Linos AG (1898 - 1998 Spindler & Hoyer) Protestaktion gegen Militärproduktion
bei der Firma Linos 3.4.03
Protestaktion gegen Militärproduktion bei der Linos AG
Angeblich hat Gerd Litfin, Vorstandsvorsitzender der Linos AG nach der Aktion am 4.4.03 behauptet, dass in dem Betrieb in der Königsallee nichts militärisches hergestellt werde, er habe aber bestätigt dass in der Linos AG militärisch nutzbare Bildverarbeitungssysteme mit rein passivem Charakter" gefertigt würden deren Umsatzanteil nur 6 % betrüge. Erwiderung der Linos-KritikerInnen 5.4.09:
Die
Protestaktion dürfte bei einigen Beschäftigten für Gesprächsstoff in der Firma
gesorgt haben. Die Forderung über Megaphon, dass die Firma den Leuten zwecks Diskussion
freigeben soll, dürfte allerdings auf mildes Lächeln gestossen sein.
Es war damals vorgesehen, als drittes Aufsichtsratsmitglied ab Januar 2007 Nils Stoesser zu berufen. Er ist Direktor des Private-Equity-Unternehmens Candover Partners plc, dem Hauptgesellschafter von Qioptiq. Die Veränderungen in der Unternehmensführung stehen in Zusammenhang mit der Übernahme von LINOS durch die Qioptiq Gruppe, die am 11. Oktober 2006 umgesetzt wurde. Qioptiq wiederum ist ein Unternehmen der Excelitas Technologies Corp., die im Bereich Verteidigung und Raumfahrt auch Raketen und Raketenabwehrsysteme sowie "Soldiersystems" herstellt. Ausschnitt aus der Homepage von Excelitas:
Litfin und seine Familie, bis dato Hauptaktionäre, hatten im Rahmen der Übernahme ihr Aktienpaket veräußert. Nach einem Grußwort von Thomas Oppermann (MdB ) würdigte Gerd Kastrup bei dem Empfang die Entwicklung der LINOS AG von einem Familienbetrieb mit 100-jähriger Tradition zu einem kapitalmarktorientierten, weltweit operierenden Unternehmen. Er zeigte sich davon überzeugt, dass "sich für LINOS in dem Verbund mit Qioptiq eine Vielzahl neuer Chancen im Markt eröffnet". In seiner Festansprache hob Nils Stoesser, Direktor von Candover Partners, hervor, dass Kostensenkungsprogramme beim Zusammengehen von LINOS und Qioptiq nicht im Vordergrund stehen. "Um unser Ziel - Ergebnisse durch Wachstum - zu erreichen, geben wir den Unternehmen, an denen wir beteiligt sind, sowohl strategische als auch finanzielle Unterstützung, um damit ihre Marktstellung und ihre Ergebnissituation nachhaltig zu verbessern.", sagte Stoesser. Benoit Bazire, CEO der Qioptiq Gruppe, sagte in einem Pressegespräch im Vorfeld des Empfangs: "Die LINOS Akquisition ist eine ausgezeichnete Ergänzung unserer Aktivitäten - mit Stärken, die wir erhalten, nutzen und weiterentwickeln wollen. |
Linos kauft Rodenstock und will sich aus dem Tarifvertrag herausschleichen Aus
Göttinger Betriebsexpress Nr. 147 (April 2004) Im Jahr
2003 (...) wurde mit 10 Mio. Euro ein Rekordverlust eingefahren. Auch die KollegInnen
haben das zu spüren bekommen. Seit Ende 2001 sind 20% der Beschäftigten im Konzern
entlassen worden. In der Göttinger Königsallee arbeiten inzwischen nur noch 170
KollegInnen davon 30 Auszubildende. Aus
Göttinger Betriebsexpress GBE Nr. 171, 12.2.2003 (...)
Im Jahr 2001 stieg der Umsatz um 48%. Der Börsengang Linos-Aktie war ein Erfolg
- eine typische Hightech-Erfolgsgeschichte. Mit der Rodenstock Präzisionsoptik
in München wurde eine weitere Firma in das Imperium eingekauft. Und für die billige
Serienproduktion wurde eine Firma in Polen gegründet. Mit Tricks aus der Tarifbindung im Oktober 2002 hat Prof. Liffin einen raffinierten Coup gelandet, um Linos aus der Tarifbindung herauszubrechen: Die sowieso fällige Integration der Rodenstock-Präzisionsoptik wurde sozusagen mit umgekehrten Vorzeichen vorgenommen. Die Firma Rodenstock wurde die Muttergesellschaft und Linos Photonics zu einer einfachen Tochter. Allerdings wurde Rodenstock sofort wieder in Linos AG umgetauft, so dass nach außen alles seine Ordnung zu haben scheint. Die fatale Wirkung für die KollegInnen in Göttingen: dassdie Firma Rodenstock - wie auch die anderen Tochterfirmen - nicht im Arbeitgeberverband ist, wurde durch diesen Trick die Tarifbindung für die Göttinger KollegInnen aufgehoben. Gegenwehr Angesichts der Gefahren für ihre Arbeitsbedingungen wollten sich das die Kolleginnen allerdings nicht gefallen lassen. Sie organisierten eine Unterschriftenaktion, mit der die Geschäftsleitung aufgefordert wurde, mit einem Anerkennungstarifvertrag in die Tarifbindung zurückzukehren. Fast alle Göttinger KollegInnen und auch die meisten Kolleginnen aus Gießen haben mit ihrer Unterschrift ihre Meinung kundgetan. An den anderen Standorten haben sich die Betriebsräte nicht getraut, den KollegInnen die Unterschriftenlisten vorzulegen warum auch immer. (...) |