OB Köhler: SüdLink-Plan nicht akzeptabel 9.4.19 Pressemitteilung der Stadt: "(...) „Die geplante SuedLink-Trasse ist für unseren Siedlungsraum und auch aus Naturschutzgründen nicht akzeptabel. Wir sagen daher deutlich Nein zum SuedLink durch Göttingen!“ Die Auswirkungen der unterirdischen Stromleitungen seien weder ausreichend erforscht noch langfristig erprobt, weshalb eine Trasse keineswegs entlang bebauter Bereiche führen könne, unterstreicht der Oberbürgermeister: „Der Westen ist der einzige Bereich, in dem es für unsere Stadt noch Entwicklungspotenzial gibt. Das lassen wir uns durch die geplante Trassenführung nicht zerstören. Bereits die Wahle-Mecklar-Leitung führt durch das westliche Stadtgebiet, für eine zweite Trasse ist kein Spielraum mehr vorhanden.“ (...) Die öffentliche Auslegung der Pläne erfolgt von Montag, 8. April, bis Dienstag, 7. Mai 2019, in der Bundesnetz-Agentur, Bertha-von-Suttner-Straße 1, Göttingen. Sämtliche Planunterlagen sind außerdem online abrufbar (https://www.netzausbau.de/beteiligung3-c). Einwendungen sind ab sofort bis Freitag, 6. Juni 2019, möglich und müssen schriftlich an die Bundesnetzagentur, Referat 804, Postfach 8001, 53105 Bonn (Betreff: Vorhaben 3, Abschnitt C) oder online über das auf der oben genannten Webseite der Bundesnetzagentur bereitgestellte Formular bzw. per Mail an v3v4c@bnetza.de erfolgen. Ein öffentlicher Infomarkt ist für Montag, 29. April, im Bürgerhaus Bovenden vorgesehen (16.00 bis 19.00 Uhr). Mit dem hessischen Werra-Meißner-Kreis steht Oberbürgermeister Köhler ein Verbündeter zur Seite, der eine Trassenführung „West“ ebenfalls nicht akzeptiert. „Gemeinsam haben wir jetzt ein Gutachten in Auftrag geben, das die Raumwiderstände untersuchen soll.“ Ergebnisse aus dem Gutachten werden für Mitte April erwartet und in die Stellungnahme der Stadt eingearbeitet. Auch der Landkreis Northeim hat ein entsprechendes Gutachten in Auftrag gegeben. Weitere Informationen gibt es online unter goe.de/suedlink." |
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Stromtrasse wegen Kohlekraftwerksbau und AKW-Verlängerung ? Kohlekraftwerke im Norden ein Grund für die Erweiterung des Leitungsnetzes - ein weiterer Grund, die CO²-Schleudern und Klimakiller abzulehnen Die Betreiber und auch die Stadt behaupten, der Neubau der etwa 190 Kilometer langen Leitung sei "erforderlich, um den an den Küsten erzeugten Strom aus Windenergieanlagen in Verbrauchsschwerpunkte in Deutschland zu transportieren." und beruft sich dabei auf den Bedarfsplan des im August 2009 verabschiedeten Energieleitungsausbaugesetzes (EnLAG) . Das führt bei oberflächlicher Betrachtungsweise dazu. dass man meint, als Befürworter/in von Windkraft müsse man ja dann diesen Leitungsausbau akzeptieren. Auch die Niedersächsische Staatskanzlei begründet den Leitungnetzsausbau mit der "Entwicklung der Windkraft". Das allein wäre aber kein Problem, weil das Kernkraftwerk Brunsbüttel seit 2007 abgeschaltet ist und die angeschlossenen Stromtrassen Kapazität frei haben. Zusätzliche
Kohlekraftwerke Dem Argument, die Trasse sei nötig, weil der im Norden erzeugte Stromin den Süden transportiert werden müsse könnte man entgegnen, dass dann doch die Kraftwerke dort gebaut werden sollten, wo der Strom gebraucht werde. Es müssen übrigens auch keine Kohlekraftwerke sein, wie Kiel gezeigt hat, es kann auch ein Gaskraftwerk sein die flexibler in der Energieproduktion sind und die Windkraftanlagen nicht zum Abschalten zwingen nur weil sie wie die modernen Kohlekraftwerke auf Volllastbetrieb ausgelegt sind (siehe dazu die >>Arbeit von Frauke Wiese 2008) . Warum also baut man nicht die Kraftwerke im Süden, wo der Strom gebraucht wird? Weil man Kohlekraftwerke haben will und es billiger ist, die Steinkohle mit Schiffen anzuliefern. Dafür setzen sich in Brunsbüttel Kommunalpolitiker von CDU und SPD gemeinsam ein, während die SPD-Leute in Göttingen nun gegen die Höchstspannungstrasse agieren.
