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Fracking

Die Bundesregierung plant per Gesetz, Fracking in Deutschland in weiten Bereichen zu erlauben. Während Fracking von Öl und Gas in Tiefen von mehr als 3000 m generell ermöglicht wird, soll es ab 2018 kommerziell unter Begleitung von „Kommissionen“ auch oberflächennah eingeführt werden.

Veranstaltung:
Hydraulic Fracturing -- Erfahrungen mit einer Hochrisikotechnologie und ihrer politisch-ökonomischen Hintergründe Referent: Werner Engelhardt, Bergkamen, Mittwoch 13. Mai 16:00 Ort: Physik Fakultät, Friedrich-Hund-Platz 1, Göttingen, Hörsaal 2

Werner Engelhardt wird die Erfahrungen und naturwissenschaftlichen Fakten bezogen auf die Einwirkung von Fracking auf die Biosphäre allseitig darlegen und sich dabei auch mit den Pro Fracking Argumenten auseinandersetzen. Fracking wird häufig als „Übergangstechnologie“ in das erneuerbare Zeitalter dargestellt. Experimentelle Untersuchungen der letzten Jahre zeigen jedoch, dass durch Freisetzung großer Mengen an Methan die Treibhauswirkung noch über die von Kohleverbrennung hinaus geht (1). Fracking bedeutet nicht nur unvermeidlich den Einsatz von Bioziden, um das Schließen von Rissen durch Mikroorganismen zu unterdrücken. Bei Fracking werden auch Schwermetalle und radioaktive Stoffe aus dem Untergrund freigesetzt (2). Fracking bedeutet eine Gefährdung des Grundwassers. Werner Engelhardt kommt zu dem klaren Ergebnis: Fracking bedeutet eine allseitige und umfassende Zerstörung menschlicher Lebensgrundlagen. Der Referent wird sich auch mit den ökonomischen und politischen Triebkräften hinter Fracking auseinandersetzen. Er berichtet über die nachweislichen Folgen des Fracking in den USA und die Entwicklung des Widerstands, der auch zu Fracking-Verboten in einigen Ländern führte.

(1) Um weniger klimaschädlich als Kohleverbrennung zu sein, dürfen die Methanfreisetzungen 2% der geförderten Menge nicht überschreiten. Nach eine aktuellen Untersuchung beträgt die Freisetzung je nach Standort zwischen 4% und 17%. J. Peischl. et al, Journal of Geophyiscal Research: Atmospheres 118 (2013) 4974–4990
(2) In Pennsylvania, wo seit vielen Jahren gefrackt wird, ist beispielsweise die Konzentration von radioaktivem Radon in Häusern stark angestiegen. Predictors of Indoor Radon Concentrations in Pennsylvania 1989-2013, Joan A. Casey et al, www.ehp.niehs.nih.gov/1409014. Mehr auf: http://phys.org/news/2015-04-radon-pennsylvania-homes-correspond-onset.html#jCp

Veranstalter: Umweltgewerkschaft: http://www.umweltgewerkschaft.org, Prof. Dr. Christian Jooss, Institut für Materialphysik; NaturFreunde Göttingen;