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Corona-Virus
und Unischließung PM vom 13.3.20 / ... in vielen Bundesländern wurde bereits die Einstellung der Präsenzlehre und die Verschiebung des Semesterstarts beschlossen. .... Sollte die Goethe-Universität Frankfurt (GU) geschlossen oder der Semesterstart weiter verschoben werden, sieht unter_bau das Präsidium der GU in der Verantwortung sicherzustellen, dass daraus keine Nachteile für ihre Mitglieder und extern Beschäftigte entstehen. Folgende Forderungen gilt es zu erfüllen: 1. *Drittmittelabhängige*: Nicht alle Angehörigen der Universität können sich im Krankheits- oder Quarantänefall auf eine Lohnfortzahlung verlassen, was prinzipiell ein Skandal ist. Gerade Drittmittelabhängige, deren Projektförderungen davon abhängig sind, dass zu bestimmten Fristen Ergebnisse vorliegen müssen, stehen unter besonderem Druck. unter_bau fordert daher, dass die Universität sich bei allen Geldgebern für eine entsprechende Verlängerung der Förderungen einsetzt und ggf. finanzielle Ausgleichszahlungen an betroffene Mitarbeiter_innen tätigt. 2. *Honorarverträge*: Unsicherheit besteht auch bei Honorarverträgen, etwa bei Lehraufträgen. unter_bau fordert daher, dass Lehraufträge und andere Arbeiten auf Honorarbasis in jedem Fall bezahlt werden, auch wenn die Lehre nicht oder nur eingeschränkt stattfinden sollte. 3. *Wissenschaftszeitvertragsgesetz*: Befristet Beschäftigte im wissenschaftlichen Mittelbau befürchten Verzögerungen im Forschungsablauf aufgrund einer möglichen Einschränkung des Universitätsbetriebs, die Konsequenzen für ihre Befristungshöchstdauer aufgrund des WissZeitVG haben könnten. unter_bau fordert daher, dass die Zeit des eingeschränkten Universitätsbetriebs nicht auf die Befristungsdauer nach WissZeitVG angerechnet wird. Insbesondere für Menschen im letzten sechsten Jahr der Befristungszeit muss eine schnelle und unkomplizierte Verlängerung ermöglicht werden. 4. *eLearning*: Sollte die Goethe-Universität von ihrem Lehrpersonal die Umstellung auf eLearning-Programme fordern, bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand in der Lehrvorbereitung. ? unter_bau fordert daher, dass zusätzlich anfallende Arbeit durch Digitalisierungsmaßnahmen entsprechend entlohnt wird. 5. *Lohnfortzahlung bei extern Beschäftigten*: Die Sorge vor Lohnausfällen besteht vor allem bei Personen, die nicht direkt an der Goethe-Universität beschäftigt, aber dennoch von ihren Entscheidungen betroffen sind: namentlich solche, die über externe Dienstleistungsfirmen bzw. weitere Subunternehmen an der Universität z.B. als Reinigungs- und Sicherheitskräfte arbeiten. ? unter_bau fordert daher, dass die Universität die Lohnfortzahlung dieser Menschen sicherstellt, indem sie die Unternehmen, mit denen sie Verträge abgeschlossen hat, darauf verpflichtet, die Lohnfortzahlung auch im Fall einer Weitergabe der Aufträge an Subunternehmen zu gewährleisten. 6. *Studierende*: Viele Studierende haben im Falle einer Schließung keinen oder eingeschränkten Zugang zu Lernplätzen und -materialien. ? unter_bau fordert daher die Aussetzung von Prüfungsfristen und eine Anpassung der Bafög-Anforderungen. Sollte aufgrund von ausgefallenen oder verschobenen Prüfungen eine Verlängerung der Studienzeit wahrscheinlich sein, muss die Regelstudienzeit um ein Semester erhöht werden. 