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Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis

Der 1996 von den beiden Partnerstädten Thorn (Torun) in Polen und Göttingen gemeinsam gestiftete Literaturpreis ist nach dem Sprachforscher Samuel Bogumil Linde (1771 – 1847) benannt, der das Wörterbuch der polnischen Sprache, das erste historische und vergleichende Wörterbuch überhaupt, begründet hat. >> www.lindepreis.goettingen.de

Mit dem Preis soll "das Wirken polnischer und deutscher Schriftsteller/innen und Geisteswissenschaftler/innen für Verständigung, Versöhnung und freundschaftliche Zuwendung zum jeweiligen Nachbarn" gewürdigt werden. Es werden Autoren ausgezeichnet, deren Wort Ideale und Werte schafft, die Menschen, Gesellschaften und Nationen zum gemeinsamen Gespräch führen. Der Preis kann Autoren zuerkannt werden, die auf den Feldern "Lyrik, Prosa, Drama, Essayistik, Literaturkritik, Publizistik, Übersetzung und Edition" Hervorragendes geleistet haben.
Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, die mit jeweils 3 VertreterInnen der beiden Städte besetzt ist. Desweiteren heisst es aber in den >>Statuten "Vorschläge für Kandidaten von Bürgerinnen und Bürgern der Städte Thorn und Göttingen können von der Jury berücksichtigt werden."

PreisträgerInnen
1996 Wislawa Szymborska Günter Grass 1997 Zbigniew Herbert Karl Dedecius 1998 Tadeusz Rózewicz Siegfried Lenz 1999 Ryszard Kapuscinski Christa Wolf 2000 Hanna Krall Marcel Reich-Ranicki 2001 Jan Józef Szczepanski Henryk Bereska 2002 Andrzej Stasiuk Friedrich Christian Delius 2003 Wlodzimierz Kowalewski Barbara Köhler 2004 Hubert Orlowski Klaus Zernack 2005 Pawel Huelle Hans Joachim Schädlich 2006 Slawomir Mrozek Tankred Dorst 2007 Ewa Lipska Sarah Kirsch 2008 Olga Tokarczuk Ingo Schulze 2009 Adam Zagajewsk Durs Grünbein 2010 Adam Krzeminski Prof. Dr. Karl Schlögel 2011 Wieslaw Mysliwski Herta Müller

Der Preis, der im jährliche Wechsel in Torun und Göttingen überreicht wird, war früher mit jeweils DM 6.000 und ist jetzt mit jeweils 5000 Euro dotiert (Bis jetzt noch ... denn im Zuge der Sparmaßnahmen wurde 2010 daran gedacht auch hier zu kürzen)

Jury
Dr. Krzysztof C'wiklin'ski Literaturhistoriker, Lyriker, Literaturkritiker Vorsitzender des Vereins der Polnischen Schriftsteller in Torun' Prof. Dr. Aleksander Nalaskowski Prof. für Pädagogik, Kopernikus-Universität Torun' Prof. Dr. Leszek Zylin'ski Prof. der Germanistik der Nikolaus-Kopernikus Universität, Literaturhistoriker Micha? Stas'kiewicz Vertreter des Präsidenten der Stadt Torun' Prof. Dr. Claudia Stockinger-Martus Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen Prof. Dr. Matthias Freise Direktor des Seminars für Slawische Philologie der Universität Göttingen Dr. Dagmar Schlapeit-Beck Dezernentin für Kultur und Soziales der Stadt Göttingen

 

2016

Samuel-Bogumił-Linde-Preis des Jahres 2016 an Kazimierz Brakoniecki und Jan Wagner.

Der zum 21. Mal vergebene Samuel - Bogumil - Linde – Literaturpreis geht für das Jahr 2016 an den polnischen Dichter und Literaturkritiker Kazimierz Brakoniecki und an den deutschen Lyriker und Schriftsteller Jan Wagner. Der Preis wird am Sonntag, 19. Juni 2016, 11.00 Uhr im Alten Rathaus der Stadt Göttingen verliehen. Beide Preisträger und eine Delegation aus Torun werden anwesend sein.

