Gebäudereinigerinnen streik
Desweiteren fordert die IG BAU "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", stufenweise Angleichung Ost zu West bei der arbeitgeberfinanzierten Altersvorsorge und Aufnahme von Verhandlungen für Angestelltentarifverträge. Notwendig ist auch eine Verlängerung der Mindestlöhne in diesem Bereich, weil sonst ein Wettbewerb der Reinigungsfirmen um den niedrigsten Lohn begänne. "Ohne Tarifvertrag bestehe die Gefahr, dass die Lohnuntergrenzen bei Neueinstellungen um 30 Prozent auf unter sechs Euro im Westen und unter fünf Euro im Osten abgesenkt würden." So ein Gewerkschaftssekretär gegenüber ARD. Überregional betrifft das insgesamt 860.000 Gebäudereinigerinnen. Die Landtagsfraktion der Partei "DieLinke" erklärte am 22.10. "die Gebäudereiniger können auf unsere Unterstützung zählen!" Die gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion im niedersächsischen Landtag, Ursula Weisser-Roelle, erklärte , ihre Fraktion unterstütze in vollem Umfang die Forderungen der IG BAU im Gebäudereinigungshandwerk nach mehr Lohn und besseren Arbeitsbedingungen. Diese Forderungen seien mehr als berechtigt. Gleichzeitig gäbe die IG BAU in dieser Auseinandersetzung auch ein wichtiges Signal, dass die Gewerkschaften nach der Bundestagswahl nicht in einer abwartenden Haltung verharren Ronald Schminke (SPD/MdB) , der beim Bahnstreik den Streik wegen Chaos ablehnte, erklärte, er unterstütze die Forderungen, schließlich war er selbst lange Zeit Vorsitzender der Gewerkschaft IG Bau Argrar Umwelt in Göttingen, die für den Streik zuständig ist. Der SPD-Stadtverband Göttingen schrieb am 23.10.09: „Wir als SPD-Stadtverband unterstützen die Gebäudereiniger in ihrem unbefristeten Streik." Außerdem weist Horst Reinert, stellvertretender Vorsitzender der Göttinger SPD darauf hin, dass in dieser Branche Insbesondere Frauen und Migrantinnen arbeiten und bessere Bezahlung durchzusetzen hieße auch, Diskriminierungen entgegenzutreten“. Insgesamt sieht die SPD-Göttingen den Streik auch im Rahmen der Kampagnen für einen tariflichen Mindestlohn. Das Auslaufen der Tarifverträge dürfe nun nicht darin münden, dass die erreichten Mindestlöhne in der Branche neuerlich durch Dumpinglöhne zu Nichte gemacht werden. Der
Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) vertritt die Interessen
von etwa 2.500 Mitgliedsbetrieben gegenüber Behörden, Institutionen und der Öffentlichkeit.
Diese Arbeitgebervertretung schreibt: "Die angebotenen Löhne in der Gebäudereinigung
ab dem 1. Januar 2010 in Höhe von 8,39 € im Westen und 6,82 € im Osten liegen
deutlich über den Löhnen vergleichbarer Branchen. So werden etwa im Gartenbau
(ab 5,86 €/West und 4,09 €/Ost), in der Gastronomie (ab 6,30 €/West und 5,38 €/Ost),
in der Bewachung (ab 5,25 €/West und 4,32 €/Ost) oder selbst bei gelernten Friseuren
(ab 4,65 €/West und 3,18 €/Ost) deutlich niedrigere Löhne gezahlt. In Deutschland
gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn und damit keine Lohnuntergrenze."
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