7. *Praktisches Jahr*: Medizin-Studierende im Praktischen Jahr (PJ) können derzeit vermehrt ihre Dienste im Krankenhaus nicht oder nur eingeschränkt erfüllen. ? unter_bau fordert daher, dass Medizin-Studierenden im PJ für Ausfälle aufgrund der Corona-Pandemie keine Fehlzeiten angerechnet werden. Prüfungstermine müssen neu angepasst und ggf. die Regelstudienzeit um ein Semester erhöht werden. Medizin-Studierenden, deren Blockpraktika abgesagt werden, muss freigestellt werden, ob sie diese nachholen wollen oder nicht. 8. *Kinderbetreuung*: Bereits jetzt sind Hochschulangehörige mit Kindern besonders belastet, da Kitas und Schulen geschlossen werden. ? unter_bau fordert daher, dass Menschen mit Sorgeaufgaben ohne bürokratischen Aufwand von der Präsenzpflicht am Arbeits- bzw. Studienplatz befreit und ihnen Möglichkeiten des Home Office so weit wie möglich erleichtert werden. Die Betreuung von Kindern aufgrund von Kita- und Schulschließungen darf nicht über unbezahlten oder regulären Urlaub geregelt werden. Insbesondere für die Kinderbetreuung von Ärztinnen und Ärzten am Universitätsklinikum müssen Lösungen gefunden werden, damit diese weiterarbeiten können, wenn sie wollen. 9. *Hygienemaßnahmen*:
Solange die Universität geöffnet hat, stellt sie einen Ort dar, an dem
sich das Coronavirus schnell verbreiten kann. ? unter_bau fordert daher
verstärkte Hygienemaßnahmen. Die GU muss ihrer Schutzpflicht nachkommen,
indem sie mit einem Sofortprogramm in allen sanitären Einrichtungen für
Warmwasser, Desinfektionsmittel, Seife etc. sorgt. Die Presseabteilung
von unter_bau wird auf weitere Entwicklungen reagieren. |
Protest gegen Befristungswahnsinn an der Uni Göttingen 11.11.19 Die Initiative
„Uni Göttingen Unbefristet“ setzt sich unabhängig von aktuellen politischen
Verhandlungen für die umfassendeEntfristung des wissenschaftlichen und
wissenschaftsunterstützenden Personals ein.
Angestellte, Studierende und Lehrbeauftragte der Universität Göttingen protestierten ab12:10 Uhr auf dem Zentralcampus unter dem Motto „Ich bin dann mal weg...“ gegen die hohe Zahl an befristeten Arbeitsverträgenan der Universität. Bei Befristungen, die häufig Laufzeiten unter einem Jahr haben, sitzen die Beschäftigten stets auf gepackten Sachen –langfristige Perspektiven unmöglich.Mit Umzugskartons, auf die sie das Ende ihrer Vertragslaufzeit geschrieben hatten, zogen Mitglieder der Initiative vom Platz der Göttinger Sieben vor die Zentral-Mensa.. Hintergrund der Aktion sind die aktuellen Verhandlungen über den ZukunftsvertragStudium und Lehre(Nachfolgevertrag des Hochschulpakts 2020)zwischen Bund und Ländern. Bis zum 15.01.2020 müssen die Länder in einer Verpflichtungserklärung darlegen, wie sie die 3,76 Mrd. Euro, die der Bund bereitstellt, ausgebenwollen.„Wir fordern das Land Niedersachsen auf, diese Gelder zur Schaffung unbefristeter Stellen zu verwenden. Darauf sollte auch die Leitung der Universität Göttingen in Verhandlungen hinwirken. Mitgliedder Initiative.„Frist ist Frust“ ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von Gewerkschaften, dem Netzwerk „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ und zahlreichen lokalen Initiativen gegen Kettenbefristungen an deutschen Hochschulen.Nachfragen und Kontakt
Arbeitsbedingungen an der Uni / Podiumsdiskussion 31.01.18, U35,
