Militärmusik
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Proteste gegen Bundeswehrwerbung am Arbeitsamt, in Schulen, an der Uni November
2010: Heeresmusikkorps 2 Kassel in der Stadthalle Göttingen Protestaktion am 16.11.10 vor der Göttinger Stadthalle
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Unter dem Bundesadler: Blaze Away ?! Seit 2002 dokumentieren wir schon die Proteste gegen den Auftritt von Soldaten-Musiker_innen in der Stadthalle. Am 18.11.14 wird in der Stadthalle wieder ein solches Konzert veranstaltet (Laut GT um 20 Uhr, laut Homepage des Musiktruppe 19.30 Uhr) und die Gruppe Antimilitaristische Perspektive / amip hat dazu aufgerufen, dagegen vorzugehen. Auf ihrer Homepage (https://amipgoe.wordpress.com/) schreibt die amip: "Entstanden ist der Zusammenhang in Folge des vermehrten Auftretens der Bundeswehr in Göttingen: Infoveranstaltungen in Schulen und im Arbeitsamt, die monströsen Musik-Werbeveranstaltungen sind direkter Ausdruck des Kriegszustandes, in dem sich die BRD befindet. Mit der zunehmenden Zahl und Intensität der Kriegseinsätze steigert das Militär seine Aktivitäten, das eigene Image aufzupolieren. Sie reden von Karriere, Kameradschaft und guter Laune, doch es geht um Krieg, Unterdrückung und Töten." 2008
hatten die Soldatenmusiker noch "Who wants to live forever?"
von den Queens gespielt; dann fand wohl jemand, dieser Titel sei unpassend,
weil seit einiger Zeit auch Bundeswehrsoldaten im Krieg "fallen"
oder traumatisiert zurückkommen.
Was Queen-Schlagzeuger Roger Taylor zu der Verwendung eines Queens-Songs
durchs Militär gesagt hätte, mag man ermessen, wenn man folgendes
>>Zitat
von ihm liest: "Ich werde alt und habe wie jeder das Recht, etwas
über den Kontrollstaat zu sagen, machtlos, dagegen etwas zu tun. Wir führen
einen sinnlosen Krieg, die Nation ist bankrott, wir werden von fünf Millionen
Kameras ausspioniert, wir sind richtungslos. Ich bin stinksauer."
Eine Verhöhnung der Kriegsflüchtlinge war in der Vergangenheit
auch, wenn das Heerescorps "Victor's Tale" aus dem Film „The
Terminal” spielen. Ist der Film bereits eine Verhöhnung
durch die Hollywoodisierung des Flüchtlingsleides, so setzte
die Verwendung durch eine Militärkapelle noch eins drauf. Inzwischen wurde das Programm militärischer angepasst. Im aktuellen Programm führt das Heersemusikcorps u.a. folgende Titel:
Das Konzert wird erneut vom Göttinger Tageblatt im Rahmen der Wohltätigkeitsreihe "Keiner soll einsam sein" ausgerichtet. Ja eben: alle gemeinsam in den Bunker wenn es knallt - vorher aber Erbsensuppe. "Das Musikkorps
unterhält eine rege Konzerttätigkeit, die vor allem die Verbindung zwischen
Bevölkerung und Bundeswehr fördern soll." . In dieser Mission
will das >>Heeresmusikkorps
wieder in der Stadthalle tätig werden. Wahrscheinlich wird sich das
ältere, militärbegeisterte Publikum wieder gestört fühlen
und zu aggressiven Äußerungen hinreißen lassen, wenn
dann KriegsgegnerInnen die Beschönigungen des Kriegsgeschäfts
mit ihrem Protest begleiten. In dem Protestaufruf
der amip heisst es u.a. weiter schlägt die amip in ihrem Aufruf vor dass "allein die durch Steuergelder finanzierten jährlichen Soldkosten des HMK von vielleicht 1,5 Mio. € direkt sozialen Projekten zufließen könnten." und schließlich ruft sie unverblümt zu Störaktionen auf. |
Die
Rolle von Musik im Radio in Kriegen und Konfliktsituationen „The
Soundtrack of Conflict – The Role of Music in Radio Broadcasting in Wartime and
in Conflict Situations“ Internationale, interdisziplinre Tagung 15. bis 17. September
2011 an der Universität Göttingen Dabei werden zahlreiche Fallbeispiele vorgestellt,
zum Beispiel aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, während der Apartheid in Südafrika,
des Bürgerkriegs in Sri Lanka und des Völkermords in Ruanda. Veranstaltungsort
ist das Tagungszentrum an der Historischen Sternwarte, Geismar Landstraße 11.
Tagung und Theaterprojekt sind öffentlich. Wegen des begrenzten Platzangebots
ist eine Anmeldung per E-Mail unter der Adresse mcs-info@uni-goettingen.de erforderlich.
