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Bau der Kläranlage März 2001 / foto: goest


Faultürme der Kläranlage aktuell 2017 / foto: goest

22.3.17 Weltwassertag.
In diesem Jahr liegt der Fokus auf "Abwasser". Einladung zu einem Rundgang über die Göttinger Abwasserreinigungsanlage als besondere Weltwassertag-Aktion der GEB. Sie richtet sich allerdings nur an Erwachsene und Einzelpersonen,
Als lokaler Dienstleistungsbetrieb für die nachhaltige Abwasserbeseitigung nehmen die Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB) den Weltwassertag 2017 gern zum Anlass, um auf die Bedeutung des Gutes Wasser und die umweltgerechte mehrstufige Abwasserreinigung aufmerksam zu machen.Der Weltwassertag wird jährlich am 22. März begangen. Der Weltwassertag wirbt vor allem für die Bedeutung des Wassers für die Menschheit. Er ist ein Ergebnis der Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro und rückt seit 1993 jährlich aufgrund einer Resolution der UN-Generalversammlung in den Vordergrund."Wir wissen, dass der Zugang zu einer sicheren Wasserversorgung und die Verteilung und Aufbereitung für die Wasserversorgung und Bewässerung in der Landwirtschaft als Grundvoraussetzung für ein menschenwürdiges Leben in vielen Teilen der Welt nicht gesichert ist", unterstreicht Maja Heindorf von den GEB ihr Interesse, die Göttinger Öffentlichkeit für das Thema des Weltwassertag 2017 zu sensibilisieren. "Wie wertvoll die Dienstleistung Abwasserreinigung ist, wird erst dann empfindlich erfahrbar, wenn sie gar nicht oder nur unzureichend zur Verfügung steht, z.B. auf Reisen",so Heindorf .Die GEB bieten eine besondere Weltwassertag-Aktion an: Interessierte Erwachsene sind am 22. März um 13:30 Uhr herzlich zu einem Rundgang über die Göttinger Abwasserreinigungsanlage eingeladen. Da die Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt ist, ist die vorherige Anmeldung unter der 400 - 5423 erforderlich.Unter Servicenummer 400 5 400 und im Internet www.geb-goettingen.de gibt es mehr Infos.

Göttinger Abwassertage

Anmerkung der Red.: Göttingen ist aufgrund der konsequenten Umsetzung der Kanalsanierungen inzwischen zu einem Mekka für Fachleute der Abwassertechnologie geworden

1.2.15 / Göttinger Abwassertage - Aus der Praxis für die Praxis - Seminar der Technischen Akademie Hannover in Zusammenarbeit mit den Göttinger Entsorgungsbetrieben am 3. und 4. Februar in der Stadthalle Göttingenund zugleich Einladung zu einem Rundgang durch die Fachausstellung am Dienstag, den 3. Februar zwischen 13:45 h und 14:30 h. Treffpunkt ist beim Check-In oben in der Stadthalle. Die Veranstaltung ist TV und Funk geeignet.Mit einem neu konzipierten Vortragsprogramm zeigen die 15. Göttinger Abwassertage auf, wie die zukünftigen Herausforderungen in der Abwasserbeseitigung unter immer knapper werdenden wirtschaftlichen Vorgaben erfolgreich bewältigt werden können. Die volkswirtschaftliche Bedeutung funktionierender Abwasserkanäle ist unumstritten. Für die in diesem Bereich tätigen Fachleute ist die Sanierung von Abwasserkanälen ein spannender, innovativer und vor allem ein komplexer Wirkungsbereich. Kommunen und Ingenieurbüros aus dem In- und Ausland berichten über ihre langjährigen Erfahrungen mit der Sanierung von Abwasserkanälen. Qualitätssicherung, Umgang mit Sturzfluten, Risikomanagement, Hochwasserschutz sowie ein Workshop zu Sanierungsstrategien sind weitere praxisrelevante Themen. Vorgestellt wird selbstverständlich auch das sogenannte `Göttinger Modell`. Durch die Einbeziehung der privaten Grundstücke in dieses Sanierungskonzept ist es wegweisend in der Fachwelt.Die Göttinger Abwassertage sollen Gemeinden, Städten, Abwasserzweckverbänden, Ingenieurbüros, Baufirmen, Hochschulvertretern und Politikern das System der ganzheitlichen Verknüpfung von Sanierung, Koordination und Bürgernähe vermitteln. Eine praxisorientierte Ausstellung sowie viele praktische Vorführungen, auch die Exkursion zum Bauprojekt des neuen Regenwasserkanals der Universitätsmedizin Göttingen sowie der Besuch der Göttinger Abwasserreinigungsanlage runden das Programm ab.

 

Haus+Grund-Besitzer gegen Entsorgungsbetriebe

12.12.06 / Da trifft ein Fachmann für Abwasser-Kanalisation bei einer Veranstaltung in Göttingen auf Haus- und Grundbesitzer. Unter der Moderation und Teilnahme von CDU-Vertretern eskaliert die Veranstaltung bei der am Ende der gute Ton verloren geht.

