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Archäologisches Institut

Archäologisches Institut und Sammlung der Gipsabgüsse Nikolausberger Weg 15,

> Stadtarchäologie / Stadtgeschichte
> Grabungen "Gutingi"

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Ausstellung über Winckelmanns Archäologie der Kunst

Ausstellungseröffnung am 4.5.18 um 18 Uhr im Hörsaal PH 12 des Archäologischen Instituts am Nikolausberger Weg 15.
Die Ausstellung ist im Rahmen der Sonntagsspaziergänge bis zum 9. Dezember 2018 jeden Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen gibt es immer um 11.15 Uhr. Weitere Informationen sind unter www.uni-goettingen.de/winckelmann zu finden.

Bild:Johann Joachim Winckelmann, Bildnisbüste von Friedrich Wilhelm Doell, 1778 / Foto Universität

Johann Joachim Winckelmann gilt als Begründer der Klassischen Archäologie und der Kunstgeschichte. Aus Anlass seines 300. Geburtstages und seines 250. Todestages wird die Ausstellung „Schönheit und Wissenschaft. Winckelmanns Archäologie der Kunst“ in der Göttinger Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen eröffnet. Sie zeigt, wie die Archäologie als Fachwissenschaft in Göttingen entstand. Winckelmann wurde am 9. Dezember 1717 in Stendal geboren und fiel am 8. Juni 1768 in Triest einem Raubmord zum Opfer. Sein ungewöhnlicher Lebensweg, sein Aufstieg vom armen Schuhmachersohn zum europaweit geachteten Präsidenten der päpstlichen Altertümerverwaltung in Rom, faszinierte Zeitgenossen wie Nachwelt gleichermaßen. Mit seinen Schriften über die Kunst der Antike revolutionierte er den Kunstgeschmack des 18. Jahrhunderts: Der verspielten, dekorativen Kunst des Rokoko stellte er die „edle Einfalt und stille Größe“ der Meisterwerke griechischer Bildhauerkunst gegenüber und gab damit entscheidende Anstöße für die mächtige Bewegung des Klassizismus. Sie sollte die europäische Kunst und Kultur jahrzehntelang prägen. Dem Wirken Christian Gottlob Heynes (1729–1812) an der Universität Göttingen ist es zu verdanken, dass aus der Winckelmann’schen Lehre ein Universitätsfach wurde. Heyne, der mit Winckelmann in engem Austausch stand, hielt ab 1767 in Göttingen Vorlesungen zur Archäologie – zum ersten Mal an einer Universität. Die Ausstellung thematisiert die kritische Auseinandersetzung Heynes mit den Winckelmann‘schen Auffassungen und dessen Bedeutung für die archäologische Wissenschaftspraxis. Grundlegende archäologische Tätigkeiten – Anschauen, Beschreiben, Vergleichen, Klassifizieren, Datieren, Interpretieren – sind von ihm in eine Form gebracht worden, die die Klassische Archäologie bis heute prägt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende des Archäologischen Instituts haben die Ausstellung gemeinsam erarbeitet. Sie präsentieren unter anderem Exponate aus den Sammlungen des Göttinger Archäologischen Instituts, die erstmalig öffentlich zu sehen sind, ergänzt durch Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz.


Skulpturengruppe mit Laokoon in der Winckelmann-Ausstellung


Wandbild auf Textil in der Winckelmann-Ausstellung, das die Welt der archäologischen Skulpturen darstellt


Beispiel für die Begutachtung von Skulpturen durch Winckelmann

 

Winckelmann - Theaterprojekt

Ein Schaustück über das Leben und die Werke des Begründers der Klassischen Archäologie Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), der sich – unfassbar im 18. Jahrhundert ! – freimütig zu seiner Homosexualität bekannte, in Bildern von antiker Schönheit und abgründiger Komik – ein Leben, zerrissen zwischen der Sehnsucht nach öffentlicher Anerkennung als Wissenschaftler und dem aussichtslos erscheinenden Kampf um privates Glück, ein Leben auf der Suche nach Freiheit des Geistes und der Körper.