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November 2010: Soldaten machen Musik in der Stadthalle Göttingen Die Gruppe "Antimilitaristische
Perspektive" schrieb dazu am 17.11.10: Grüne Jugend kritisiert Militärmusik - Grüne "Alte" unterstützen Bundeswehreinsätze Die Haltung der Grünen zum Krieg ist bundesweit widersprüchlich. Während die Bundestagsfraktion den Einsätzen zustimmt erklärt die die GrüneJugend Göttingen in einer Pressemitteilung am 15.11.2010 zum Militärkonzert: "Die Aufgabe von Soldat_Innen ist es, Gewalt auszuüben. Beispiele wie das Bombardement eines Tanklasters in Kundus im September zeigen immer wieder, dass diese Gewalt auch, und vor allem, Zivilist_Innen trifft. Durch Aktionen wie das Konzert in der Stadthalle soll das Militär als ein normaler Teil der Zivilgesellschaft dargestellt werden. Eine solche Verharmlosung halten wir für falsch und gefährlich. Deshalb fordern wir alle dazu auf, sich an den gewaltfreien Aktionen gegen das Konzert am 16.11 zu beteiligen, die ein Zeichen setzen wollen gegen Militarismus und Gewalt!" |
Februar 2009 : Wieder Militär in der Lokhalle und Proteste dagegen 21.2.09
/ Infos von einem Teilnehmer / 3 Fotos von Leser tdk / Das Landgericht hatte vor kurzem festgestellt, dass die in Frage stehende Fläche auf der gegen Militärmusik protestiert wurde, nicht als "befriedet" im Sinne von umzäunt o.ä. angesehen werden könne. Folglich hätte dort ein Protest nicht als Hausfriedensbruch gewertet werden können. Als schlechter Verlierer reagierte die Lokhallenverwaltung darauf mit einer unsinnigen Maßnahme: sie stellte eine künstliche "Befriedung" in Form einer zusätzlichen Kette auf. Dabei verlor die Lokhallenverwaltung allerdings den Blick für das Wesentliche. Denn dadurch wurde klargestellt, dass vor der Absperrung eine Demonstration erlaubt ist. Die Demonstration fand deshalb statt. Die Einschüchterungsversuche mittels Hausfriedensbruchs-Anklagen haben den Protest nicht verhindert. Eher wurde das Gegenteil bewirkt, denn diesesmal waren noch mehr Leute vor dem Lokhalleneingang als das letzte mal. Teilnehmer der Veranstaltung schätzten ungefähr 50 Personen hätten teilgenommen. Andererseits wäre die Zahl der Militärveranstaltungs-BesucherInnen anscheinend zurückgegangen. Zur Sicherung wurde nicht nur die Polizei auf Kosten der Allgemeinheit bemüht, sondern die stadteigene Lokhalle schützte Militär und Militärmusikfans auch mithilfe des Kasseler "Hilfssherifunternehmens" Protex . Auf der Protex Homepage heißt es "Menschenmengen, schreiende Fans...bringen uns nicht aus der Ruhe.(...) sorgen für Sicherheit, Ordnung und Übersicht und legen größten Wert auf einen respektvollen Umgang mit Ihren Gästen." Außerdem ist Protex im Bereich der Warenhausüberwachung besonders aktiv. Kurze Anmerkung: wann nimmt die Stadt endlich Einfluß auf die Lokhallenleitung und verhindert dort Militärveranstaltungen. |
Die
unhaltbare "Anklage wegen Hausfriedensbruch" 1.
Amtsgericht Göttingen, Anklage wegen Hausfriedensbruch Wann
liegt ein Hausfriedensbruch vor?
Im
Prozess erklärten alle Zeuginnen und Zeugen, dass der Beschuldigte die Lokhalle
nicht betreten hatte, sondern sich auf dem freien Platz vor der Lokhalle aufhielt.
Der Polizei genügte dann die Aufforderung "Schaffen Sie den weg"
der Lokhallenverwalterin, um tätig zu werden. Sie verlangte dies mit dem
Hinweis auf ihr Hausrecht und angeblichen Hausfriedensbruch. Die Polizeibeamten
verschwendeten in ihrer Folgsamkeint keinen Gedanken daran, ob überhaupt
die Voraussetzung "umfriedetes Besitztum" vorlag und ob die öffentlich
nicht begrenzte Fläche zum Besitztum der Lokhalle gehört, ob also überhaupt
die Voraussetzungen für einen "Hausfriedensbruch" bestehen. Anscheinend
orientierte sich die verantwortliche Polizeileitung nicht an der Frage, was rechtens
sei, sondern daran, welcher der Kontrahenten ihrem Gefühl nach zum schützenswerten
Teil der Gesellschaft gehört. Den Schutz der grundgesetzlich gesicherten
Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit scheint sie bei dieser Abwägung
nicht favorisiert zu haben. Es ist schon lächerlich, dass ein Demonstrant,
der seine Kritik mit Kreide an eine Wand schreibt, wo sie der nächste Regen
wegwischt, anschließend an Armen und Beinen gepackt vom Platz geschleppt
wird. goest-Kommentar
zur Entscheidung des Amtsgerichts / G. Schäfer 2.
Schließlich : Freispruch - denn kein Hausfriedensbruch auf öffentlichen
Flächen Klärung des Terrains Wem
gehört eigentlich die Lokhalle?
