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Barbara

13.12.13 / Viele Menschen in Frankreich kennen den Namen Göttingen vor allem im Zusammenhang mit dem Song "Göttingen" der Chansonnière Barbara.

20 Jahre nach Ende des 2 Weltkrieges mit all den Gräueltaten der deutschen Wehrmacht und SS an Menschen in Frankreich war es für viele unerträglich, dass Barbara nun ein Lied sang in dem es u.a. heißt:

"was ich nun sage, das klingt freilich -
für manche Leute unverzeihlich:
die Kinder sind genau die gleichen
in Paris wie in Göttingen"
(...)

Lasst diese Zeit nie wiederkehren
Und nie mehr Hass die Welt zerstören.
Es wohnen Menschen die ich liebe
in Göttingen in Göttingen."

>> Audio: Barbara singt in deutsch (mit Text)
>> Video: Das Chanson in Original (frz.)

>> Beide Texte (dt & frz) nebeneinander

> Ehrenmedaille Göttingens für Barbara

 

"Barbara" Verwurstung fürs Stadtmarketing

30.3.17 / Hatten wir 2016 noch kritisch gefragt, ob bei der Barbara-Ausstellung im Stadtmuseum nicht besser auf die marketingorientierte Verkostung französischen Käses hätte verzichtet werden sollen (>**), so wird 2017 noch ein weiteres Kunstbanausentum obendrauf gesetzt:
"Wer den Sammelruf der Göttinger Stadtverwaltung "400-0" wählt und von der Telefonzentrale weiterverbunden wird wer im Neuen Rathaus von einem Telefonanschluss zum anderen weitergeleitet wird - dem wird die Wartezeit ab sofort musikalisch auf ganz besondere Weise verkürzt. Zu hören ist das weltberühmte "Göttingen"-Lied der französischen Chansonsängerin Barbara. Barbaras Musik und Stimme sollen der Zeit in der Warteschleife die Langeweile nehmen und ein wenig auch die Ungeduld deren dämpfen, die auf Anschluss warten, während sie die Verbindung halten. (...) 45 Sekunden lang ist der Ausschnitt aus dem Chanson, das künftig als musikalische Botschaft für Liebe und für Frieden dient. Möglich geworden ist das Angebot, um das sich die Stadt seit langem bemüht, durch die Zustimmung von Barbaras Neffen Bernard Serf und in Abstimmung mit der Gema."

Erinnerung an die Chansonsängerin Barbara (1930-1997)

Am Haus Geismar Landstr. 19 eine Marmortafel, die an eine der berühmtesten französischen Chansonsängerinnen erinnert: Barbara, mit bürgerlichem Namen Monique Serf, hatte 1964 während eines Gastspiels in diesem Haus (damals beherbergte es das Junge Theater) das später weltweit bekannt gewordene Chanson "Göttingen" komponiert, das in Frankreich fast jede/r kennt und das auf herzergreifende Weise die Trauer über den Krieg und die Hoffnung, dass so etwas nie wieder kommen möge - besingt. Ihr Liedtext lautet an einer Stelle: "Was ich nun sage, das klingt freilich für manche Leute unverzeihlich: Die Kinder sind genau die gleichen in Paris, wie in Göttingen." Das war nach dem von Nazis begonnen Krieg und der Greuel auch gegen Frankreich durchaus nicht selbstverständlich. Und auch deshalb nicht selbstverständlich weil Barbara mit ihrer jüdischen Familieaus dem von Deutschland besetzten Teil Frankreichs hatte fliehen müssen.In einer Rede zitierte der damalige Kanzler Schröder 2003 in Versailles anlässlich der gemeinsamen Sitzung des Deutschen Bundestages und der französischen Nationalversammlung aus dem Lied Barbaras - dies unterstreicht die emotionale Bedeutung, die diesem Lied in der Beziehung zwischen Frankreich und Deutschland zukommt.

Als Sängerin schaffte es Barbara 1986 sogar zu einem Auftritt in der Metropolitan Opera in New York.

Am 22.11.02 wurde von der Stadt Göttingen eine Gedenktafel am Entstehungsort des Chansons Göttingen angebracht, dem ehemaligen Gebäude des Jungen Theaters, heute Lumière, Kabale und Theaterkeller

Die Chansonsängerin Barbara ist Trägerin der Ehrenmedaille der Stadt, die ihr 1988 verliehen wurde. Neben der Gedenktafel wurde noch eine Straße auf den Zietenterrassen "Barbarastraße" benann

Im Auftrag der Stadt Göttingen legt jedes Jahr das Ehepaar Boutler am 9. Juni (Geburtstag Barbaras) in Paris Blumenschmuck auf das Grab Barbaras.