Kazimierz Brakoniecki, geboren 1952 in Barczewo (Polen), studierte Polonistik und Museologie an der Universität Warschau. Im Jahr 1975 publizierte er seinen ersten Gedichtband „Verwachsungen“. Als Übersetzer französischer Literatur wurde er 1995 Leiter des Polnisch-Französischen Zentrums in Olsztyn. Brakonieckis Werk erinnert an die Lyrik des großen Dichters Walt Whitmann. Das Hervorheben des Lyrischen Ichs zeichnet seine Dichtungen aus, die mit etlichen Ehrungen gewürdigt wurden:Unter anderem mit dem Stanislaw-Pietak-Preis (1991), der Zygmunt-Gloger-Medaille (1998) und dem Preis des polnischen UNESCO-Komitees (2007). Auswahl wichtiger Werke: Verwachsungen (Zrosty), 1979, Identität (Tozsamosc), 1990, Armor. Poèmes de l`Atlantique, 2005, Ermlaendischer Buddha (Warminski Budda), 2007,Pole, Deutsche und der Herr Gott (Polak, Niemiec i Pan Bóg), 2009,Berliner Tagebuch (Dziennik Berlinski), 2011,Terra Nullius, 2014.

Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, studierte in Hamburg, Berlin und Dublin Anglistik. 1995 wurde er Mitherausgeber der internationalen Lyrikschachtel „Die Außenseite des Elements“, eine lose Blattsammlung zeitgenössischer persischer und niederländischer Lyrik. Seit 2001, nach dem Erscheinen seines ersten Gedichtbandes „Probebohrung im Himmel“, ist er freier Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen. Für seine Arbeiten erhielt Jan Wagner bereits zahlreiche Auszeichnungen und Arbeitsstipendien. 2015 wurde er als erster deutscher Lyriker mit dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt. Auswahl wichtiger Werke: Probebohrung im Himmel, 2001, Achtzehn Pasteten, 2007,Die Sandale des Propheten, 2011, Regentonnenvariationen, 2014,Selbstporträt mit Bienenschwarm, 2016 Seit 1978 besteht die Partnerschaft zwischen den Städten Göttingen und Torun.

 

2014

Samuel-Bogumił-Linde-Preis des Jahres 2014 an Janusz Rudnicki und Wilhelm Genazino

Der Samuel - Bogumil - Linde – Literaturpreis 2014 geht an den polnischen Essayisten und Schriftsteller Janusz Rudnicki und an den deutschen Journalisten und Schriftsteller Wilhelm Genazino.

Der Preis wird am Sonntag, 6. Juli 2014, ab 11.00 Uhr im Rahmen einer Feierstunde im Alten Rathaus verliehen und ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Beide Preisträger und eine Delegation aus Thorn werden anwesend sein. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Wolfgang Meyer wird der Thorner Stadtpräsident Michal Zaleski sprechen. Die Übersetzerin Inez Okulska hält die Laudatio auf Janusz Rudnicki, der Literaturkritiker und Schriftsteller Helmut Böttiger die auf Wilhelm Genazino. Für das Musikprogramm der Veranstaltung sorgen Fabian Haller (Posaune) und Leo Frey (Klavier).

Janusz Rudnicki, geboren 1956 in Kedzierzyn-Kózle, studierte Germanistik und Polonistik in Hamburg, wo er seit 1983 lebt. Ein Leben zwischen Polen und Deutschland ist auch immer wieder Thema in seinen Texten. Sie sind oftmals provokant, befreit von sozialen wie ästhetischen Konventionen. Er schreibt über die ‚Schützengräben‘ in den Köpfen der Menschen. Seine Sprache ist kraftvoll und konkret, seine Texte sind voll von chaotischem Handeln, blühendem Humor und starker Ironie. 2007 wurde Rudnicki mit seinem Werk Chodzcie, idziemy (Komm, gehen wir) für den NIKE-Preis, die bedeutendste literarische Auszeichnung Polens, und den Europäischen Literaturpreis nominiert.

