Zukunft
der Sternwarte war ungewiss, ihre
Existenz war in Gefahr.
Das Land Niedersachsen
wollte die Sternwarte verkaufen. Seltsamerweise steht die Sternwarte bislang
nicht unter Denkmalschutz. Grund dafür könnte sein, dass diejenigen,
die über den Status "Denkmalschutz" bestimmen auch diejenigen
sind, die für die Instandhaltung des Denkmals Gelder bereitstellen
müssen.

Foto: Sernwarte Hainberg, 17.5.05 - Mond im Visier |

Handarbeit bei der Bedienung des Teleskops
/foto: goest
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2005 / Angesichts
der prekären Lage fand 2005 ein Offenes Forum des Stadt+Planung e.V.
statt unter dem Titel (26. Mai, 2005) Wer
guckt in die Röhre? - Über die Zukunft der weltberühmten Sternwarte
gab es ein Gespräch über mögliche künftige Nutzungen dieses einmaligen
Gebäudes mit VertreterInnen der Georg-August-Universität (Vizepräsident
Prof. Dr. Münch und Baudirektor Bolli), des Universitätsbundes Göttingen
e.V. (Geschäftsführer Prof. Dr. Frahm) und des Förderkreises Planetarium
Göttingen e.V. (Vorsitzender Dr. Langbein) sowie der Ad-hoc-Gruppe "NN"
(Architekt Brandi).
Förderkreis präsentierte Trägermodell zum Erhalt der Einrichtung
Um die Führungen
auch in Zukunft zu sichern, wurden auf Initiative des Förderkreis Planetarium
Göttingen (FPG) e.V. schon seit einiger Zeit Gespräche zwischen verschiedenen
lokalen Interessenten geführt. Der FPG schlägt vor, die bei den potenziellen
Partnern vorhandenen Kräfte und Interessen in einer gemeinsamen Trägerorganisation
"Hainberg-Observatorium" zu bündeln. Diese würde die Gebäude erwerben
oder pachten und die laufenden Kosten für deren Betrieb und Instandhaltung
erwirtschaften. Die finanzielle Erstausstattung der Trägervereiniung soll
durch von den Partnern eingebrachte Beiträge gewährleistet werden. Dies
ist leicht vorstellbar, da z.B. der FPG allein fast 200 Mitglieder hat,
eine überaus erfolgreiche Vortragsreihe veranstaltet, und laufende Einnahmen
aus Eintrittsgeldern, Spenden und Führungen für Gruppen im Umfang von
etwa 5000 Euro pro Jahr erwartet werden können. Diese Einnahmen würden
die derzeitigen laufenden Kosten des Astrographengebäudes abdecken. Keine
Folgekosten für die öffentlichen Haushalte Regelmäßige Instandhaltungsarbeiten
und Reparaturen an Gebäude und Instrumenten könnten durch ehrenamtliche
Tätigkeiten von Mitgliedern der Trägerpartner geleistet werden. So ist
z.B. der viele Jahre für den Aufbau und die Wartung der Steuerungselektronik
verantwortliche Mitarbeiter der Universitäts-Sternwarte auch Mitglied
im Förderkreis. Größere Aufwendungen könnten bei Bedarf durch Sponsorensuche
abgedeckt werden. Außerdem ist eine Rücklage aus laufenden Einnahmen für
Instandhaltungen und den notfalls späteren Abriss des Gebäudes denkbar,
falls eine kostendeckende Bewirtschaftung nicht mehr möglich sein sollte
und sich kein anderer Nutzer findet. Das Konzept des FPG würde die laufenden
Kosten langfristig absichern, eine Risikobegrenzung für die an der Trägervereinigung
beteiligten Partner bedeuten, und keinerlei Folgekosten für die öffentlichen
Haushalte (Stadt, Land) verursachen.
2018 / Sanierung
der Sternwarte durch Spenden gelungen
text / uni
/ Feb 2018 Die Wandverkleidung der Kuppel der Historischen Sternwarte
der Universität Göttingen dürfte eine der ältesten noch vorhandenen ihrer
Art sein: Die Kuppel wurde 1886 auf das Gebäude aufgesetzt und ihr gesamtes
Innere mit dem damals noch relativ jungen Material Linoleum verkleidet.
Mittlerweile ist dieses mürbe geworden und muss saniert werden. Die Arbeiten
beginnen in diesem Frühjahr, dauern etwa drei Monate und werden von der
Landesdenkmalpflege begleitet. Die Baukosten von insgesamt rund 50.000
Euro übernimmt zu einem großen Teil die Göttinger Gauß-Kuppel-Gemeinschaft
e.V., die 35.000 Euro dazu beisteuert. Die Volksbank Kassel Göttingen
unterstützt die Sanierung gemeinsam mit der VR-Stiftung der Volksbanken
und Raiffeisenbanken in Norddeutschland mit einer Spende von 11.000 Euro,
die restlichen Kosten übernimmt die Universität.
Mit der Sanierung des Linoleums beenden wir einen Prozess, der vor mehr
als zehn Jahren mit der Instandsetzung der Technik und der Restauration
des Teleskops sowie der äußeren Kuppelverkleidung begann", erklärt Sigrid
Lüttge, Vorsitzende der Göttinger Gauß-Kuppel-Gemeinschaft. "Wir sind
sehr froh, dieses einzigartige historische Kleinod nun optimal für die
Nachwelt erhalten zu können." Die Universität Göttingen hatte die Sternwarte
zwischen 2006 und 2008 grundlegend saniert. Die Gauß-Kuppel-Gemeinschaft
und verschiedene Förderer, darunter auch die damalige Volksbank Göttingen,
hatten mit Spenden in Höhe von insgesamt rund 200.000 Euro die Sanierung
der Kuppel ermöglicht. Weitere Informationen unter www.gausskuppel.de

Foto: Universität Göttingen/Jan Vetter /
Blick auf das innere des Kuppeldaches
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