Uni Göttingen Raum ZHG 008, 19Uhr. Der vermeintliche Traumjob Wissenschaft entpuppt sich in der Realität häufig als Enttäuschung. Befristete Verträge mit zu kurzen Laufzeiten, eine faktische Begrenzung der maximalen Anstellungszeit auf 12 Jahre durch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz, fehlende Karrierewege jenseits der Professur, unbezahlte Mehrarbeit auf Teilzeitstellen und zu wenig Zeit für die eigene Weiterqualifikation sind nur einige der Probleme, die eine Arbeit an der Universität oft mit sich bringt. Kann unter solchen Arbeitsbedingungen die vielbeschworene "exzellente" wissenschaftliche Arbeit überhaupt geleistet werden? Was kann getan werden, um die Situation von NachwuchswissenschaftlerInnen nachhaltig zu verbessern? Über diese und weitere Fragen wollen wir mit Verantwortlichen aus der Landespolitik und der Universität diskutieren. Dazu laden wir Euch alle herzlich zu einer Podiumsdiskussion am Mittwoch, den 31. Januar 2018 ab 19 Uhr im ZHG 008 ein. Auf dem Podium diskutieren:
Selbstverständlich wird es viel Raum für Eure Fragen, Anmerkungen und Kritikpunkte geben. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion!
Lehrbeauftragteninitiative:
Kundgebung
und Übergabe einer Petition Die Lehrbeauftragteninitiative ist ein Zusammenschluss von Lehrbeauftragten der Universität Göttingen, um gegen ihre prekäre Arbeitssituation vorzugehen. Die Grüne Jugend,
die die Lehrbeauftragtenintiative unterstützt, schreibt:
Lehrbeauftragte gegen Hungerlöhne und Rechtlosigkeit 12.5.16 Die Lehrbeauftragten-Initiative ist nicht mehr bereit die prekären Arbeitsverhältnisse ohne Protest hinzunehmen. U.a. versucht sie in einer Online-Petition Unterstützung für ihre Forderungen zu gewinnen und schreibt im begleitenden Text dort: Wir Lehrbeauftragten der Universität Göttingen befinden uns in einem prekären Arbeitsverhältnis, das eigentlich keines ist, weil wir als selbstständig gelten und lediglich ein Honorar für die geleisteten Unterrichtsstunden erhalten. Der tarifliche Stundensatz einer festangestellten Lehrkraft ist erheblich höher. Da wir nicht als Arbeitnehmer_innen gelten, gibt es für uns auch keine arbeitsrechtlichen Sicherheiten wie Honorarfortzahlung im Krankheitsfall und finanzielle Abdeckung der Semesterferien. Die Universität übernimmt keine Sozialversicherungsanteile für uns. Angesichts des bescheidenen Einkommens ist es Lehrbeauftragten kaum möglich, das Geld für eine Krankenversicherung selbst aufzubringen, von Rentenversicherungsbeiträgen ganz zu schweigen. Die Lehraufträge werden von Semester zu Semester erneuert - ohne Rechtsanspruch auf Weiterbeschäftigung. Somit gibt es keine langfristige Planungssicherheit für uns. Zwar wäre ohne uns eine Aufrechterhaltung des bestehenden Lehrangebots nicht möglich und es besteht durchaus Interesse daran, erfahrene Lehrkräfte zu halten. Aber die verbale Wertschätzung, die wir durchaus erfahren, schlägt sich nicht in einer angemessenen Bezahlung nieder. Mit unseren Honoraren, die in den letzten Jahren kaum erhöht wurden, werden ausschließlich die Unterrichtsstunden vergütet. Unberücksichtigt bleiben: Vorbereitungszeiten Prüfungsentwürfe Korrekturarbeiten zunehmende Verwaltungstätigkeiten Teilnahme an Konferenzen Evaluationen E-Mail-Korrespondenz Beratung der Studierenden außerhalb des Unterrichts Daher fordern wir:
