Angebliche Gesprächsbereitschaft Wulffs - Medien-Ente
5.12.03 / Nachdem gestern Mittag überraschend bekannt
geworden war, dass sich der niedersächsische Ministerpräsident Wulff auf
einem Kurzbesuch in Göttingen befinden würde, sammelten sich abends gegen
19 Uhr etwa 500 Leute in der Goetheallee vor dem Hotel. Mit Trillerpfeifen
und Kochtopfen machten die Studierenden ordentlich Krach. Die Polizei
riegelt den Eingang des Hotels großräumig ab. Christian Wulff wurde bei
einem kurzen Redeversuch mit den Demonstranten mit Eiern beworfen. Allerdings
kann der Versuch auch nur als Alibiaktion gedacht gewesen sein. Wer so
direkt (Leibwächter mit gekreuzten Armen voraus) sich einer so feindlich
eingestellte Menge nähert, muss sich nicht wundern, wenn die Menge ihm
anfeindet. Es war für die Demonstranten keineswegs ersichtlich, dass Herr
Wulff mit einigen Vertretern diskutieren wollte. Herr Wulff hatte noch
nicht einmal ein Megafon, um sich gegen den ohrenbetäubenden Krach durchzusetzen.
Falls er wirklich an einer Diskussion interessiert gewesen wäre, hätte
er sich hinter die Polizeiabsperrung stellen müssen, sich Gehör verschaffen
müssen und seine Absicht mit 10 Vertretern zu diskutieren darlegen müssen.
So war das nur ein Alibiversuch.
Als die Demonstranten nach 3 Stunden trommeln, klopfen, pfeifen und tanzen
in Richtung Bahnhof versuchten, die Abfahrt durch eine Sitzblockade zu
verhindern, kamen die Polizisten mit zwei Hundeführern, um die Menschen
einzuschüchtern. Die Hunde waren schon seit über einer Stunde dem immensen
Lärmpegel ausgesetzt und entsprechend aggressiv. Auf die "Hunde weg!"-Rufe
der Demonstranten hörte die Polizei erst, als ein Hund sich im Unterarm
eines anderen Polizisten festbiss. Zum Glück der einzige Verletzte diese
Abends. Dieser für die Tiere qualvolle und für die Menschen gefährliche
Einsatz ist auf jeden Fall unverhältnismäßig. (Text - Offene Presseplattform
Bündnis gegen Bildungsklau / AStA)
Nachtrag eines Lesers 5.12.03
Hallo,
bei der Rangelei, als Wulff angeblich mit den Studierenden reden wollte,
habe ich keine Eier gesehen, wohl aber eine halbe Packung mit Buchstabennudeln.
Die lagen auch nachher noch gut sichtbar auf der Straße rum, Eierschalen
sind mir nicht aufgefallen.Vielleicht helfen die Buchstaben Wulffs Bildung
etwas auf die Sprünge. Gruß D.
Unterschriftenaktion
Verdi
inzwischen sind über 17000 Unterschriften
zusammengekommen. Abweichend von den Planungen zur Übergabe am 10.12.
im Rahmen der Protestkundgebung vor dem niedesächsischem Landtag hat sich
eine Alternative ergeben. Es besteht die Möglichkeit, am 9. Dezember die
Unterschriften dem Landtagspräsidenten Gansäuer persönlich zu überreichen.
Mit der Pressestelle des Landtages ist vorgeklärt, dass eine kleine Delegation
aus maximal 5 Menschen dies tun kann
Sportler
4.12.03
Um kurz nach 8 Uhr startete der Fackelzug
am Sportinstitut in Richtung Innenstadt. In vielfältigen Sportoutfits
machten sich die Teilnehmer des Projekt-Seminars "Athen 2004"
und viele weitere Sportstudierende auf den Weg, um gegen die geplanten
Kürzungen zu demonstrieren. Die Idee zur Protestform eines Fackellaufs
war im Projektseminar selbst entstanden, um die olympische Idee mit einer
Demonstration zu verbinden und so konkret auf die miserablen Folgen der
Einsparungen für den Lehrbetrieb am Sportinstitut hinzuweisen.Der Seminaleiter
Wolfgang Buss, lief auch mit.
Endpunkt des Staffellaufs war der Göttinger Bahnhof, wo die Sportstudierenden
mit dem Göttinger CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Harald Noack zusammentrafen
und ihm ein Protestschreiben für Herrn Minister Stratmann überreichten,
indem explizit auf die Zukunft des Sportinstituts eingegangen wurde, wenn
die geplanten Kürzungen realisiert würden.
Noacks Anwort versprach "intelligente Kürzungen".... "Wir
werden versuchen, diese Rasenmähermethode bei den Kürzungen so weit wie
möglich zu vermeiden und strukturell Einsparungen vorzunehmen". Buss
wies darauf hin, der Fortbestand des Lehrbetriebs würde durch die Personal-
und Finanzkürzungen der Landesregierung am Institut ernsthaft in
Frage gestellt.
(Infos nach einem Bericht von Stefan Klüttermann)
3.12.03 "Aktionstag vorm Abstellgleis:
Voller Körpereinsatz für die Bildung gegen die Einsparungen im Hochschulsystem,
die angekündigten Studiengebühren und für mehr Fair Play im Bildungssektor."
Was sich am Mittwoch auf dem Bahnhofsvorplatz abspielte, zog
die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Mit Handbällen und Rhönrädern,
auf der Judomatte und beim Aerobic belebten die Studierenden des Institutes
für Sportwissenschaften bei Kälte den Bahnhofsvorplatz und stellten gut
gelaunt die verschiedenen Facetten ihres Studiums dar. Alle Lehrveranstaltungen
des Institutes waren bis zum Nachmittag auf den Bahnhofsvorplatz verlegt
worden. Passanten suchten das Gespräch mit den Studierenden und deren
Dozenten vor Ort, informierten sich über die Kürzungen und geplanten Studiengebühren
- mehr als 5000 Informations-Flugblätter wurden verteilt.
RCDS in irgendeiner Form für Studiengebühren
"Der RCDS, der Ring Christlich-Demokratischer Studenten prescht vor.
Auf dem CDU-Bundesparteitag soll ein Papier als Initiativantrag eingebracht
werden, das direkte Studiengebühren fordert. " Quelle:
Deutschlandfunk 7.11.03 watching the CDU-Parteitag !
(Ansonsten rudert der RCDS öffentlich zurück ... Studiengebühren alleine
reichen nicht ..., ja aber nur direkt für die Unis usw.) -
Straßensperre
- Polizeimeldung zum Samstag 29.11.03
"Rund 30 Studentinnen und Studenten im Alter von 20 bis 30 Jahren
haben heute Vormittag gegen 11.00 Uhr kurzfristig die Kreuzung Kasseler
Landstraße/Otto-Brenner-Straße blockiert und so ihren Unmut über die Sparbeschlüsse
der Landesregierung im Hochschulbereich kundgetan. Einige der Demonstranten
spannten ein Transparent über die gesamte Breite der Otto-Brenner-Straße,
wodurch der Verkehr aus Richtung der Kasseler Landstraße und der Siekhöhenallee
ins Stocken geriet. Nach ca. 10 Minuten gaben die Studierenden den Autofahrern
den Weg wieder frei. Zu Gefährdungen von Verkehrsteilnehmern kam es durch
die Protestaktion nicht.
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