentnerbomben). Man unterscheidet auch "Gefahrenzone" (näher
dran) von "Sicherheitszone". Die Gefahrenzone muß evakuiert
werden, in der Sicherheitszone dürfen sich die Leute nur in Wohnungen,
nicht aber im Freien aufhalten.
2.6.2010 Bombe explodiert beim Entschärfungsversuch Der Versuch, eine Bombe auf dem Schützenplatz zu entschärfen, hat ein trauriges Ende genommen. Während der Vorarbeiten für ein Abtrennen des "Säure"-Zünders explodierte die Bombe. Die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes hielten sich zwar nicht direkt an der Bombe aber in der Nähe auf. 3 Männer starben , 2 Personen wurden schwer verletzt und weitere leicht verletzt. Die beiden Schwerverletzten sind nach Auskunft der Uniklinik inzwischen außer Lebensgefahr.
Die Bombe befand sich in einem mehrere Meter tiefen Loch in dem Grundwasser eingesickert war. Einige Stunden vor der Explosion war das Grundwasser abgepumpt worden, um mit den Arbeiten an der Bombe beginnen zu können. Die Explosion macht die Gefährlichkeit der Blindgänger mit Langzeitzündern deutlich. Die Zeitverzögerung bei der Explosion wird bei diesen Zündern dadurch erreicht, dass Aceton auf eine Zelluloidscheibe träufelt und diese zersetzt und damit die Halterung des Zündbolzens auflöst. Nach der langen Lagerung solcher Blindgänger im Boden sind die Zünder oft durch Korrosion der Halterung und/oder Materialzersetzung einer Zelluloidscheibe derart instabil geworden, dass sie bei der kleinsten Erschütterung oder Lageveränderung hochgehen können. Nach Auskunft eines Kampfmittelräumers handelte es sich um eine Bombe des Typs SAP 1000 lbs (1 lb = 454 g), die mit einem chemischen Langzeitzünder 125 ausgestattet war. (>> Quelle). Säurezünder werden auch als "chemisch-mechanische Langzeitzünder" bezeichnet. Bei der Explosion war westlich des Explosionsortes ein kraftvoll dumpfer, nicht sehr lauter Knall zu hören und am Rande der 1000-Meter-Sicherheitszone nur ein sanfter Druck auf die Fenster wahrzunehmen. Wegen des Westwindes war die Explosion östlich des Explosionsortes, also in der Innenstadt sehr viel lauter wahrzunehmen gewesen und auch die Druckwelle war nach Aussagen von Bewohnern der Geismar Landstr. dort wahrnehmbar. Die Sperrung der
nahe vorbeiführenden Bahnstrecke war erst für 22.30 vorgesehen,
die Bombe ging aber schon vor 22 Uhr hoch. Es ist aber nichts bekannt
geworden, dass ein Zug in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Die Gefahrenzone
(300 Meter-Radius) war zum Explosionszeitpunkt glücklicherweise
schon evakuiert und auch in der Sicherheitszone hatten weitgehend alle
BewohnerInnen ihre Wohnungen verlassen.
Stellungnahmen nach dem Unglück Im Anschluß an die gemeinsame Pressekonferenz von Polizei, Feuerwehr und Stadt haben sich einige neue Informationen ergeben, die wir im folgenden zusammenfassen. Die 3 tödlich verletzten, 2 schwer und mehrere leicht verletzten Personen gehörten ausnahmslos zu dem Kampfmittelräumdienst der Niedersächsischen Zentralen Polizeidirektion Hannover (>>ZPD ) Personen außerhalb des Schützenplatzes sind durch die Explosion nicht zu Schaden gekommen.
Wieso
nicht gesprengt statt Entschärfungsversuch? Kriminaltechnik und
Staatsanwaltschaft
Sachschäden? Sperrungen Wie gehts weiter?
