Buchhandelskette
Thalia - "Austrocknung des stationären Buchhandels" Thalia
- Quelle - Douglas : ein Konzern Überarbeitet
Okt. 2009 / 3.8.07 / Thalia gehört zum Douglaskonzern und der kooperiert
mit Quelle/Karstadt im Buchgeschäft. Zuerst
hieß es passend, Thalia zieht in das ehemalige Quelle-Kaufhaus ein, danach
war es wieder die Weender Straße. (Absatz korrigiert 4.3.10) Wer hätte
das gedacht, dass beides stimmt? Denn die beiden Häuser verfügen über
eine Verbindung durch den Innenhof und werden beide in das Projekt einbezogen!!) Thalia
heisst nur deshalb so wie das berühmte Hamburger Thalia-Theater, weil die
erste Thalia-Buchhandlung 1919 in einem Eckgeschäft im Hause des Thaliatheaters
in Hamburg gegründet wurde. Ende 2006 hatte diese Kette bereits bundesweit
160 Filialen in denen 4.333 Leute beschäftigt waren (Webseite
Thalia) und zusammen mit den österreichischen und schweizerischen Geschäften
sind es sogar 260 Buchhandlungen mit insgesamt 550 Millionen Euro im Geschäftsjahr
2005/06 (Während Thalia selbst von 178 Buchhandlungen spricht, stammt die
Information von 260 Buchhandlungen von deren Muttergesellschaft Douglas und es
sind noch viele andere unterschiedliche Zahlenangaben über die Anzahl der
Buchhandlungen von Thalia zu finden) Thalia ist eine Tochterfirma des Douglas-Konzerns
(22.000 Beschäftigte). Douglas betreibt nicht nur die Christ-Schmuckgeschäfte
und Parfümerien, sondern besitzt auch Thalia als zweitgrößten
Geschäftsbereich. Die Douglas Holding AG versuchte mit der Karstadt/Quelle
AG bzw. Arcandor
AG , eine "strategische Partnerschaft" . Generell sollte Thalia am 1.2.08
die Buchabteilungen aller Karstadt-Häuser übernehmen. Die 89 Filialen
bei der Karstadt
Warenhaus GmbH werden nun aber von der DBH betrieben. Thalia:
den stationären Buchhandel aushungern- Wird
der Göttinger Buchhandel plattgemacht? Die
kleineren konzernfreien Buchhandlungen in Göttingen sind bedroht. Der Großangriff
der äußerst expansiven größten deutschen Buchhandelskette
Thalia und die DBH Buch Handels GmbH könnten die kleinen Buchläden plattmachen.Ziel
von Thalia bundesweit: Die Buchhandelbranche soll "flurbereinigt", umgekrempelt
und amerikanisiert werden. Die Buchhändlerinnen und Buchhändler in Göttingen
sehen deshalb mit Sorge, dass Thalia 2008 eine große Filiale in der Innenstadt
eröffnen wird. Über dieses Unternehmen schreibt sogar die unternehmerfreundliche
Frankfurter Allgemeine Zeitung "Thalia,
das gilt vielen in der Verlagsbranche als ausgemacht, wolle den stationären
Buchhandel aushungern. Und zwar mit den Methoden, mit der die hauseigene Parfümerie-Kette
Douglas Furore gemacht hat." >>
FAZ Artikel Nachtrag:
Über brutale Methoden beim Versuch lokale Buchhandlungen zu übernehmen
berichtet der Spiegel
am 2.8.10 am Beispiel einer Buchhandlung mit Verlag in Steyr nahe Linz Österreich.
Thalia sperrte die Bücher des Verlages, weil der Besitzer den Buchladen nicht
an Thalia übergeben wollte. Filialen
mit dem Internetgeschäft verbinden: Multichannel-Strategie Thalia
argumentiert, dass Amazon eine größere Gefahr sei als die Flurbereinigung
durch einen Buchhandelsgroßkonzern. Der Witz ist allerdings, dass Thalia
zusammen mit buch.de (35 % ige
Thalia-Beteiligung) natürlich ebenfalls auf die Internet-Karte setzt. Ein
deutliches Zeichen ist darüber hinaus die Tatsache, dass Hinrich Tode von
buch.de nun in die Geschäftsleitung der Thalia-Holding gewechselt ist. Thalia
spricht von der "Multi-Channel-Strategie" und meint damit ja gerade das Zusammenspiel
von Filialen und Internet. Damit
die Unruhe in Göttingen nicht zu groß wird macht die Firma Thalia "Kuschel-Werbung"
und behauptet, man werde eine ganz gemütliche und sehr regional bezogene
charaktervolle Buchhandlung aufziehen. Rätseln
- dieses oder jenes Gebäude? Lösung: BEIDE! | Bild
links: In unmittelbarer Nachbarschaft zur Schwesterfirma Douglas wird seit Mai
2008 das Haus für die Buchhandlung Thalia umgebaut. Juni
2008 wurde langsam deutlich dass die Häuser verbunden werden
| |
Bild links: Das ehemalige Quelle-Technik-Haus, das
einen Preis für
die hässlichste Ansicht der Innenstadt
verdient hätte Das
Haus des ehemaligen Quelle-Technik-Kaufhauses war irgendwie auch im Gespräch
und wenn uns nicht alles täuscht gibt es über die Rückseiten
eine Verbindung vom Haus in der Weender bis zu dem Haus in der Barfüsser
(Nachtrag
2009: da hatten wir ja die richtige Ahnung)
|
Pro-City
erschrocken aber hilflos Zunächst war angekündigt worden, das
ehemalige Quelle-Kaufhaus für technische Geräte,
würde zum Thalia-Buchladen umgebaut. Die
neue Beauftragte für das Stadtmarketing im Interesse der Innenstadtgeschäfte
beim Einzelhandelsverbands Pro City , Beate Behrens meinte daher, man hätte
über die Vermietung des Gebäudes an Thalia vorher nachdenken sollen.