Worum geht es eigentlich?
Würden die Abwässer offen durch die Stadt geleitet und beliebig versickern oder in Bächen und Flüssen fliessen, so wie früher, dann würden Grundwasser, Luft und Gewässer verunreinigt, die Trinkwassergewinnung würde gefährdet und es wären wieder Cholera und Thyphus-Epidemien an der Tagesordnung. Nun haben wir Gott sei Dank die Kanalisation. Aber die Kanalisation kann undicht werden und muß gepflegt, saniert und verbessert werden.
Regenwasser ist etwas anderes als Abwasser. Bei starkem Regen floss früher so viel Wasser in die Kläranlage, dass sie wegen Überfüllung nur halb gereinigtes Wasser in die Leine ableiten mußte, sonst wäre die Kläranlage übergelaufen. Für das Regenwasser auf den Straßen hat Göttingen deshalb inzwischen auf einer Strecke von 340 km ein eigenes Ableitungssystem verlegt.

Weitere Probleme: Es kann auch Abwasser aus kaputten Kanalrohren ausfliessen und umgekehrt kann eben durch Undichtigkeiten Grundwasser und Regenwasser als "Fremdwasser" in die Abwasser-Kanalisation fliessen. Hierzu schreibt Manfred Fiedler von der Stadtentwässerung Göttingen in einer Stellungnahme an Goest: "seit Beginn des Kanalsanierungskonzeptes sind bereits über die Hälfte der Schäden beseitigt und die Fremdwassermenge von 8.000.000 m³/a um 3.500.000 m³/a reduziert worden."
Diese Sanierungsmaßnahmen waren vornehmlich auf das öffentliche Netz beschränkt. In vielen Fällen gibt es immer noch keine Trennung von Regenwasser und Abwasser . Lange Zeit wurde auch nicht geprüft, ob auch die Kanalisation auf den Privatgrundstücken dicht sind. Mit modernen Video-Prüftechniken wurde dies einfacher und man stellte fest, dass es erhebliche Mengen Fremdwasser von den Grundstücken gab. Dazu Fiedler: "Die Untersuchung mit der TV-Kamera, die Dichtheitsprüfung, die Dokumentation der Daten mit exakten Lageplänenm, die Sanierungsberatung und die Abnahme der baulichen Maßnahmen wird ohne direkte Kosten für die Eigentümer von der Stadtentwässerung als Dienstleistung geliefert. Bisher wurden bereits ca. 10.000 bearbeiteten Grundstücke bearbeitet . Zu rechtlichen Auseinandersetzungen sei es nur in sehr wenigen Fällen gekommen.

12.12.2006 Veranstaltung

Am 12.12.2006 fand nun eine Veranstaltung des Haus + Grund e.V. im ASC Clubhaus statt. Fritz Güntzler, MdL und Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion und Dr. H.-G. Scherer, CDU-Ratsfraktion, Vorsitzender des Umweltausschusses leiteten die Veranstaltung ein. Die Stadtentwässerung wurde von Herrn Fiedler vertreten, ferner anwesend waren Robert Thoma, Kanal-Sachverständiger und Susanne Et-Taib vom Haus + Grund e.V. , Haus+Grund e.V. verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit.
Bei dieser Veranstaltung wurden den Berichten von Beteiligten zufolge aufgeregte verbale Auseinandersetzungen geführt. In einer scharfen Presseerklärung schreibt Frau Et-Taib von Haus+Grund anschließend "Stadtentwässerung verärgert Teilnehmer einer Podiumsdiskussion: Drohungen mit Strafgesetzbuch statt sachlicher Informationen über Kanalsanierung in Göttingen."
Daraufhin widersprach die Stadtverwaltung in einer Erklärung: Es seien auf Fragen aus dem Publikum zu den rechtlichen Grundlagen die drei wesentlichen Rechtsgrundlagen, das Wasserhaushaltsgesetz des Bundes, die Abwassersatzung der Stadt Göttingen und der § 324 des Strafgesetzbuches genannt. worden.