25.6.10 Nach
dem Explosionsunglück Suche nach weiteren Bomben / pm Stadt / "Die Vermessung der Verdachtspunkte ist inzwischen ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass die von der Stadt beauftragte Firma mit den nachfolgenden Untersuchungen in der kommenden Woche beginnen kann. Am Montag (28. Juni) werden vermutlich der Antransport und die Einrichtung der erforderlichen Geräte sowie weitere Arbeitseinweisungen im Mittelpunkt stehen. Mit den Bohrungen kann voraussichtlich am Dienstag (29. Juni) im Bereich des Schützenplatzes begonnen werden." 22.6.10 / pm Stadt
/ "Die exakte Vermessung der 30 nach Auswertung neu beschaffter
Luftbilder ermittelten Blindgänger - „Gefahrenpunkte“ im Bereich des
Göttinger Schützenplatzes und angrenzender Straßen hat nach Angaben
der Stadtverwaltung begonnen. Die nachfolgenden Untersuchungen können
unter Umständen noch in dieser Woche einsetzen. Mit einem dafür spezialisierten
Unternehmen hat die Stadt Göttingen grundsätzlich bereits Einigung über
eine möglichst zeitnahe Aufnahme der Arbeit erzielt. Die förmliche Auftragserteilung
konnte allerdings noch nicht erfolgen. Bei den Untersuchungen geht es
um Bohrungen zum Einsatz von Metallsonden. Das Unternehmen wird vermutlich
mit zwei Teams für mehrere Wochen in Göttingen tätig sein. Die sogenannte
Einmessung der Gefahrenpunkte nach Messkoordinaten erfolgt durch einen
Sachverständigen, der im Auftrag des Kampfmittelräumdienstes der Polizei
Niedersachsen bereits die Begutachtung der aus einem niederländischen
Archiv stammenden Luftfotos der US – Luftwaffe aus dem April 1945 übernommen
hatte. Über seine neuen Erkenntnisse hat der Kampfmittelräumdienst die
Stadtverwaltung am 16. Juni 2010 informiert. " (Pressemitteilung
Stadt Göttingen, 16.6.10 /
Pressemitteilung Stadt Göttingen: "Die Blindgänger – Detonation vom vergangenen Dienstag hat keinen Einfluss auf andere möglicherweise noch unter dem Göttinger Schützenplatz liegende Weltkriegsbomben. Zu diesem Urteil ist ein renommierter Experte des Kampfmittelräumdienstes der Freien und Hansestadt Hamburg gekommen, den die Stadt Göttingen um eine sachverständige Auskunft gebeten hat. Nach einem Ortstermin am Mittwoch erklärte der Fachmann, wegen der durch die Detonation verursachten Erschütterung müsse man eine „Aktivierung“ anderer eventuell verborgener Bomben nicht befürchten. Die Stadtverwaltung hat deshalb am Donnerstag Vormittag den 300 – Meter – Sperrring um die Explosionsstelle aufgehoben und die Godehardstraße wieder für den Verkehr frei gegeben. Der Schützenplatz und der angrenzende Parkplatz am Schützenanger werden noch am 3. Juni 2010 zur Vorbereitung von weiteren Untersuchungen eingezäunt. Dabei werden vom Land Niedersachsen neu beschaffte Luftbildaufnahmen ausgewertet, von deren Existenz die Stadt seit vergangenem Donnerstag weiß. Mit den Untersuchungen soll bereits in der kommenden Woche begonnen werden. Der Schützenplatz bleibt deshalb bis auf Weiteres für alle Veranstaltungen und als Parkplatz gesperrt. Das Schützenhaus und die Godehardhalle werden wieder genutzt. Auch die beiden Schulen und die drei Kindertagesstätten an der Godehardstraße können ab Freitag, 4. Juni 2010, wieder öffnen. Das Industrieunternehmen neben der Godehardhalle hat bereits am Donnerstag seinen Betrieb aufgenommen. "
Vorher am 27 Mai 2010 war bereits eine von zwei gefundenen Bomben entschärft worden Im Zuge der Bauvorbereitungen für eine Sporthalle auf dem Schützenplatz wurden vorsichtshalber Sondenbohrungen vorgenommen und schließlich am 27.5.10 eine schwere noch nicht explodierte Bombe im Boden entdeckt, die mit einem Langzeit-Säurezünder versehen war.
Seit 50 Jahren fanden über der Bombe Schützenfeste und seit einigen Jahren Flohmärkte statt. Täglich wurde der Schützenplatz als Parkplatz genutzt. Glück,dass die Bombe in all dieser Zeit nicht hochgegangen ist, denn Bomben mit >>"Säure"zünder (Aceton) können nach Jahren plötzlich von selbst explodieren, falls Teile am Zünder durchgerostet sind oder durch Erschütterung das Glasröhrchen mit der Säure zerbrochen ist. (Siehe >> Beispiel in Österreich ) .
Nach der Evakuierung
im Umkreis Hagenweg, Pfalz-Grona-Breite, Godehardstraße, Königsallee,
Egelsberg wurde die Bombe in der Nacht entschärft (lt. Mitteilung
der Stadt um 0:55 Uhr). Die BewohnerInnen wurden mit Lautsprecherdurchsagen
zum Verlassen ihrer Wohnungen aufgefordert, ein Hubschrauber kreiste
permanent über dem Bereich und schließlich gingen u.a. Feuerwehrleute
die Häuser ab und klingelten in allen Wohnungen um auch die letzten
Verbliebenen zum Verlassen der Wohnungen zu bewegen. Wer nicht bei Freunden
oder Verwandten in anderen Stadtteilen unterkam blieb auf der Straße
ausserhalb des Sperrgebietes stehen oder mußte in die Sammelunterkünfte
gehen bzw. fahren oder gefahren werden. (Sporthallen
der Heinrich-Heine-Schule/Grone, des Max-Planck-Gymnasiums/Innenstadt
und Stadthalle) . U.a. war auch die Musa betroffen; dort mußte
das Konzert mit "Rockapella" ausfallen, was viele Angereiste
erst vor der Musa erfuhren.