BUND Landesverband Niedersachsen e. V. lehnt 380 kV-Leitung ab Gekürzte Pressemitteilung
vom 31.8.10 / "Der Landesverband Niedersachsen des Bund für Umwelt
und Naturschutz (BUND) lehnt die 380 kV-Leitung von Wahle im Kreis Peine
nach Mecklar im hessischen Landkreis Herfeld-Rotenburg ab, weil ein Bedarfsnachweis
fehlt. Der Umweltverband befürchtet, dass die neue Leitung vor allem die
Atom- und Kohlestrom-Produktion zementiert, die Macht der großen Stromkonzerne
sichert und den Ausbau erneuerbarer Energien behindert. Der BUND fordert
die schnelle und vollständige Umstellung der Energieerzeugung auf Erneuerbare
Energien. Den Ausbau des Höchstspannungsnetzes würde der BUND nur befürworten,
wenn erwiesen wäre, dass der Ausbau Voraussetzung ist für die vollständige
Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energien. Dies ist bei
der geplanten Leitung jedoch nicht der Fall: Sie soll sowohl dem Transport
des Windstroms (onshore und offshore) von Nord- nach Süddeutschland als
auch dem steigenden Transport von Kohle- und Atomstrom aus den vorhandenen
und geplanten Großkraftwerken im Norden dienen. |
2019 TENNET stellt Vorschlag für eine 1000m breite Trasse einer Höchstspannungsleitung östlich Göttingen vor Die TenneT Holding hatte am 31.12.09 alle Anteile der E.ON-Tochtergesellschaft transpower stromübertragungs GmbH übernommen. Damit ging das Höchstspannungsnetz (220/380 kV) mit einer Gesamtlänge von rund 11.000 Kilometern von transpower auf TenneT über. ( E.ON Pressemitteilung 25.2.10) 25.3.19 / Nach Meldung
der Stadtverwaltung Anfang 2019 hat der Netzbetreiber Tennet bekannt gegeben, dass er der zuständigen Behörde einen Trassenkorridor empfehlen wird. Der vorgeschlagene Trassenkorridor tangiert das Göttinger Siedlungsgebiet , vor allem in Hetjershausen, wo sich weite Teile des Ortsteils innerhalb des Korridors befinden. Auch Elliehausen, Groß Ellershausen und Esebeck sind zum Teil stark betroffen. Die Bundesnetzagentur ist in ihrer Entscheidung nicht an diesen Vorschlag gebunden. Die endgültige Entscheidung über den Trassenkorridor fällt erst nach Abschluss des Verfahrens voraussichtlich Ende 2019/ Anfang 2020. Es gibt aus Sicht der Stadt Göttingen sowie der Bürgerinitiative "Gegenwind" Argumente, die gegen den Trassenkorridorvorschlag sprechen. Die Argumente sollen öffentlich mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung Göttingen, des Planungsträgers, der Genehmigungsbehörde, der Bürgerinitiative sowie Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden.
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"Die Vorhabenträger haben verschiedene Vorschläge entwickelt, wie und wo entlang Erdkabel-Korridore möglicherweise verlaufen könnten. In einer informellen Beteiligungsphase können bis zum 29. November 2016 Hinweise zu dieser Planung abgegeben werden." Dazu dient die Informationsveranstaltung am 24.10.2016." Wenn es in der Ankündigung von TenneT auch heisst: "Die Planung befindet sich in einem frühen Stadium" so verwundert dies beim Rückblick auf eine bereits seit 7 Jahren andauernden Diskussion. Die TenneT Holding hatte am 31.12.09 alle Anteile der E.ON-Tochtergesellschaft transpower stromübertragungs GmbH übernommen. Damit ging das Höchstspannungsnetz (220/380 kV) mit einer Gesamtlänge von rund 11.000 Kilometern von transpower auf TenneT über. ( E.ON Pressemitteilung 25.2.10)
Veranstaltung:
Geplanter
Ablauf
Trassenführung Gelbe Flächen sind 2010 in der Diskussion gewesen Die Bevölkerung
muß über die Auswirkungen solcher Baumaßnahmen informiert
werden und ein Mitspracherecht erhalten. Die möglichen gesundheitlichen
Beeinträchtigungen durch elektromagnetischer Felder der Freileitungen,
laute Geräusche der Höchstspannungsleitungen bei bestimmten
Wetterlagen müssen gegen Erdverkabelung und die Frage ob überhaupt
ein Leitungsausbau notwendig ist abgewogen werden.
Die Masten der 380 KV Höchstspannungsleitung sind mit 60 Meter fast so hoch wie das Neue Rathaus (69 Meter) verändern das Landschaftsbild gravierend .