Wilhelm Genazino, geboren 1943 in Mannheim, arbeitet seit 1971 als freier Schriftsteller. Nach seinem Studium der Germanistik, Soziologie und Philosophie war er zunächst als freier Journalist und später als Redakteur für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften tätig, u.a. bei der Satire-Zeitschrift „Pardon“. Seine Romane und Essays zeichnen sich durch eine „Melange von Melancholie und Komik“ aus. Seine Protagonisten sind immer die Stillen einer Gesellschaft, die im Alltag verloren gehen.

 


2012

Samuel-Bogumił-Linde-Preis des Jahres 2012 an Andrzej Bart und Stephan Wackwitz

Der von den beiden Partnerstädten Thorn (Toruń) in Polen und Göttingen gemeinsam gestiftete und zum 17. Mal vergebene Samuel - Bogumił - Linde - Literaturpreis geht für das Jahr 2012 an den polnischen Schriftsteller, Drehbuchautor und Dokumentarfilmer Andrzej Bart und an den deutschen Essayisten und Schriftsteller Stephan Wackwitz.
Der Preis wird am Sonntag, dem 1. Juli 2012, 11.00 Uhr im Alten Rathaus Göttingen verliehen. Beide Preisträgerń werden anwesend sein. Unter der Leitung von Stadtpräsident Michal Zaleski steht eine sechsköpfige offizielle Delegation aus der polnischen Partnerstadt, die zur Verleihung des Bogumil-Samuel-Lindepreises erwartet wird. Die polnischen Gäste, darunter auch der Ratsvorsitzende Marian Frackiewicz und sein Stellvertreter Prof. Gregorz Gorski, treffen am 29. Juni in Göttingen ein und werden am gleichen Abend Veranstaltungen der „Nacht der Kultur“ besuchen. Das Aufenthaltsprogramm sieht u.a. eine Sitzung der Jury des Literaturpreises, ein Arbeitsgespräch zwischen den Vertretern beider Städte über die weitere Zusammenarbeit sowie die Teilnahme an den zeitgleich veranstalteten „Göttinger Polnischen Kulturtagen“ vor.
Toruner Stadtpräsidenten Michal Zaleski

ANDRZEJ BART, geboren 1951 in Wrocław, ist Filmschaffender und einer der bedeutendsten polnischen Schriftsteller der Gegenwart. Sein Debüt »Rien ne va plus« wurde 1991 mit dem renommierten Kościelski-Preis ausgezeichnet. Mit dem Drehbuch zum Kinoerfolg »Rewers«, einer schwarzen Komödie über die Stalin-Zeit, gelang ihm 2009 ein spektakulärer Durchbruch. Der Film erhielt 2010 den polnischen Filmpreis Orzeł in der Kategorie Bestes Drehbuch und war Polens Beitrag für den Oscar 2009. Sein erster 2011 ins Deutsche übertragener Roman »Die Fliegenfängerfabrik«, eine literarische Auseinandersetzung mit dem Holocaust, wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und für den NIKE-Preis, die bedeutendste literarische Auszeichnung Polens, nominiert. Er wird ebenfalls verfilmt. Bart erhielt 2010 den Jahrespreis des Kultur- und Erziehungsministeriums Polens und den Preis des Polnischen Fernsehens TeleSplendor für seine Regie bei »Boulevard Voltaire«

Romane
Rien ne va plus, Poprzeczna Oficyna, Łódź 1991
Pociąg do podróży, Noir sur Blanc, Warschau, 1999
Unter Pseudonym Paul Scarron Junior: Piąty jeździec apokalipsy, Noir sur Blanc, Warschau 1999
Don Juan raz jeszcze, Wydawnictwo Literackie, Krakau, 2006
Rewers, Verlag W.A.B., Warschau, 2009
Fabryka muchołapek, Verlag W.A.B., Warschau 2008
Die Fliegenfängerfabrik, aus dem Polnischen , Frankfurt a. M., 2011
Filme

eine Reihe von Dokumentarfilmen sowie den Fernsehfilm »Boulevard Voltaire«, der beim Sopot Festival 2011 den Preis für Best Director und Best Script erhielt.
Momentan arbeitet er an der Produktion des Films »The Flytrap Factory«
Drehbücher
Radegast, Dokumentarfilm, Regie: Boris Lankosz, 2008
Rewers, Regie: Boris Lankosz, 2009

