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Jazzfestival 2008 / 5. – 9. Nov. 08

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(Homepage)
Geschichte des Jazzfestival

Von Georg Hoppenstedt stammt das Motiv des Festival-Plakats. Ausstellung seiner Arbeiten im DT 2.11 - 16.11

 

Jazzfestivall Göttingen - Geschichte
Angefangen hat es 1978, als Musiker aus dem "Blue Roseland Orchestra" anlässlich ihres 10 jährigen Bühnenjubiläums ein zweitägiges Big Band Festival mit Oldtimebands organisierten. Schon im folgenden Jahr wurde das Festival auf alle Stilbereiche des Jazz ausgeweitet und ein Organisationskomitee gebildet. Die grundlegende Konzeption des Festivals ist bis heute dieselbe geblieben: Es soll ein breites stilistisches Spektrum - vom traditionellen bis zum zeitgenössischen Jazz - abgedeckt und ein vielfältiges Programm für unterschiedliche Hörgewohnheiten und Altersschichten geboten werden. Dazu werden international bekannte, stilbildende und -prägende Jazzmusiker und -gruppen, soweit es der Finanzrahmen zulässt, nach Göttingen eingeladen. Zum anderen wird Gruppen aus der Göttinger Jazzszene und Schülerbands beim Festival ein Forum neben den "Stars" und die Möglichkeit gegeben, ihre Musik und ihre Weiterentwicklung in einem repräsentativen Rahmen darzustellen. Ohne die Bereitschaft der Göttinger Musikerinnen und Musikern, auch für eine kleine Gage zu spielen, gäbe es kein Festival dieser Bandbreite und Vielfalt.

 

31. Göttinger Jazzfestival 2008 – Eine Nachlese zu den Hauptacts
von Frauke Klinge (Alle Rechte Autorin / Artikelagentur artur ©)

Ein Jahr nach dem großen, runden Geburtstag präsentierte sich das 31. Göttinger Jazzfestival nicht nur anhaltend munter, sondern auch innovativ und trendsetzend.
Es gab diesmal keinen Länder- oder Themenschwerpunkt. Man habe bei der Auswahl der Gruppen "quer durch die Welt geschaut", sagte Hilmar Beck vom veranstaltenden Jazzfestival Göttingen e. V. im Vorfeld des Festivals. Für die Hauptacts hatte man sich viele relativ unbekannte Formationen eingeladen. Mit Ausnahme der NDR Bigband waren die am 7. und 8. November auf der großen Bühne des Deutschen Theaters (DT) spielenden Gruppen alle zum ersten Mal in Göttingen zu hören.
Ein Programm also ohne berühmte Namen – ein Wagnis, das sich aber für alle lohnen sollte. Waren 14 Tage vor Beginn des Jazzfestivals noch nicht einmal zwei Drittel der Karten abgesetzt, hieß es zum Start dann doch: Das Deutsche Theater ist an beiden Festivalabenden ausverkauft. Es hatte sich wohl herumgesprochen, dass man in unserer kleinen Stadt schon jetzt die kommenden Stars der internationalen Jazzszene erleben konnte. "Die werden wir uns in ein paar Jahren nicht mehr leisten können", sagte Ove Volquartz vom Organisationsteam des Jazzfestivals. Frühbuchen zahlt sich eben auch hier aus!

Der Freitagabend war vor allem etwas für die konzentriert zuhörenden JazzfreundInnen. Die kleinen Besetzungen, ein Trio und zwei Quartette, sorgten für eine eher gediegene Jazzkonzertatmosphäre.
Den Auftakt machte Amina Claudine Myers mit ihrem Trio. Die seit vier Jahrzehnten aktive US-amerikanische Sängerin, Pianistin und Organistin verbindet Blues und Gospel mit dem Jazz der New Yorker Avantgarde – und spielt zugleich mit den Traditionen der europäischen Klaviermusik.
Bei ihrem Auftritt im DT thronte sie majestätisch hinter Piano und Hammondorgel, während ihr junger Bassist Radu Williams sie umtänzelte. Was als getragener Spiritual begann, löste sich in eine freie Form auf und kehrte wieder zurück zum religiösen Lied. Die Orgel sorgte für einen funkig-groovenden Einschlag. Myers’ Stimme ist so wandlungsfähig wie ihre Musik: große Kraft und Fülle bei Gospels und Liebesliedern, aber auch witzige Lautmalereien und treibender Scat-Gesang.

