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Gentechnik / Biotechnik in Göttingen

Forschungsverbund "Genoperspektiv"
Institut für Humangenetik in Göttingen
Nachwachsende Organe
Institut f, Mikrobiologie u. Genetik
Zentrum Hygiene Humangenetik

Kirche diskutiert erneut Gentechnik

KWS in der Johanniskirche
Gentechnik Lobbymethoden
Film "Monsanto -Gift und Gene"
Südniedersachsen: KWS
Gentec-freie Zonen
Manipulierte Gene Manipulierte Medien
Kritik am Gen-Doktor
Max-Planck-Gentechnik
Wem nützt Biotechnologie?
Biotechnologie bei Sartorius

> Genfood
>
Genfeld in Northeim besetzt

> Greenpeace gegen Gentech
> 17 Mill für Genomforschung
> Info gegen Gen-food 04
> Veranstaltung zu Genfood 01
> Akzeptanzförderveranstaltung
> "6th Day": Gentech- im Film
> genfreie Zone Waake

 

 

Forschungsverbund „GenoPerspektiv“ in Göttingen

23.7.17 / Die ethischen, rechtlichen und informationstechnologischen Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz genomischer Hochdurchsatztechnologien stehen im Mittelpunkt des Symposiums. Unter dem Motto „Next-Generation Medicine?“ diskutieren Experten aus den Bereichen Medizin, Ethik, Sozialwissenschaften, Medizinrecht und Biomedizinischer Informatik geeignete Prinzipien und Strategien für den Umgang mit den Möglichkeiten genomischer Hochdurchsatztechnologien. Den Keynote-Vortrag zum Thema „Opportunities and challenges for predictive genomic medicine” hält Dr. Leslie G. Biesecker vom National Human Genome Research Institute / National Institutes of Health. Er gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet „clinical genomics“. Der Forschungsverbund wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das GenoPerspektiv-Symposium ist öffentlich. Interessierte sind herzlich willkommen. Organisation: Prof. Dr. Ulrich Sax und Dr. Nadine Umbach, Institut für Medizinische Informatik, UMG Ort: Von-Sieboldt-Straße 3, Hörsaal Telefon: (0551) 39-175274 Webseite: http://www.genoperspektiv.de

Institut für Humangenetik in Göttingen

(Text nach UMG Presseinformation 12.4.16)
Seit September 2015 ist Prof. Wollnik Inhaber der W3-Professur für Humangenetik. Er leitet als neuer Direktor das Institut für Humangenetik an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) in der Nachfolge von Prof. Dr. Wolfgang Engel. In seiner Antrittsvorlesung am 15.4.16 geht Prof. Dr. Bernd Wollnik der Frage nach, warum es momentan eine große Aufbruchsstimmung in der Genomforschung gibt. Er erläutert, wofür die Humangenetik die neuen, hochmodernen Technologien zur Bestimmung der Bausteine der Erbinformation einsetzt, warum es so wichtig ist, ursächliche Krankheitsgene zu finden, und was uns die Baupläne des Lebens in der DNS (Desoxyribonukleinsäure) lehren.

Prof. Dr. Wollniks wissenschaftliche Schwerpunkte liegen auf der Erforschung molekularer Ursachen von ausgewählten erblichen Erkrankungen und der Gen-Identifizierung bei sogenannten „monogenen“ seltenen Syndromen, bei denen nur ein Gen für die Ausprägung des Merkmals verantwortlich ist. Dazu gehören z.B. angeborene Gesichtsfehlbildungen, Mikrozephalien und unterschiedliche Skeletterkrankungen. Außerdem erforscht der Humangenetiker die pathophysiologischen Grundlagen von erblichen Syndromen, die mit einer beschleunigten Alterung einhergehen (Progerien). Die Identifizierung von zugrundeliegenden Genen und deren funktioneller Charakterisierung soll neue Einblicke in die molekulare Pathogenese von Alterungsprozessen und das Auftreten von altersabhängigen Erkrankungen geben. Hierbei sind für Prof. Wollnik besonders Herz-Kreislauferkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen und die Prozesse von Interesse, die bei der Entstehung von Tumoren eine Rolle spielen. Erkenntnisse, die durch die Arbeit an monogenen Erkrankungen mit beschleunigter Alterung erzielt werden, können so auf allgemeine Alterungsprozesse übertragen werden. Seine Arbeiten zur Gen-Identifizierung bei seltenen Erkrankungen wird Prof. Wollnik auch weiterhin im Rahmen von nationalen und internationalen Netzwerken durchführen. Die Etablierung und Anwendung von Next Generation Sequencing (NGS) in Forschung und Diagnostik ist Prof. Wollnik ein weiteres wichtiges Anliegen. Seine Erfahrungen in der Durchführung von Genidentifizierungsstudien mittels Exomsequenzierung, das bedeutet die gleichzeitige Analyse aller 19.000 Gene, und besonders im Bereich der Auswertung von Exomdaten möchte Wollnik im Institut für Humangenetik der UMG weiter ausbauen und die Durchführung dieser Analysen auch anderen Fachrichtungen anbieten.