STEPHAN WACKWITZ, geboren 1952 in Stuttgart, studierte Germanistik und Geschichte in
München und Stuttgart. Er leitet heute das Goethe-Institut in Tbilissi (Tiflis, Georgien), nach
Stationen in Frankfurt am Main, Neu Delhi, Tokio, München, Krakau, Bratislava und New York.
Wackwitz‘ schriftstellerische Arbeiten sind vor allem essayistischer und autobiographischer Natur.
Eine wichtige thematische Rolle spielen seine Familiengeschichte, sein – inzwischen als Irrweg
angesehenes – politisches Engagement während seiner Studienzeit sowie seine beruflich
bedingten Aufenthalte in verschiedenen Weltgegenden. Besonders folgenreiche Spuren haben
Polen, die polnische Literatur und Geistesgeschichte und vor allem die Stadt Krakau in seinen
Büchern hinterlassen.
Wackwitz erhielt 1996 den Förderpreis zum Heimito-von-Doderer-Literaturpreis und 2010 den
Wilhelm-Müller-Preis des Landes Sachsen-Anhalt.

Wichtige Bücher:
Tokyo. Beim Näherkommen durch die Straßen, Amann Verlag, Zürich 1994
Walkers Gleichung, Eine deutsche Erzählung aus den Tropen, Steidl Verlag, Göttingen 1995
Ein unsichtbares Land. Familienroman, S. Fischer Verlag, 2003
Neue Menschen. Bildungsroman, S. Fischer Verlag, 2005
Osterweiterung, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008
Fifth Avenue. Spaziergänge durch das letzte Jahrhundert, S. Fischer Verlag, Main 2010

 

2010

Adam Krzemiski, Warschau, und Karl Schlögel , Berlin erhielten den Literaturpreis 2010. Beide haben sich intensiv mit dem Verhältnis Polen-Deutschland beschäftigt und für die Verständigung zwischen beiden Ländern geworben. Der Preis wurde am Sonntag, dem 12. September 2010 im Alten Rathaus Göttingen verliehen. Die Verleihung fand zeitgleich zu den "Göttinger Polnischen Tagen" statt. OB Wolfgang Meyer vermerkte in seiner Rede deutlich, dass man sich in der Freundschaft zu Polen auch nicht von "Verbandsvertretern" irritieren lasse Die kritische Bemerkung von Meyer wurde mit Applaus bedacht; währenddessen ein anwesender CDU-Repräsentant der Stadt Göttingen allerdings keinen Finger rührte. In einer der weiteren Reden fiel dann noch deutlicher der Hinweis auf Steinbach, die kürzlich mit einer Bemerkung über Polen und den 2. Weltkrieg Empörung ausgelöst hatte.


Während der Ansprache des Göttinger Oberbürgermeister Meyer zur Preisverleihung 2010

Adam Krzeminski, 1945 geboren, gilt in Polen als einer der herausragenden Kenner Deutschlands und einer der bekanntesten Mittler zwischen den Kulturen. Nach seinem Studium der Germanistik in Warschau und Leipzig ist er seit 1973 Redakteur der wichtigsten polnischen Wochenzeitung "Polityka". Einen Namen hat er sich vor allem dank seiner Aufsätze über die deutsche Kultur und Politik gemacht. Er verfasste zahlreiche Essays zur Zeit- und Ideengeschichte, unter anderem für die deutsche Presse (Die Zeit, FAZ, , Die Welt, Süddeutsche Zeitung, Merkur, Frankfurter Hefte). Krzemiński ist Mitbegründer der deutsch-polnischen Zeitschrift "Dialog".

