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Golfplatz

Golfplatz schlägt Naherholungs- und Naturgebiet ?
Die GoeSF, Gelder der Stadt - ausgelagert in eine schwer kontrollierbare GmbH
Grundstücksverschiebungen im Finanzausschuss und Rat
SPD, Grüne, FDP, CDU
GöLinke Piraten
Start of Gemauschel und Hauruck?

Kritik
Kritik durch BI Göttinger Süden und die Biologische Schutzgemeinschaft 2009
Kritik des Arbeitskreises Göttinger Ornithologen 2015
>Kommentar auf der Kommentarseite von Gerd Nier

Webseite der Initiative >> http://golfplatz-goettingen.de / Mail kein@golfplatz-goettingen.de

April 2016 Endültiges Aus für den Golfplatz

Der entschiedene Widerstand von Umweltgruppen gegen die Zerstörung eines Naherholungs- und Naturgebietes führte am 16. Juli 2015 zu einem gemeinsamen Antrag der Ratsfraktionen der Grünen, Linken, Piraten und die CDU/FDP, in dessen Folge der den Golfplatz auf der ehemaligen Bauschutt- und Bodendeponie verhindert und die Entwicklung eines planvollen Grüngürtels ermöglicht wurde. Verwaltungsausschuss hat am 11. April 2016 auf Basis eines Änderungsantrags der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen mehrheitlich beschlossen dass die Verwaltung die Einrichtung eines Golfplatzes aus dem Flächennutzungsplan streichen soll. Die Fläche soll im Landschaftsschutzgebiet bleiben. Eine Entscheidung durch den Verwaltungsausschuss war nötig geworden, nachdem der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz und der Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke dazu Ende letzten Jahres unterschiedlich votiert hatten.
Beschluss im Verwaltungsausschuss in der vorliegenden Fassung :
"1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Einrichtung eines Golfplatzes südlich von Göttingen aus dem Flächennutzungsplan zu streichen und dieses Vorhaben bei den konzeptionellen Überlegungen zur Neugestaltung des Flächennutzungsplans nicht weiter zu berücksichtigen. Dementsprechend ist die Fläche im Landschaftsschutzgebiet zu belassen. 2. Eine Prüfung der Möglichkeiten zur Anlage eines Grüngürtels am Südlichen Stadtrand soll als Arbeitsauftrag im Rahmen der Untersuchungen zum Vorentwurf des Landschaftsplans integriert werden."

Kein Golf für Rolf (.. Köhler/OB,SPD.
Rolf Becker von den Grünen war eh dagegen) 3.4.15

Petition "Nein zum Golfplatz im Göttinger Süden" läuft vom 31.3. bis 30.6.15
("Kein Golf für Rolf" , das ist nicht der Titel der Petition, sondern nur des goest-Artikels. Zwar ist nichts über Rolf Georg Köhlers Sympathie zum Golfspielen bekannt, aber er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der städtischen GmbH, die das Projekt plant. Auch wenn sich alle Parteien mit Ausnahme der SPD gegen das Vorhaben ausgesprochen haben, wird weiter geplant und man versucht das Gelände aus dem Landschaftsschutz zu entlassen. Insofern rechtfertigt sich das kleine Wortspiel)

Petition

"Die Göttinger Sport und Freizeit GmbH (GoeSF), eine hundertprozentige Tochter der Stadt, plant in der Feldmark von Geismar eine ca. 75 Hektar große Golf- und Freizeitanlage. Sie soll in einem beliebten Naherholungsgebiet mit bemerkenswerter Fauna und Flora entstehen – zum Großteil auf öffentlichen Flächen, die allen Bürgerinnen und Bürgern gehören. Umwidmung im Interesse eines privaten Investors und Zerstörung des Lebensraums für Mensch und Tier sind – allen Bekundungen der GoeSF zum Trotz – ein sozial- und umweltpolitischer Skandal. Stoppen Sie gemeinsam mit uns dieses unsinnige Projekt. "

>>Zum Unterschreiben der Petition

Die Bürgerinitiative "Gemeinsam gegen Golfplatz Geismar“ bedankt sich für mehr als 6000 Unterschriften gegen die Planungen der GoeSF.