Die klinische Patientenversorgung und die molekulargenetische Diagnostik am Institut für Humangenetik der UMG werden künftig weiter gestärkt und ausgebaut. Neueste Technologien und Erkenntnisse sollen in die Routineversorgung aufgenommen werden. Insbesondere moderne Verfahren, wie die Exom- und Genomsequenzierung, sollen im Institut für Humangenetik der UMG möglichst bald auch in der Diagnostik von angeborenen, klinisch nicht diagnostizierten, seltenen Syndromen zur Verfügung stehen. Auch wird sich Prof. Wollnik aktiv am Aufbau eines Zentrums für seltene Erkrankungen an der UMG beteiligen. Etwa drei bis fünf Millionen Patienten in Deutschland leiden unter einer seltenen Erkrankung. Dabei gilt eine Erkrankung als selten, wenn sie weniger als einen von 2.000 Menschen betrifft. Diagnostik, Behandlung, Therapie und Erforschung seltener Erkrankungen verlangen die enge Zusammenarbeit vieler Fachrichtungen. „Ein Zusammenschluss dieser Spezialisten ist nicht nur für eine gute Versorgung von Patienten überaus wichtig, sondern auch für die Erforschung der Ursachen seltener Erkrankungen und die Entwicklung neuer Therapien“, sagt Prof. Wollnik.

 

Ältere Notizen / Bereich Humangenetik

Preis für Gentechnik-Selektion
November 2002: Der Biochemiker Thomas Tuschl vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen erhält den mit 25.000 Euro ausgestatteten Otto-Klung-Weberbank-Preis 2002 für Chemie, Der Biochemiker Tuschl hat zusammen mit seiner Arbeitsgruppe ein relativ einfaches Verfahren entwickelt, mit dem sich einzelne Gene gezielt abschalten lassen. Diese Methode ist von Forschern in aller Welt übernommen worden und gehört inzwischen zum Standard in den wissenschaftlichen Labors und in der Pharmaindustrie. Das Verfahren habe damit einen methodischen Durchbruch in der Gentechnologie gebracht.

Station für Stammzellentransplantation eröffnet
Das Hauptargument für die Forcierung der Gentechnik ist immer wieder der Hinweis auf die Möglichkeit, Krankheiten zu heilen. Die Station für Stammzellen-Transplantation am Göttinger Universitäts-Klinikum ist seit 1.11.02 offiziell eröffnet. Damit, so wird die Öffentlichkeit informiert, können an Blutkrebs erkrankte Patienten in Göttingen besser behandelt werden. Bisher war im Klinikum nur die Transplantation von eigenen Stammzellen möglich. Neuerdings wird auch das so genannte allogene Verfahren angewendet: Dabei werden dem Patienten Stammzellen von anderen Personen transplantiert. Wissenschaftsminister Thomas Oppermann begrüßte die Neuerung als großen Schritt für die Patienten und richtigen Schritt zur Stärkung der Forschung am Uniklinikum. Zukünftig sollen dort 60 Transplantationen jährlich durchgeführt werden.

Göttingen erhält 17 Millionen Mark für Genomforschung

März/April 2001 // Göttingen wird einer von bundesweit drei Standorten, an denen die Genomforschung an Mikroorganismen in den kommenden Jahren mit insgesamt 50 Millionen Mark gefördert werden soll. Das hat das Bundesforschungsministerium heute mitgeteilt. Göttingen erhält rund 17 Millionen Mark an Fördermitteln. Ebenso wie in Würzburg und Bielefeld wird in Göttingen ein so genanntes Kompetenzzentrum entstehen, in dem Forschungseinrichtungen aus dem akademischen Bereich und der Industrie zusammen arbeiten werden. Alle drei Standorte haben sich in einer bundesweiten Ausschreibung des Ministeriums durchgesetzt. Ziel der Forschungsprojekte ist es, das große Potenzial der Erbanlagen von Bakterien für die unterschiedlichsten Anwendungen zu erschließen. (pid)

Nachwachsende Organe
17.05.2001: Ein neues Projekt des Göttinger Sonderforschungsbereichs, kurz SFB, befaßt sich mit dem Nachwachsen von Organen. Im Mittelpunkt des neuen Forschungsbereichs steht die Leber, die sich auch als ausgewachsenes Organ erneuern kann. "Mit dem neuen Forschungsbereich wollen wir verstehen, welche Faktoren notwendig sind damit aus reifen Leberzellen neue, gesunde Zellen erwachsen"  (Internist und Gastro-Enterologe Guiliano Ramadori). Wenn bekannt wäre, wie diese Prozesse ablaufen, könnte man eines Tages mittels Labor kultiviertes Lebergewebe unabhängig von Spenderlebern produzieren. Die Zahl der Patienten, die eine neue Leber brauchen nimmt laut Uni ständig zu. In den USA stehen 17.000 Personen auf der Warteliste für eine Lebertransplantation, in Göttingen sind es rund 30 Patienten.

