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Northeim

Merkwürdigkeiten bei der Bürgermeisterwahl
Günter Schäfer / Red. goest / 24.2.18

Northeim: gehäuftes Auftreten von Rechtsradikalen
Northeim ist eine Stadt mit zahlreichen Aktivitäten rechtsradikaler Personen, es gibt dort Neonazis und sogenannte „Kameradschaften“, die sich vernetzen und Seilschaften bilden. Die NPD hielt dort ihren Landesparteitag ab. Nazi-Kameradschaften können relativ offen agieren, beeinflussen Jugendtreffs und tauchen bei der in Northeim besonders aktiven AfD in Veranstaltungen auf.

AfD und Grüne unterstützen den gleichen Kandidaten
In Northeim wird nun ein neuer Bürgermeister für eine Amtszeit von 9 Jahren (!) gewählt. Einer der Kandidaten, Jörg Dodenhöft wird von der AfD unterstützt. (Quelle) Neben der AfD unterstützen jedoch tatsächlich auch Die GRÜNEN in Northeim den Kandidaten Dodenhöft, Ganz offen und exponiert äußert dies der Vorsitzende der GRÜNEN Ratsfraktion in Northeim (Quelle/).

Anonymes Schreiben bezichtigt Dodenhöft rechtsgerichteter Gesinnung
Die HNA berichtete von einem anonymen Schreiben, in dem Dodenhöft rechtsradikale Einstellungen nachgesagt wurde. Dodenhöft stellte Strafanzeige, die Staatsanwaltschaft ermittelte, stellte aber schließlich das Verfahren ein.( HNA 2.1.18 )

Merkwürdiger Eintrag im Panzerarchiv nennt Dodenhöft
Im Zusammenhang mit diesem Vorgang gab es einen Hinweis auf den Eintrag in einer Webseite namens „forum-panzerarchiv Dort fand 2008 eine Diskussion über den ´“ SS-Sturmbannführer Johannes Göhler der SS-Kavallerie“ statt und in diesem Zusammenhang schrieb jemand unter dem Usernamen „Pripjet (!)

Panzerarchiv-Seite Auszug
Pipjet / Interessiertes Mitglied / Anmeldedatum: 06.03.2008 / Wohnort: Bad Doberan / Beiträge: 14 / Beitrags-Nr.: 145666 | Verfasst am: 17.04.2008 - 12:31, Für alle die Kontakt mit dem Traditionsverein aufnehmen möchten.
"Kavallerie Kameraden und Freundeskreis"
Geschäftsführer Jörg Dodenhöft
In der Worth 11
37154 Northeim
Dodenhoeft-Joerg@t-online.de

Bei der Wahl eines Usernamens stellt der User üblicherweise auch eine Verbindung zu seiner Person, seiner Weltanschauung oder Phantasie her. Die Benutzung des Usernamen Pripjets erfolgte auf einer Webseite, auf der einem SS-Obersturmführer gehuldigt wird. Und das ist haarsträubend, denn im Bereich der „Pripjet“-Sümpfe der Ukraine fand ein schreckliches Massaker statt.“ Bei der „»Befriedung« der Pripjet-Sümpfe durch die SS-Kavalleriebrigade“ wurden „Mehr als 15.000 Juden — in den SS-Dokumenten als »Plünderer« und »Partisanen« bezeichnet — (..) in den Sümpfen ermordet“ (Quelle: zeitgeschichte-hamburg.de/ Fußnote 165 auf Seite 142, Text auf S. 53 ff)

Ermittlungen ohne Erkenntnisse
Prinzipell
kann Dodenhöft nicht für den Forumseintrag eines Anonymus mit einem widerlichen Pseudonym verantwortlich gemacht werden – aber damit ist noch nichts darüber ausgesagt, ob er einmal Geschäftsführer des Kavallerie Kameraden und Freundeskreises“ war oder nicht. Man fragt sich natürlich, wie kommt diese/r Pripjet aus der rechtsradikalen Hochburg Bad Doberan in Mecklenburg dazu, so etwas zu schreiben.

Erklärt wird dies damit, dass Dodenhöft im Volksbund der Kriegsgräberfürsorge tätig ist. Allerdings ist eine Verwechslung eines SS-Kameraden-Traditionsvereins mit der Kriegsgräberfürsorge doch recht unwahrscheinlich, obwohl es durchaus Berührungspunkte geben könnte. Die Online-Zeitung weltnetzzeitschrift-der-lotse.de ("Weltnetz" wird von Nazis deutschtümelnd anstelle von "Internet" verwendet) berichtete über eine Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf dem Friedhof Halbe 2001 , „allerdings sind auf dieser Kriegsgräberstätte auch sehr viele Gefallene der ehemaligen Waffen-SS bestattet, was vielen Verantwortlichen ein Dorn im Auge ist“.
In selbiger weltnetz-zeitschrift wird in der Vorbemerkung Dodenhöft erwähnt:  „Für das Bild der Statue "DIE TRAUERNDE" bedanken wir uns herzlich bei Herrn Jörg Dodenhöft, Vorstandsmitglied des Förderkreises.“

Bei den Ermittlungen habe man angeblich zusammen mit dem Fachkomissariat 4 der Polizei versucht die Angelegenheit aufzuklären. Oberstaatsanwalt Laue habe schließlich – nach uns vorliegenden Informationen - im Oktober 2017 der HNA Northeim mitgeteilt, „dass die in dem anonymen Schreiben erhobenen Vorwürfe jeder Tatsachengrundlage entbehren und die Ermittlungen keinerlei Hinweise hinsichtlich einer rechtsradikalen Gesinnung oder Ähnlichem hervorgebracht haben."