"Die Gesellschaft handelt nach wirtschaftlichen Grundsätzen und im Auftrag der Stadt (...) für diese Aufgabe ist ein gesonderte Dienstleistungsvertrag zwischen Stadt und Gesellschaft geschlossen worden." (Beteiligungsbericht 2007) . Die GWG "handelt im Auftrag der Stadt", deshalb sollte die Frage erlaubt sein, ob dieses Verhalten der Lokhallenleitung im Interesse der Stadt ist ! Kommentar
GWG-Aufsichtsratsmitglied Thorsten Wucherpfennig GöLinke Kommentar
von GWG-Aufsichtsratsmitglied Ben Schröter (FDP) |
Protestaktion gegen Heeresmusikkorps-Konzert November 2008 Stadthalle 19.11.08 / Das Militärorchester Heeresmusikkorps 2 spielte zugunsten von "Keiner soll einsam sein" und dann auch noch "Who wants to live forever?" von den Queens in einem neuen Arrangement von Andreas Alschinger! Nix gegen den Song aber dieser Titel in diesem Kontext, das ist Realsatire pur Nach einem gekürzten Bericht und mit den Fotos die der Redaktion von der Gruppe Antimilitaristische Perspektive (Göttingen) am 19.11.08 zugesandt wurden. Am
18.11. um 20 Uhr, protestierten in der Stadthalle etwa 20 AntimilitaristInnen
unter dem Motto "Bundeswehr wegtreten!" gegen eine Veranstaltung des Heeresmusikkorps
2. Die MusiksoldatInnen traten bereits zum 35. Mal auf Einladung des Göttinger
Tageblatts im Rahmen der Benefizaktion "keiner soll einsam sein" auf. (...)
In der Eingangshalle wurde auf Plakaten ein vom Heeresmusikkorps neu arrangiertes Lied der Gruppe Queen aufgegriffen: "Who wants to live forever?" Dieser Titel wurde mit Bildern von einem zerbombten Haus in Belgrad und einem Foto von der "Verabschiedung" zweier toter Bundeswehrsoldaten in Kabul kommentiert.
Beim Protest im Saal wurde es dann etwas lauter und unbequemer. Einige AntimilitaristInnen hatten sich Eintrittskarten besorgt und nutzten gleich das erste Musikstück ("Hymne und Triumphmarsch aus der Oper Aida"), um in der ersten Reihe auf die Stühle zu steigen und ein Transparent mit der Aufschrift "Spiel mir das Lied vom Tod" hoch zu halten. Sofort wurde gegen die Leute geboxt und am Transpi gezerrt, Gäste der zweiten Sitzreihe traten gegen die Stühle. Trotzdem konnte das Transpi für alle sichtbar gezeigt und antimilitaristische Sprüche gerufen werden. Einige BesucherInnen des Konzerts wurden zunehmend rabiat, aber nach einigen Minuten war die Aktion auch schon beendet. Worum es den AntimilitaristInnen ging, dürfte erreicht worden sein: Die Werbewirkung des Militäraufmarschs unter dem Denkmantel** der Nächstenliebe wurde beschädigt. " ** ("Denkmantel" ist möglicherweise nur falsch Deckmantel falsch geschrieben, aber ein tolles Wort, das wir uns merken!) |
Protest
gegen Marschmusik mit dem Heeresmusikkorps in der Stadthalle 2002 Am Dienstag den 19.11.02 war gab das Heeresmusikkorps2 ein "Wohltätigkeitskonzert" in der Stadthalle U.a. mit einem Transparent auf dem stand "Mit Musik geht alles besser auch Bombenkrieg und Völkermord" wurde dagegen protestiert.
Aus dem Programm-Faltblatt der Veranstaltung
Gegen diese Veranstaltung protestierte das Anti-Kriegs-Bündnis mit Transparenten und Flugblättern vor dem Eingang der Stadthalle und im Foyer. Das eher ältere Publikum schlich schweigend oder auch leise schimpfend, nur in wenigen Ausnahmefällen beleidigend schimpfend an den Transparenten vorbei.
Musik-Programm
- satirische Assoziationen drängen sich geradezu auf:
Kommentar eines ehemaligen Musikers des Musikcorps 02.07.2003 " ich bin zufällig auf diese seite gestoßen und mußte zu meinem großen bedauern euren eintrag über den protest bei einem konzert des hmk 2 lesen. ich bin kein freund von globalisierung, amerikanern oder dem einsatz der bundeswehr im ausland. wenn man jedoch hierzu seine meinung kundtun möchte, so sollte dies nicht auf eine art betrieben werden bei der nur unbeteiligte in mitleidenschaft gezogen werden oder hat das musikkorps bzw. einer seiner gäste vielleicht schon mal jemanden in den krieg geschickt? das bezweifle ich. aber es ist natürlich auch viel einfacher ein konzert, ein öffentliches gelöbnis oder eine gedenkfeier zu stören als einen produktiven und vor allem objektiven beitrag an stellen zu leisten wo er auch ernst genommen wird. mit solch einer wie der oben genannten aktion wird sich der missmut gegen gruppen wie der euren nur verstärken. darüber solltet ihr euch mal gedanken machen. ohne gruß ehem. musiker hmk 9 "
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