Insolvenz
und anschließende Suche nach Überlebensstrategien Erneute
Spendenaktion nach der Insolvenz (14.7.06,
Pressemitteilung
"Göttinger Wochenzeitung").
"Vorstand und Geschäftsführung der Verlagsgenossenschaft Göttinger
Wochenzeitung eG sahen sich am Montag, den 10. Juli gezwungen, beim Amtsgericht
Göttingen Insolvenz anzumelden. Das Erscheinen der Zeitung wurde bis auf
Weiteres eingestellt. "Unsere Einnahmen aus dem Verkauf der Auflage und dem
Anzeigengeschäft haben sich positiv entwickelt, sind aber hinter den Erwartungen
zurückgeblieben", so Geschäftsführer Jens Wortmann. Dies habe
zu einem Aufzehren des Eigenkapitals geführt. Die Anmeldung der Insolvenz
sei aus wirtschaftlichen und juristischen Gründen nicht zu vermeiden gewesen.
Nach Bekanntwerden der finanziellen Schwierigkeiten hat eine private Initiative
begonnen, Geld für das Weitererscheinen der Zeitung zu sammeln. Fast 100
Spender haben dafür innerhalb weniger Tage über 16.000 Euro auf ein
treuhänderisch verwaltetes Privatkonto eingezahlt (s.u.). Sollte in den kommenden
Tagen noch einmal ähnlich viel Geld zusammenkommen, könne das Ende der
Zeitung noch abgewendet werden. »Was wir jetzt brauchen, ist Geld und Zeit, um
ein wirtschaftliches Konzept zu erarbeiten, was der Göttinger Wochenzeitung
ein langfristiges Überleben sichern könnte. Nur wenn genügend Geld
und ein tragfähiges Konzept da sind, können wir weiter machen.« Sammelkonto:
Sparkasse Göttingen, Bankleitzahl 260 500 01, KontoNr. 92304, Kontoinhaber:
Helmhard Ungerer, Stichwort: Weiterleben" Gründung
der "Neue Göttinger Wochenzeitung" Der bereits seit
mehr als 10 Jahren bestehende Verein zur Förderung von Umweltbewußtsein
und sozialer Kommunikation e.V. hat auf seiner außerordentlichen Sitzung
am 3.8.06 beschlossen, nach der Insolvenz des Projektes "Göttinger Wochenzeitung"
einen neuen Anfang mit einem neuen Konzept zur Gründung einer "Neuen
Göttinger Wochenzeitung" zu machen. Zu diesem Zweck wurden bei der
Neuwahl des Vorstandes nun zwei neue Aktivistinnen in den Vorstand gewählt:
Sandra Kotlenga und Friederike Rüll. Wolfgang Streich bleibt dem Vorstand erhalten.
Bereits etliche Unterstützer des ehemaligen Projektes sind nach dem Scheitern
der Wochenzeitungs-Genossenschaft in den Verein eingetreten. Die
Bedingungen sind noch nicht reif für einen zweiten regulären Start
Am 5.10.06 fand
eine Sitzung des Trägervereins der Wochenzeitung statt auf der der aktuelle
Stand der "Neuen Göttinger Wochenzeitung" beprochen werden sollte.
Wider Erwarten hat
sich der Insolvenzverwalter der Alten Göttinger Wochenzeitung zur Eröffnung
eines Insolvenzverfahrens entschlossen. Dabei bleibt unklar wie überhaupt
von der Insolvenzmasse die Gebühren für den Insolvenzverwalter bezahlt
werden sollen. Aber das ist das Problem des Insolvenzverwalters, der sich unangenehmerweise
auch noch etliche Wochen Zeit lassen will. Damit wird es immer unwahrscheinlicher,
dass man der Neuen Göttinger Wochenzeitung die Insolvenzabwicklung überträgt
(falls diese die Restsubstanz der Alten Göttinger Wochenzeitung - sprich
PCs usw. aufkauft). Die finanzielle Lage erlaubt immer noch nicht den regulären
Start. Der Zugriff auf Spendengelder für einen neuen Start war verknüpft
worden mit dem Versprechen, dass dies erst erfolgt wenn absehbar ist, dass das
der Neuanfang sich wirklich trägt. Dies ist jedoch nicht der Fall . Man möchte
aber auch nicht das Projekt zum gegenwärtigen Zeitpunkt einstellen da das
Team der Aktiven noch unter den jetzigen Bedingungen weitermachen will. Allerdings
nur unter der Voraussetzung, dass minimale Strukturen finanziert werden. Dies
würde aber den Zugriff auf einen Teil der Spendengelder erfordern und deshalb
wird eine Nachfrage an die SpenderInnen erforderlich. Tonollo
liefert mehrmals die "Neue Göttinger Wochenzeitung" nur verzögert
aus 9.10.06
am Samstag hat Tonollo die
Wochenzeitung erneut nicht ausgeliefert. Nachdem beim letztenmal eine "falsche
Verbuchung" Schuld gewesen sein soll, habe man diesesmal die angelieferte Zeitung
nicht gefunden. Als Monopolist hat Tonollo eigentlich die diskriminierungsfreie
Auslieferung der Zeitung sicher zu stellen. Das bekommt Tonollo aber offenbar
nicht hin. Da stellt sich langsam die Frage, ob sie nicht können oder etwa nicht
wollen, um die Wochenzeitung vom Markt zu fegen. Die Wochenzeitung ist nun erst
ab Dienstag am Kiosk und beim Bäcker zu haben. Die von der Wochenzeitung selbst
belieferten Bioläden, Buchläden etc. sowie der Handverkäufer haben das Blatt wie
gewohnt seit Freitagnachmittag vorrätig. 11.9.06
/ Zweite Ausgabe
wegen Tonollo erst nach der Wahl ausgeliefert Samstag,
dem Erscheinungstag der NGWoz : der Marktplatz ist voller Leute, nachmittags ist
Weststadtfest es ist letzter Tag vor der Kommunalwahl aber: kein Stand mit der
neuen Ausgabe der Göttinger Wochenzeitung. Der Grund: die Zeitungsvertriebsfirma
Tonollo hat die aktuelle
Ausgabe nicht ausgeliefert. Auf
der Webseite von Tonollo heisst es "Unsere Motivation besteht darin, die
uns von allen Verlagen anvertrauten Presseerzeugnisse in ihrer ganzen Vielfalt
auf schnellstem Weg überall erhältlich zu machen." Das hat wohl ausgerechnet
am Tag vor der Kommunalwahl nicht so richtig geklappt
. Honi soit qui mal y pense - ein Schuft wer Böses dabei denkt ! Da konnten
die WählerInnen wenigstens nicht von diesem eher links angehauchten Blatt
beeinflußt werden. Aber Am Wahlabend steht dann doch ein Verkäufer
vor dem Rathaus und vor dem Kreishaus - jetzt ist die Wochenzeitung zu haben (jetzt
kann ja nix mehr passieren, jetzt ist ja gewählt?) Erst am Dienstag den 12.9.
war die aktuelle Nummer am Kiosk zu haben. Tonollo hat es nicht gebacken gekriegt
oder wollte es nicht gebacken kriegen. zum
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