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Die redaktionelle Aktualisierung und Neu-Berichterstattung von goest wurde nach 20 Jahren 2019 stark reduziert.
Besonders häufig abgerufene Archivseiten erhalten gelegentlich ein update; zu besonders wichtigen Themen werden auch weiterhin aktuelle Artikel verfasst, siehe Titelseite / Start


Junges Theater  
bzw. "Neues Junges Theater in Göttingen UG"

>> Junges Theater

Karten unter Tel. 495015, Di-Sa, 11 –14 Uhr oder kasse@junges-theater.de.

2016 "2030 – Odyssee im Leerraum" / Uraufführung
2015 II. Göttinger Festival der Freien Theater November
2015 Die Leiden des jungen Werthers nach Johann Wolfgang Goethe
2015 Bilder einer grossen Liebe von Wolfgang Herrndorf
2015 Navigator Luna Nord
2015 "Katz und Maus" / Günter Grass
2015 Schultheatertage am JT 29.6.-1.7.
2015 Theater-Clubs des JT präsentieren ihre Stücke
2015 Vor 100 Jahren 1. Giftgasangriff an der Westfront des Ersten Weltkriegs
2014 Komisches Schauspiel Drei Mal Leben
2014 Crash-Kids Roadtrip
2014 Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen
2014 "Schön, dass Ihr da seid!" über das Lager Friedland
2014 Verrücktes Blut
2014 Festival der freien Theater 24. - 26. Oktober
Büchner: Wissen Macht Kunst!
Tom + Huck

2013 Zukunft des Jungen Theaters in der Diskussion
Verwaltung will JT und DT zusammenlegen - Das JT will da nicht mitmachen
> JT-Krise ( Unschöne Finanzgeschichten )

Rückblick auf einige Veranstaltungen der Vergangenheit

2003 Rio Reiser , Rocktheater
2004 Priscilla Königin der Wüste
2003 Die Qual des Nichtstuns


>
Meret Becker im JT 2005
> Musiclounge 1 PUNK
> Experimentelles Musik-Theater im JT

> goest Theaterseite
> Deutsches Theater

 

Bis 2018 hier ...


dann angeblich "übergangsweise" hier

und jetzt immer noch da

 

Sanierung Otfried-Müller-Haus

In den Ferien 2019 erfolgte der Umzug von Jungem Theater und KAZ aus dem Otfried-Müller-Haus in der Hospitalstraße in die ehemalige Vogtschule in der Bürgerstraße als "vorübergehendes" Ausweichquartier, solange das Otfried-Müller-Haus saniert werden sollte.

Seit 2019 steht das Otfried-Müller-Haus ungenutzt leer und sind keine Sanierungsarbeiten begonnen worden. Im Januar 2022
Plakate am seit Jahren leerstehenden Haus

Die GöLinke Ratsfraktion forderte zusammen mit allen anderen Fraktionen und Gruppen im Rat der Stadt Göttingen am 17.12. die Verwaltung auf, eine Planungs- und Kostenskizze bis zum 24.2.22 vorzulegen. In dieser soll dargestellt werden, in welchem Rahmen sich die Kosten für die Sanierung des Otfried-Müller-Hauses (OMH) bewegen müssten, damit das Junge Theater (JT) in seine vorige Spielstätte am Wochenmarktplatz zurückkehren kann. (...)

Aus einer Mitteilung der GöLinken vom 14.12.21
"Bereits 2017 beschlossen Bau- und Kulturausschuss der Stadt Göttingen gemeinsam die Sanierung des Otfried-Müller-Hauses für insgesamt 6 Mio. Euro. 3 Mio. Euro als Förderung aus Berlin sollten mit 3 Mio. Euro Eigenmitteln der Stadt ergänzt werden. Seitdem ist seitens der Verwaltung außer einigen Berichten nicht viel passiert. Am 22.6.21 gab es einen weiteren Bericht der Bauverwaltung im Kulturausschuss. (...)


Plakate am seit Jahren leerstehenden Haus

 

Premieren / Uraufführungen 2017/2018

27. April 2018 68 ff (UA) Ein Heimatabend zum 50. Geburtstag von 1968
von Peter Schanz Inszenierung: Peter Schanz Urfaust von Johann Wolfgang Goethe Vor 60 Jahren begann die Geschichte des Jungen Theaters mit der Premiere des „Urfaust“ Faust hat gelernt, studiert. Der Akademiker strotzt vor Wissen und giert nach Erkenntnis. Er lebt in  einer  anderen Welt und scheint am Ziel doch unzufrieden. Er beschwört spirituelle Mächte, paktiert  mit Mephisto und begibt sich mit ihm auf eine unbestimmte Reise in die wirkliche Welt. Er feiert mit  Studenten in Leipzig und steigt hinab in die Niederungen der Z ivilisation. Dort trifft er auf Gretchen  und erlebt mit ihr endlich auch körperliche Liebe.  Das Fragment des noch jungen Stürmer und Drängers Goethe wählte das Junge Theater vor 60  Jahren als erstes Stück zur Gründung des Hauses.  Inszenierung  Nico D ietrich Bühne und Kostüme Susanne Ruppert