Bei Höchstspannungsleitungen entsteht bei Freileitungsverlegung das Problem der Landschaftsbelastung bzw. -zerstörung sowie der Gefahren durch elektromagnetische Strahlung in der Nähe zu Wohnbereichen. Der Rat der Stadt Göttingen hatte im September 2010 einstimmig die Erdverkabelung für die Stromleitung im Stadtgebiet gefordert. Erdverkabelung ist den Betreibern zu teuer Der sogenannte "Elektrosmog" stellt ein gesundheitliches Risiko dar. Insbesondere entsteht dies durch die Überlagerung vieler verschiedener elektromagnetischer Wellen (Rundfunk, Fernsehen, Funk, Mobilfunk, Stromleitungen (siehe dazu >goest-Dossier Elektrosmog). Eine Maßnahme zur Verhinderung der elektromagnetischen Abstrahlung durch Erdverkabelung würde erhebliche Kosten verursachen. Die Gesundbeterei und Ignorierung der Risiken wird mit der Formulierung "Es ist noch nicht abschließend entschieden ob es schädlich ist" betrieben. Die elektromagnetischen Felder von Hoch- und Höchstspannungsleitungen gehören zu den Gefahrenpotentialen, die deshalb einen Mindestabstand zu Wohnhäusern halten müssen. Besser wäre es, die Leitungen unterirdisch zu verlegen. Dies ist jedoch teurer und die Netzbetreiberfirmen versuchen ihre Wunschvorstellungen mit Werbeveranstaltungen in den betroffenen Regionen schmackhaft zu machen. Wie solche Veranstaltungen ablaufen, konnte man auch bei der "Info"-Veranstaltung zu Mobilfunk im Rathaus sehen. Die Betreiber verharmlosen, was das Zeug hält. Die Alternative Erdverkabelung ist jedoch auch nicht ohne Probleme. Damit handelt man
sich eine Reihe anderer Probleme ein - von den höheren Kosten ganz
zu schweigen. So ist z.B. der Landverbrauch an Fläche erheblich mehr
als sich manche vorstellen, da ein ca. 50 Meter breiter Erdstreifen zur
Baustelle wird. Reparaturen an Erdkabeln dauern nach Angaben der Betreiber
mehrere Monate, während dies bei Freileitungen nach Tagen erledigt
werden könne. Bei der Querung von Wohngebieten oder bei der Vorbeiführung in der Nähe können jedoch auf keinen Fall Freileitungen gesetzt werden, sondern muß die Erdverkabelung durchgesetzt werden. Leider drückten sich die VertreterInnen von Transpower um eine klare Stellungnahme bezüglich der Erdverkabelung zwecks Berücksichtigung von Abständen zu Wohnhäusern. Kommentar/goest: Bei aller Anerkenntnis der Beeinträchtigungen durch die Höchstspannungsleitungen in der Freiluftverkabelung scheint die Forderung nach einer kreisweiten Erdverkabelung von einfachen Vorstellungen wie "Erde aufgraben, Kabel rein, fertig" geprägt zu sein. Bevor die mit der Erdverkabelung verbundenen Schwierigkeiten wie z.B. Reparaturdauern und Baumaßnahmen nicht recht bedacht sind, sollte keine derart umfangreiche Erdverkabelung (kreisweit!) gefordert werden. Vielmehr sollte wie weiter unten ausgeführt, das gesamte Leitungsnetz im Zusammenhang mit Kohlekraft- und Atomkraftwerkspolitik diskutiert werden. Dies würde den CDU-Landrat jedoch eventuell bezüglich der AKW-Laufzeitenverlängerung des AKW Brunsbüttel in Gegensatz zu seinen ParteikollegInnen bringen. Und wenn sich auch unter der Prioritätensetzung für erneuerbare Energie und bei endgültiger Stillegung des AKW Brunsbüttel dann immer noch eine Notwenigkeit zum Leitungsausbau ergeben sollte, dann sollte die Erdverkabelung auf die Wohn- und Arbeitsgebiete beschränkt werden, wo mit Freilandleitungen kein ausreichend großer Abstand eingehalten werden kann.