Videos: Lautsprecherwagen
mit Ansagen Hannoversche / Kreuzbergring |
1998 Explosion in der Pfalz-Grona-Breite Da nur noch von einer Untersuchung des Schützenplatzes auf Bomben die Rede ist, sei hier an das Problem erinnert, dass auch in den anderen Gebieten die an den Schützenplatz angrenzen Bombentrichter auf alten Luftbildern zu sehen sind. Und die angeblich immer noch ungeklärte Ursache einer Explosion in der Pfalz-Grona-Breite veranlasst uns, dieses Thema hier auf der Themenseite zu behalten damit dies nicht unter den Teppich gekehrt wird. Seismologische Untersuchung spricht für Bombe als Ursache
Die folgenden Zitate
aus diesem Aufsatz sollen verdeutlichen, dass eine Suche nach Bomben in
den Wohnvierteln nahe des Schützenplatzes unbedingt erforderlich
ist:
2019 Oktober Bombenfund am Schützenanger Sperrgebiet Unterbringung
von Evakuierten
2011: Bombenfund in der Güterbahnhofstraße Dienstag 26.4.11 - In der Güterbahnhofstraße auf einer Baustelle neben dem Nettomarkt wurde eine Bombe (vermutlich 5-Zentner-Bombe) gefunden. Es fanden Evakuierungen in der Sicherheitszone im Radius von 1000 Metern statt. Sammelstellen für angeblich 12000 Evakuierte wurden im Klinikum und in Schulen eingerichtet. Die Entschärfung sollte um 23 Uhr beginnen. Dann war auch die Bahnstrecke gesperrt. Für Nachfragen wurde eine "Bürgertelefon"-Nummer 0551 / 70 75 75 / eingerichtet.
Pressemitteilung Stadt Göttingen 27.4.11: "Ein US-Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg, der am Dienstagnachmittag, 26. April 2011, auf einem Baugelände in der Güterbahnhofstraße entdeckt worden war, konnte gegen 01:15 Uhr am frühen Mittwochmorgen erfolgreich entschärft werden. Es handelte sich nach Angaben des Niedersächsischen Kampfmittelbeseitigungsdienstes um eine Fünf - Zentner - Bombe amerikanischer Bauart, die nach dem Urteil von Fachleuten unverzüglich zu entschärfen war. Gegen 15:30 Uhr erfolgte die Alarmierung der Technischen Einsatzleitung. In den folgenden Stunden arbeitete der bei der Berufsfeuerwehr zusammengetretene Einsatzstab unter Hochdruck an der Evakuierung der Menschen, die in einem Radius von rund 1.000 Metern rund um das Gebiet leben und arbeiten. Für sie waren Betreuungspunkte in der Mensa des Universitätsklinikums und in der Geschwister - Scholl - Gesamtschule vorbereitet und eingerichtet worden. Ein Bus – Shuttle – Dienst brachte die Anwohner/innen des Sperrgebietes zu den Sammelplätzen. Ab 18.00 Uhr stand bei der Berufsfeuerwehr Göttingen ein Bürgertelefon zur Verfügung. Der letzte ICE - Zug passierte den Göttinger Bahnhof gegen 23:05 Uhr. Anschließend wurde der Bahnhof wie zuvor bereits andere öffentliche Einrichtungen, Firmen, Hotels und Universitätsgebäude im Sperrgebiet geräumt und geschlossen. Nach vollständiger Evakuierung des Sperrgebietes wurde der zweite Zünder freigelegt. Der Sprengmeister konnte beide Zünder rasch und problemlos entfernen. Im Anschluss wurde die Bombe nach Munster abtransportiert. Die sehr kurzfristig erforderliche und binnen weniger Stunden umgesetzte Evakuierung von ca. 12.000 Menschen verlief nach Angaben der Stadt fast problemlos. Insgesamt wirkten dabei rund 700 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, aller 13 Göttinger Ortswehren und der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises, der Polizei, des Technischen Hilfswerks, der Deutschen Bahn AG, der Göttinger Verkehrsbetriebe sowie der Rettungs- und Sanitätsdienste und der Stadtverwaltung mit. „Allen beteiligten Einsatzkräften gebührt ein herzlicher Dank für ihr Engagement, das eine reibungslose Evakuierung ermöglichte“, betone der Leiter des Einsatzstabes, Erster Stadtrat Hans-Peter Suermann." 7.7.11 / pm stadt / Nach der Auswertung weiterer Luftaufnahmen durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Niedersachsen hat die Stadt Göttingen die Untersuchung von insgesamt sechs Verdachtspunkten veranlasst, die im Bereich der Straße „Am Rinschenrott“ sowie auf dem Gelände des sogenannten „Lappenbergs“ liegen. Die Arbeiten zur Suche von Blindgängern haben am Montag begonnen und sollen am Donnerstag, 7. Juli 2011, abgeschlossen werden. Bei den Sondierungsbohrungen hat sich bislang kein Verdacht bestätigt.
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