Hoch gehandelt als kommende Avantgarde-Stars wird das Quartett um die US-Amerikaner indischer Abstammung Rudresh Mahanthappa und Vijay Iyer. Die "RM-Group" überzeugte durch vitale Spielfreude, bei der Bass (Carlo de Rosa) und Schlagzeug (Dan Weiss) nicht nur Rhythmusgruppe waren, sondern gleichberechtigt einbezogen wurden. Tempiwechsel und vertrackte, gebrochene Melodiebögen zeichnen diese hochkomplexe, dabei aber nicht artifiziell wirkende Musik aus. Das Altsaxophon von Mahanthappa überzeugte im kongenialen Zusammenspiel mit Iyers Piano durch eine große Bandbreite von weicher Intonation bis hin zu treibender Schärfe.

Dem abschließenden Konzert auf der großen Bühne fehlte leider der Schwung. Das Themba Mkhize Sextett aus Südafrika, nur in einer Quartettbesetzung angereist, spielt "SAfro-Jazz": eine Mischung aus afrikanischen Musiktraditionen, Funk und Jazz. Mkhizes kraftvoll lyrisches Klavierspiel und die häufige Erwähnung Nelson Mandelas konnten nicht darüber hinwegtrösten, dass die Melodien sehr gefällig, aber eher substanzlos waren. Sängerin Mimi Ntenjwa bot einen blassen Auftritt. Das schon nach Hause strömende Publikum war immerhin noch ein Lied lang mit "Pata Pata", dem Ohrwurm von Miriam Makeba, aufzuhalten. Es war unbewusst ein Abschiedslied für die große südafrikanische Sängerin. Makeba, die "Mama Africa", starb am 10. November 76-jährig bei einer Konzertreise in Italien.

Der Samstagabend bot den ZuhörerInnen großformatigen, durchaus tanzbaren Jazz und mit dem Trio um den schwedischen Bassisten Lars Danielsson ein Jazzerlebnis, an das man sich noch lange erinnern wird.
Endlich mal ein bekannter Name: Die NDR Bigband, die 2002 mit einem Kurt-Weill-Programm beim Jazzfestival gastierte, lockte Scharen von ZuschauerInnen in den Saal. Dirigent und Arrangeur Colin Towns präsentierte sein neues Konzertprogramm "Lend Me Your Ears". Ein spannendes Bigbandarrangement für die Solisten des Orchesters, das auch Neulinge wie den jungen Posaunisten Klaus Heidenreich angemessen zu Gehör brachte. Die Band konnte ihre Vielseitigkeit zeigen; sie changierte zwischen klassischer Orchestersuite und Balkan-Brass, zwischen New Orleans und Andalusien.

Eine Triobesetzung mit Klavier, Kontrabass und Schlagzeug stand danach auf dem Programm. Der schwedische Bassist Lars Danielsson, der polnische Ausnahmepianist Leszek Moždžer und der französische Schlagzeuger Xavier Desandre Navarre boten Musik nach neuen Regeln: Ihre flirrende Virtuosität, ihr scheinbares Chaos und ihre klassische Strenge begeisterten das Publikum im Deutschen Theater. Die drei Akteure nutzten Klangeffekte, ohne damit Effekthascherei zu betreiben. Moždžers mit Wassergläsern und Metallplatten präpariertes, metallisch klingendes Klavier ließ staunen. Der elektrisch verzerrte Kontrabass Danielssons gab den Stücken eine psychedelische Note. Im Kontrast dazu: das zarte – gestrichene und gezupfte – Cellospiel des Schweden, für das es anhaltenden Beifall gab.

Im dritten Konzert auf der großen Bühne trat, wie am Abend zuvor, eine Band aus Südafrika auf. Die junge Sängerin Simphiwe Dana und ihr Tentett überzeugten mit einer Mischung aus afrikanischer Folklore und jazzigem Soul. Ein ausdrucksstarker Backgroundchor, der die langsamen Stücke mit einem meditativen Groove unterlegte, begleitete Dana. In ihren Ansagen vertrat sie klare politische Botschaften gegen die Gewalt in Afrika. Wenn die Sängerin mit tiefer, voller Stimme in ihrer Heimatsprache sang, entwickelte sie das Charisma einer Hohepriesterin. Keine Weltmusik-Party, sondern ein leicht swingender, gefühlvoller Abschluss der Jazznacht auf der Hauptbühne des Deutschen Theaters.