Institut für Mikrobiologie und Genetik

februar 2001/ Das Laboratorium für Genomanalyse (Göttingen Genomics Laboratory) startet ein Projekt zur "Komplettsequenzierung eines Bakteriengenoms, einschließlich der Interpretation und der biologisch-funktionalen Verwertung der DNA-Sequenzdaten." Dazu sind umfangreiche Kenntnisse in der automatisierten DNA-Sequenzanalyse, in der Bioinformatik, sowie in der Nukleinsäure- und Proteinchemie erforderlich. Die Leitung des Laboratoriums für Genomanalyse haben Prof. Dr. G. Gottschalk und Prof. Dr. H.-J. Fritz inne, Institut für Mikrobiologie und Genetik, Grisebachstr. 8, 37077 Göttingen.

Zentrum Hygiene und Humangenetik
februar 2001/ Im Institut für Humangenetik der Universität Göttingen werden Arbeiten an transgenen Mäusen durchgeführt, wobei Erfahrungen in der Mausgenetik und in der Anwendung von Ribozymen erforderlich sind. Zuständig: Prof. Dr. med. W. Engel, Zentrum Hygiene und Humangenetik, Abteilung Humangenetik, Heinrich-Düker-Weg 12, 37073 Göttingen.

Diskussionsveranstaltung "Wem nützt Biotechnologie?"
TeilnehmerInnen der Veranstaltung am 3.5.2001: Dr. Margot Käßmann, evangelische Landesbischöfin und Mitglied des Sachverständigenrates "Rückgekoppelte Autonomie" der Uni,  Prof. Dr. Bertram Brenig (Tierärztliches Institut), Prof. Dr. Gerhard Gottschalk (Institut für Mikrobiologie und Genetik), Prof. Dr. jur. Hans-Ludwig Schreiber (Medizinrecht und Rechtsphilosophie), sowie PD Dr. med. Claudia Trenkwalder (Abteilung klinische Neurophysiologie). Moderation: Prof. Dr. Ilona Ostner (Institut für Sozialpolitik)   Ort: Institut für Mikrobiologie und Genetik.
Mit der Entscheidung des Europarates vom 1. März 2001 - dem Verbot des Klonens von Menschen - ist der Streit noch lange nicht geschlichtet. Für die christlichen Kirchen ist die aktuelle Entwicklung in der Biotechnologie "eine große Herausforderung". "Einerseits ist wissenschaftliche Forschung zu befürworten. Andererseits gibt es aus christlicher Sicht deutliche Grenzen: Beispielsweise sind Selektierungsmechanismen sowie Forschung an Embryonen aus christlicher Perspektive nicht verantwortbar", erläutert die Landesbischöfin ihre Position.
Neben der ethischen Diskussion gibt es allerdings auch eine Diskussion über die Kosten und den Nutzen der Biotechnologie. "Biologen sind keine Ethiker...Da die Forschung immer mehr um Gelder konkurriert, sind Nützlichkeitsversprechen strategisch wichtig geworden: Spektakulärem finanziellem Aufwand - Genforschung - muss ein ebenso enormes Nutzenversprechen gegenüber stehen."

Protest gegen Gentechnik
2000 / "Geschäftstüchtige Gentechnik-Konzerne sichern sich Patente auf Pflanzen, Tiere und Teile des menschlichen Körpers. Mit einer solchen Lizenz schalten sie die Konkurrenz aus und verdienen exklusiv an der Nutzung der Natur. Leben, das die Natur hervorgebracht hat, lässt sich jedoch nicht neu erfinden - dennoch verlangen Gen-Firmen Sonderrechte und Privilegien auf Mäuse und Affen, Giraffen oder Tomaten, die sie gentechnisch verändert haben. Das gemeinsame Erbe der Menschheit wird zum Monopol der Industrie - Leben zum Produkt.

sa_greenp.jpg (15914 Byte)

Was derzeit im Patentrecht verhandelt wird, geht ethisch und moralisch weit über das hinaus, was Patentanwälte, lndustrielobbyisten und Genforscher unter sich ausmachen dürfen - gemeinsam mit vielen Experten fordert Greenpeace: Leben ist nicht patentierbar. Menschen, Tiere und Pflanzen dürfen nicht privatisiert werden."

Aus: Greenpeace-Flugblatt vom 8.1.00:

Greenpeace Informationsstand gegen die Patentierung von Genen

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Monsanto Südniedersachsens: KWS

20.4.09 / Vor den Toren der KWS Saatgut AG in Einbeck Globaler Widerstand auch vor Ort
"Die Zeit ist reif: Jetzt aufstehen gegen Gentechnik" - unter diesem Motto demonstrierten rund dreihundert Menschen am Samstag, den 18. April in Einbeck gegen geplante Freisetzungsversuche von gentechnischen veränderten Zuckerrüben durch die KWS.


Friedrich Graefe zu Baringdorf, Landwirt und EU-Abgeordneter (Grüne) in Brüssel vor der KWS Saat AG.

