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"Linke Räume erkämpfen und verteidigen" 2007

Vortrags Veranstaltung
"One struggle, one fight! - Von Berlin bis Kopenhagen. Vergangenheit und Perspektive linker Freiräume in Europa". Als ReferentInnen sind Leute von der [NEA] North East Antifascists Berlin und des Autonomen Kulturzentrums Köpi in Berlin eingeladen. Die Veranstaltung fand im Apex statt.

Festival vom göttinger Szenelabel "Fire and Flames" und der Antifaschistischen Linken International (A.L.I.)

Im Saal des Jungen Theaters

Konzerte Teil I
. Das Lineup des Festivals:
Freitag: Commandantes (Punkrock Songs für die Arbeiterklasse) Patchanka (Latin-Ska aus Kopenhagen) No Respect (Göttinger Ska-Punk Legende) Brigada Flores Magon (Anarchist Streetpunk aus Paris) Wir haben uns am Freitag kurz um 23.30 Uhr einen Eindruck verschafft, da kochte die Hütte als No Respect spielte)

Demonstration

14 Uhr am Gänseliesel/auf dem Marktplatz "Linke Räume erkämpfen und verteidigen" A.L.I., Basisgruppe Medizin, der Partei "DieLinke" (Orts- und Kreisverband Göttingen) und Gruppe Lisa:2 aus Marburg. - Angemeldet wurde die Demonstration von der Partei DieLinke


Theaterstraße


Am Gänseliesel / Marktplatz vor dem Alten Rathaus


Am Theaterplatz

Demo am 20.10.07

A.L.i. vom 20. Oktober 2007

"Etwa 400 Menschen haben heute für den Erhalt linker Räume in Göttingen demonstriert. Während der betont kämpferischen Demonstration kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Anlass für das Aktionswochenende und die Demonstration "Linke Räume erkämpfen und verteidigen!" ist die seit fünf Jahren vom Studentenwerk Göttingen betriebene Kündigung von Kollektivmietverträgen linksalternativer Wohngemeinschaften. Der Selbstverwaltungsstatus und die Wohnkultur dieser Projekte sind dadurch akut gefährdet. In Aufrufen und Redebeiträgen solidarisierten sich die Demonstrierenden mit den betroffenen Wohnprojekten und demonstrierten zugleich ihre Bereitschaft, die bedrohten Häuser nötigenfalls auch kämpferisch zu verteidigen.

"Clockwerk Orange" ...auf der Jacke -

Stanley Kubricks Offenbarung der Gewaltförmigkeit in der Gesellschaft, ein Film der zum Skandal wurde - weil er Gewalt zeigte.

Früher wurden Mercedessterne gesammelt - anscheinend werden jetzt Volkswagen-Zeichen modern.

Am anderen Rucksack hängt eine Sammlung von Flaschen-Bügelverschlüssen - ebenfalls skuriller Trophäen-Schmuck.

Punk vor Bank

Zu tumultartigen Szenen führten gängelnde Demonstrationsauflagen, die das Ordnungsamt der Stadt Göttingen auf Wunsch der Polizei erlassen hatte. So sollten Transparente beispielsweise eine Länge von 3,50 Meter nicht überschreiten. Gewalttätige Polizeieinsätze zur Durchsetzung dieser selbst benannten Auflagen hatten zur Folge, dass mindestens 6 DemonstrantInnen durch Schläge verletzt wurden und die Demonstration verspätet und nicht auf der angemeldeten Route beginnen konnte. Durch ein entschlossenes Auftreten konnten aber verschiedene der schikanierenden Auflagen praktisch zurückgewiesen werden.

Eine weitere Auseinandersetzung mit der Polizei gab es vor dem Gebäude der Burschenschaft Hannovera in der Herzberger Landstraße. Die extrem rechte Studentenverbindung pflegt Kontakte bis in die Neonaziszene und macht sich dadurch zum Angriffspunkt antifaschistischer Politik. Zum Schutz vor Anti-Antifa-Fotografen aus dem Burschenschaftsgebäude vermummten sich hier zahlreiche DemonstrationsteilnehmerInnen. Die Demonstration verschaffte sich einen Weg zum Eingangsbereich der Burschenschaft, wobei die Polizei der Demonstration mit Schlagstockeinsatz den Weg trotz angemeldeter Route versperren wollte.

Zweiter Teil des ausverkauften Fire and Flames-/Antifa-Festivals.

Teil II Argies (Combat Rock aus Argentinien) Chaoze One und Lotta C (Rhyme Guerillas) Rogue Steady Orchestra (Ska-Punk aus Göttingen) Obrint Pas (Ska-Punk-Folk aus Valencia)

Bereits am Freitag Abend feierten über 500 Menschen mit internationalen und regionalen Punkrock- und Ska-Bands im Jungen Theater. Eine Sprecherin der Antifaschistischen Linken International >A.L.I.< erklärt: "Das Aktionswochenende "Linke Räume erkämpfen und verteidigen!" ist ein deutliches Signal gegenüber dem Studentenwerk, dass wir den Angriff auf selbstverwaltetes Wohnen nicht länger hinnehmen, sondern Strategien für die Erkämpfung neuer Räume entwickeln werden!"