Werke in deutscher Sprache: Polen im 20. Jahrhundert. Ein historischer Essay, 1993, Deutsch-polnische Verspiegelung. Essays, Holzhausen, Wien 2001, Schuld & Sühne und Stolz & Vorurteil, Edition Fototapeta, Berlin 2007, Testfall für Europa. Deutsch-polnische Nachbarschaft muss gelingen, Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2008

Adam Krzeminski 2010 in Göttingen

 

Prof. Dr. Karl Schlögel, 1948 geboren, hat in Berlin, in Moskau und St. Petersburg Osteuropäische Geschichte, Philosophie, Soziologie und Slawistik studiert. In den 1970er und 80er Jahren verbrachte er zahlreiche (Forschungs) Aufenthalte in den USA und Osteuropa und arbeitete als freier Autor, Übersetzer und Wissenschaftler. Nach einer Professur an der Uni Konstanz lehrt er heute als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Karl Schlögl gilt als deutscher Osteuropa-Experte, der sich in seinen Arbeiten zur Geschichte Osteuropas mit kulturgeschichtlichen Fragestellungen und mit der Alltagswirklichkeit auseinandersetzte. Früher als andere Fachkollegen hob er hervor, dass Osteuropa und Russland zum kulturellen Bestand Gesamteuropas gehören.

Karl Schlögel 2010 in Göttingen

Einige Werke von Prof. Schlögel sind: Das Wunder von Nishnij oder die Rückkehr der Städte, 1991, // Die Mitte liegt ostwärts. Europa im Übergang, 2002, // Petersburg. Das Laboratorium der Moderne 1909 - 1921, 2002, // Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, 2003, // Marjampole. Europas Wiederkehr aus dem Geist der Städte, 2005,


Die beiden Preisträger

Die Preisverleihung fand in Anwesenheit des Toruner Stadtpräsidenten Michal Zaleski statt, der den beiden Preisträgern zusätzlich eine Medaille der Stadt Torun verlieh. Zu Gast war u.a. auch Rita Süßmuth.


Prof. Dr. Rudolf von Thadden

V. Thadden mit seinem neuen Buch

Prof. Dr. Rudolf von Thadden hielt die Laudatio auf beide Preisträger.

Von Thaddens Rede war von geradezu familärer Freundlichkeit geprägt, die bis hin zu einer rührenden Bekenntnis freundschaftlicher Verbundenheit reichte. Gleichwohl gelang es dem Laudator Arbeit, Wirken und Werken Schlögels und Krzeminskis auf differenzierte, detaillierte und vor allem pointierte und heitere Weise vorzustellen.
Die Würdigung der Preisträger als Förderer der deutsch-polnischen Freundschaft, die v. Thadden mit der Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft verglich hatte insofern besonderes Gewicht als v. Thadden mit hohen Auszeichnungen für seine Förderung der deutsch-französischen Beziehungen ausgestattet ist.

Rudolf von Thadden stellte - etwas ungewöhnlich - am Ende seiner Rede auch noch sein eigenes neues Buch vor, das Oktober im >>Wallsteinverlag erscheint: "Trieglaff Eine pommersche Lebenswelt zwischen Kirche und Politik" die wechselvolle Geschichte von Trieglaff in Pommern 1807 ­ 1948 . Pommern als ehemalige preussische Provinz und heutiger Teil Polens hat zwar einen inhaltlichen Bezug zur Laudatio fiel aber mit dieser Eigenwerbung etwas aus dem Rahmen der sonst sehr stilvollen Rede.

Nicht nur am Rande: Das Geigenhofquartett mit einem Stück von Grazyna Bacewicz

Nicht unerwähnt sollte die Beteiligung des Geigenhofquartetts bei der Preisverleihung bleiben. Nach der Preisübergabe trugen sie u.a. das Stück Streichquartett Nr. 4 Andante der polnischen Komponistin >>Grazyna Bacewiczówna vor. Es ging weit darüber hinaus, was man als "Untermalung" bezeichnen könnte, sondern stellte einen musikalischen Beitrag von eigenem faszinierenden Wert dar. Wojtek Bolimowski / gebürtiger Warschauer aus Göttingen (Violine) u.a. zweiter Konzertmeister im Göttinger Symphonie Orchester, Mitbegründer des Rosenquartetts (1985) und des Geigenhofquartetts (2000). Er spielte im Geigenhofquartett zusammen Zsuzsanna Bolimowski (Violine) Oksana Labach (Viola) und Lucille Chaubard (Violoncello).

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