Gefolgt von 30 Traktoren zogen sie quer durch die Einbecker Innenstadt zu einer Kundgebung auf den Marktplatz. Abschließend forderten die Demonstranten - direkt vor den Toren der KWS Saatgut AG, einen der größten Hersteller auf dem internationalen Saatgutmarkt eine "gentechnikfreie KWS".

Der kommerzielle Anbau von genmanipulierten Zuckerrüben, wie er von der KWS forciert werde, öffne Tür und Tor für gentechnische Verunreinigungen auch mit verwandten Arten wie Spinat, Rote Beete und Mangold.

Die KWS versucht ihre Freisetzung von Gen-Rüben auch damit zu rechtfertigen, dass sie Bauern damit eine Wahlfreiheit ermögliche. Phillip Brändle, Landwirt und Student der Agrarwissenschaften, hält dieses Argument hingegen für blanken Zynismus: "Wird gentechnisch verändertes Saatgut in die freie Natur entlassen, kreuzt es aus und verunreinigt anderen Saatgut. Dies nimmt dann den Landwirten, welche zu großer Mehrheit ohne Gentechnik arbeiten wollen, für immer die Wahlfreiheit."

Organisiert wurde die Protestaktion von einer Gruppe von Witzenhäuser Studenten, die bereits in der Vergangenheit durch ähnliche Aktionen auf sich aufmerksam machten
www.kws-gentechnikfrei.de


Am Treffpunkt der Sternfahrt: der Protestzug formiert sich.

Der Protestzug durch die Einbecker Innenstadt.

 

Manipulierte Gene, Manipulierte Medien

Ein Lehrstuhl der Universität beteiligt sich an einer Veranstaltung, bei der sich einige TeilnehmerInnen voraussichtlich damit beschäftigen, wie eine Überwindung der Widerstände gegen Gentech-Produkte durch verbesserte Manipulation der Medien erreicht werden kann. Dagegen regt sich Protest . KritikerInnen der Gentechnik in Göttingen rufen zur Protestkundgebung am Veranstaltungstag vor der Paulinerkirche auf.

Am 15.9.2008 findet ab 9 Uhr die Veranstaltung in der Paulinerkirche statt und wird u.a. mit folgendem Text von den universitären Veranstaltern angekündigt "Das Agribusiness im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit: NGOs und Medien als Vertreter gesellschaftlicher Ansprüche Die zunehmende Bedeutung und Einflussnahme der Öffentlichkeit auf die Land- und Ernährungswirtschaft erhöht den Druck auf die Akteure entlang der Wertschöpfungskette vom Produzenten zum Verbraucher. Dieses Spannungsfeld soll unter interessierten Praktikern, Vertretern von Medien und NGOs sowie Wissenschaftlern diskutiert werden." Man habe festgestellt, dass in der Gentechnikdebatte "NGOs und die Medien den gesellschaftlichen Diskurs prägen. Die kleinstrukturierten Unternehmen der Branche stehen den Kampagnen und medialen Angriffen oftmals hilflos gegenüber." >>Quelle

Der Lehrstuhl "Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte" der Universität Göttingen unter Prof. Dr Achin Spiller, so lassen diese Formulierungen vermuten, möchte offensichtlich dazu beitragen, dass die Methoden der Öffentlichkeitsbeeinflußung verfeinert werden. U.a. wurde dazu Dr. Henning von der Ohe von der KWS Saat AG eingeladen, der zusammen mit Dr. Christoph Willers den "Workshop Gentechnikdebatte" leitet. Willers hat über Methoden zur Akzeptanzförderung von Gentechnikprodukten seine Dissertation geschrieben.

Gerade die Teilnahme eines KWS-Vertreters erinnert daran, dass die Medien eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung ihrer Interessen spielen. Allerdings scheint die KWS im Raum Göttingen da wenig Probleme zu haben sich günstig darzustellen. Im April 2008 als das Genfeld in Northeim besetzt und geräumt worden war kritistierte die Grüne Ratsfraktion "dass die örtliche Monopolpresse ausschließlich die Verlautbarungen der KWS-Saat AG zur Grundlage ihrer Berichterstattung macht." Der Vorsitzende der Grünen Ratsfraktion nannte dies in der Erklärung vom 15.4.08 einen "ärgerlichen Fall von Verlautbarungsjournalismus". Das Göttinger Monopolblatt sei "nicht die Pressestelle der KWS, sondern eine Zeitung, deren Journalisten sich auch beim Thema Gentechnik ihren LeserInnen und dem Pressecodex verpflichtet fühlen sollten. (...) Dies ist nicht der erste Fall von Hofberichterstattung des GT über die KWS. Über ein wenig mehr Ausgewogenheit in der Berichterstattung über Gentechnik würden wir uns sehr freuen."

Angesichts dieser Bewertung fragt man sich, ob in Göttingen überhaupt eine Tagung nötig ist, bei der eine verbesserte mediale Unterstützung der Gentechnik-Industrie debattiert wird und ob es nötig ist, dem KWS-Vertreter auch noch ein universitäres Forum zu finanzieren.
Allerdings sollten die Protestgruppen beachten, dass auch Greenpeace und Neuland an der Tagung teilnehmen. Bleibt abzuwarten wie diese sich zu dem Protest verhalten.