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Mittwoch 5.11.08

Mi, 5.11

20.00 Uhr, lumière, geismarlandstraße 19
MPS jazzin' the black forest
www.tigertv.de/, Eintritt 5,50 €

Donnerstag 6.11.08

Do, 06.11

20.00 Uhr, Apex, Burgstraße 46
Bernd Nawothnig Quartett & Jazzsession
Eintritt 6 €

 
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Freitag 7.11.08 - Tageskarte VVK 25 €, erm. 22 € Abendkasse 27 €, erm. 24 €
Große Bühne, Deutsches Theater
Fr, 07.11

20.00 Uhr, Große Bühne, Deutsches Theater

Amina Claudine Myers

amina claudine myers (piano, orgel, gesang), radu williams (e-bass), reggie nicholson (schlagzeug), Myers:"Blues und Gospel prägen all meine Musik. Ich spüre aber den afrikanischen Impuls in allem, was aus mir herauskommt"

 

Fr, 07.11

22.00 Uhr, Große Bühne, Deutsches Theater
Rudresh Mahanthappa Codebook feat. Vijay Iyer
rudresh mahanthappa (saxophon), vijay iyer (piano), carlo da rosa (bass), dan weiss (schlagzeug). Amerikaner indischer Abstammung, , "Die Musik basiert auf hochkomplexen rythmischen Strukturen, die so unangestrengt und natürlich daherkommen wie die ungeraden Metren ethnischer Musik."

www.rudreshm.com

Fr, 07.11

24.00 Uhr, Große Bühne, Deutsches Theater

Themba Mkhize Sextett,

themba mhkize (piano, gesang), tba (trompete), lucas senyatso (bass), ron watson (schlagzeug), mimi ntenjwa (gesang)

SAfro-Jazz, eine Verschmelzung von afrikanischen Rhythmen mit den Jazzeinflüssen Amerikas. "Scenes From South Africa", eine faszinierende, stilbildende Mischung aus Zulu-Traditionen, Funk und Post Coltrane-Jazz.

www.skiprecords.com/de_artists.php

DT-Studio
Fr, 07.11

DT- Studio 19.15 small big band der Geschwister Scholl Schule,

Fr, 07.11

DT- Studio 20.15 brainville desperados Freie Improvisation, Ove Volquartz (Bassklarinette, Sopran-, Tenorsaxophon ), Andreas Düker Gitarre, Martin Tschoepe (bass), Christian Dreher (Schlagwerk

Fr, 07.11

DT- Studio 21.15 jazztified Jugendbigband des Hainberg-Gymnasiums

Fr, 07.11

DT- Studio 22.15 ease back Andreas Düker (Gitarre), Adrian Schmidtke (Bass) Katja Liebau (Schlagzeug), Peter Zingrebe (Saxophon) - Soul, Jazz, New Orleans Funk, ohne Bläser, ohne Gesang

Fr, 07.11

DT- Studio 23.15 tres sapos cocinados "Drei gekochte Frösche"

Fr, 07.11

00.15 DT- Studio now groove!

DT-Keller
Fr, 07.11

DT-Keller 19.30 karl frontzek trio Karl Frontzek (Klavier), Christoph Paasch (Bass), Jakob Siemerkus (Schlagzeug)

Fr, 07.11 DT-Keller 20.30
jazz night trio plus one
Jean-Paul Miller (Klavier), Gabriella van Hill (Gesang), dennis Hoffmeister (Bass), John Coates (Gitarre/Arrangements)
Fr, 07.11

DT-Keller 21.30
nuages / Swing

Jenny Peters (voc) Frank Brinkmann (git), Gregor Kilian (piano), Jörg Telbach (Violine)

Foto: Jazzfestival 2008

Fr, 07.11

DT-Keller 22.30 harmony hoppers www.harmony-hoppers.de Jochen Hein (Klarinette, sax, voc) Jan Beyer (Waschbrett, perc.) Olaf Grote (Banjo), Holger Renneberg (Tuba)

Fr, 07.11

DT-Keller 23.30 jazzaffair Birgit v. Lüpke (voc) karsten v. Lüpke (piano) www.vonluepke-music.de

Fr, 07.11

DT-Keller 00.30 jazz cussion

Fr, 07.11 DT-Keller 01.30 modern session
 

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Samstag 8.11. - Tageskarte VVK 25 €, erm. 22 € / Abendkasse 27 €, erm. 24 €

Deutsches Theater Große Bühne

samstag 8.11.08

20.00 Uhr,Deutsches Theater Große Bühne

Colin Towns & NDR Bigband

Komponist Colin Towns New Orleans bis Andalusien, von Balkanfolklore bis hin zu Rock und Klassik,."

