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 Attac-Sommerakademie 
        - Anti-Lidl-Aktion 12.8.05 > attac-Leitseite> Attac-Sommerakademie 2005, Teil 
        1
 > Attac 
        Sommerakademie Bericht Teil 2 15.8.
 
  Mit einer Aktion 
        vor einer Lidl-Filiale haben über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 
        Attac-Sommerakademie gegen die Produktions- und Arbeitsbedingungen des 
        Discounters protestiert. "Lidl ist billig - Wer bezahlt?" stand auf einem 
        Transparent, das auf dem Dach über dem Eingangsbereich der Filiale aufgespannt 
        wurde. "Lidl ist Trendsetter für rücksichtsloses Preis-, Umwelt- und Sozialdumping", 
        sagte Jutta Sundermann, Mitglied der Attac-Welthandels-AG und Leiterin 
        eines Discounter-Workshops bei der Sommerakademie. Neben dem Lohn- und 
        Sozialdumping in Deutschland, das die Gewerkschaft ver.di in einem "Schwarzbuch" 
        dokumentiert hat, drücke der Discounter auch bei der Warenproduktion die 
        Standards immer weiter, sagte Sundermann: "Ob Bananenpflücker in Südamerika 
        oder Näherin in Vietnam: Sie alle leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen 
        und Niedriglöhnen, die die Discounter mit ihrer gewaltigen Marktmacht 
        durchsetzen können." Lidl steht dabei zudem für extreme Verschleierung, 
        denn bei vielen Produkten gibt es keinerlei Hinweise, wo und unter welchen 
        Bedingungen sie produziert werden. "Karten auf den Tisch - Produktgeschichte 
        offenlegen" lautete darum eine der Forderungen, die die Attac-Mitglieder 
        auf Flugblättern verteilten." (attac-Pressetext)  
         
          |  | Ein bißchen 
              Greenpeace ... mit der Leiter aufs Dach gestiegen und ein Transparent 
              um das Lidl-Firmenloge herum entfaltet - sparte das Aufmalen von 
              Lidl.   |   Erst als das Transparent 
        schon lange hing und draußen Agitations-Theater gemacht wurde merkten 
        die MitarbeiterInnen innen langsam die Masse Leute vorm Laden. "Spinnen 
        die, was soll denn das, wo soll man denn sonst einkaufen ... dürfen 
        die das .. nein das dürfen die nicht .. usw" war zu hören. 
        Der zarte Hinweis, dass auch höhere Löhne für sie 
        gefordert würden mochten sie garnicht hören.
 Insgesamt war dem Problem einer Verknüpfung von Armut und Zwang zum 
        Billigeinkauf zu wenig Aufmerksamkeit seitens der OrganisatorInnen geschenkt 
        worden. Man kann Billigeinkauf nur abschaffen, wenn die Leute mehr Geld 
        haben auch teuerer einzukaufen. Die Einkommensungleichheiten können 
        nicht einfach außeracht gelassen werden.
 
         
          |  | Aktionstheater 
            gegen Lidl ... nachdem alle Beteiligten immer weiter angetrieben wurden 
            brachen sie am Ende demonstrativ erschöpft zusammen. |    Die Nachbarn im Werk Sartorius hatten einen Logenplatz und verfolgten 
        die Szenerie
 
         
          |  | Attac-Presesprecher 
            Malte Kreutzfeld vor Ort mit Notebook, Funk-Modem und Kamera beim 
            Verschicken der Fotos, die gerade erst vor Ort gemacht worden waren. |   Medienaktion.... - es war der Start einer weitergehenden Kampagne
   Eine Beteiligung der Polizei verlief ohne Zwischenfälle. Kein Hausfriedensbruch, 
        weil das Gelände nicht eingefriedet/gezäunt ist und offensichtlich 
        auch keine Anzeige erfolgte. NACHTRAG.......das 
        wäre schön gewesen ... Später hieß es in der Pressemitteilung 
        der Polizei: "Eine 
        Anmeldung lag nicht vor. Fünf Teilnehmer erhielten einen Platzverweis 
        und von sechs Personen wurden die Personalien festgestellt. Ein Ermittlungsverfahren 
        wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz zunächst gegen Unbekannt 
        und fünf Strafanzeigen gegen fünf namentlich feststehende Personen 
        wegen Hausfriedensbruch sind eingeleitet. "
 
