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Junges Theater Krise 2003/2004

Hier finden sich Berichte über Solidaritätsaktionen und Äußerungen der Belegschaft im Rahmen der JT-Krise 2003/2004, die Informationen zur Entwicklung der Krise und der Insolvenz damals befinden sich auf der Seite > JT-Krise

Bunter Haufen (Jugendgruppe des JT)
Presseerklärung der Belegschaft
Unterschriftenliste

 

Kurzfristig hatte der Betriebsrat Heiner Wortberg zum Pressegespräch am 6.4.04 ins Junge Theater eingeladen. Nach der Verlesung einer Presseerklärung gab es Gelegenheit zu einem Gespräch zwischen Belegschaft und PressevertreterInnen.

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JT-Betriebsrat Heiner Wortberg am 6.4.04
Zu der wichtigen Frage, in welcher Form denn eine Weiterarbeit angestrebt werde, so sei vereinbart worden, dürfe er, Heiner Wortberg nichts sagen, sondern nur der Vertreter der hierfür eingerichteten Arbeitsgruppe Herr Meyer. Die unterschiedlichen Konzepte, die Meyer während einer >Podiumsdiskussion angedeutet hatte würden aber auch nicht in der Öffentlichkeit diskutiert, sondern es würde demnächst ca. am 20 April eine Entscheidung des Arbeitskreises und dessen Verkündung geben.

Die arbeitsvertragliche Situation, so die Antwort auf eine entsprechende Frage, scheint völlig in der Hand des Insolvenzverwalters zu liegen, Details waren nicht zu erfahren. Über einen Sozialplan würde man sich, so die weitere Auskunft evtl. zu gegebener Zeit unterhalten.

Kommentar
Fragen an die Belegschaft, die von einem wahrscheinlichen Wegfall der Landesmittel ausgehen, schienen wie Salz in offene Wunden, man mochte sich anscheinend noch garnicht recht mit dieser wahrscheinlich eintretenden Lage auseinandersetzen. Die gegenwärtige Handlungsleitlinie des JT ist immer noch: Theater spielen, volles Haus haben und eine Fortsetzung der Förderung durch das Land verlangen, obwohl inzwischen alles dagegen spricht, dass diese Forderung Aussicht auf Erfolg hätte. Deshalb klingen auch noch Fragen nach der  arbeitsrechtlichen Lage gegenwärtig für die Belegschaft zwar defätistisch, werden aber mit Sicherheit in ein paar Wochen in den Mittelpunkt des Interesses eines jeden JT-Beschäftigten rücken.
Wenn jetzt ein "Bündnis für das Junge Theater" geschmiedet und eine politische Aktion verkündet wird, dann möge die Belegschaft darauf achten, inwieweit diese Aktion der Durchsetzung realistischer Ziele dient oder ob sie evtl. nur in einen aussichtslosen politischen Öffentlichkeitskampf geschickt wird, auf dem das eine oder andere parteipolitische Süppchen gekocht werden soll, obwohl sich die politischen Akteuere insgeheim bereits mit einem Scheitern des JT abgefunden haben.
Wichtiger wäre es wohl jetzt, realistische Konzepte zu propagieren und Überzeugungsarbeit für eine Fortsetzung des JT unter erschwerten Bedingungen zu beginnen. Wer den irgendwie gearteten Erhalt des JT will, muß sich jetzt bereits darauf einstellen, dass sich die Bedingungen ab Juli ändern. Das wäre wichtig, weil die Belegschaftsmitglieder beginnen können, sich individuell darauf einzustellen und die politischen Kräfte auf die machbaren konkreten Schritte gelenkt werden könnten. Bleibt abzuwarten, welches Konzept Ende April vom JT-Arbeitskreis der Stadt vorgelegt wird. So verstreichen leider weiterhin wertvolle Wochen.

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Betriebsrat, Ensemble und Angestellten der technischen Abteilungen des Jungen Theaters am 6.4. bei der Verlesung der Presseerklärung.

Elementare Voraussetzung und Basis für die Fortsetzung des Jungen Theaters in irgendeiner Art ist, dass a) die ordentliche Rechtsform einer GmbH durch den Eintritt neuer GesellschafterInnen sichergestellt wird und dass b) die "Deckungslücke" für die Restspielzeit bis Ende Juni von dieser GmbH aufgebracht werden.
Für die GmbH-Teilhaberschaft sollten Leute mit 20.000 Euro einsteigen und für die Schließung der Deckungslücke fehlen noch weitere 18.000 Euro bis Ende Juni.