>> Tagungsveranstalter: Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen, Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte

Auszüge aus dem Programm

9.00-9.10 Begrüßung durch Prof. Dr. Achim Spiller, Universität Göttingen

9.10-09.30 KWS in der Gentechnikdebatte: Ein Bericht aus der Praxis (Dr. Henning von der Ohe, KWS Saat AG)

10.40-11.10 Tierschutz in Zeiten sich wandelnder Verbrauchereinstellungen (Jochen Dettmer, Neuland e. V.)

11.10-11.40 Wo die Politik versagt – NGOs als dritte Kraft im Ernährungsbereich aus Sicht von Greenpeace? (Martin Hofstetter, Greenpeace e. V.)

11.40-12.10 "Viel Feind, viel Ehr?" – Agribusiness als Spielball von Medien und NGO`s? Welche Strategien helfen?" (Peter Engel, Engel & Zimmermann AG)

14.30-15.00 Marketing in Widerstandsmärkten (Dr. Christoph Willers, AFC Management Consulting AG)

15.30-17.00 Gentechnikdebatte (Leitung: Dr. Henning von der Ohe, Dr. Christoph Willers)

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Kirche diskutiert erneut "Gentechnik beim Saatgut"

Gemeindehaus, St. Jacobi, 18. Feb. 2011, 18 Uhr :
Veranstaltertext: "In einem Vortrag anläßlich des Johannisempfangs 2010 des Kirchenkreises Göttingen vertrat Herr Dr. Henning von der Ohe, KWS SAAT AG / Einbeck, die Position, dass gentechnisch verändertes Saatgut und seine Weiterentwicklung unbedingt nötig sind, um auch zukünftig die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen zu können. (Siehe unten )

Mit dieser neuerlichen Tagung greift die Evangelische Stadtakademie Göttingen die Diskussion noch einmal auf. Ausgangspunkt ist dabei diesmal eine Entscheidung der Landessynode der hannoverschen Landeskirche auf ihrer Frühjahrstagung 2010 zur "Grünen Gentechnik" (Aktenstück Nr. 62). Darin empfiehlt die Landessynode den Kirchenvorständen, beim Abschluss neuer Pachtverträge zu kircheneigenem Land einen Zusatz aufzunehmen, der die Aussaat bzw. Anpflanzung von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut verbietet. Welche Risiken birgt gentechnisch verändertes Saatgut? Sollten wir hier in Deutschland gegensteuern? Oder bietet nur dieses neu entwickelte Saatgut eine Chance, die wachsende Weltbevölkerung vor Hunger zu bewahren? In Kurzreferaten werden die Referenten uns fachkundig über die aktuelle Forschung, über die tatsächlichen Risiken und Chancen informieren und ethische Fragen dazu stellen. Nach einer Diskussionsrunde auf dem Podium wird dann auch das Publikum einbezogen. Dr. Bettina Siegmund, Leer, Synodale der hann. Landessynode, Mitglied im Umwelt- und Bauausschuß Prof. Dr. Matin Qaim, Lehrstuhl für Welternährungswirtschaft und rurale Entwicklung, Universität Göttingen Stig Tanzmann, Evangelischer Entwicklungsdienst / Arbeitsstelle Landwirtschaft Phillip Brändle Junge Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft Moderation: Marianne Mühlenberg

 

KWS-Kommunikationsleiter darf in der Johanniskirche Propaganda machen

Nachtrag 25.6.10 / Am Ende, so wurde berichtet , habe sich die Kirche doch noch besonnen und auch ein angeblich kritische Gruppe zu einer Stellungnahme gebeten.

Vor der Kirche hatten sich AktivistInnen von Greenpeace mit einem Transparent aufgebaut. In einer Pressemitteilung berichten sie von ihrer Mahnwache: "Ich fühle mich missbraucht von der Kirche, Andacht und Gentechnik passen nicht zusammen, ich bin schockiert" meinte eine besorgte Göttingerin. "Hunger und Armut" so heisst es weiter in der Erklärung "sind in erster Linie ein politisches und soziales Problem: Über 880 Millionen Menschen hungern weltweit, obwohl ausreichend Lebens- mittel produziert werden. Verursacht wird dies durch unfaire Handelsbedingungen, Kriege, politische Strukturen und fehlenden Zugang zu Ressourcen wie Land, Wasser, Saatgut oder finanzielle Mittel. Allein mehr Lebensmittel zu produzieren, kann den Hunger also nicht besiegen und schon gar nicht die Gentechnik."