colin towns (leitung, thorsten benkenstein, ingolf burkhart, claus stötter, reiner winterschladen (trompete), fiete felsch), peter bolte (altsaxophon), christof lauer), lutz büchner (tenorsaxophon), frank delle (baritonsaxophon), dan gottshall), klaus heidenreich), stefan lottermann), ingo lahme (posaune), stephan diez gitarre lucas lindholm (bass), vladyslav sendecki (piano), gary husband (schlagzeug), marcio doctor (perkussion) www.ndr.de/bigband

samstag 8.11.08

Sa, 08.11, 22.00 Uhr, Deutsches Theater, Grosse Bühne

Danielsson Mozdzer Navarre

lars danielsson kontrabass, cello leszek mozdzer piano xavier desandre navarre schlagzeug schwedisch-polnisch-französisches Trio mit lyrischem Spiel und starkem Groove.

lars danielsson (kontrabass), cello), leszek mozdzer (piano), xavier desandre navarre(schlagzeug),

 

samstag 8.11.08

Sa, 08.11, 24.00 Uhr, Deutsches Theater, Grosse Bühne

simphiwe dana

simphiwe dana (lead vocal) , background gesang: priscilla moeketsi, sizwe magwaza, vusumzi / sifiso mavusa (piano) , tshegofatso didibeng (keyboard), tokoloho moeketsi (gitarre), vuyo shiburi (bass), bafana kenneth sukwene (schlagzeug), gontse makhene (perkussion)

Simphiwe Dana Star der südafrikanischen Musikszene stilistisch zwischen Soul, Jazz, Gospel, Hip Hop und traditionellen A-Capella-Chören angesiedelt / Crossover von Pop, Jazz und Soul und ihre Live-Performance, Texte in ihrer Muttersprache Xhosa

www.skiprecords.com/de_artists.php

DT-Studio
samstag 8.11.08

DT-Studio 19.15 jazzaholics Bigband des Otto-Hahn-Gymnasiums, Swing, Funk, Latin

samstag 8.11.08

DT-Studio 20.15 vairagh Joserf Hilker (Gitarre), Karin Fuhrberg (Klarinette, Peter Frank (Kontrabass) , Bastian Hülsmann (Schlagzeug)

samstag 8.11.08

DT-Studio 21.15 staff Siehe Staff-Seite in goest Fotos und Bericht über 2008

samstag 8.11.08

DT-Studio 22.15 uni royal & jalal al-allouli www.uniroyal-jazz.de/

samstag 8.11.08

DT-Studio 23.15 gut feeling www.gut-feeling.de Wulf Winkelmüller (piano/Komposit), Ulf Nolte (git), Simonsen (bass), evans nierrenz (dr) thomas Stodulka (visuals), h.c. gattiker (Leser)

samstag 8.11.08

DT-Studio 00.15 xy jazz www.xyjazz.de Uni-Bigband, Leitung Detlef Landeck, Swing, Salsa, Latin-Jazz

DT-Keller

DT-Keller 19.30 mojo freeway David Nolte (git), Andreas Düker (git), Dennis Hoffmeister (b), Frank Dau (dr.)

DT-Keller 20.30 groove instinct Hanna Lena Tilch (voc) Tim Schäfer (sax), Carsten Kutzner (git), Gregor Kilian (klavier), Michael Reiß (b), A. Schäfer (dr)

 

DT-Keller 21.30 carnegie hall project Matthias Strucken, Vibraphon; Bernd Knappe, Schlagzeug; Holger Werner, Klarinette; Gregor Kilian am Klavier , Swing

DT-Keller 22.30 new orleans syncopators

DT-Keller 23.30 jazz x press

DT-Keller 00.30 new classic jazz bigband

DT-Keller 01.30 oldtime session (ziemlich open ..end)

 
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Sonntag 9.11.08
Apex

So, 9.11

12.00 Uhr, apex, burgstraße 46
new classic jazz orchestra
Christian Rien, Frederik Köster, Florian Menzel (Trompete),
Klaus Heidenreich, Christoph Hermann (Posaune),
H. Werner, T. Hoheisel, CJacobi, M.Seuffert,(Sax, Klarinette), Christian Struck (Klavier), Jens Kalscheuer (Banjo, Gitarre), Holger Renneberg (Tuba), Jan Beyer (Schlagzeug)

Musa

So, 9.11

20.00 Uhr, musa, hagenweg 2a
kraan
Hellmut hattler bass, peter wolbrandt gitarre, jan fride wolbrandt, Schlagzeug
Rockmusik - Fusion aus Rock, Jazz und Ethno-Einflüssen.
www.kraan.de, Eintritt 18 € / erm. 16€