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Erdbebenwarte

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1902 wurde unter der Leitung des Physikprofessors Wiechert ein überirdischer Stollen-Zugang in einen Berghang getrieben. Auf den Muschelkalk-Grund wurde dann ein Betonsockel gegossen auf dem man die Erdbebenwarte errichtete und die Seismographen aufstellte.

Der über der Eingangstür des "Erdbebenhauses" angebrachte Spruch von Wiechert 1902

Der Pendel des Seismographen ist mit 17 Tonnen Felsgestein gefüllt

Erdebebenwarte im Stollen


Stollen-Zugang zu der Erdbebenwarte


Gedenkplatte in der Erdbebenwarte

Der Physiker Emil Wiechert wurde 1898 an der Universität Göttingen auf den weltweit ersten Lehrstuhl für Geophysik berufen.

Die Seismographen in der Warte


Das Bild ist aus zwei Fotos in der Mitte zusammengesetzt und
zeigt den Blick von der Eingangstür der Erdbebenwarte

Tritt man durch die Tür sieht man links, in der Mitte und rechts jeweils in einer Vitrine einen Seismographen. In der linken Vitrine befindet sich der Astatische Horizontalseismograph:
"Prinzip des umgekehrten Pendels; Masse von 1200 kg (Stahlplatten von etwas 80 cmm Durchmesser) steht auf karadischem Blattfederwerk. Baujahr 1902 von G. Bartels, Göttingen; Drehpunkt etwa 90 cm unterhalb Masseschwerpunkt; Eigenperiode variierbar zwischen 10 und 20 sec, auf ca. 11 sec eingestellt. Vergrößerung variierbar 100-300, eingestellt ca.160, Dauerbetrieb seit 1.1.1903" (Info-Schild an der Vitrine)


Das Bild zeigt einen Ausschnitte des "17-to-Pendels":

 

 

"17-to-Pendel von Wiechert
Zylindrischer Eisenblechkessel von ca. 2 m Durchmesser und 2 m Höhe gefüllt mit Schwerspat, hängt an drei Halterungen am Gerüst. Baujahr: beginn 1904 von G.Bartels und Spindler u. Hoyer, beide Göttingen: NS-Komponente registriert seit Frühjahr 1905, EW-Komponente später ergänzt, registriert seit Ferr. 1932. EIgenperiode ca. 1,2 sec, Vergrößerung ca 5x5x5x17,5 ~ 2200."
(Info-Schild an der Vitrine)

 

 


Aufzeichnungsgerät am Seismographen mit Rußpapier

Seit 1902 fast ununterbrochen in Betrieb (nur während des 2. Weltkriegs gab es eine Unterbrechung)

Die Aufzeichnungen der Ausschläge erfolgt auf Rußpapier-Rollen.

Durch das gleichzeitige Hochspringen von ca. 15 Leuten wurde während der Führung im Raum ein kleines lokales Erdbebeben erzeugt, das zu einem ca. 3mm großen Ausschlag des Schreibers führte.

Die "Mintrop-Kugel"

Die "Mintrop-Kugel" mit der kleine künstliche lokale Erdbeben für Experimente erzeugt wurden indem man sie von dem ca. 10 m hohen Gestell herunterfallen ließ. Nach Ludger Mintrop (1909-20 in Gö) wurde die "Mintrop-Welle" (Oberflächenwelle) benannt. Mintrop meinte begl. der Erdbeben, es könnte "doch nicht sein, dass da nach oben nichts passierte."

Verein will Gelände und Gebäude kaufen


Das Geophysikalisches Institutsgebäude Herzberger Landstraße 180,

Nachdem die Universität sich in eine Stiftungsuni umgewandelt hat wird die Geophysik in die Norduni verlegt. Das mehrere Tausend qm große Gelände auf dem sich auch das Gauß-Haus befindet gehört dem Land Niedersachsen und soll nun verkauft werden - Aber was ist mit den wissenschaftlich-historischen Denkmälern? Das Gaußhaus steht bereits unter Denkmalschutz und inzwischen ist auch klar, dass es auf dem Gelände verbleibt. Aber wer soll das Gelände erhalten und die Anlagen pflegen?
Zu diesem Zweck bot sich der Verein "measurement valley" an, ein Zusammenschluß von Göttinger Firmen der Meßtechnik, aber der Verein ist durch Satzung auf Wirtschaftstägkeit festgelegt und deshalb gründeten Angehörige der Mitgliedsfirmen einen eigenen Verein, der ein Teil des Geländes, Gebäude und Geräte für 600.000 Euro kaufen soll. Mitgleider des Vereins sind u.a. Jürgen Haese, Vorsitzender des Firmenzusammenschlusses Measurement Valley (MV) und Wolfgang Brunk, Geschäftsführer der MV-Firma Visicon.

Wir könnten uns gut vorstellen, dass auf diesem Gelände auch eine Gastronomie eingerichtet würde, die zu einem beliebten Ausflugslokal avancieren könnte. Damit wäre auch eine zusätzliche Quelle für die Finanzierung des Wissenschaftsdenkmals vorhanden.

Mehr Infos des Vereins >> Erdbebenwarte u.a. mit einem Radio-Interview des emeritierten Professors Manfred Siebert, der die Rettungsaktion für die Warte eingeleitet hatte.

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