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Die Perspektive scheint düster um das Junge Theater aber noch ist die Belegschaft mit vollem Schwung dabei: auf den weißen Balken der T-Shirts steht "Belegschaft".

Gemeinsame Presseerklärung von Betriebsrat, Ensemble und Angestellten der technischen Abteilungen des Jungen Theaters:

Der derzeitige Stand der Diskussion um die Zukunft des JT macht eins mehr als deutlich: Unsere Arbeitsplätze sind gefährdeter denn je. Ende April wird die Entscheidung darüber gefüllt, ob und in welche Richtung das JT weiterarbeitet.
Im schlimmsten Fall ist deren Ergebnis, dass es im Sommer in Göttingen 30 Arbeitslose mehr gibt. In der bisherigen Diskussion tauchen wir vor allem als schmückendes Beiwerk auf. Wir haben uns lange Zeit - für viele in der Stadt zu lange Zeit - für dieses Beiwerk zur Verfügung gestellt. Heute stehen wir hier, ungeschminkt, ohne Kostüm, ohne Säge, Nähmaschine und Scheinwerfer, um den Arbeitsplätzen Gesichter zu geben.
Wir übernehmen Verantwortung für dieses Haus und die kulturelle Arbeit, die dieses Haus für die Stadt Göttingen und ihre Region leistet. So wie Göttingen das JT braucht - so braucht das JT uns. Wir sind die Basis für die erfolgreiche künstlerische Arbeit des JT. Wer also für die Fortsetzung dieser Arbeit eintritt, muß auch für den Erhalt der Basis - d.h. unserer Arbeitsplätze eintreten. Alle zusammen wollen wir in drei Jahren den 50. Geburtstag unseres Hauses feiern.
Die Zeit wird knapp. Das JT und unsere Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben. Denn hier wird für geringe Subventionen ein Maximum an kulturellem Angebot geschaffen. Neben der politischen Überzeugungsarbeit hier in Göttingen, muß auch vor allem die finanzielle Unterstützung aus Hannover eingefordert werden. Wir danken an dieser Stelle der Stadt für ihre eindeutige Haltung in Bezug auf den Erhalt des JT. Aber um das noch einmal ganz deutlich zu sagen: wenn das Land keinen Zuschuß mehr zahlt, steht unsere Zukunft in den Sternen. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir ausdrücklich das "Bündnis für das Junge Theater Göttingen". Gestern trafen sich im Vorfeld zu diesem Bündnis Vertreter und Vertreterinnen aller Fraktionen und kultureller und sozialer Institutionen.
Darüber hinaus brauchen wir bald möglichst eine finanzkräftige Trägerschaft für das JT und seine Arbeitsplätze. Damit wir Ende April, also im Anschluß an die Entscheidung über das zukünftige Konzept für das JT durch den Arbeitskreis, nicht bei Null beginnen müssen, möchten wir alle potentiellen Interessenten schon jetzt bitten, sich beim Betriebsrat des Jungen Theaters Göttingen zu melden.
Für diese Trägerschaft müßte eine einmalige Einlage von ca. 20.000,- Euro zusammenkommen. Wir brauchen also 20 Menschen, die bereit wären, jeweils 1000,- Euro Einlage zu geben. Oder 40 Menschen mit jeweils 500,- Euro, oder 10 Menschen mit jeweils 2000,- Euro, oder eine Mischung aus allem.
Wir werden nach der Entscheidung über das zukünftige Konzept für das JT durch den Arbeitskreis alle Interessenten zu einem Treffen einladen und über die Trägerschaft beratschlagen. Sie erreichen uns unter: JT-Betriebsrat, c/o Agnes Giese, Brauweg 6, 37073 Göttingen jt-betriebsrat@web.de, Tel.: 0176-29100638
Zum Schluß möchten wir schon jetzt alle Freundinnen und Freunde unseres Hauses zu einem großen Solikonzert einladen. Dieses veranstalten wir am 22.05.2004 im Jungen Theater. Neben unserer Hausband aus der Produktion "Rio Reiser - Der Kampf ums Paradies" werden verschiedene Göttinger Musikbands auf unserer Bühne zum Tanz aufspielen.
Betriebsrat, Ensemble und Angestellte der technischen Abteilungen des Jungen Theaters Göttingen / Göttingen, den 06.04.2004

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Bunter Haufen - Jugend-Initiative für JT-Erhalt