Lehraufträge: exzellente Ausbeutung 18.11.15 vom 16.- 22.11.2015 fand bereits eine bundesweite Aktionswoche für Lehrbeauftragte statt, bei der es darum geht, an den Universitäten aufmerksam zu machen. Die Lehrbeauftragten des Lektorats "Deutsch als Fremdsprache" und der ZESS (Zentrale Einrichtung für Sprachen und Schlüsselqualifikationen) als VertreterInnen aller Lehrbeauftragten an der Uni) informieren in Kooperation mit der GEW-Hochschulgruppe die Hochschulöffentlichkeit über die prekären Beschäftigungsverhältnisse und mageren Honorare für Lehrbeauftragte Liebe Studierende, liebe KollegInnen! In den Kursen der Uni arbeiten wir gemeinsam, verbringen Zeit zusammen und entwickeln uns dadurch in verschiedenen Kompetenzbereichen und Sprachen weiter. Dieser Zusammenhalt wird seit Langem von den schlechten Arbeitsbedingungen der Lehrbeauftragten überschattet. Wusstet ihr, dass... Daher fordern wir:
Gespräch:
Zur Situation der Lehrbeauftragten an der Göttinger Uni Ankündigungstext: "Die Lehrbeauftragten an der Uni Göttingen befinden sich in einem prekären Arbeitsverhältnis – das eigentlich gar keines ist, da sie als selbstständig gelten und lediglich ein (ziemlich bescheidenes) Honorar für die geleisteten Unterrichtsstunden erhalten. Sie arbeiten von Semester zu Semester – ohne Anspruch auf Weiterbeschäftigung, ohne Sozialleistungen und ohne langfristige Planungssicherheit. Eine Initiative der Lehrbeauftragten hat im Mai eine Petition an das Präsidium der Uni bzw. die dortigen Entscheidungsträger/innen auf den Weg gebracht. Sie fordern u.a. eine angemessene Vergütung - auch für Arbeitsstunden außerhalb des eigentlichen Unterrichts - , Vertretung durch den Personalrat, Mitbestimmung in den Hochschulgremien sowie mittelfristig eine Umwandlung der Lehraufträge in feste Dauerarbeitsstellen . Was hat sich seitdem getan? Ulrike Hennemuth von der Lehrbeauftragten - Ini berichtet über den Stand der Dinge – mit Schwerpunkt im Bereich „ Deutsch als Fremdsprache “ . Anschließend wird genügend Platz sein für Fragen und Austausch mit Kolleg/inn/en. Auch Nichtmitglieder sind wie immer herzlich eingeladen.
Initiativgruppe der Lehrbeauftragten der Uni Göttingen 29.2.16 Lehrbeauftragten-Initiative 21 Uhr im "Autonomicum" (Blauer Turm), Gruppe von prekär Beschäftigte an der Uni, Lehrbeauftragte, wiss. Hilfskräfte und wiss. Mitarbeiter*innen |
Lehrbeauftragte, HiWis und andere in Frankfurt/M Auf dem Weg zur Hochschulgewerkschaft 28.10.16 & 10.8.16
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Schulterschluss universitärer Basisstrukturen nimmt Form an Aktionstag „Lebendiger Campus“ demonstriert campusübergreifende Solidarität Der von der alternativen Hochschulgewerkschaft unter_bau ausgerufene Aktionstag „Lebendiger Campus“ am Donnerstag, den 18. Mai, hat gezeigt, dass es gelingen kann, hochschulpolitische Anliegen campusübergreifend zu verbinden. Kern des Aktionstags war eine von der Fachschaft Medizin organisierte Demonstration, bei der ca. 250 Leute für eine bessere Bezahlung im Praktischen Jahr protestierten. Der Demonstrationszug startete am Campus Niederrad und endete mit einer Kundgebung auf dem Campus Westend. Dort gab es die Möglichkeit, sich beim Protestcafé mit anderen Initiativen zu vernetzen. Der Tag klang bei Essen und Getränken sowie mit einem musikalischen Programm aus. Die Forderungen nach einer Erhöhung der Ausbildungsvergütung der Mediziner_innen auf das BaFöG-Höchstsatzniveau und nach einem Studientag pro Woche im Praktischen Jahr betonte Juri Ghofrani von der Mediziner_innen-Hochschulgruppe "Niederrad Jetzt!" in einem Redebeitrag. Anne Reiff vom Allgemeinen Sekretariat des unter_bau stellte diese Anliegen in einen größeren Kontext: „Prekarisierung abzuschaffen ist ein Ziel, das uns mit anderen Arbeitsbereichen verbindet, in denen Beschäftigung unsicher und schlecht bezahlt ist.