Aufnahme einer Haus und Grund-Versammlung 2006 / foto: goest

Wenn es in der Haus+Grund Pressemitteilung heisst, man fühle sich nicht ernst genommen (auf der Veranstaltung soll sogar der Ausdruck "verarscht" gefallen sein) , dann muß das die Stadtentwässerung betroffen machen, denn sie betont stolz "Die Stadtentwässerung ist ein nach ISO-NORM DIN EN 9001 zertifizierter Betrieb mit dem Schwerpunkt der Prozesse in Fragen der "Kundenzufriedenheit". Und Manfred Fiedler schrieb schon vor Jahren in einem Fachartikel: "Eine zeitgemäße Ansprache und eine zielgerichtete Begleitung der betroffenen Eigentümer bzw. Institutionen während der Sanierungsmaßnahme ist für den Einzel- sowie den Gesamterfolg von entscheidender Bedeutung. (...) Alle Grundstückseigentümer sind mündige Bürger. Auftretende Widerstände werden erstmals der Unkenntnis des Problems und der Überforderung der Eigentümer zugeschrieben. Jeder Grundstückeigentümer hat das Recht auf freundliche, individuelle und erschöpfende Information über die Fremdwasserproblematik generell sowie über die grundstücksbezogenen erforderlichen Maßnahmen. Jeder Grundstückseigentümer soll die Möglichkeit einer fachlichen Begleitung von der Erstinformation bis zur baulichen Abnahme der Sanierungsmaßnahme an seiner Grundstücksentwässerungsanlage erhalten."

Dagegen liest sich die Pressemitteilung von Haus und Grund wie ein Hohn auf jenen Artikel von Herrn Fiedler: "Hier sehen Sie das wahre Gesicht der Stadtentwässerung: Von einem Umgang auf Augenhöhe kann keine Rede sein!" stellte Frau Et-Taib fest. Vielmehr werde auf die Anliegen der Grundstückseigentümer überhaupt nicht eingegangen und auf sachliche, schriftliche Anfragen teilweise nicht oder in persönlich beleidigendem Stil geantwortet, obwohl der Verein immerhin rund 2.400 Mitglieder vertrete. Die Empörung im Saal wuchs."
Prinzipiell gibt es keine Einwände gegen die Forderung nach Trennung von Schmutz- und Regenwasserleitungen usw. aber der Verein Haus und Grund wünscht sich eine Sanierung "mit Augenmaß" und "gegen technisch und wirtschaftlich unsinnige und unzumutbare Maßnahmen".

Wir meinen, letzteres müßte doch in sachlichen Gesprächen eigentlich klärbar sein. Sollten die Probleme im Umgang miteinander liegen, gibt es offensichtlich auch Verständnis auf Seiten der Stadtentwässerung, denn Manfred Fiedler schrieb in dem erwähnten Fachartikel : "Es zeigte sich, dass diese Verfahrensführung bedingt durch den hoheitlichen Charakter in Formulierung und Stil nicht das geeignetste Instrument ist, um den Bürgern das Fremdwasserproblem verständlich zu machen sowie ihnen ihren Beitrag zur Lösung des Missstandes näher zu bringen."

25.6.08 / Kanal-Dichtigkeitsprüfungen
Dichtheitsprüfungen privater Schmutzwasserleitungen dürfen nach Ansicht von Haus und Grund künftig nur bei begründetem Verdacht verlangt werden. Ein Vertreter der Stadtentwässerung führte aus, Dichtheitsprüfungen wären, insbesondere nach der neuen Satzung, weiterhin flächendeckend zulässig. Dazu Haus und Grund:
" Das Verwaltungsgericht, Herr Richter Dr. Rudolph, ließ - im Gegensatz zur Berichterstattung der Stadtentwässerung - keine Zweifel an nachstehenden Tatsachen: 1. Hat eine Befahrung des Kanals mit einer Kamera ergeben, dass keine optischen Mängel feststellbar sind, darf die Stadtentwässerung auch nach der neuen Abwassersatzung Dichtheitsprüfungen nur verlangen, wenn ein begründeter Verdacht für Undichtigkeiten besteht. Keinesfalls reichen hierfür allgemeine Erfahrungen über den Zustand der Kanäle aus. Nötig sind vielmehr konkrete Tatsachen, die bei der optischen Inspektion aufgefallen sind (z. B. Risse, Scherbenbildungen, Wurzeleinwüchse). Ohne solche Anhaltspunkte darf die Stadt nicht "ins Blaue hinein" verlangen, dass nach einer Kamerabefahrung zusätzlich eine Prüfung mit Wasser- oder Luftdruck durchgeführt wird.

26.7.06 Grüne Ratsfraktion antwortet auf Kritik von Haus und Grund
"Absolut unsozial wäre es, keine konsequente Kanalsanierung durchzuführen, weil dann die Abwassergebühren für alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für die Mieter steigen". Eine konsequente Kanalsanierung, die nicht nur die öffentlichen, sondern auch die privaten Kanalrohre einbeziehe, sei eine ökologischere und zugleich ökonomischere Variante. "Undichte Schmutzwasserkanäle belasten nicht nur das Grundwasser, es dringt auch unverschmutztes Grund- und Regenwasser in die undichten Kanäle ein", dies belaste die Abwasserreinigungsanlage, die aufgrund des erhöhten und zugleich verdünnten Schmutzwassers nicht mit voller Effizienz arbeiten könne. Steigende Betriebskosten bei der Abwasserreinigung würden wiederum die Abwassergebühren in die Höhe treiben. Die konsequente Trennung des Schmutzwassers vom Grund- und Regenwasser sei deshalb die sauberste und günstigste Variante.

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