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Was
ist rund um das Sterntheater
eigentlich passiert? 16.2.11
/ Offizielle
Erklärung: Kein Geld für die Sanierung Knapp zwei Jahre hat das
Stern nach dem Neustart durchgehalten. Offizielle Begründungen die in den
Medien verbreitet werden sind: Die Betreiber hätten mit Ablauf des Mietvertrages
Anfang 2011 eine Sanierung des Hauses gefordert, die Eigentümerfamilie (Lübcke)
habe aber das Geld dafür nicht aufbringen können. Das Haus ist dem Vernehmen
nach inzwischen schon verkauft und wird wahrscheinlich abgerissen. Man könnte
nun sagen, das ist alles plausibel und die Akte Sterntheater schließen.
Im folgenden Artikel werden einige Bemerkungen und Auffälligkeiten im Zusammenhang
mit der Schließung angesprochen, die
u.E. Nachfragen herausfordern. Gebäude
des Sterntheaters in der Sternstraße Göttingen 2009
Initiativen wollen nach Cinema und Sterntheaterschließung etwas bewegen Binnen
dreier Tage vor der Schließung wurden Unterschriften von 700 GöttingerInnen
gesammelt, die sich solidarisch mit dem Sterntheater erklären. Am 12.2.11
wurden u.a. an einem Informationsstand am Marktplatz von einer Initiative für
Filmkunst in Göttingen Unterschriften für das Sterntheater gesammelt.
Darauf angesprochen, was man sich mit der Aktion erhoffe, gestand man zu, dass
es nach dem Verkauf wohl kaum noch Chancen gäbe, die Schließung rückgängig
zu machen, aber die Initiative ziele allgemein auf eine Förderung der Filmkunstaktivitäten
in Göttingen. Insofern sei man sich auch mit jener Initiative einig, die
sich anlässlich der Schließung des Cinema gebildet habe und verfolge
ähnliche Ziele. (siehe goest-Seite zu >Filmkunstfreunde
)
Wichtige Informationen
gelöscht? Rätsel gaben die Kommentarspalten in der Online-Ausgabe
des Göttinger Tageblatt auf. Viele offensichtlich kritische Kommentare zur
Schließung des Sterntheaters waren offenbar gelöscht worden waren weil
sie angeblich nicht den Moderationskriterien entsprochen haben sollen. Andere
Kommentare verwiesen darauf, dass diese gelöschten Kommentare wichtige Hinweise
auf Hintergründe der Schließung gegeben hätten. Diffuse
Kritik während der Abschlußveranstaltung im Sterntheater Bei
der Abschlußveranstaltung im Sterntheaters gab es bei einer Ansprache von
der Bühne die Bemerkung: "Wir hätten uns gewünscht, dass
durch eine frühere und offenere Kommunikation die Möglichkeit bestanden
hätte, weitere Interessierte zusammenzubringen und damit das Potential für
den Erhalt zu bündeln." Von solchen Versuchen ist nur eine bekannt:
In der Vorlaufzeit wurde
dem Vernehmen nach der Kontakt mit dem Lumière gesucht, mit dem Ziel, dem
Lumière eine Nutzung des Gebäudes zu ermöglichen. Offenbar hatte
dieser Versuch keinen Erfolg. Von
Anfang an gab es zwischen Sterntheater-Betreiber und Flebbe historisch gewachsene
Bezeihungen Unklar ist, ob die Verbindungen zwischen dem 2009 gestarteten
Stern-Betreiber Torben Scheller und Hans
Joachim Flebbe Einfluß auf die ganze Entwicklung gehabt hatten. "Gemeinsam
mit dem ehemaligen „Kinokönig“ Hans-Joachim Flebbe betreibt der 41-Jährige neben
den Hochhaus-Lichtspielen am Steintor jetzt auch die am 19. Februar wieder eröffneten
Kinos am Raschplatz." (Zit.>>regional-themenguide.de/
) Flebbe war aus dem von ihm gegründeten Cinemaxx-Unternehmen ausgestiegen
und verfolgt inzwischen neue Pläne mit höherwertigen Programmkinos in
Hannover, Braunschweig usw. Auch die 2009 als Betreiberin des Sterntheaters angetretene
Sybille Mollzahn ist in diesen Zusammenhängen zu finden, sie ist inzwischen
Leiterin des Flebbe/Scheller Kinos am Raschplatz in Hannover geworden.
| Foto:
Torben Scheller und Sybille Mollzahn / Am 1.1.09, dem Tag der Neueröffnung
des Sterntheater in
Göttingen Sybille
Mollzahn und Torben Scheller sind in Projekte von Hans Joachim Flebbe eingebunden,
der sich aus dem Vorstand des Cinemaxx verabschiedet hat und inzwischen neue
>>Kinoprojekte
verfolgt. |
Die
Vereinigte Filmtheater Betriebe GmbH "ist eine Gesellschaft unter Führung
von Hans-Joachim Flebbe, welche auch das Kino am Raschplatz in Hannover betreibt.