“ Nadja Rakowitz vom Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (VdÄÄ) und dem Bündnis „Krankenhaus statt Fabrik“ skizzierte den Wandel des Gesundheitssystems und sprach von „menschenverachtender Ökonomisierung und Durchkapitalisierung“. Sie rief die Mediziner_innen dazu auf, einen kritischen Blick auf ihren zukünftigen Arbeitsplatz zu werfen. Chris Sommer von der Initiative „Kritische Ökonomik“ kritisierte die Verengung der wirtschaftswissenschaftlichen Lehre auf quantitative Berechnungen und neoklassische Theorien und plädierte für mehr kritische Wissenschaft. Dies ist auch das Anliegen des Forums Kritische Wissenschaften, für das Christina Engelmann sprach. Sie betonte, dass eine Vernetzung innerhalb der Hochschule und zwischen den Initiativen wichtig sei, um die Tradition der Kritischen Theorie wieder stärker zu beleben. Die Stärkung der Kritischen Theorie ist eine der Forderungen des unter_bau, die im Anschluss an die Kundgebung symbolträchtig an die Türen des Präsidiums der Goethe-Universität gehängt wurden. Mit dem Aufruf, den Campus gemeinsam aufzuwühlen und für einen lebendigen Campus einzutreten, blickt der unter_bau erwartungsvoll auf die kommenden Wochen. Unter anderem erwartet die Mitglieder ein vielfältiges inhaltliches Workshop-Programm. Dabei werden vor allem auch die vielen neuen Mitglieder, die am Aktionstag, der im Rahmen einer Mitgliederkampagne stattfand, eingetreten sind, Gelegenheit haben, die alternative Hochschulgewerkschaft noch lebendiger zu machen. Frankfurt am Main, 19. Mai 2017 />>http://www.unterbau.org
Alternative Hochschulgewerkschaft kurz vor Gründung Konstituierender Kongress vom 18. bis 20. November in Frankfurt 28.11.16 / Texte
aus eine Erklärung der Initiative: In den nächsten Wochen will die Initiative verstärkt Präsenz zeigen. „Unsere Mitglieder sind mit Informationsständen auf verschiedenen Campi ansprechbar |
HiWis Göttingen/ Niedersachsen 21.6.04 / Die Landesregierung kürzt weiter und die Uni gibt die Kürzung in eigener Regie weiter. Nach Umwandlung der Uni in eine Stiftung kann sie als selbständiger Arbeitgeber agieren und so gibt sie die Kürzung an eine Gruppierung weiter, die nicht tarifvertraglich abgesichert ist, der Gruppe der studentischen und examinierten wissenschaftlichen Hilfskräfte - die Hiwis. Das Präsidium der Universität hat einen Beschluß gefaßt, der gegen die ca. 1300 HiWi (ohne Klinikum) gerichtet ist. Pro studentischem Hiwi werden ca. 300 Euro pro Semester weniger gezahlt. Sollten sich die HiWis geschlossen ihrer Kraft bewußt werden, würden sie sich zusammenschließen, eine Organisation schaffen, den Rückhalt bei Verdi suchen und mit Arbeitskampfmaßnahmen antworten, dürfte die Uni-Leitung Probleme bekommen. Leider ist diese Gruppe bislang nicht organisiert und nicht einmal durch den Personalrat vertretungsberechtigt. Es gibt wohl Stellen die die Sache brisanter einschätzen: Vor dem Hörsaal, so nach Aussage einer der Organisatorinnen der VV waren zwei Zivilpolizisten zur Beobachtung stationiert. HiWi-Vollversammlung 24. Juni 04 Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität
Göttingen, die studentische Tarifvertragsinitiative und students at work
riefen zu einer Vollversammlung aller an der Hochschule beschäftigten
Studierenden am Donnerstag, den 24.6., 14 Uhr im Zentralen Hörsaalgebäude
(ZHG) 009 auf. Auf dieser Vollversammlung sollten der Protest gegen die
massiven Lohnkürzungen seit dem 1. Mai 2004 zum Ausdruck gebracht und
über weitere Schritte beraten werden.