In einem vor der Kirche verteilten Flugblatt ist u.a. ein konkretes Beispiel der unsinnigen Gentechnik-Lobby-Arbeit zu lesen:

"Vitamin-A-Reis: Leere Versprechen
"Die Gen-Lobby lancierte einen Gen.Reis, der angeblich bei Vitamin-A.Mangel helfen soll, um zu demonstireren, dass sie sich um die Belange der Entwicklungslänger bemüht. Der mit einer Vorstufe des Vitamin A angereicherten Reis soll den Vitamin-A-Mangel beheben, durch den nach Schäftungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr bis zu 500.000 Kinder in Entwicklungsländern erblinden. Der Mangel wird hauptsächlich durch einseitige Ernährung verursacht. Bis heute ist aber völlig unklar, wie viel Vitamin A beim Verzehr de Gen-Reises noch beim Menschn ankommt und was dagegen bei der lagerung und Zubereitung verloren geht. Die Gen-Manipulation grieft stark in den Stoffwechsel der Pflanze ein . Selbst Befürworter der Vitamin-A-Reises bemängeln, die ölkologischen und gesundheitlichen Risiken seien noch längst nicht geprüft. So werden keine Lösungen, sondern zusätzlich Probleme geschaffen, Dabei gibt es Gemüsearteb, die fast überall angebaut und die die Menschen mit viel Vitamin A versorgen können - ohne Gefahren für Mensch und Umwelt"

16.6.10 / Im April 2008 kochten die Auseinandersetzungen auf einem Acker in Northeim hoch. Die KWS hatte genmanipuliertes Saatgut in einem Feldversuch aussetzen wollen. Dagegen wurde das Feld besetzt. Mit Hilfe der Polizei und 450 Lohnabhängigen aus ihrem Betrieb erzwang die KWS die Durchführung einer Aussaat von Genrüben. Obwohl die evangelische Kirche z.B. wegen Bedenken gegen Agro-Gentechnik ihren Landbesitz zur "Gentechnikfreien Zone" erklärt hat, lädt sie nun in Göttingen den Chef der KWS-Legitimations-Kommunikation zu einem Vortrag unter dem Titel "Säen und ernten" ein - OHNE ein entsprechendes kritisches Gegengewicht einzubringen.

24.06.2010 18 Uhr Johannisempfang des Ev.-luth. Kirchenkreises Göttingen, "Säen und ernten", in Zeiten von Hunger und Überfluss", Dr. Henning von der Ohe, Leiter Unternehmensentwicklung & Kommunikation, KWS SAAT AG, Einbeck, St. Johannis,, Göttingen

V.d. Ohe propagiert, Gentechnik sei die Antwort auf Hunger und Klimakatastrophe. Gentechnik kann die Nahrungsmittelkrise jedoch nicht überwinden. Statt Gentechnik fordert der Weltagrarrat IAASTD, die "Bauern sollen wieder zu traditionellen Anbaumethoden zurückkehren, um den Ertrag ihrer Äcker zu erhöhen. (...) Das größte Potential sieht der Weltagrarrat auf den Äckern von über 500 Millionen Kleinbauern in Entwicklungsländern.(... ) "40 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion stammen aus kleinbäuerlichem Anbau praktisch ohne maschinelle Hilfe." (...) Schon durch eine bessere Ausbildung der Bauern könnten die Erträge in Entwicklungsländern leicht verdoppelt werden" (>>SZ 2008)

In der ev. Kirche gab es bisher eine kritische Haltung zur Agro-Gentechnik (>> Dokumentation der verschiedenen Stellungnahmen) .Viele Gliedkirchen haben – beginnend mit der Evangelischen Kirchenprovinz Sachsen im Jahr 1994 – die Aussaat gentechnisch veränderten Saatguts auf den von ihnen verpachteten Flächen untersagt. Und jetzt hält ein Kommunikations-Vertreter der KWS ohne kritisches Ko-Referat den Vortrag "Säen und ernten". Das ließ uns anfragen, ob die einseitige Bereitstellung der Kirche für Herrn v.d. Ohe vielleicht nur ein Versehen war.

Auf Anfrage bei der evangelischen Kirche äußerte Superintendent Friedrich Selter :
„Grundsätzlich neige ich zu einer kritischen Haltung zu genmanipulierten Lebensmitteln. Zugleich freue ich mich darüber, dass Herr Dr. von der Ohe unserer Einladung zu einem Vortrage folgt, weil wir ihn als einen verantwortungsbewussten Vertreter seines Faches schätzen. Gerade als jemand, der dieses Thema kritisch sieht und die Gegenpositionen durchaus kennt, bin ich gespannt darauf, die Argumente eines Befürworters zu hören. Es wird in seinem Referat um die Sache gehen und nicht um eine Werbeveranstaltung. Das Format des Johannisempfangs sieht nicht vor, dass Gegendarstellungen einem Vortrag gegenübergestellt werden. Darum werden wir in nächster Zeit in einem anderen Rahmen das Thema noch einmal aufgreifen. Dabei werden dann die kontroversen Positionen diskutiert werden.“

Aber vielleicht entschließt sich die ev. Kirche ja doch noch, als Ausgleich zum Referat von Dr. v.d. Ohe z.B. den Film "Monsanto" zu zeigen oder eine kritische Wissenschaftlerin dazuzusetzen.

