Eröffnung
des Friedland-Museums im März 2016
Friedland Museum, Bahnhofstr.
2, foto: museum
Das "Grenzdurchgangslager
Friedland" hat ein Museum über die Migration von ca. 4 Millionen
Menschen in die britische Besatzungszone nach dem zweiten Weltkrieg, es
thematisiert aber auch Migration bis heute. Wie eine nationalistische
Demo-Ankündigung des russischen Armeniusbundes 2015 in Friedland
(>Artikel) gezeigt,
heisst es wachsam zu sein bei möglichen zukünftigen Versuchen,
die Interpretationsinstanz des Museums in Friedland in die Hand zu bekommen.
So ist z.B. der Friedlandhilfe
e.V. mit in der Gruppe der Beraterverbände, der sich vor allem um
die "russlanddeutschen Aussiedler" bemüht. Naturgemäß
gibt es Verbindungen zu den Vertriebenenverbänden und Personen wie
Steinbach und CSU-MdB Hartmut Koschyk. Letzterer
hat am 16.1.16 als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen
und nationale Minderheiten zum 70. Jahrestag der Vertreibung der Ungarndeutschen
in Wudersch/ Budaörs in Ungarn eine Rede gehalten in der er meinte: "Der
heutige Gedenktag verdeutlicht darüber hinaus eindringlich, wie man mit
schwierigen Kapiteln der Geschichte verantwortungsvoll umgeht. Er steht
für den vorbildlichen Umgang Ungarns mit dem Schicksal von Flucht und
Vertreibung." (>>Quelle)
Diesen Satz im Januar 2016 muß man sich angesichts der aktuellen
Haltung Ungarns gegen Flüchtlinge ungläubig anschauen. Außerdem
meint er zu den ausländerfeindlichen Demos von 11.000 russlanddeutschen
Aussiedlern, AFD und NPD im Januar 2016 (siehe >>SZ)
: "Der Anteil derer, die sich Sorgen machen, die vielleicht sogar
ablehnend sind, ist bei Russlanddeutschen, aber auch bei anderen Menschen
mit Migrationshintergrund … nicht höher als bei der seit Langem einheimischen,
eingesessenen Bevölkerung" (>>Quelle)
Am 18. März
2016 wird das Museum Friedland durch den Niedersächsischen Ministerpräsidenten
Stephan Weil feierlich eröffnet
19. und 20.3.16
Eröffnung des Museums Bürgerfest zur Eröffnungjeweils
ab 11:00 Uhr Bürgerfest für alle,
Ab 23.3.2016 gelten
folgende Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 10–18 Uhr , Montag
und Dienstag geschlossen >>Friedland-Museum
15.4.16 Kuratorenführung
durch die Dauerausstellung 15:30-17:00 Uhr, Museum Friedland
20.5.16
Buchpräsentation Neue wissenschaftliche Publikation zur Geschichte
des Lagers Friedland 19:00 Uhr, Museum Friedland
20.6.16
Weltflüchtlingstag Aktionstag im Museum Friedland
|
Pressemitteilung der Friedlandhilfe
e.V. 17.3.16
(...) Die
Menschen, die gegenwärtig in Friedland ankommen, sind Flüchtlinge
aus den aktuellen Brennpunkten von Kriegen und Bürgerkriegen, vor
allem im Nahen und Mittleren Osten und in Ostafrika. Dazu ist Friedland
die zentrale Erstaufnahmestelle für die deutsch-stämmigen Spätaussiedler
aus Russland, Kasachstan und anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Für diese
Gruppe der Aussiedler und Spätaussiedler engagiert sich seit 1957
die Friedlandhilfe e. V. Sie hat im vergangenen Jahr ca. 5000 Spätaussiedler
im Lager Friedland betreut und zahlreiche Integrationsprojekte im Bundesgebiet
finanziell gefördert. Insgesamt sind durch die Friedlandhilfe e.