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2016: Ausstellung Barbara

Das "Göttingen"-Lied von Barbara ist in fast ganz Frankreich bekannt und es ist gut, wenn es auch für Göttinger*innen bekannter gemacht wird. Dazu könnte die Ausstellung "Barbara" im städtischen Museum beitragen. Sonderausstellung : „Barbara 1964“ (22.05. -27.11.2016) . Eröffnung am Sonntag, 22. Mai 2016, um 11.30 Uhr im Tapetensaal des Städtischen Museums, Ritterplan 7

Die Ausstellung „Barbara“, widmet sich Leben und Wirken der französischen Sängerin und Komponistin des Göttingen-Liedes. Anfang Juli 1964 war Barbara im Rahmen eines Gastspiels ins Göttinger Junge Theater gekommen. In dieser Zeit textete sie das Chanson „Göttingen“. Das Stück war in Frankreich sehr bekannt und leistete so einen bedeutenden Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung. Die Sonderausstellung dokumentiert die Umstände von Barbaras Göttingen-Aufenthalt und dass sie eigentlich gar nicht in Deutschland auftreten wollte. Ein Versäumnis, ein Klavier und ein Flügel führten dazu, dass Barbara im Garten des Jungen Theaters, das damals noch an der Geismar Landstraße beheimatet war, während ihres dreitägigen Aufenthalts das Göttingen-Lied textet. In Frankreich wurde der Titel ein großer Erfolg, viele kennen den Namen Göttingen allein nur wegen dieses Liedes. Das Lied, entwickelt sich zum Symbol des jungen, 1963 erst abgeschlossenen Elysee Vertrags. 1965 kam „Göttingen“ sogar in die französischen Charts. In Frankreich immer noch populär, ist das Göttingen Lied in Deutschland nicht und in Göttingen weniger bekannt. Vorträge und Aktionen sollen vertiefende Einblicke in das Leben im Göttingen der 60er-Jahre und das deutsch-französische Verhältnis zwischen 1945 und 1964 geben. (Nach einer Pressemitteilung der Stadt 20.3.16)

( Übrigens heißt es noch: "Begleitend zur Ausstellung ...sollen Käsesorten aus Frankreich gemeinsam mit Weinen aus Deutschland verkostete werden.." Wir fragen uns, ob das wirklich zum Thema der Ausstellung passt!)

Eine Barbara-Rose aus Frankreich wird am Freitag, 29. April 2016, um 11.00 Uhr in den Vorgarten des Städtischen Museums Göttingen am Ritterplan gepflanzt, passend zur später startenden Ausstellung.

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Erinnerungen durch Rosenpflanzungen / Rosensorte "Hommage á Barabara"

In einer Strophe des Liedes heißt es "Gewiß, dort gibt es keine Seine und auch den Wald nicht von Vincennes, doch sah ich nur so schöne Rosen in Göttingen, in Göttingen."

Am 9.6.07 , am Geburtstag der Chanson-Sängerin Barbara wurde in Anwesenheit des Französischen Botschafters, des Göttinger Oberbürgermeisters und Mitgliedern des französischen Barbara-Vereins Perlimpinpin vor dem Haus eine Rose für Barbara gepflanzt, die eigens in Frankreich gezüchtet und nach Göttingen transportiert worden ist .

Der Rosenstock Lumière/Theaterkeller , dem ehemaligen Auftrittsort von Barbara

„Dieser Rosenstock lässt das Gedächtnis an die Künstlerin fortbestehen. Rosen haben Barbara begleitet auf allen Bühnen der Theater, wo sie gesungen hat. Diese Strauchrose verführt durch ihre einzelnen Blüten von einem außergewöhnlich intensiven Rot mit schwarzen sanften Lichtreflexen und die Rückseite der Blütenblätter lassen zarte Pailletten erscheinen. Die Blütedauer ist außerordentlich.“, lautete die Beschreibung des Züchters.

Am ehemaligen Standort des Jungen Theaters, heute Lumière also aber auch im Rosengarten, an einigen Göttinger Schulen und in privaten Gärten hat die Barbara-Rose in Göttingen schon Wurzeln geschlagen. Auch das städtische Museum erinnert seit April 2016 an Barbara mit einer Barbara-Rose im Vorgarten des Museums. Dabei wird darauf hingewiesen, Barbare "liebte Rosen; diese Blumen begleiteten sie bei ihren Auftritten und zierten das Cover der Platte: Barbara chante Barbara. Rosen besang sie, als sie in Göttingen die Zeilen des „Göttingen“-Liedes schrieb: „Doch sah ich nur so schöne Rosen in Göttingen.“ In Frankreich wurde zu Ehren von Barbara eine Rosensorte gezüchtet: Hommage à Barbara (Verneigung vor Barbara)

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Barbara tritt Erlöse und Rechte zugunsten ACT UP ab

"Sie hat Si d'amour à mort geschrieben und tritt alle Rechte und Erlöse für dieses Stück an ACT UP (Aids Coalition To Unleash Power) ab. Zu der Zeit gab es nach dem New Yorker Vorbild weltweit sehr viele ACT UP-Gruppen, die auch mit Demonstrationen und "zivilem Ungehorsam" auf die Mißstände im Umgang mit der Immunschwächekrankheit aufmerksam machten." "Am 1. Dezember (dem jährlichen Welt-AIDS-Tag) kündigt sie an, sich ein Jahr lang nur dem Kampf gegen AIDS zu widmen. Sie besucht Kranke in Krankenhäusern und singt in Gefängnissen." Aus >>Hommage á Barbara

 

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