Protest gegen KWS 2009 / Witzenhäuser Umweltaktivisten

(v.l. Caro Czinsky, Stefan Bidner, Rike Volquardsen)


Lobbyarbeit und Einfluß auf die Medien soll Gentechnik-Industrie absichern
und neuerdings die Kirchen?

Die Gentechnikindustrie ist offensichtlich darauf angewiesen, sich für ihre Geschäfte eine gesellschaftliche Legitimation zu verschaffen. Ihre VertreterInnen versuchen auch in Initiativen, Medien und Bildungseinrichtungen einzudringen. Der Industrie steht ungleich viel mehr Geld bei der Auseinandersetzung zur Verfügung als den GentechnikgegnerInnen.
Henning v.d. Ohe begibt sich ebenso wie das ominöse Webprojekt "transgen" (>>Kritik in indymedia) in die Nähe von Initiativen und NGOs, um darüber z.B. LehrerInnen und JournalistInnen "Diskussionsmaterial" anbieten zu können.
Der Widerstand gegen die Gentechnik soll durch finanzielle Aufwendungen bei der Beeinflussung der Öffentlichkeit neutralisiert werden. Wie dies systematisch organisiert wird , ist auf der Webseite "Kommunikationskonzepte der BioTechIndustrien" zusammengetragen.
Praktischerweise ist Dr. Henning von der Ohe übrigens 1. Vorsitzender des Alumni-Vereins der Argrawissenschaftlichen Fakultät der Uni Göttingen. "Der Verein wurde 1987 gegründet zum Zwecke der Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis, der Pflege des Bewußtseins der Zusammengehörigkeit der ehemaligen und aktiven Angehörigen der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Uni Göttingen."
So ist es nicht verwunderlich gewesen, dass er auch
am 15.9.2008 in der Paulinerkirche bei einer Podiums-Veranstaltung zur Verbreitung der Gentechnikindustrie-Argumente auftrat. Thema u.a. "Die zunehmende Bedeutung und Einflussnahme der Öffentlichkeit auf die Land- und Ernährungswirtschaft erhöht den Druck auf die Akteure entlang der Wertschöpfungskette vom Produzenten zum Verbraucher. Dieses Spannungsfeld soll unter interessierten Praktikern, Vertretern von Medien und NGOs sowie Wissenschaftlern diskutiert werden." (Veranstaltungsbericht)

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Gentechnik Lobbymethoden
Forschung mit der grünen Gentechnik, Behördenfilz und Fördergeldbetrug

15. April 2010, 20 Uhr,Theaterkeller (Geismarlandstraße 19), Veranstalterin: Vortrag und Diskussion mit Mirjam Anschütz. Ankündigungstext von Schöner Leben / Göttingen
"
Über 80% der Bevölkerung sprechen sich gegen die grüne Gentechnik aus. Aus gutem Grund, denn die Gefahren dieser Technologie sind nach wie vor nicht abschätzbar. Einmal in die Umwelt ausgebracht, können die genmanipulierten Konstrukte nicht mehr zurück geholt werden. Doch wie ist das bei sogenannter Sicherheitsforschung, wenn Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Organismen als wissenschaftlich deklariert werden? Das klingt vertrauenswürdig… oder? Im Jahr 2006 wurde vom Leibniz-Institut in Gatersleben (Salzlandkreis, Sachsen-Anhalt) ein wissenschaftlicher Versuch mit Genweizen angelegt. Dieser Versuch provozierte immense Proteste. Einerseits weil es sich um Weizen handelt, unsere wichtigste Nahrungspflanze. Andererseits, weil die Freisetzung direkt neben Flächen erfolgte, auf denen traditionelles Weizensaatgut erhalten werden sollte. Auskreuzungen waren vorprogrammiert - vielleicht sogar einkalkuliert. Nachdem aller Protest wirkungslos blieb, zerstörten sechs AktivistInnen das Genweizenfeld in einer öffentlichkeitswirksamen Aktion. Die nun anstehenden Prozesse nutzen sie, um den Skandal um das Genweizenfeld in die Öffentlichkeit zu bringen. Dass dieser Versuch ein Skandal war, war ihnen vorher bekannt. Um welches Ausmaß es sich handelt, wussten sie nicht: Im Laufe der Prozesse stießen die AktivistInnen auf Dokumente über schlampige Kontrollen, Fördergeldbetrug und nachlässige Versuchsdurchführung. Am Beispiel des Freisetzungsversuchs in Gatersleben werden die Netzwerke und die Praxis der Genlobby beispielhaft aufgezeigt: Wissenschaftlich heißt nicht zwangsläufi g korrekt, genehmigt heißt nicht unbedingt sicher und öffentlich gefördert heißt nicht zwingend im Sinne der Allgemeinheit. Mirjam Anschütz studiert Ökologische Landwirtschaft in Witzenhausen und engagiert sich für die Erhaltung nicht patentierter, bedrohter Nutzpflanzensorten. Sie beteiligte sich 2008 an der gewaltfreien Gendreck-weg-Feldbefreiung des Genweizenfeldes in Gatersleben. Nun steht sie mit fünf anderen AktivistInnen vor Gericht. Sie werden des Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung bezichtigt und sollen 250.000 Euro Schadensersatz an das Institut zahlen."