   Teilnehmerin während der Lidl-Aktion
   Pressemitteilung 
        Ver.di und attacAktion 
        gegen Lidl 22.9.05
 a) verdi: 
        Lidl-Kundenwoche vom 19. bis 24. September: Mit einer Kundenwoche will 
        ver.di den Beschäftigten beistehen Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di 
        will die rund 40 000 Beschäftigten in über 2 600 Lidl-Filialen ermutigen, 
        Betriebsräte zu wählen. Dem Verkaufspersonal wird in der Lidl-Kundenwoche 
        vom 19. – 24. September Anerkennung und Respekt für die alltägliche harte 
        Arbeit ausgesprochen. Hierzu hat ver.di ihre über 2,4 Millionen Mitglieder 
        aufgefordert mit der Abgabe einer Kundenkarte in Lidl-Filialen eine klare 
        Kundenerwartung deutlich zu machen, in Zukunft nur noch in Unternehmen 
        einkaufen zu wollen, in denen Beschäftigten Respekt entgegengebracht wird 
        und deren Rechte von der Unternehmensleitung beachtet und ernst genommen 
        werden. In Göttingen und in den Landkreisen ruft der ver.di Bezirk Süd- 
        Niedersachsen gemeinsam mit der attac Regionalgruppe Göttingen die Kunden 
        auf, die Aktion zu unterstützen. „Der Lidl-Konzern ist ein europaweit 
        stark expandierender Einzelhandelsriese und fährt dabei prächtige Gewinne 
        ein. Jedoch die Billig-Strategie geht erkennbar zu Lasten der Beschäftigten 
        und der Umwelt“, so Michael Böhm von ver.di Süd- Niedersachsen und Thomas 
        Löding von der attac Regionalgruppe Göttingen. ver.di und attac fordern 
        gemeinsam, dass der Lidl-Konzern Betriebsratswahlen zulassen muss, damit 
        die teilweise menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen verbessert werden, 
        gleichzeitig muss Lidl eine ökologischen Verantwortung für die Umwelt 
        sicherstellen. Im „Schwarz-Buch Lidl“ hatte ver.di bereits unhaltbare 
        Missstände in den Filialen kritisiert und festgestellt, dass die Wahl 
        von Betriebsräten systematisch verhindert werde. Zuletzt wurde eine Betriebsratswahl- 
        Initiatorin in München fristlos entlassen. Durch Schließung einer Lidl- 
        Filiale in Calw und die Ausgliederung bzw. Umfirmierung von Lidl- Filialen 
        in Forchheim und Bamberg, die sich an Warnstreikaktionen beteiligt hatten, 
        kam es im August zu einer massiven Zuspitzung des Konfliktes. Ende September 
        soll die Filiale in Calw geschlossen und damit zugleich einer der bundesweit 
        nur acht Filialbetriebsräte zerschlagen werden. ver.di mahnt nun in der 
        Kundenwoche in Süd-Niedersachsen mit öffentlichen Aktionen die Einhaltung 
        von Grundrechten für Arbeitnehmer in den derzeit 15 Lidl-Filialen an.
 b) attac: 
        “LiDL ist billig 
        auf Kosten von Mensch und Umwelt” Attac Göttingen veranstaltet am 22. 
        September 2005 ab 11:00 Uhr gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di eine 
        Protestaktion vor dem LiDL-Markt im Rischmühlenweg 64 in Rosdorf. Ziele 
        der Aktion sind, die KundInnen auf die Arbeitsbedingungen bei dem Einzelhandelsriesen 
        aufmerksam zu machen und ver.di dabei zu unterstützen, den Konzern demokratischer 
        zu gestalten. “Von den 2600 Filialen gibt es gerade mal in 8 Filialen 
        einen Betriebsrat. Und von den Betriebsrats-Filialen will LiDL schon wieder 
        zwei schließen,” erklärt Thomas Löding von Attac Göttingen. Diese Strategie 
        der Rücksichtslosigkeit wendet LiDL auch gegenüber seinen Zulieferern 
        in aller Welt an. Ob bei Näherinnen in Vietnam oder Bananenpflückern in 
        Ecuador – wo immer der Konzern riesige Mengen einkauft, kann er die Preise 
        bis unter die Schmerzgrenze drücken. So wird nicht selten unter Herstellungspreis 
        geliefert. Zudem richtet Massenproduktion im Landwirtschaftssektor mit 
        massivem Pestizideinsatz erhebliche Umwelt- und Gesundheitschäden an. 
        Löding: „ LiDL ist billig, keine Frage. Aber wer bezahlt? Bezahlen müssen 
        am Ende Mensch und Umwelt, und das ist nicht zu billigen!”
 
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