Premiere  09. September 2017  Judas von Lot Vekemans
Das Junge Theater spielt zum 1. Mal in einer Kirche. In Kooperation mit St. Johannis Göttingen Wer war Judas? Seit fast 2000 Jahren gilt Judas als Verräter. Sein Name ist beschmutzt, geschmäht,  gemieden. Er ist verkannt und verbannt. Doch jetzt tritt er auf. Verlangt Gehör. Nicht Rehabilitation,  aber eine Gegendarstellung. Ein bisschen Wiedergutmachung. Er will seine Sicht der Dinge erzählen.  Auf de r Bühne. Als selbstinszenierte Show. Ein letzter Versuch, seine Tat auf das menschliche Maß zu  reduzieren. Wir lassen ihn auftreten. Und zwar nicht irgendwo im Theater, sondern an der Quelle: In der  Sakristei, von der Kanzel, auf dem Altar. Ein Psychogramm des Verräters. Inszenierung  Sebastian Sommer Premiere

16. September 2017 in der St. Johannis Der kleine Prinz von Antoine de Saint - Exupéry Übertragung und Bearbeitung: Christine Hofer und Kathrin Müller - Grüß Empfohlen  von 6 - 99 75 Jahre Erstveröffentlichung „Der kleine Prinz“ Der kleine Prinz lebt auf einem fernen, unbekannten Stern, der winzig klein ist. Dort pflegt er eine  Rose und drei Vulkane. Eines Tages beschließt er, sich auf eine abenteuerliche Reise durch das  Universum zu begeben, um Neues zu entdecken. Er landet auf insgesamt sechs verschiedenen  Planeten, wo er Erwachsenen begegnet, die er meist nicht versteht und sonderbar findet. Der siebte  Planet, den er besucht ist die Erde.  Dort trifft er auf einen not gelandeten Piloten, der ihm ein Schaf schenkt, auf einen klugen Fuchs, der  sich nach einem Freund sehnt und auf eine hilfsbereite Giftschlange, die ihm letztendlich den Weg  zurück nach Hause ermöglicht. Ein Märchen über die Suche nach Freundschaft, Mensch lichkeit und Wahrheit. Ab 6 Jahren geeignet  für die ganze Familie. Inszenierung  Christine Hofer Bühne und Kostüme  Judith Mähler

 Premiere  15. Oktober 2017 Barbara. Gegen das Vergessen. (UA)
Schauspiel mit Live - Musik  20. Todestag der französischen Chansonsängerin Barbara und der 50. Jahrestag der Übertragung  des „Göttingen Liedes“ aus der Stadthalle Göttingen In Kooperation mit dem Wallstein Verlag GmbH, dem Göttinger Literaturh erbst, dem Kino Lumière,  der Deutsch - Französischen Gesellschaft Göttingen e.V. und dem Museum Stadt Göttingen mit ihrer  Sonderausstellung „Barbara 1964“ Rückblende 1964:  Eine geheimnisvolle Sängerin kommt für eine Woche nach Göttingen, um ein Konzert  im Jungen  Theater zu geben. Widerstrebend ist sie gekommen in das Land ihrer Feinde, vor denen sie als  Halbjüdin vor nicht allzu langer Zeit noch fliehen musste. Doch es wird ein schicksalhafter, ein  wegweisender Aufenthalt werden. So könnte die bekannte Geschichte begonnen haben, an deren Ende die junge Sängerin Monique  Serf im Garten des Jungen Theaters den ersten Entwurf zu einem kleinen Lied skizzieren wird, das  kurze Zeit später weltbekannt werden soll: „Göttingen“. Genau 20 Jahre ist Barbara inzwisc hen tot. Doch ihr Anliegen erscheint dringender denn je: In einer  Zeit, in der der Europäische Gedanke immer öfter in Frage gestellt wird, nimmt das Junge Theater  sich dieser spannenden Geschichte Göttingens und Europas an. Inszenierung  Peter Christoph S cholz Bühne und Kostüme Judith Mähler Musik alische Leitung Christian Giersig

