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Cheltenhampark

Der Cheltenhampark liegt im Bereich zwischen der Stadthalle und dem Neuen Rathaus, seitlich begrenzt durch den Wall. Eingänge befinden sich am Albaniplatz und am Schildweg. Auch vom Wall gibt es eine Zugangsmöglichkeit. Auf dem Gelände befinden sich vereinzelt Grabsteine eines alten Friedhofes, das sogenannte Rohns´sche Badehaus (benannt nach einem Göttinger Baumeister) ein Teich und ein Kinderspielplatz. Der Name Cheltenhampark wurde 1976 etabliert, Cheltenham ist die englische Partnerstat von Göttingen.

Teich begrenzt von einem einem Rest des Graben- und Wallsystem der historischen, äußeren Befestigungsanlagen der Kernstadt

Der Park wird auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt: z.B. die freie Theatergruppe Compagnia Buffo schlägt gelegentlich ein Zelt im Cheltenhampark auf. Im Sommer war der Cheltenhampark auch eine Station des Kindervorlese-Sommers. 2002 fand der Kunstmarkt u.a. im Cheltenhampark statt (Persönlich unvergessen der nächtliche Auftritt der Band "Krätze" im Park noch viele Jahre vorher)

 

Rohns´sches Badehaus im Cheltenhampark


Rohns´sche Badehaus im Cheltenhampark Nov. 2018 / foto goest.de

Seit 44 Jahren ist das Rohns´sche Badehaus im Cheltenhampark ohne sinnvolle Nutzung.
(Das war wohl 2018 geschrieben, jetzt 2022 ist es immer noch so)

Das 12eckige Gebäude inmitten eines Parks sollte für eine Nutzung der Göttinger Bevölkerung geöffnet werden. Wenn die benachbarte Stadthalle und deren Umgebung erneuert werden, dann böte sich an, auch über das Rohns´sche Badehaus nachzudenken. Wenn die Antiquariatsfirma Bohm das Gebäude seit 44 (!) Jahren als Lager für Antiquitäten benutzt und dort sonst nichts stattfindet, dann ist das unter dem Aspekt urbaner Lebensmöglichkeiten eine Vergeudung von Ressourcen. Möglicherweise ist die Pacht, die die Firma Bohm an die Stadt bezahlt auch so niedrig, dass man sich locker erlauben kann, das Gebäude 44 Jahre vor sich hindümpeln zu lassen. Fast jedem, der vor dem Gebäude steht, kommt der Gedanke "das könnte man doch sinnvoller nutzen!" Selbst seitens der Firma Bohm hat man sich schon 2011 mit dem Gedanken angefreundet, das Haus für eine andere Nutzung zu öffnen, was aber dann doch nichts geworden ist. Und nun sind schon wieder 7 Jahre vergangen und hinter verstaubten Scheiben sieht man Antiquitäten stehen als stumme Zeugen für Stillstand.


Rohns´sche Badehaus im Cheltenhampark Nov. 2018 / foto goest.de

Bestellung ans Universum :-)
Also es gibt folgenden Wunsch: Die untere Etage wird zu einem Café, Bistro mit Außengastronomie und im oberen Bereich wird die Grundfläche mit Parkett versehen und an den Seiten werden Sitzgelegenheiten eingerichtet, so dass hier Tanzveranstaltungen stattfinden können. Für die Sommermonate soll eine Tanzfläche im Außenbereich davor für OpenAir Veranstaltungen hergerichtet werden.

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1.9.09

Blick von der Stadthalle in den Cheltenhampark
Eine der beliebten Wiesen zum Sonnenbaden und Ausruhen
Eingang des Cheltenhamparks von der Stadthalle aus

Szene aus dem Studentenleben wie vor hundert Jahren: Pfeife rauchender Student auf der Mauer am Cheltenhampark

Der alte Stadtfriedhof bildet einen Teil der Parkfläche

Rohns'sches Badehaus, Rekonstruktion (1972/73) des 1820 vom Baumeister Christian Friedrich Rohns (an anderer Stelle) erbauten, ersten öffentlichen Badehauses in Göttingen, das nur Männern zugänglich war.

 

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Kontrolle der Jugendlichen im Park

Der Cheltenhampark gilt zusammen mit den Schillerwiesen und dem Wilhelmsplatz als Treffpunkt für Jugendliche. Die weitgehend ungeregelten Treffen sind seit längerem im Visier der Ordnungsbehörden. Am 23.8.08 kontrollierten 35 BeamtInnen des Streifendienstes, des Jugendkommissariats und der Bereitschaftspolizei zusammen mit zwei Leuten des Stadtordnungsdienstes u.a. den Cheltenhampark . "Durch erhöhten Präsenzdruck, insbesondere an bekannten Brennpunkten, soll Alkoholmissbrauch aber auch Gewaltbereitschaft bereits in einem frühen Stadium erkannt und unterbunden werden", so der Polizeipräsident Hans Wargel.

Mit einer Sammlung von Piktogrammen wird auf einer Tafel erklärt, was alles verboten ist. Es geht um Sauberkeit in den Anlagen, das Verhalten auf Spielplätzen, die Vermeidung von Ruhestörung sowie um das Verbot offenen Feuers. Pressesprecher Detlef Johannson:" Wir wissen natürlich, dass wir mit dieser Initiative des Fachbereichs Stadtgrün aktuelle und akute Probleme in einigen Parks nicht lösen. Kontrollen durch den Stadtordnungsdienst und die Polizei müssen weiterhin sein."