Foto-Kommentare

Keine Willkommensgrüße am Studierendenwohneim in der Gotmar Str. für die Demonstration. Die Fenster blieben bis auf 2 geschlossen.

 

Die Bewohner deses Studierendenwohneimes hatten sich öffentlich beschwert, dass ihr Logo der "Here to Stay"-Logo auf den Flugblättern mit abgedruckt war und dadurch der Eindruck erweckt würde, sie würden die Fire&Flame Aktionstage unterstützen.
Zwar rang man sich zu der Feststellung durch
"..jede Gruppe kann dankbar sein, wenn sich andere solidarisch zeigen, Unterstützung anbieten oder bei der Durchsetzung der politischen Ziele behilflich sind." aber dann "Wir bezweifeln jedoch , ob die von euch geplanten Veranstaltungen unser politische Anliegen wirklich unterstützen , euer Handeln wirklich ein solidarischer Akti ist oder von anderen Motiven getragen wird." (Göttinger Drucksache Nr. 584, S. 3) Daraufhin folgt eine haarklein aufgedröselte Geschichte um die Verwendung des here-to-stay Logos. - Siehe Seite zu Studiheimen

 

Pressebericht der Polizei 20.10.20
(...) Zu einem ersten Zwischenfall kam bereits im Anschluss an die Auftaktkundgebung auf dem Marktplatz, als die Polizei dem Aufzug aufgrund mehrerer Verstöße gegen die von der Versammlungsbehörde erteilten Auflagen und festgestellter Vermummung mehrerer Demonstranten den Abmarsch untersagte. Vermutlich weil der Versammlungsleiter nach Einschätzung der Einsatzleitung der Polizei nicht entsprechend seiner Funktion auf die Demonstrationsteilnehmerinnen und -teilnehmer einwirkte, setzte sich Aufzug zunächst dennoch in Bewegung. Er wurde nach wenigen Metern in der Theaterstraße (Korrektur in einem ergänzenden Polizeibericht: Der erste Zwischenfalli. Z. mit Anhalten des Aufzuges unmittelbar nach der Auftaktkundgebung ereignete sich in der "Roten Straße" und nicht wie versehentlich berichtet in der "Theaterstraße".) von Polizeikräften gestoppt. Dabei kam es zu Rangeleien mit den Einsatzkräften. Die Versammlung wich daraufhin plötzlich vom angemeldeten Marschweg ab und bewegte sich in entgegengesetzter Richtung über die Weender Straße, wo sie aber ebenfalls nach wenigen Metern von weiteren Einsatzbeamten angehalten wurde. Nach Gesprächen mit der Polizei durfte der Demonstrationszug schließlich weiter über die angemeldete Marschroute durch mehrere Straßen der Innenstadt gehen.
Auf dem Weg wurden bei mehreren Zwischenkundgebungen themenbezogene Redebeiträge abgehalten. Während der andauernden Demonstration musste die Polizei den Aufzug aufgrund mehrfach festgestellter vermummter Teilnehmer immer wieder anhalten, was kleinere Rangeleien mit den die Demonstration begleitenden Polizeibeamten zur Folge hatte. Nach einem weiteren Stop der Demo in der Weender Straße wurden aus der Menge heraus Feuerwerkskörper angezündet und geworfen. In der Nähe einer Burschenschaft in der Herzberger Landstraße mussten die Beamten kurzfristig vom Schlagstock Gebrauch machen, als einige Demonstranten die Absperrung durchbrechen wollten, um zum Gebäude zu gelangen. Ihren Abschluss fand die nach Ansicht der Polizei von Aggressivität und Gewaltbereitschaft geprägte linksextremistische Veranstaltung gegen 16.30 Uhr auf dem Wochenmarkt. In einem Redebeitrag identifizierte man sich hier u. a. mit den Ideologien der RAF und verlas die Namen verstorbener RAF-Mitglieder. Mit Äußerungen wie "kein Frieden mit dem Polizeistaat" wurde der "deutsche Polizeistaat" von einem der Redner abgelehnt und die Zuhörer gleichtzeitig zur Teilnahme an einer bundesweiten "Anti-Repressionsdemo" im Dezember in Hamburg aufgerufen. Die Polizei Göttingen leitete mehrere Ermittlungsverfahren u. a. wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und versuchter gefährlicher Körperverletzung ein."

Ergänzung der Polizei zu ihrer Pressemitteilung:" neben den bereits erwähnten Verfahren leitete die Polizei Göttingen weitere Ermittlungsverfahren wegen "Landfriedensbruchs" und des "Missbrauchs von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen" ein."

(Hervorhebung in rot / Redaktion goest)

 

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