Goettinger Stadtinfo ThOP Tanztheater Bilder einer Aufführung des Tanztheaters "Bilder einer Ausstellung" Bericht
von der Premiere: Mi 29.7.09
Es wird fast nicht gesprochen in der Aufführung; die körperliche Darstellung zusammen mit der Musik soll Gefühle abbilden und bilden. Tanzende sehen, Musik hören und Fühlen: "Sehen-Hören-Fühlen" ist der Untertitel des Stückes. Die Verbindung zu Mussorgskys Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" besteht darin, dass die 27 Sequenzen des Theaterstückes sich von dieser Musik haben inspirieren lassen. Zu hören ist allerdings nicht die Original Klavierfassung der Musik, sondern es sind kammermusikalische Abwandlungen aber auch Jazzversionen und Adaptionen mit selbstkomponiertem Techno. "Die Tanzstile reichen von Ballet über Akrobatik, Hiphop bis hin zu abstraktem Tanztheater." Die Musik "Bilder einer Ausstellung" des russischen Komponisten Modest Mussorgsky (19. Jhdt) ist entstanden nachdem dessen Freund Hartmann 40 jährig gestorben war. Mussorgsky stellte zu dessen Gedenken eine Ausstellung mit mehr als 400 Exponaten zusammen. Zu 10 ausgewählten Bildern dieser Ausstellung komponierte Mussorgsky dann eine Klaviersuite, die unter dem Titel "Bilder einer Ausstellung" bekannt geworden ist. Als
subjektive Eindrücke möchte ich einige hervorheben. Der Rollifahrer
Tobias Wojcik spielt in einer Szene auf dem Boden sitzend ein Baby, das mit der
Fernbedienung des Fernsehers spielt, zwischendurch an seinem Schnuller nuckelt
und unbeholfen zufällig das Fernsehen einschaltet. Mit flügelartigen
Armbewegungen zeigt das Baby dabei sein lebhaftes Gefühlsleben, begleitet
von kleinkindlichen Lautäußerungen. Die Hilflosigkeit eines Babys,
gespielt von einem Schauspieler, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, hat mir
für einen Moment den Atem stocken lassen. Andere im Publikum befreiten ihr
Gefühl mit Lachen. Besondere Erwähnung verdient sicher nicht allein nach meinem subjektiven Empfinden auch die Kostümbildnerin Nadine Schulz, für ihre Gestaltung der Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft. (Siehe Foto unten)
(Text+Fotos: Günter Schäfer / goest)
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"Bilder einer Ausstellung - SEHEN, HÖREN, FÜHLEN" Veranstaltertext: "Bilder einer Ausstellung - Sehen, Hören, Fühlen" ist die erste reine Tanztheaterproduktion in 25 Jahren ThOP und das erste Projekt seiner Art in Göttingen. Bilder malen ohne einen Pinselstrich: Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" Theater spielen ohne Dialoge: Sehen - Hören - Fühlen. Die Idee, Mussorgskys Bilder tänzerisch auszudrücken bildet die Grundlage. Die Szenen bilden keine romantischen Tongemälde ab, sondern aktuelle Themen im zeitgenössischen Stil, ausgedrückt in Schauspiel, Tanz und Musik, Jazz, Ballett und Videokunst. Das multimediale Tanzstück ist der Versuch, die Grenzen der Programmmusik Mussorgskys zu überschreiten und neue Wege zu ebnen - vom 19. direkt ins 21. Jahrhundert.Idee, Regie und Choreografie: Selen Erdogmus
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