Schlussbemerkung

Soweit so merkwürdig. Es gibt noch viele kleine Details über die man bei der Angelegenheit stolpert. Z.B. in der Panzer-Archiv-Seite eine auf und abklappende Hand neben einem Smiley, das wie ein symbolisierter Hitlergruß aussieht. Oder warum gibt der Werbehelfer von Dodenhöft, Dr. P.U. Wendt (lange in Magdeburg) seinen Wohnort mit „Northeim-Deutschland“ an? Klingt haarscharf an „Großdeutschland“ vorbei. ..usw.

Drum prüfe wer sich ewig ( für 9 Jahre Amtszeit) bindet!

 

Leserbrief 26.2.18

Bei allem, was diese Geschichte bizarr erscheinen lässt: mit am schrägsten erscheint mir die zitierte Aussage der Staatanwaltschaft: "Oberstaatsanwalt Laue habe schließlich - nach uns vorliegenden Informationen - im Oktober 2017 der HNA Northeim mitgeteilt, ''dass die in dem anonymen Schreiben erhobenen Vorwürfe jeder Tatsachengrundlage entbehren und die Ermittlungen keinerlei Hinweise hinsichtlich einer rechtsradikalen Gesinnung oder Ähnlichem hervorgebracht haben.' So sehr ich gegen Nazis (bzw. eher gegen den Faschismus) bin, aber nach meinem Wissen ist bislang "Gesinnung" hierzulande juristisch nicht verfolgbar, sondern vermutete Gedanken sind immer noch frei. Wenn hier jemand vom Ober-Staatsanwalt ein O.K. beim Gesinnungs-TÜV bekommt, dann deutet dies darauf hin, dass ihm eine Gesinnung durchaus rechtlich relevant sein könnte. In die gleiche fragwürdige Richtung weist die Formulierung im HNA-Artikel: "Laue: "Rechtes Gedankengut war nirgends auch nur im Ansatz zu erkennen." Die Prüfung von "Gesinnung" und "Gedanken" ist keine Angelegenheit für einen Staatsanwalt. Er ist für die Einhaltung von Gesetzen zuständig, nicht für Gesinnungsprüfungen.

 

 

Weltkriegsausstellung vorgestellt von Dodenhöft, Harer und Just

27.2.18/ Der ehemalige Zeitsoldat Dodenhöft (CDU) hat mit dem ehemaligen Geschichtslehrer und jetzigen Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Rat von Northeim zusammen mit dem damaligen Stadtarchivar Ekkehard Just eine Ausstellung zum ersten Weltkrieg vorgestellt, was als Videos bei youtube einzusehen ist. >>Video Dodenhöft >>Video Hans Harer, >>Video Ekkehard Just

In der Ausstellung stellt Dodenhöft u.a. einen nachgebauten Schützengraben vor, weist auf Ausstellungstücke wie Granatzünder und Bajonette hin. Dabei erläutert er, dass mit Bajonetten verletzte Soldaten mehr Gegner binden, weil mehrere Personen nötig sind, den Verletzten zu bergen und zu versorgen. Der Granatzünder ist ausgestellt, dass man ihn mal anfassen kann.

Harer beschäftigt sich ausführlich mit den "Ehrenmalen" - nur einmal rutscht ihm versehentlich "Kriegerdenkmal" raus.

 

Russlanddeutsche in Northeim

27.2.18 / Der CDU-Stadtverband wirbt auf seiner Facebookseite für die Veranstaltung von Hans Harer, dem Fraktionsvorsitzenden der Northeimer Grünen im Rat. Er will in einer Veranstaltung über die "Vertreibungsgeschichte der Russlanddeutschen" berichten. Demnach haben 8-10 % der Northeimer*innen "russlanddeutsche Wurzeln" wozu - so die Ankündigung - auch der Vater von CDU-Mitglied und Bürgermeisterkandidat Jörg Dodenhöft gehöre. Die Veranstaltung findet am 1.3.18 um 15 Uhr im Heimatmuseum von Northeim statt.

Nach 1989 kamen Millionen "Spätaussiedler" nach Deutschland. Sie wählten traditionell CDU. Seit Flüchtlinge aus dem Maghreb, dem Nahen und Mittleren Osten nach Deutschland kommen definieren sich die Nachkommen der Spätaussiedler*innen über ihre russischen Wurzeln. Man "bleibt beim Feiern und im Bekanntenkreis unter sich – während viele Ältere sich an nationalen Gruppen, insbesondere an der AfD, orientieren: Sie eint die scharfe Ablehnung von Neu-Zuwanderern, liberaler Lebensentwürfe – sowie das Bekenntnis zu Familie, Glaube und Heimat." So heisst es in einer Dokumentation des Mitteldeutschen Rundfunks, ein Film von Galina Dick und Rainer Fromm. Es kommen dort Leute zu Wort, die erklären, sie wollten das Deutschsein und Deutschland verteidigen. Sie tragen zu einem nicht unerheblichen Teil zu den Wahlerfolgen der AfD bei. Sie wollten endlich in Deutschland als Deutsche sein und sehen durch Fremde ihre Heimat gefährdet.