Soziales Zentrum
Erklärung des Sozialen Zentrums zur Beendigung des Projekts 17.4.07 / Zur endgültigen Beendigung des "Ansatzes Soziales Zentrum" im April 2007 ging der Redaktion eine längere Erklärung zu, in der die Gründe dafür erläutert werden. Die Eröffnung eines Büros wurde 2004 u.a. mit folgenden Worten begründet: Kampf "benötigt Orte, an denen diskutiert und sich informiert werden kann, an denen Unterstützung organisiert sowie Aktionen und Kampagnen geplant werden, in denen Menschen praktische Hilfen bekommen, um ihren Alltag zu bewältigen, ohne entmündigt zu werden, und in denen neue Wege gegangen werden.". Damit war die Phase des Mobilien Sozialen Zentrums beendet - mit dem Bus , mit Infomaterial und Infotisch war man in die Stadtteile gezogen. "Mit dem MSZ besuchten wir nahezu alle Göttinger Stadtteile und hatten in der Regel sehr schnell und guten Kontakt mit den Menschen, die wir dort antrafen. Obwohl dies natürlich nicht immer leicht war und wir auch vieles zu hören bekamen, was uns nicht passte, war es insgesamt eine sehr positive Erfahrung: Eine Auseinandersetzung mit unseren Positionen war fast überall möglich und nirgends wurden wir als Spinner abgetan oder angemacht." Aber der Übergang vom "Mobilen Sozialen Zentrum" vorher zum festen Büro in der Geiststrasse 2 wird als ein Prozess des Immobil-Werdens beschrieben Man wollte sich nicht in die "kommunale Sozialpolitik" einbinden lassen und unabhängig bleiben "Um einen politischen Institutionalisierungsprozess zu vermeiden war daher klar, dass wir weder Bündnisse noch eine Zusammenarbeit mit staatlichen oder staatstragenden Institutionen suchen oder eingehen werden und dass diese im Sozialen Zentrum auch nichts zu suchen haben". Das bedeutete andererseits, dass das Soziale Zentrum auch neben den Finanzierungsnetzen lag. Die Geldbeschaffung hat dann zunehmend Zeit und Arbeitskraft gebunden, das wollte man nicht länger fortsetzen und beendete im April das Projekt. Aber das Finanzproblem sei nicht das zentrale Problem gewesen: "Die angebotenen Räume konnten nicht mit der erwarteten politischen Bewegung gefüllt werden, weil die Bewegung im Westen relativ gering war und auch schneller abflaute als erwartet. "Anstatt nach dem Abflauen der Bewegung wieder in die Stadtteile und zu den Leuten direkt zu gehen, haben wir gedacht, dass diese jetzt zu uns kommen müssten, weil wir ja diesen Ort genau auch für solche Situationen der Reflexion aufbauen wollten. (...) Zu einem Ort des Austauschs, der Reflexion ist das Soziale Zentrum nie geworden." Man habe versäumt, sich mit den neuen sichtbar werdenden "Widerstandsformen" auseinanderzusetzen: z.B. das Mietnomandentum und die aggressiver werdenden Konflikte in den Jobcentern und eine politische Praxis auf diese Felder hin zu entwickeln. Schließlich wird erklärt, dass man auch den Namen "Soziales Zentrum" ablege aber all dies sei nur ein notwendiger Wandel hin zu einer neuen politischen Praxis. Man werde weiterhin von ihnen hören. Der gesamte für hier etwas zu lange Text wird vermutlich bald auch auf der Homepage des Sozialen Zentrums stehen. Soziales Zentrum gibt die Büroräume in der Geiststraße auf Im
Oktober 2004 hatte das Soziale Zentrum das Büro im Erdgeschoss des Göttinger
Umwelt und Naturschutzzentrums GUNZ eröffnet (siehe
unten) , nun nach 2 1/2 Jahren ist diese Phase beendet. Bislang liegen uns keine
Infos vor, wie die Arbeit des Sozialen Zentrums weitergeht. Die Ankündigung
des SZ lautete: |
Zurück in die Zukunft der Erwerbslosigkeit "Sie
Schuft, Sie Lump, ich werd‘ es Ihnen schon zeigen!"Ein mulitmedialer Streifzug
durch die Welt der Erwerbslosigkeit in den 20/30er Jahren in Göttingen
Zwei
Veranstaltungen zum Thema: "Die
Linke muss mehr als Sand im Getriebe werden ..." "Hartz IV - Sozialer Angriff
und Widerstand Abrichtung
und Revolte |
Das
Mobile Soz. Zentrum gastiert 1 Jahr Hartz IV…und nun? Waren
Sie auch überrascht über ihren ALG II-Bescheid? Bekommen Sie auch weniger Geld,
als Sie gedacht hatten? Und die Gründe, wenn überhaupt welche angegeben sind,
sind völlig unverständlich? Kein Wunder - genau das ist ALG II! Keiner blickt
durch, Erklärungen gibt es kaum und vieles in den Bescheiden ist schlichtweg falsch!