Film " Monsanto - mit Gift und Genen"

25.4.09 / Lumière / Frankreich, 109 Min., DF Regie: Marie Monique Robin
Genetisch veränderte Lebensmittel sind sicher. Das sagen die Hersteller-Firmen. Marie-Monique Robins brillante Recherche über den Biotechnologie-Konzern Monsanto untersucht, wie die "wissenschaftlichen Beweise" für diese Behauptung zu Stande kommen. Sie findet heraus, dass Gen-Manipulierer auch Forschungsergebnisse manipulieren. Gegenstimmen bringt Monsanto systematisch zum Verstummen. Robins Film enthüllt die Einflussnahme des Konzerns auf Politik und Kontrollbehörden bei seinem weltumspannenden Griff nach der Macht über unser Essen."Den Einfluss, den ein multinationales Unternehmen auf demokratische Staaten ausübt, finde ich schockierend. Während meiner Nachforschungen über Monsanto ist mir bewusst geworden, wie wenig wir einer solchen Macht entgegenzusetzen haben. Das hat schwerwiegende Konsequenzen. Auch Forschungslabore sind heute abhängig von Unternehmen. Das ist die Folge der fortschreitenden Privatisierung der Universitäten. Deshalb können Wissenschaftler heute kaum noch unabhängig Stellung beziehen. Ich habe natürlich auch viele Leute getroffen, die entschlossen gegen derart demokratiewidriges Verhalten ankämpfen. Leider gehören nur selten Politiker oder Vertreter der Medien dazu." (Marie Monique Robin) -
Schon lange vor Filmbeginn am Mi. 22.4.09 war die Veranstaltung "Monsanto - mit Gift und Genen" restlos ausverkauft. Lange Schlangen bildeten sich vor dem Lumière. So viele wollten den Film über den Konzern sehen, dem derzeit vorgeworfen wird, mit gentechnisch manipulierten Lebensmitteln und Pflanzen international Geschäfte mit großen Risiken für Menschen und Umwelt zu machen. Aufgrund des großen Interesses gibt es eine Zusatzveranstaltung mit dem Film am Montag, den 27. April um 18.00 Uhr.

Kritik an der Gen-Promotion eines Freundes


"Lixis Rapspflanzen haben kein einziges Blütenblatt, deshalb sein Rapsfeld gar keine Farbe mehr hat. Dies finden wir zwar nicht richtig gut, aber nur deshalb bekommt er heute sein´ Doktorhut!"
Transparent an einem Dotokwagen zum Gänselieselküssen Februar 2001.

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Gentechnikfreie Region Göttingen

Der von der Bundesregierung vorgelegte Gentechnikgesetzesentwurf sieht eine Koexistenz von gentechnisch veränderten und gentechnikfreien landwirtschaftlichen Produkten vor. Koexistenz von gentechnikfreien und gentechnisch veränderten  Lebensmitteln ist aber eine "Illusion". " Ist gentechnisch verändertes Saatgut erst einmal freigesetzt worden, kann es nicht mehr zurückgenommen werden", so Vaupel von Bündnis 90/ Die Grünen. Vaupel appelliert an die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region "freiwillig auf gentechnisch verändertes Saatgut zu verzichten".
Z.B. Gebiete in Mecklenburg-Vorpommern haben sich bereits in Form einer freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung zur "gentechnikfreien Zone" erklärt.  Das sollte die Region Göttingen nachmachen.
Da die Mehrheit der Kunden keine gentechnisch veränderten Produkte kaufen wolle, könne die Region Südniedersachsen mit dem Gütesiegel "gentechnikfreie Zone" werben. Außerdem gebe es in der Region eine Vielzahl von ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Um diese zu schützen und um Schadensersatzansprüche durch gentechnische Verunreinigungen zu vermeiden, sei es am ökologisch Sinnvollsten und wirtschaftlich Effektivsten, wenn die Region komplett auf Gentechnik verzichten würde.

Veranstaltung zum Thema: Agro-Gentechnik

Montag 21.4.08 Holbornsches Haus, Rote Str. 34 19.30 Uhr . Die Folgen der Agro-Gentechnik für die Landwirte sind wenig bekannt.. Patentierung und nachfolgend Abhängigkeiten von international agierenden Firmen würden für Erzeuger und Verbraucher Fakten schaffen, die kaum rückgängig zu machen wären. Ausgehend von dem Film "arme Sau" sollen in dieser Veranstaltung die Probleme der Agro-Gentechnik diskutiert werden. Eberhard Prunzel-Ulrich, Dipl.-Agraringenieur, ist Biobauer und Tierhalter in Landolfshausen und Sprecher der Göttinger Markthändler; außerdem Fachgruppensprecher Schaf/Ziege der Erzeugergemeinschaft der Bioland-Betriebe, Vorstand Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Veranstalter: Institut für Forschung und Bildung (IFB)

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