Ein paar Anmerkungen zum Instrument "Petition"

Die Petition läuft auf der Webseite der Firma "OpenPetition gemeinnützigen GmbH", die sich über Spenden finanziert. 2 Leute aus der Informatikbranche und einer mit Erfahrung in Kampagnenorganisation bilden das Team der GmbH. Um den Anliegen von Bürgerinitiativen mehr Einfluß zu verschaffen, bieten sie eine Plattform für Petitionen an. Damit nicht die falschen Leute auf die Idee kommen, diese Plattform zu nutzen, heisst es auf der Webseite: "Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung haben bei uns keinen Platz." Bei der Unterstützung der Petition müssen Name, Ort, PLZ, Straße, Hausnummer und Email angegeben werden. Bei der Veröffentlichung der Unterstützer_innen wird meist der Namen in der Unterstützer_innenliste aufgeführt, es kann aber auch als eine anonymes Votum gelistet werden.

Datenschutz In den Datenschutzerklärungen der "OpenPetition GmbH" wird versichert, dass Name, Postadresse und email-Adresse ausschließlich bei der GmbH verbleiben. Weiter heisst es aber auch: "Eine Weitergabe von persönlichen Daten an Dritte erfolgt ohne Ihre Einwilligung nur dann, wenn wir dazu gesetzlich verpflichtet sind." Der Grund dafür sind Telekommunikationsgesetz §§ 111, 112 und G-10-Gesetz denen zufolgen den Sicherheitsbehörden auf Verlangen Auskunft über Kundendaten zu geben ist und zwar ohne, dass die Kunden darüber informiert werden dürfen. Unter diesen Bedingungen sind Petitionen z.B. zu Blockupy schwer vorstellbar. Die Lösung wäre hier, wenn der Server der Firma im Ausland stünde statt in Deutschland und damit dem möglicherweise unsicheren Zugriff von "Sicherheitsbehörden" entzogen wäre.

Golfplatz mehr wert als Naherholungs- und Naturgebiet ?

(19.3 / überarbeitet 21.3.15) Es geht um die Natur- und Freizeitflächen auf der Anhöhe am Ortsausgang von Geismar. Wenn man stadtauswärts fährt, liegen diese Flächen rechts zwischen Geismar und Diemarden auf einer Anhöhe, die einen schönen Blick auf Göttingen und Umgebung erlaubt. Diese bislang frei zugänglichen Flächen will die GoeSF GmbH in einen Golfplatz umwandeln. D.h. die Flächen der Feldmark werden für die Öffentlichkeit wahrscheinlich bald nicht mehr nutzbar sein und die Brutplätze seltener Tierarten dort werden durch millimeterkurzen Rasen ersetzt.


Blick im Sommer auf die Feldmarkflächen - rechts die Diemardener Warte

Die GoeSF: dort sind Gelder der Stadt ausgelagert in eine schwer kontrollierbare GmbH

GoeSF, das ist die Göttinger Sport - und Freizeit GmbH. Diese gehört der Stadt Göttingen, die 100 % der Gesellschafteranteile besitzt. Sie ist damit Gemeineigentum und dem Wohle der Bürger_innen dieser Stadt verpflichtet. Mit der Auslagerung von Sport und Freizeitaufgaben an eine GmbH werden Möglichkeiten geschaffen, Geschäfte am Markt zu machen und Entscheidungen etwas entfernter von der Kontrolle durch den Stadtrat durchzuziehen.

Es geht um große Geldsummen
Der Jahresabschluss der GoeSF GmbH und Co. KG für das Wirtschaftsjahr 2013 zeigt eine Bilanzsumme in Höhe von 81.120.491 € und ein Jahresüberschuss in Höhe von 20.851.311 € . Davon wurden lediglich 60.000 € an die Stadt Göttingen überwiesen. Nun fragt sich, was mit dem verbleibenden Überschuss von 20,79 Millionen eigentlich passiert (Quelle ) . Angesichts von "Sparzwängen" ein beachtliches Mißverhältnis zwischen Überschuss und Zuweisung an die Stadt - ähnlich wie bei der Sparkasse.