Bunter Haufen Kontakt, xxxxxxxxx / Mitteilung am 3.6.07 - Die Gruppe existiert nicht mehr

Offener BH (Bunter Haufen) für Junges Theater
Pressemitteilung des Bunten Haufens (BH) 4.5.04
(...) Wir wollen das Junge Theater!. Wir, das sind Jugendliche aller Altersklassen, Stilrichtungen, Berufs- oder Ausbildungsarten, die sich seit dem 30.3.2004 für ihr gemeinsames Ziel einsetzen: der Erhalt des Jungen Theaters.
(..) Als Bunter Haufen machen wir uns stark für das Theater. Und das mit erfolg: Aktionen wie Impro - Training in der Göttinger Fußgängerzone sorgten dafür, dass über die Hälfte der eingesammelten Unterschriften von uns stammten, während das Bündnis für das Junge Theater sich noch in der Gründung befand.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, möglichst viele laute, bunte und kreative Aktionen zu machen, um Göttingen auf das Junge Theater und seine Situation aufmerksam zu machen, denn das Junge Theater bietet uns als Jugendliche Möglichkeiten, die kostenlos und in diesem Umfang nicht überall zu finden sind: Unter der Leitung von professionellen Schauspielern können wir im Kinder- Mädchen- oder Jugendclub selber schauspielern lernen und auf der Bühne stehen, gemeinsam mit dem Beleuchtungsmeister uns die Technik anschauen oder auch zusammen mit den Regieassistenten an den großen Stücken mitwirken.
Bei unseren Aktionen stoßen wir mehr und mehr für Unterstützung: Aus einem relativ kleinen Planungsgremium sind mittlerweile über 30 Mitwirkende geworden, die aus den unterschiedlichsten Bereichen der Göttinger Jugend stammen.

Demonstration für das Junge Theater
Am Samstag, den 8.5.04 demonstrierte der Bunte Haufen: "mit dieser Demonstration wollen wir weiterhin versuchen, Göttingen auf die Wichtigkeit des Jungen Theaters aufmerksam zu machen. Jeder, der sich für den Erhalt des Jungen Theaters stark machen möchte ist eingeladen." Wolfgang Meyer (Rechtsdezernent und im Arbeitskreis zur Neukonzeption des Jungen Theaters) meinte während einer Podiumsdiskussion einmal "Es wird doch sonst wegen jedem Schiß eine Demonstration gemacht, wieso eigentlich nicht fürs Junge Theater". Nun fand eine Demo statt aber Meyer ist uns dort nicht aufgefallen - sollten wir ihn übersehen haben? Auch andere Leute aus der SPD, die die Massen für Forderungen gegen die Landesregierung mobilisieren wollen und sich z.B. als Erstunterzeichner für die Unterschriftenliste nennen ließen waren nicht zu sehen.

jt_demo4_b.JPG (21052 Byte)So gingen eben ein paar Dutzend Leute, vorwiegend die mit ungebrochenem Engagement tätigen Jugendlichen des Bunten Haufens um 13 Uhr vom KAZ aus los.

Unterschriftenliste

WER KÄMPFT KANN VERLIEREN - WER NICHT KÄMPFT HAT SCHON VERLOREN

Für den Erhalt des Jungen Theaters Göttingen
und seiner Arbeitsplätze!

Der derzeitige Stand der Diskussion um die Zukunft des JT macht eins mehr als deutlich: Unsere Arbeitsplätze sind gefährdeter denn je. Ende April wird die Entscheidung darüber gefällt, in welche Richtung es zukünftig mit dem JT geht.
Im schlimmsten Fall ist deren Ergebnis, dass es im Sommer 30 Arbeitslose mehr gibt. Wir übernehmen Verantwortung für dieses Haus und die kulturelle Arbeit, die dieses Haus für die Stadt Göttingen und ihre Region leistet. Alle zusammen wollen wir in drei Jahren den 50. Geburtstag unseres Hauses feiern.
Die Zeit wird knapp. Das JT und unsere Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben. Denn hier wird für geringe Subventionen ein Maximum an kulturellem Angebot geschaffen.

Infos unter: jt-betriebsrat@web.de Betriebsrat, Ensemble und Angestellte der technischen Abteilungen des Jungen Theaters Göttingen Göttingen, den 06.04.2004

DER KAMPF UM`S PARADIES HAT GERADE ERST BEGONNEN !

NAME                                               ADRESSE                                               UNTERSCHRIFT

 

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