Götz Lautenbach und Philipp Schlöter

Auf den Spuren Winckelmanns folgen die Zuschauer in einer interaktiven Theaterperformance den Schauspielern Götz Lautenbach und Philipp Schlöter durch historische Treppenhäuser, Hörsäle und Statuen - Wälder des Instituts, die für die ganz unterschiedlichen Umwelten stehen, in denen sich Winckelmanns außergewöhnlicher, als ebenso vorbildlich wie skandalös empfundener Lebensgang vollzog.

Eine theatrale Recherche auf den Spuren Winckelmanns. „Komm und sieh die Stadt der Freiheit!“ bildet die Fortsetzung einer Performance - Reihe, in deren Mittelpunkt Sammlungen der Göttinger Universität und die ihnen verbundenen Gelehrten und Schriftsteller des 18. Jahrhunderts stehen. Dieses von Götz Lautenbach über Jahre entwickelte Theaterformat begann 2012 in der Universitäts - Ausstellung „Dinge des Wissens“ mit dem Programm „Georg Forster – Spaziergang nach Tahiti“ (später in der Ethnologischen Sammlung zu sehen) und wurde 2015 im Ethnologischen Institut fortgesetzt mit „Die Haut des Schamanen – Auf den Spuren des Barons von Asch“.


Sammlung antiker Statuen / Uni Göttingen
Infos der Uni zur Sammlung und Ausstellung 2014

16.4.14/ Die Antikensammlung, die sich im Besitz des Hauses Hannover befindet, ist seit 1979 als Dauerleihgabe im Archäologischen Institut der Universität Göttingen zu sehen. Leihgeber ist Ernst August Erbprinz von Hannover. Sie wurden in Rom gefunden, restauriert, vor 250 Jahren über die Alpen transportiert und entgingen nur knapp dem Feuer, dem das alte Schloss Herrenhausen zum Opfer fiel. Ab dem 17. Mai 2014 werden die 50 Statuen aus der berühmten Wallmoden-Sammlung dann gemeinsam mit rund 50 Gemälden im Rahmen der Niedersächsischen Landesausstellung „Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714–1837“ im Museum Schloss Herrenhausen in Hannover zu sehen sein.

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Venus von Esquilin

Die Venus hatte in den Gärten von Rom ihren festen Platz.

Diese wunderschöne Statue entdeckte man 1874 in den Hort Lamiani. (3. Jhdt. vor Chr.)

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Prof. Dr. Bergemann: „Die Sammlung ist eng mit der europäischen, britischen und hannoverschen Geistesgeschichte verbunden und nicht zuletzt mit der bedeutenden, 1737 vom britischen und hannoverschen König, Georg II., gegründeten Universität in Göttingen. Hier werden die Skulpturen studiert, gepflegt und wissenschaftlich erforscht.“ Die Sammlung wurde vom Reichsgrafen Johann Ludwig von Wallmoden-Gimborn (dem illegitimen Sohns Georgs II.) zusammengetragen und zählte bis zu ihrer Versteigerung und Auflösung im Jahr 1818 zu den bedeutendsten Kunstsammlungen Norddeutschlands. Für die ursprünglich 550 Gemälde und über 50 antike Skulpturen umfassende Sammlung hatte der Reichsgraf eigens ein Schlösschen in Hannover, das heutige Georgenpalais, errichten lassen. Bei der Zusammenstellung seiner Sammlung wurde Wallmoden von keinem geringeren als dem bedeutenden Archäologen und Kunsttheoretiker Johann Joachim Winckelmann beraten. Die Kollektion trägt daher nicht nur die persönliche Handschrift Wallmodens, sondern wurde entscheidend von Winckelmanns ästhetischem Konzept geprägt: Die Vorbildlichkeit der antiken Bildwerke für die abendländische Kunst – das zentrale Thema Winckelmanns und der Kunstauffassung der damaligen Zeit – sollte dem Besucher der Wallmoden-Galerie anhand herausragender Antiken und Gemälde des 15. bis 18. Jahrhunderts vor Augen geführt werden.