Im Aufsichtsrat der GoeSF GmbH sitzen folgende Ratsmitglieder
SPD == OB Rolf-Georg Köhler, Christian Henze, Dr. Franc Pfahl
Grüne == Ulrich Holefleisch, Mehmet Tugcu
CDU == Dr. Thomas Häntsch
GöLINKE == Civar Akad

Grundstücks"verschiebungen" im Finanzausschuss und Rat

Erste Ideen schon 2001: Das Planungsbüro Dipl. Ing. Stefan Wirz Hannover erwähnte bereits im Februar 2002 Planungen für einen Gofplatz: "Die von Seiten der Stadt Göttingen betriebene Golfplatzplanung benötigt eine Fläche von mindestens 70 bis 80 ha." Im Anhang findet sich ein Hinweis darauf, dass sich das Sportamt Göttingen bereits am 13.9.2001 mit dem "Flächenbedarf Golfplatz Göttingen" beschäftigt hat. (Quelle: Gutachten ) Noch frühere glücklicherweise verhinderte Planungen unter Stadtdirektor Schierwater betrafen ein anderes Gelände nämlich das Kerstlingröder Feld.

Finanzauschuss: Im Februar 2009 beschlossen die Mitglieder im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Feuerwehr, dem "Grundstückstausch zwischen dem Gelände des ehemaligen Stadtbades und des z.B. zur Anlage eines Golfplatzes in Geismar benötigten ca. 70 ha großen Geländes in der südlichen Feldmark Geismar wird zugestimmt." (Quelle: Ratsinfo siehe dazu auch dort den Link auf eine Karte) . Im Tauschvertrag wurden Sachzwänge in Richtung Golfplatz-Umsetzung installiert. So wurde auch beschlossen, dass der Tausch auf Wunsch der GoeSF zurück abgewickelt werden könne. "Für diesen Fall verpflichtet sich die Stadt schon jetzt zum Rückkauf der vorgenannten Flächen zu einem Preis von 2,66 €. Zudem erhält die GoeSF im Falle der Rückabwicklung einen Betrag in der Höhe von 600.000 €. 4. Die Kosten für das Schaffen der planungsrechtlichen Voraussetzungen zum Bau eines Golfplatzes trägt die Stadt.

 

Ratsbeschluss 2009

Flächentausch beschlossen und Golfplatz nicht im Beschluss erwähnt : Der Grundstückstausch zwischen der Städtischen Verwaltung und der städtischen GoeSF GmbH) wurde zwar in der Ratssitzung am 6.3.2009 mehrheitlich mit den Stimmen von SPD und Grünen (!) beschlossen, allerdings wurde der Hinweis auf den Golfplatz in der Entscheidung des Rats gestrichen, offensichtlich um die Zustimmung zum Flächentausch sicherzustellen.

SPD sieht rot-grüne "Toscana- bzw. Geismarana-Fraktion" als treibende Kraft: In der Zeitung des SPD-Ortsvereins Geismar >>"Geismar im Gespräch" hieß es anschließend "Der Golfplatz beziehungsweise Golfsatz wurde aus der Vorlage gestrichen. Doch orakelt es allerorten in Geismar weiter: Nein, vom Tisch sei die Sache damit noch lange nicht. Das werde man schon noch sehen." Dahinter stecke, so formulierte das Blatt, das "geheime Wirken der Geismanafraktion" eine rot-grüne Verbindung mit einem Image wie die ehemalige genussfreudige "Toskanafraktion" im Bundestag. In diesem Artikel kam offensichtlich ein Teil der SPD in Geismar zu Wort, der gegen einen Golfplatz eingestellt war.

CDU: Die CDU-Ratsfraktion, so ihr damaliger Vorsitzender Welskop in der Ratssitzung 2009, sei nach wie vor gegen die mögliche Umwandlung des Geismarer Geländes in einen Golfplatz.

FDP: Die FDP-Ratsfraktion brüstete sogar noch 2011 in einem >>Werbeblatt der Werbegemeinschaft Geismar-Treuenhagen, sie habe sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Bereiche Helms- grund/Elsternbreite und das Gebiet der ehemaligen Bodendeponie zwischen Duderstädter Landstraße und Diemardener Warte als Naherholungsgebiete erhalten bleiben. Die Planungen für ein neues Wohnbaugebiet und für einen Golfplatz wurden verhindert." ( In sich widersprüchlich, wie man von der Göttinger FDP gewohnt war , hatte sie sich gleichzeitig für die Vernichtung von Naherholungsgebieten durch die Südspange ausgesprochen. )

 

Wie siehts aktuell ( März 2015) aus?

GöLinke, Die GöLinke war und ist gegen den Golfplatz. Dem Flächentausch hat sie jedoch anscheinend auch nicht widersprochen.

Piraten Die neu im Rat vertretenden Piraten hatten am 19.3.15 noch keinen Beschluß zum Thema Golfplatz gefasst, signalisieren aber Nachdenken über eine alternative Nutzung des Geländes.