Presseerklärungen: 19.8.13 / Stadt PM / "Auf das Unverständnis der Stadt stößt die Absicht der Tennet TSO GmbH, für einen Teil der durch das Stadtgebiet führenden 380 kV – Stromleitung westlich von Elliehausen nun doch die Freileitungsvariante zu planen statt bei der vom Rat geforderten und im Raumordnungsverfahren bereits festgelegten Erdverkabelung zu bleiben. Nach Beratungen im Verwaltungsausschuss hat Oberbürgermeister Wolfgang Meyer in einem Brief an Tennet unmissverständlich festgestellt, dass die Stadt bei ihrer Position für die Erdverkabelung bleibe und eine Freileitung ablehne, wie sie Mitte Juli im planungsbegleitenden Arbeitskreis vorgestellt worden war. Der Stadt erschließe sich in keiner Weise, welche neuen Erkenntnisse eine Abweichung von der landesplanerischen Feststellung rechtfertigen könnten. Die grundsätzliche Ablehnung einer Erdverkabelung durch die Landwirtschaft sei bereits im Raumordnungsverfahren bekannt gewesen, ohne dass die Planung deshalb geändert worden sei, erklärte Meyer. Die Stadt sehe keine Gründe, von der bereits öffentlich vorgestellten und konsensfähigen Erdverkabelung abzuweichen und damit Vertrauen unnötig zu gefährden, das man sich bisher bei dieser sensiblen Infrastrukturplanung erworben habe. Die Stadt befürchte vielmehr, dass der bundesweite Modellcharakter der Erdverkabelung ganz verloren gehen könne, Widerstände gegen die Freileitungsvariante zu einer deutlichen Verzögerung der Planungen führten und auch die Straßenbelastung zunehme. 16.08.2010 Landkreis /"In seiner Beschlussvorlage für die Stellungnahme des Landkreises Göttingen zum Raumordnungsverfahren der 380 KV-Leitung Wahle-Mecklar hat Landrat Reinhard Schermann eine Erdverkabelung für das gesamte Kreisgebiet vorgeschlagen. Diese Empfehlung erfolgt im Einvernehmen mit den Städten und Gemeinden im Landkreis Göttingen. Gleichzeitig kritisierte der Landrat, dass der Träger des Vorhabens Transpower StromübertragungsGmbH in seinem Entwurf noch nicht einmal in gesetzlich vorgeschriebenen Bereichen die Erdverkabelung vorgesehen hat. Für den Fall, das eine Vollverkabelung für die Gesamtstrecke nicht durchsetzbar sei, favorisiert die Kreisverwaltung die vom Vorhabensträger vorgeschlagene Variante B mit einer Verkabelung im gesamten Gebiet der Stadt Göttingen bis in die Gemeinde Rosdorf hinein. Denn hier seien die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstände zur Wohnbebauung nicht eingehalten worden, begründete der Landrat seinen Vorschlag. Die Bevorzugung der Variante B (über die Gemeindegebiete Rosdorf und Friedland) ergibt sich aus Sicht des Kreisverwaltung aus der mit 31,9 km (zwischen Hardegsen und der Landesgrenze Hessen) gegenüber 50,8 km der Variante A (Gemeinde Rosdorf, Samtgemeinde Dransfeld, Stadt Hann. Münden und Staufenberg). Dies bedeute weniger Eingriffe in die Natur. Darüber hinaus schlägt die Verwaltung weitere Modifizierungen für den Trassenverlauf der Version B vor. So wird z. B. die Verlegung der Trasse an den Ostrand des Gewerbegebietes Rosdorf/Friedland parallel zur Autobahn A 38 sowie die Erdverkabelung bis Lemshausen gefordert. Für den Fall der Realisierung der von Transpower StromübertragungsGmbH favorisierten A-Variante, forderte der Landrat für den Ort Laubach eine Erdverkabelung. Dort sei die Zumutbarkeitsschwelle durch die Belastungen bereits überschritten, wie z. B. durch den Geräuschpegel der A7, der ICE-Strecke und der bestehenden 110 KV-Leitung. Für das nördliche Kreisgebiet aus Richtung Bovenden bevorzugt die Verwaltung den westlichen Trassenverlauf (Untervariante 12b). Denn die von Transpower StromübertragungsGmbH geplante Osttrasse würde das angedachte Güterverkehrszentrum Region Göttingen beeinträchtigen."
E.ON und die von E.ON abhängigen Tochter- und Beratungsfirmen "beraten" die Bevölkerung Veranstaltung zur Beruhigung der interessierten Bevölkerung 16.6.10 in Göttingen mit Thomas Buksdrücker (Bildmitte) von dem für die E.ON / Transpower tätigen Planungsbüro ERM und Joëlle Bouillon (im Foto rechts). Joelle Boullion war ab 2005 in der Unternehmenskommunikation von E.ON Netz in Bayreuth für die Öffentlichkeitsarbeit der Leitungsbauprojekte zuständig und wurde ab Juli 2007 dort stellvertretende Pressesprecherin. Seit 2009 ist sie bei der im selben Jahr gegründeten "transpower stromübertragungs gmbh" einer Tochterfirma von E.On tätig. In Göttingen nahm sie am 16.6.10 in der Mensa am Wilhelmsplatz an einer Veranstaltung zur Einstimmung der Bevölkerung teil. Bei konkreten Fragen aus dem Publikum zur Erdverkabelung wich sie unablässig aus. Im Bild links: Christiane Jung |