"Ich bin der Cheltenhampark und möchte dich zur Party einladen."

Am 1.9.09 erhielten wir eine anonyme Mail in der "der Cheltenhampark" zu einer Party am 4.9. ab 16 Uhr einlädt. Die Motivation, die dahinter zu stecken scheint, nämlich Auswege aus reglementierten Räumen zu finden und die soziale Nutzung öffentlicher Plätze zu beleben, ist es wert, dokumentiert zu werden. Hier wird eine Grundfrage der Urbanität angesprochen: Wem gehört der öffentliche Raum? Die Beantwortung dieser Frage hängt nicht nur von den existierenden rechtlichen Bestimmungen ab sondern auch von den politisch-sozialen Kräfteverhältnissen bei der Ausübung von Grundrechten.

Rechtlich gesehen sieht es wahrscheinlich folgendermaßen aus: Auch Versammlungen in der Art des Flashmobs unterliegen entweder dem Versammlungsrecht (bei politischer Intention) oder einfachen Bestimmungen wie Sondernutzungsrechten für Plätze. Für die angekündigte Versammlung gilt wahrscheinlich zuvorderts die "Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit in der Stadt Göttingen". Darin werden die Bestimmungen aufgeführt, die "öffentliche Anlagen" betreffen und Verschmutzung (§ 10) und Lärmbelästigung (§ 8) verbieten.

Redaktioneller Hinweis : Zwar handelt es sich u.E. nicht um eine anmeldepflichtige Versammlung im Sinne des Versammlungsrechts, dennoch stellen wir hier in aller Deutlichkeit fest, dass wir mit dieser Berichterstattung NICHT dazu aufrufen, sich im Cheltenhampark zu einer Party zu versammeln. Denn wer dazu aufruft, ist evtl. für die in diesem Zusammenhang entstehenden Folgen, wie Kosten der Müllbeseitigung oder Bußgeldern wegen Ruhestörungen verantwortlich.

Dies vorausgeschickt dokumentieren wir Im Folgenden der Text einer anonymen Mail:

"Hallo ihr, wahrscheinlich kennt mich schon oder habt sogar schon mal auf einer meiner Bänke gesessen, die Enten gefüttert, den Wiesen gelegen oder gegrillt.

Ich bin der Cheltanhampark. Ich möchte dich zu meiner Reclaim-your-park-party einladen. Warum mache ich diese Party? Das Feiern gehört zum Leben dazu, auch für einen Park, als ich mir die Göttinger Party Szene aber mal anschauen wollte, stellte ich fest, oft muss man teuren Eintritt zahlen, mein Outfit missfiel autoritären Türstehern. Und wenn ich mal rein kam, wurde ich von Werbung für Lifestylekonsum erschlagen, die Menschen schienen mit ihrer Vorstellung von Geschlecht bei mir nicht weiter zu kommen.

Menschen stehen vielen Problemen gegenüber so zu feiern, wie sie es gerne möchten. Sie sind sowieso etwas komisch; immer wenn man etwas unternehmen möchte, müssen sie sich irgendwo anmelden, etwas mieten oder gar die Erlaubnis irgendeiner Verwaltung bekommen. Zum Glück ist das bei mir nicht so. Ich bin ein Park und muss meine Party nicht anmelden; ich hätte eh gerade keine Hand frei, irgendwas zu unterschreiben. Deswegen also lade ich euch am 4. September alle ein.

Ich kann leider nicht viel vorbereiten darum liegt es an euch, den Abend zu gestalten. Sei es durch Musik, eigene oder aus Anlagen, künstlerische Darbietungen, Decken, Genussmittel jeglicher Art.

Ich bin gegen Kommerz, aber wenn sich Menschen bereit erklären, gegen Spende oder Selbstkosten, gerne auch zu Soli Zwecken Speis' und Trank bereitzustellen, fände ich das Knorke.

Eine Bitte hätte ich aber noch, ich mag keinen Müll (auch geistiger Art wie Sexisten, Nationalisten, Burschis). Darum wäre es nett wenn ihr diesen vermeidet oder wieder mit nach Hause nehmt. Also Nachmittags am 4. September ab 16 Uhr geht?s los."

Eine kleine Gemeinde, die dem regnerischen Wetter zu trotzen beabsichtigte fand sich noch um 18 Uhr im Park ein. Sie wurde genauuuuustens beobachtet von Polizei und Ordnungsamt.

 

Bei den Behörden hatten die Alarmglocken geläutet, weil man sich an Berichte über ausufernde Party-Flashmobs auf Sylt und Braunschweig erinnerte. Deshalb waren dann auch gleich etliche BehördenvertreterInnen im Park unterwegs und ein dazugehörender weißer Bus mit OHA-Kennzeichen durfte auch ganz ohne Rücksicht zu nehmen über die Parkwege fahren.


Bild links: wir vermuten mal v.l.n.r.: Ordnungsamt, Sozialarbeiterin, Polizistin, Bild rechts: Rücksicht nehmen - Schild im Park.

 

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