Grüne: Was die Fraktion der Grünen dazu bewegen könnte, für einen Golfplatz zu stimmen, bleibt noch schleierhaft, da sich die Fraktion am 19.3.15 noch in der Entscheidungsfindung befand und signalisierte, auch noch länger Zeit dafür zu benötigen, weil eine Reihe von Personen zum Thema befragt werden sollten.

Sollten die CDU, die FDP, die GöLinke, die Piraten und einige KritikerInnen aus den Reihen der SPD gegen das Vorhaben stimmen, wird der Golfplatz wohl nicht umgesetzt. Die Argumentskeule werden jedoch die finanziellen Bestimmungen sein, die bei einer Rückabwicklung im Flächentauschvertrag festgelegt wurden.

Entscheidungsvorbereitung unter Ausschluss der Öffentlichkeit?
Von der GoeSF wird Druck gemacht für einen neuen Anlauf zum Golfplatz. Am Mittwoch den 18.3.15 ist Alexander Frey (Foto rechts) , ist der Geschäftsführer der GoeSF durch alle Fraktionen "getingelt", um ihnen den Plan für den Golfplatz schmackhaft zu machen. Nicht- Ratsmitgliedern war die Teilnahme auf Wunsch von Frey versagt worden. Vor der Öffentlichkeit sollen die Gespräche wohl so lange verborgen bleiben, bis die Entscheidungen hinter den Kulissen schon "wasserdicht" gemacht wurden.

Bleibt zu hoffen, dass die Ratsfraktionen sich nicht darauf einlassen und nach dem Voigt-Schulen Coup noch einmal mit Hauruck-Verfahren die gesellschaftliche Diskussion um ein wichtiges Projekt eiskalt ignorieren.

foto goest: Alexaner Frey Geschäftsführer der GOESF / 2010

 

Kritik

Kritik durch BI Göttinger Süden und die Biologische Schutzgemeinschaft
Bereits 2009 veröffentlichte die BI und die BSG eine Erklärung aus der wir zitieren:

(...) Der Golfplatz um die ehemalige Bauschuttdeponie Geismar soll 70 Hektar (knapp 100 Fußballfelder) groß werden. Würde man ihn, am besten anstelle eines Gewerbegebiets, im Westen oder Norden des Stadtgebiets anlegen, wäre, zumindest aus Sicht des Naturschutzes, dagegen kaum etwas einzuwenden. Hier könnte ein Golfplatz sogar zur Erhöhung der Artenvielfalt beitragen. An der ehemaligen Bauschuttdeponie Geismar liegen die Dinge völlig anders: Hier besteht seit langem ein buntes Mosaik aus Wiesen, Feldern, Hecken, Aufwuchsflächen, Kleingärten und alten Obstbäumen.Die Feuchtsenke des Bruchweggrabens ist ein nach § 28a des niedersächsischen Naturschutzgesetzes besonders geschützter Lebensraum.
(...) Die Umwandlung dieses idyllischen Naherholungsgebiets in einen Golfplatz wäre mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen verbunden: es ist beabsichtigt, auf der Mähwiese an der Duderstädter Landstraße (Brutplatz von Wachtelkönig und Feldschwirl) ein Vereinshaus mit entsprechenden gastronomischen Kapazitäten zu errichten.(...)
Dass schon sehr frühzeitig knallharte Fakten geschaffen werden sollen, wird durch die Vereinbarung belegt, nach der die Stadt die Flächen zum Quadratmeterpreis von 2,66 € und zusätzliche 600.000 € zurückkaufen muss, wenn kein Golfplatz oder eine vergleichbare Einrichtung (Landebahn für Firmenjets, Teststrecke für Geländewagen?) zustande kommt. (...) Befremdlich ist allerdings, dass offenbar alle anwesenden Mitglieder des Finanzausschusses für dieses Verfahren gestimmt haben. (...)
Wegen der schwindenden finanziellen Ressourcen der Stadt und der beträchtlichen fixen Kosten der Platzunterhaltung von mindestens 100.000 €/Jahr (ist) davon auszugehen, dass man nach einem privaten Investor Ausschau halten wird. Dieser wird aber kaum zulassen, dass seine Klientel durch andere Freizeitnutzer „gestört“ wird und daraufhin zu einem der fünf bereits bestehenden Golfplätze der Region abwandert. Damit entpuppt sich das Gerede von der natur- und sozialverträglichen Nutzung als ähnliche Propagandamasche wie die vermeintliche Aufwertung des Naherholungsgebiets am Kiessee, das den Bau der Südspange schmackhaft machen soll. Die Umwandlung eines beliebten Naherholungsgebiets in einen Golfplatz ist die besonders krasse Manifestation einer trostlosen und ignoranten Kommunalpolitik, die sich nur noch über das Asphaltieren und Erschließen ihres Machtbereichs definiert. (...)
>> Vollständiger Text der Erklärung