FDP
unerschrocken aber ahnungslos Wolfgang Thielbörger, Fraktionsvorsitzender
der FDP-Ratsfraktion und deren wirtschafts- sowie finanzpolitischer Sprecher,
hat von der Sache offensichtlich NULL Ahnung, wenn er in der Thalia-Ansiedlung
eine positive Chance sieht. Er sollte sich besser über die Gefahren dieser
Entwicklung informieren, bevor er den Mittelstand im Buchhandel ans Messer liefern
will. Als gelernter Betriebswirt müßte er erkennen, was da auf die
kleinen selbständigen Betriebe im Göttinger Buchhandel zukommt.
Leserbrief:
Die kleinen freien Buchläden unterstützen "Vorweg:
ich bin kein Freund von Thalia und auch nicht erfreut über eine Filiale in Göttingen.
Aber: Göttingen ist keine Insel der Seligen. Und die (..) zitierten beiden Buchhandlungen
Deuerlich und Otto Schwarz: Deuerlich
gehört seit geraumer Zeit der Buchhandelskette Weiland aus Lübeck, ein direkter
Mitbewerber von Thalia. Durch Kooperation mit Weltbild und Hugendubel ist das
die größte deutsche Buchhandelskette. Und durch Weltbild gehört nun die ehem.
evangelische Fachbuchhandlung zu Teilen der katholischen Kirche. Otto Schwarz
gehört seit geraumer Zeit zur Firma Decius, einem Filialisten aus Hannover, der
in Göttingen auch ein Geschäft im Kaufpark hat. Buchhandlungen,
um deren Existenz man sich sorgen machen muss, sind die engagierten Nischenläden
> Laura, Hertel, Eulenspiegel und > Buchladen
Rote Straße . Und Sorgen muss man sich natürlich auch um die Arbeitsplätze
in allen Läden, auch in den genannten, machen. Wir
Verbraucherinnen und Verbraucher haben es in der Hand: warum bestellen wir soviel
bei Amazon & Co? Warum besuchen wir nicht die "kleinen" Läden, die übrigens auch
alle Bücher besorgen können - und viel freundlicher sind als die Internetläden?
Warum unterstützen wir die Ketten Weltbild, Jokers, Deuerlich, Otto Schwarz, Decius,
Vaternahm, Schmitt & Hahn und Lehmanns? Wenn wir den lokalen Handel unterstützen
wollen, sollten wir damit schnell anfangen! Sonst ist es zu spät. Thalia verhindern
können wir nicht. Und sie werden nicht die Fehler machen, die Schmorl & von Seefeld
gemacht hat. Ich weiß, wovon ich spreche ;-) (...)" Jens
Wortmann, Kulturbüro Göttingen Bühlstraße 4 37073 Göttingen |
DBH Buch Handels GmbH & Co. KG / HUgenbubel / Weltbild / Schmorl Seefeld / Orell 27.8.07
/ 7.9.2010 / Dem Vernehmen nach will Hugendubel nun auch in Göttingen einsteigen.
Ab Oktober 2010 wird jedenfalls die Weltbildfiliale in der Groner Straße
aufmotzen, nachdem sich der Konkurrent Thalia in der Weender breit gemacht hat.
Die Hugendubel GmbH & Co. KG und die Augsburger Verlagsgruppe Weltbild GmbH operieren
gemeinsam unter dem Namen DBH Buch Handels GmbH & Co. KG . Sie haben Beteiligungen
an der Buch Habel GmbH & Co. KG (Darmstadt) und der Weiland GmbH & Co KG (Lübeck).
Gemeinsam kommen sie auf ein Umsatzvolumen von 672 Mio. Euro, 451 Buchhandlungen
und 3.436 Beschäftigte Hugendubel mit Hauptsitz in München hat Beteiligungen an
den folgenden Firmen: Einige
Buchläden kommen klein daher aber liegen doch an der Kette Deuerlich
(ebenfalls Teil einer Kette) Deuerlich
gehört zur Buchhandelskette Weiland aus Lübeck, die eine Kooperation mit Weltbild
und Hugendubel betreibt
Deuerlich,
Weender Straße, Göttingen
- Orell
Füssli Buchhandlungs AG, Zürich (49 Prozent via Hugendubel Holding AG, Zürich)
- Schmorl & von
Seefeld Medienhandelsgesellschaft mbH (70 Prozent) / tja die waren ja schon mal
in Göttingen und hatten wieder aufgegeben . Die Hannoveraner Buchhandlung
Schmorl & von Seefeldt machte ihre Göttinger Filiale im Carré zum 21. Juli
2004 dicht. Im November 1999 die Filiale dort auf ca. 1400 qm Verkaufsfläche über
zwei Etagen eröffnet. Trotz späteren Maßnahmen wie Flächenverkleinerung und
Sortimentsveränderungen sowie regelmäßige Veranstaltungen in der Buchhandlung
war die Weiterführung der Filiale nicht profitabel zu kriegen und mußte
schließen.
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