Um nur einige Beispiele zu nennen: Kindergeld wird angerechnet, obwohl gar keins
gezahlt wird, Der Freibetrag von Einkommen ist falsch berechnet, Heizkosten werden
nicht (voll) übernommen, Zusammenlebende werden als "eheähnliche Gemeinschaften"
angenommen, obwohl die Kriterien von den Gerichten sehr eng gefasst worden sind,
Geschwärzte Kontoauszüge werden als mangelnde Mitwirkung oder gar als Betrugsabsicht
gewertet, Der Mehrbedarf bei bestimmten Krankheiten wird nicht anerkannt…, Bei
der Häufung von fehlerhaften Bescheiden liegt es nahe, an Sozialbetrug der Job-Center
zu denken. |
Infoveranstaltung des "Sozialen Zentrums" Überraschend großer Andrang herrschte zur ersten Infoveranstaltung der Initiative Soziales Zentrum am 26.1.04 zu der 58 BesucherInnen gekommen waren. 4 Mitglieder der Initiative erläuterten noch einmal die Idee, wie sie bereits auf dem Flyer (siehe Text unten) skizziert worden war. "Wir können z.B. im Beratungsbereich nicht besser als professionelle Beratungsstellen sein, aber wir haben den entscheidenden Vorteil, dass wir keinem institutionellen Arbeitgeber verpflichtet sind, wir sind nicht institutionell gebunden und nicht weisungsgebunden." Deshalb kann zwar beraten werden, aber es können auch unkonventionelle Wege eingeschlagen werden. Mehrfach wurde folgendes Beispiel erwähnt: "Wenn man alleine zum Sozialamt geht, dann ist das keine so schöne Erfahrung, wenn man mit mehreren gemeinsam hingeht, entsteht schon eine ganz andere Stimmung." (Thema Beistandsgruppen) Denn es soll zwar individuelle Hilfe angeboten werden, aber es sollen auch gemeinsame Aktionen und Kampagnen aus dem Sozialen Zentrum heraus entstehen können - wenn die Leute es wollen. Für Leute, die ganz konkrete Probleme infolge des Sozialabbaus haben soll das Soziale Zentrum ein offenes Forum bieten, um Erfahrungen mit gleichermaßen Betroffenen auszutauschen sowie Beratung und Informationen aus einem entsprechenden Info-Pool zu erhalten. Dazu braucht es einen Raum für Treffen und Beratungen, mit Telefon und PC und Leuten die regelmäßige Öffnungszeiten garantieren. Bei der Diskussion, welche Aktivitäten im Rahmen des sozialen Zentrums stattfinden sollen wurde nicht nur eine Liste solcher Aktivitäten zusammengestellt, sondern es meldeten sich auch gleich Anwesende, die sich zur Übernahme einzelner Aufgaben bereiterklärten. Es gab Interessenten für Beratungsaufgaben, Dolmetschen, Medizinische Hilfe, Sozialrechtberatung, Arbeitsrechtsberatung, Fortbildung, Öffentlichkeitsarbeit usw.. Im Bereich Kampagnen-Entwicklung wurde die Absicht zu einer "Kampagne gegen Sklavenhändler" erläutert, die sich gegen Zeitarbeitsfirmen wie ZAG und Maatwerk richten. Ganz im Sinne der Initiative ist der bereits bekannt gemachte Termin für ein Arbeitslosenfrühstück im Arbeitsamt Göttingen am 2.3.04 um 9.30 Der nächste Termin der Initiative ist Montag den 2.2.04, 19.30 Uhr in den Räumen der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben, Lange Geismar Str. 72, 1. Stock |
Protest-Frühstück im Arbeitsamt März
2004
Am 2. März 04 protestierten Arbeitslose im Arbeitsamt Göttingen gegen die allgemeine Verschärfung der Arbeitsamtspraktiken
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Protest
am Arbeitsamt |