V. ca. 500 000 Euro für diese Zwecke ausgegeben worden. Davon waren
ca. 250. 000 Eigenmittel und 250 00 Euro Zuschüsse des Bundesministerium
des Innern und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Bei einem Gespräch
mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und
nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB mit dem Vorsitzenden der Friedlandhilfe
e.V., Karl-Heinz Keudel, dankte Bundesbeauftragter Koschyk dem wie alle
Vereinsmitglieder ehrenamtlich tätigen Karl-Heinz Keudel für
das nunmehr fast 60-jährige Engagement der Friedlandhilfe. (...)
Stellungnahme
Hartmut Koschyk MdB 16.3.16 >>Quelle
Der
Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale
Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, ist in Berlin mit dem Vorsitzenden
der Friedlandhilfe e.V., Karl-Heinz Keudel, und dessen Ehefrau Ulrike
Keudel zusammengetroffen. (...)
Der Verein Friedlandhilfe e.V. erhält aus dem Etat des Bundesministeriums
des Innern jährlich eine Bundeszuwendung in Höhe von rund 200.000
Euro. (...) Friedland spiegelt nach Koschyks Einschätzung wie kaum
ein anderer Ort die bundesrepublikanische deutsche Geschichte wieder.
Deshalb begrüßte er nochmals ausdrücklich die Einrichtung
eines Friedland-Museums, an dem sich der Bund mit 10 Mio. Euro beteiligt.
Presseinfos des Museums
(leicht gekürzt) Das
Museum Friedland befindet sich im historischen Bahnhof von Friedland,
in unmittelbarer Nähe zum Grenzdurchgangslager. Das
Lager entsteht im September 1945 auf Befehl der britischen Militärregierung,
infolge der Migrationsbewegungen nach dem Zweiten Weltkriegs. In den folgenden
70 Jahren wandern mehr als vier Millionen Menschen über Friedland
in die britische Zone bzw. die Bundesrepublik Deutschland ein. Sie kommen
als Flüchtlinge, Vertriebene und Ausgewiesene, als entlassene Kriegsgefangene
und Displaced Persons, als Aussiedler*innen und Spätaussiedler*innen,
als Flüchtlinge und Zuwanderer*innen aus der DDR, als Schutzsuchende
aus vielen Teilen der Welt.
Bereits 2006
hat der Niedersächsische Landtag die Landesregierung aufgefordert,
die historische Bedeutung des Grenzdurchgangslagers Friedland angemessen
zu würdigen. Ein Museum das Ursachen von Flucht, Migrationswege und
-verläufe und den gesellschaftlichen Umgang mit Migration und Kriegsfolgen
vom Zweiten Weltkrieg bis heute in den Blick nimmt. In den kommenden Jahren
wird neben der Ausstellung im historischen Bahnhof ein Besucherzentrum
entstehen und die Akademie Friedland als außeruniversitärer
Forschungsort und internationale Jugendbegegnungsstätte hinzukommen.
Die Ausstellung
Fluchtpunkt Friedland. führt auf 350 qm durch die Geschichte
des Grenzdurchgangslagers von 1945 bis heute. sie erzählt sie mit
modernen Medien, bewegenden Geschichten und über 400 Exponaten von
der Arbeit und Bedeutung des Lagers im Wandel der Zeit. Sie geht den Wegen
derer nach, die seit über siebzig Jahren hier ankommen. Sie zeigt
die Dynamik von Migration ebenso wie die Versuche, sie zu steuern und
zu kontrollieren. Die Ausstellung ist durchgängig in deutscher und
englischer Sprache gehalten. Mit Eröffnung beginnen auch Führungen
in der Ausstellung und über das Gelände des Grenzdurchgangslagers
in den Sprachen Deutsch, Englisch und Arabisch. Russisch und Farsi folgen
ab April 2016. In der Nissenhütte auf dem Gelände des Grenzdurchgangslagers
zeigt das Museum Friedland wechselnde
Ausstellungen.
Quelle: museum friedland 14.3.2016
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