Sonja Staarck von der Bundesweiten Studentischen Tarifinitiative war aus Hamburg zu Gast um eine übergreifende Einschätzung zu geben. Sie wies auf den Berliner Tarifvertrag von 1986 hin, den die damaligen Hiwis dort durch Protestaktionen durchgesetzt hatten, der aber leider nur in Berlin gelte. Dort liegt der Stundenlohn tariflich festgelegt über 10 Euro , es gibt 31 Urlaubstage und tarifliche Regelungen bei Krankheit, auch bei Krankheit von Kindern etc. Die Aktionen zur Durchsetzung dieser Forderungen sind übrigens sogar in einem Buch dokumentiert.
Die Tarifgemeinschaft der Länder, so Staarck diktiere nach Lust und Laune die Gehaltshöhen wobei sie lediglich Obergrenzen festlegt, also die bisherigen 8,02 Euro / h dürfen von den Unis auch nach Belieben unterschritten werden, nur darüber dürfen sie nicht liegen. Einige Fachhochschulen z.B. probieren das auch mit 4 Euro pro Stunde. In der Diskussion rechnete jemand vor, dass die Sparmaßnahmen sich pro HiWi im Semester auf 300 Euro Minderung des Lohnes summieren. Eine telefonische Anfrage seitens goest bei der Pressestelle der Uni wurde dahingehend beantwortet, die Landesregierung habe im Budget der Uni die Ausgaben für Hiwis abgesenkt und die Uni müsse diese Absenkung nun weitergeben an die Hiwis. Angesichts der Sparmaßnahmen auch in anderen Bereichen könne diese Büdgetabsenkung nur an die Hiwis weitergegeben werden. Desweiteren wird argumentiert, es habe eine Arbeitszeitverlängerung im tariflichen Bereich gegeben und da man die nicht auf die Hiwis übertragen habe, könne man eben demensprechend den Stundenlohn herabsetzen. Frage in kleiner Runde nach Ende der Veranstaltung "Könnte man nicht fordern, die Professoren sollten von ihrem reichlichen Gehalt etwas an die Hiwis abgeben?" - Darauf folgte eine abwehrende Handbewegung, davon würde man sich noch größere "leibeigenschaftliche Abhängigkeit" der Hiwis von den Profs befürchten. Außerdem hoffe man immer noch eher auf die Unterstützung durch die Professoren. Ein Hiwi aus dem Seminar für Geschichte sagte während der Diskussion, "die Uni meint, si könne mit studentischen Hilfskräften nach Belieben verfahren." Ratsherr Klecha, der als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni angestellt ist meinte, da nun die Universität Stiftungsuni geworden sei, könne man sie als Arbeitgeber auch zu einem Haustarifvertrag drängen. Ein weiterer Hinweis war, man solle prüfen ob nicht die arbeitsrechtlichen Konsequenzen bei sogenannten "Kettenverträgen" greifen, die irgendwann eine Festanstellung erforderlich machen. Leider sind die Hiwis gegenwärtig auch in keiner Weise durch den Personalrat vertretbar. Sie müssen sich einfach frei assoziieren und organisieren. Dazu wurde auf der Vollversammlung der erste Schritt gemacht. Mailinglisten wurden eingerichtet und Informationsaustausch sowie eine Kampagne zur Gewinnung weiterer Hiwis in der der Auseinandersetzung geplant. Bedeutsam ist, dass auch heute schon viele Tätigkeiten von Hiwis eigentlich tarifgebunden sind, weil der Bundesangestelltentarifvertrag BAT die Tarifzugehörigkeit über Tätigkeitsmerkmale bestimmt. Deshalb findet man in den Hiwi-verträgen auch nie konkrete Beschreibung der Tätigkeiten, sondern dort steht dann "Allgemeine Aufgaben" oder "Verwaltungsaufgaben". Es böte sich also an, wenn viele Hiwis mit Rechtsbeistand von Verdi auf eine Aufnahme in BAT-Verträge klagen. Musterschreiben an die Universität