Weitere Informationen zur Niedersächsischen Landesausstellung: www.royals-aus-hannover.de


Foto: Maik Eckardt / Heinrich Prinz von Hannover (von links), Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover und Projektleiterin Niedersächsische Landesausstellung 2014, Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen, und Prof. Dr. Johannes Bergemann, Leiter des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen.

 

Beispiele einiger Exponate / Fotos: goest.de

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Bei einem Besuch des archäologischen Institutes am 9.6.02, anläßlich der Ausstellungseröffnung "Barbarentod und Venuskult" wurden die Aufnahmen in der Sammlung der Gipsabgüsse gemacht:

 

 
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Aphrodite
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Eingang zur Sammlung

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Ausstellung "Barbarentod und Venuskult" (2002)
Griechische Skulpturen aus den Gärten Roms

Dr. Winfried HelImann (1932-1999), Verlagsdirektor für Geschichte, Germanistik und Alte Sprachen in Göttingen und dem Archäologischen Institut der Georgia Augusta über Jahrzehnte eng verbunden, schenkte der Sammlung der Gipsabgüsse kurz vor seinem Tod eine bedeutende Summe, mit der im Jahr 2002 zwei wichtige Neuerwerbungen finanziert werden konnten: Abgüsse der berühmten Galliergruppe Ludovisi und einer weiblichen Gewandstatue, der sogenannten Muse vom Esquilin. Beide Skulpturen sind römische Marmorkopien nach verlorenen griechischen Bronzeoriginalen aus dem 3. Jahrhundert v.Chr. Jede auf ihre Weise beleuchten sie die hochinteressante, aber über weite Strecken immer noch im dunkeln liegende Geschichte der griechischen Bildhauerkunst in frühhellenistischer Zeit.
Gefunden wurden die Galliergruppe und die Muse in den weitläufigen Parkanlagen, die das antike und dann wieder das barocke Rom umgaben. Im späten 19. Jahrhundert, als Rom zur modernen Großstadt ausgebaut wurde, fielen die meisten dieser Parks der Bauspekulation zum Opfer. Überall stieß man auf wohlerhaltene Reste der antiken Gartenarchitektur und ihrer Figurenausstattung, doch kaum ein Fund wurde genauer dokumentiert, bevor man ihn abräumte. So ist alles, was uns von der Pracht der antiken Gartenanlagen geblieben ist, eine enorme Menge von Skulpturen, die heute über die Museen Roms, aber auch des Auslands verstreut sind.
Viele dieser Skulpturen sind in der Göttinger Gipssammlung in Abgüssen vertreten. In der Ausstellung werden sie um die beiden Neuerwerbungen gruppiert, um ihren verlorenen Kontext, die faszinierende Welt der römischen Luxusparks, wenigstens in der Imagination wieder lebendig werden zu lassen.

 

Archäologisches Institut der Universität Göttingen
Gemmenabdrücke und Daktyliotheken:

Sonntag, 26. Februar, 14.30 Uhr Wo: Sammlung der Gipsabgüsse, Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen

Zu den kostbarsten Gegenständen aus der Antike gehören Gemmen und Kameen, mit Reliefbildern versehene Edel- und Halbedelsteine. Im 18. Jahrhundert entstanden große Sammlungen solcher geschnittenen Steine. Sammler wie Johann Wolfgang von Goethe ordneten die Gemmenabdrücke in schmuckvollen Kästen und kleinen Kabinettschränken an, den sogenannten Daktyliotheken. Studierende der Klassischen Archäologie geben im Rahmen der Sonntagsspaziergänge einen Einblick in die Kultur der Gemmensammler und ihre Daktyliotheken. Nach einer kurzen historischen Einführung können Interessierte selbst Gemmenabdrücke herstellen. Wer mit dem Resultat seiner Arbeit zufrieden ist, darf es als Souvenir mit nach Hause nehmen

Stephan Eckardt- Schublade mit Gemmenabdrücken aus einer Daktyliothek von James Tassie, 1788 / Foto (c) Archäologisches Institut Uni Göttingen

Abdruck einer Gemme aus blauem Glas mit dem Kopf des Herkules, 19. Jahrhundert, Archäologisches Institut der Universität Göttingen

 

Foto (c) Archäologisches Institut Uni Göttingen