Kritik des Arbeitskreises Göttinger Ornithologen

Argumentation des AK: Die Planungen für einen Golfplatz in Geismars beliebtestem Naherholungsgebiet mit bemerkenswerter Fauna und Flora werden immer detaillierter (Siehe >>Karte). Mittlerweile hat sich ein Bündnis aus BUND, Biologischer Schutzgemeinschaft (BSG), Deutschem Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) und dem AK Göttinger Ornithologen (AGO) formiert. Aus der Politik kommt bis dato kaum Unterstützung, teils auch mangels Informationen. Die GöSF hat gut vorgearbeitet und verkauft den Golfplatz als gleichermaßen "kommunal" und "ökologisch" (was beides nicht zutrifft). Weder der Ortsrat Geismar noch die betreffenden Ausschüsse der Stadt, von den Naturschutzorganisationen ganz zu schweigen, wurden darüber informiert. Offenbar will man hinter dem Rücken der Öffentlichkeit vollendete Tatsachen schaffen und, wieder einmal, Flächen, die den Bürgerinnen und Bürgern gehören, einer privaten Nutzung zuführen.

Aktuell 2015 veröffentlichte der Arbeitskreis eine Erklärung mit ausführlichen Illustrationen
Darin verweisen die gut informierten Ornitholigen auf die Gefährung folgender Tierarten:
Goldammer, Dorngrasmücke und Sumpfrohrsänger Feldschwirl Nachtigall, Wiesenweihe, Wachtelkönig, Wiedehopf, Wendehals, Gelbspötter und Rebhühner, die im Bereich des geplanten Golfplatzes mit immerhin drei Paaren brüten.

Für den Entscheidungsprozess der Grünen dürfte folgende Passage interessant sein:
"Ein Golfplatz sieht zwar grün aus, man darf aber nicht vergessen, dass es sich dabei um intensiv gedüngte und mit Pestiziden gespritzte Flächen handelt, die mehrmals wöchentlich gemäht werden müssen. Für die “Greens” kommt den Planungen zufolge ungefähr ein Bedarf von einer Tonne Stickstoffdünger pro Saison zusammen. Über die Masse der einzusetzenden Pestizide werden wohlweislich keine Angaben gemacht. Zusätzlich muss ein solcher Spielplatz permanent entwässert werden, hat jedoch auf der anderen Seite jährlich bis zu 10.000 Kubikmeter Beregnungsbedarf. Neben der Unterkunft für den Greenkeeper (Düngemittel und Gerätschaften), Umkleiden und einem Mannschaftsraum müssen in dem Gebiet vor allem Parkplätze geschaffen werden sowie etliche befestigte Wege. Dass es bei diesen Bauten nicht bleiben wird, ist mehr als offensichtlich: Nicht mal ein Minigolfplatz kommt heutzutage ohne eine entsprechende Restauration aus. Und ist der Anfang erst mal gemacht, kann fleißig weiter gebaut werden."

"Der Golfplatz soll an einen privaten Betreiber gehen, aber gleichwohl öffentlich zugänglich sein. Gegen eine Nutzung durch die Allgemeinheit sprechen jedoch, bei einem vergleichsweise kleinen Areal, schon der Versicherungsschutz und die geplanten Sicherheitsabstände zu den Golfbahnen. Das Betreten könnte ohnehin nur Lebensmüden empfohlen werden: Golfbälle können bis über 200 km/h Geschwindigkeit aufnehmen. Außerdem wird es der Betreiber nicht gerne sehen, wenn von Passanten ins Green oder den Sodengarten Löcher getrampelt werden. Das gilt insbesondere auch für Hundebesitzer, die bislang dort fleißig ihre Vierbeiner ausführen. Früher oder später wird das Gebiet abgesperrt werden und nicht mehr für die allgemeine Bevölkerung zugänglich sein, auch wenn jetzt Anderes behauptet wird. "
>> vollständiger Artikeltext

> Kommentar von Gerd Nier