Ver.di Kontakt in der Universität für HiWis: Johann Hippe in der Von-Siebold.Str. 8, 37075 Göttingen, jhippe@gwdg.de , Johann Hippe ist Vorsitzender des Fachbereichs 5 in Verdi. Sowohl Ver.di als auch der Personalrat, als auch der Vertrauensleutekörper soll in eine Unterstützung der HiWis eingebunden werden. |
Außerdem ist die Kooperationsstelle Universität / Gewerkschaft gerne bereit Auskünfte zu gewerkschaftlichen Fragen an der Uni zu geben. |
Bereits am 18.6. wurde anonym eine Information an goest geschickt, weil die Uni versuchte, die Öffentlichkeit zu diesem Thema unter der Decke zu halten: Zum 1.5.04 ist an der Universität Göttingen
eine Kürzung der Löhne für die studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte
beschlossen worden. |
Pressemitteilung AStA - Sozialreferat / 21.6.04 Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Göttingen, die studentische Tarifvertragsinitiative und students at work rufen zu einer Vollversammlung aller an der Hochschule beschäftigten Studierenden am Donnerstag, den 24.6., 14h im Zentralen Hörsaalgebäude (ZHG) 009 auf. Auf dieser Vollversammlung sollen der Protest gegen die massiven Lohnkürzungen seit dem 1. Mai 2004 zum Ausdruck gebracht und über weitere Schritte beraten werden. Die Stundenlöhne für die so genannten studentischen "Hilfskräfte" sind nicht tarifvertraglich gesichert, sondern werden von Seiten des Landes in Form von Erlassen festgelegt. Sicher ist dabei lediglich eine Höchstgrenze von 8,02 /Stunde, die die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), als Zusammenschluss der öffentlichen Arbeitgeber, bereits 1993 festlegte. Seit über 11 Jahren wurden die Löhne damit von der Lohnentwicklung im Öffentlichen Dienst abgekoppelt und nicht mehr erhöht. Zum 1. Mai 2004 haben Niedersachsen und Baden-Württemberg als erste Bundesländer nun die Stundenlöhne gesenkt mit dem Verweis auf die allgemeine Arbeitszeitverlängerung im Öffentlichen Dienst. Niedersachsenweit sollen nur noch 7,72 an den Universitäten bzw. 5,37 an den Fachhochschulen gezahlt werden. Die Kürzungen gelten für alle Neueinstellungen und Vertragsverlängerungen, die jedoch in der Regel alle drei bis sechs Monate erfolgen. Im Gegensatz zu den baden-württembergischen Rektoren, die sich sofort öffentlich gegen die Kürzungen aussprachen und sich im Gegenteil sogar für Erhöhungen einsetzen, hat sich das Göttinger Hochschulpräsidium eindeutig für die Lohnkürzungen entschieden: Als Stiftungsuniversität hätten sie den Landesbeschluss nicht umsetzen müssen. Die Lohnkürzungen beruhen allein auf Beschluss der Hochschulleitung, die bei dieser Gelegenheit auch das monatlich ausgezahlte Weihnachtsgeld gestrichen hat. Pressemitteilung des AStA 25.6.04 |