Die Hochhaus-Lichtspiele gehören wie das Kino am Raschplatz und das Apollo Kino
dem Kinonetzwerk Europa Cinemas an. Das Programm besteht aus cineastisch anspruchsvollen
Filmen mit einem Schwerpunkt auf dem europäischen Kino." (>>Zit.
Wikipedia) Auf dem Hintergrund dieser Tatsachen ist es nicht ausgeschlossen,
dass sich die Inititiativen zur Rettung des Cinema und zur Rettung des Sterntheaters
zu einem Vorstoß in Sachen Programmkinos entwickeln, die letztlich eine
Positionierung der neuen Programmkino-Strategie von Flebbe gegen das Cinemaxx
in Göttingen erleichtern könnten. Rolle
der Immobilienwirtschaft? Eine andere Überlegung führt eher
in die Immobilienbranche: Nachdem bekannt wurde, dass das Sterntheater abgerissen
werden soll und an gleicher Stelle sogenannte "Stadtvillen" entstehen
würden, gab dies Spekulationen Nahrung, dass Immobilienunternehmen, Baugesellschaften
und evtl. Wohnungsgenossenschaften an einem Abriss des Kinos interessiert gewesen
sein könnten. Bislang ist nicht bekannt, wer neuer Besitzer der Immobilie
ist und über einen Abriß bzw. eine Weiterverwendung des Gebäudes
entscheiden wird. Wenn es z.B. durch die städtische Wohnungsbau oder eine
Wohnungsgenossenschaft erworben worden wäre, dann hätte es politische
Einflußmöglichkeiten gegeben.
Evtl. könnte auch noch seitens des Denkmalschutzes ein Einwand kommen. Wir
hoffen, dass in der nächsten Zeit noch weitere Informationen zur Aufklärung
beitragen. 2009
- Erinnerung an den damals hoffnungsvollen Neustart des Sterntheaters
Am
Sonntag den 1.1.09 ging die offizielle Eröffnung mit Frühstückskino
los. D.h. es gab Croissants und Kaffee zum Film am Morgen. Die beiden neuen wollen
"Kino mit Herzblut" machen und viele BesucherInnen freuen
sich, dass damit das schöne alte Kino erhalten bleibt.Von der Konzeption
her ist eine Ergänzung und Koexistenz mit den beiden anderen Programmkinos
Cinema und Lumière (als "Kommunales Kino") willkommen. "Das
Kino gehörte bisher zur Hamburger Cinemaxx AG. Geplant sind eine größere Programmauswahl,
Schauspieler- und Regisseurbesuche, Previews, Frühstückskino mit Kaffee & Croissants
und ein Kinderfilmprogramm mit neuen und klassischen Kinderfilmen. Außerdem werden
Kurzfilme im Vorprogramm gezeigt. Losgelöst aus einem großen Kinokonzern bekommt
das Sterntheater jetzt eine eigene Webseite sowie einen wöchentlichen Newsletter.
Zukünftig kann man das Kino auch mieten für private Vorstellungen, Betriebsfeiern,
Schulvorstellungen etc. In der Startwoche ab 1. Januar wird der norwegische Film
„O’Horten“ von Regisseur Bent Hamer gezeigt. Für die kleinen Kinogäste wird vom
1. bis 4. Januar der Zeichentrickfilm-Klassiker „Wickie und die starken Männer“
vorgeführt. Und am Sonntag, 4. Januar startet um 11 Uhr die Reihe „Frühstückskino
mit Kaffee & Croissants“ mit einer Preview von Christian Petzolds neuem Film „Jerichow“.
Im Vorprogramm laufen die Kurzfilme „Dufte“ von Ingo Rasper und „Girl Power“ von
Per Carleson." (Pressemitteilung Sterntheater 15.12.08) >>Geschichte
des Sterntheaters Am
4.9.1949 öffnete sich im Sterntheater erstmals der Vorhang im damals mit
941 Sitzplätzen größten Kinosaal der Stadt. |