Uraufführung 21. Oktober 2017 Satisfaction JT - Musikshow von Tobias Sosinka und Fred Kerkmann
Das ist die 4.  JT - Musikshow Rockshow Beatles vs. Rolling Stones.  Anlässlich 50 Jahre  68 und 50  Jahre das Album „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band“ Vor drei Jahren begann die Geschichte der Live Musikshows am Jungen Theater Göttingen. Das Junge  Theater hat mit den Schauspielern des Hauses und einer Live - Band eine ganz eigene Rock  Sho w  entwickelt. Und der erste Erfolg war da! Jetzt sind die Shows nicht mehr wegzudenken aus dem  Jungen Theater. Im vergangenen Jahr produzierte Tobias Sosinka mit Fred Kerkmann mit „Tausend Mal berührt“ die  bisher erfolgreichste Musikshow am JT. Allein in  der Spielzeit 2016/2017 sahen mehr als 3000 Gäste den Abend. Musikalisch ist das Junge  Theater damit endgültig zu einer Instanz geworden: Auftritte bei Pop meets Classic, in der JVA  Rosdorf, der Nacht der Kultur, dem KWP Festival oder der Waldbühne Bremke  zogen jeweils  hunderte von Zuschauern.  Wir dürfen gespannt sein auf den nächsten Streich unter dem Motto: We can’t get no satisfaction! Inszenierung Tobias Sosinka Musikalische Leitung Fred Kerkmann

 Uraufführung  12. Januar 2018 Ursel  (D) & Jacky  (ENG) von Guy Kmeta  
Ein Kinderstück für Erwachsene ab 8 Jahren.  243 Jahre ADHS.  Das Stück wird nach Absprache in einer deutschen und in einer englischen Fassung  gespielt und ist somit die erste Eigenproduktion in englischer Sprache Ursel ist  traurig. Ihr Bruder Urs ist aus dem Fenster gestürzt. Nicht dass sie ihn vermissen würde. Das  war vor ihrer Geburt. Was ihr fehlt, ist die Liebe ihrer Eltern. Die denken nämlich nicht an Ursel,  sondern an Urs. Und zwar immer. Ursel muss einmal in der Woche mit zum Friedhof und beim Essen  einen Teller extra decken für ihren Bruder. Und dann hat der auch noch immer einen Tag früher  Geburtstag als sie. Niemand beachtet Ursel, bis sie eines Tages auf eine Idee kommt...  Der schweizer Autor Guy Krneta schreibt in  einer immer komplexer, immer schneller, immer  unpersönlicher werdenden Welt einen berührenden Monolog über die Sehnsucht nach  Aufmerksamkeit und Anerkennung.

 Premiere 21. Januar 2018 Ein Gespräch im Hause Stein über den  abwesenden Herrn von Goethe Schauspiel von Peter Hacks. Es ist erst das 2. Mal das Autor Peter Hacks  den Weg auf die Bühne des  Jungen Theaters schaffte. Und das zu unrecht. Mit „Ein Gespräch im Hause Stein über den  abwesenden Herrn von Goethe“ antwortet die Produktion auf die Saisoneröffnung „Urfaust“. Als im Jahr 1976 die Uraufführung des Stücks gemeins am in Dresden und Berlin stattfand, reagierten  Presse und Publikum überschwänglich. Was ist es, das bis heute die mitreißende Wirkung der  Geschichte von Charlotte von Stein, die sich nach Goethes fluchtartigem Weggang aus Weimar 1786  in Tiraden enttäuschte r Liebe ergeht, ausmacht?  Inszenierung Christina Rohde

 Premiere 11. Februar 2018 Panikherz (UA) von Benjamin von Stuckrad - Barre 20 Jahre nach der Popliteratur am Jungen Theater und 158 Jahre Isolation der aktiven  Komponenten des Cocastrauches durch A lbert Niemann in Göttingen. Nach dem Roman von Benjamin Stuckrad - Barre. Göttingen vor 158 Jahren im Winter: Albert  Niemann isoliert im Laboratorium von Friedrich Wöhler in Göttingen die aktiven Komponenten des  Cocastrauches. Er gibt dem Alkaloid den Namen Kokain. Etwa 135 Jahre später entdeckt der Göttinger Max - Planck - Gymnasiast Benjamin von Stuckrad - Barre  den Stoff für sich und macht ihn zu seiner Lebensdroge. Er hört Udo Lindenberg, schreibt berauscht  und berauscht sich schreibend. Stuckrad - Barre ist je tzt Popliterat, mischt Göttingen auf und wird  weit bekannt durch Bücher, Talkshows und Exzesse. Dann der Zusammenbruch. Er schwört dem  Rausch ab und schreibt „Panikherz“  – das Buch zu seinem Leben. Das Junge Theater würdigt den berühmten und berüchtigten  Pfarrerssohn der Stadt Göttingen,  indem es seinen 500 - Seiten - Roman verdichtet auf die Bühne bringt. In Erinnerung an die Zeiten vor  20 Jahren, als die Popliteratur den Spielplan des Jungen Theaters prägte. Als die Kunst noch Pop war  und Pop Kunst.  Insze nierung Nico Dietrich


JT-Gastronomie
Ständiges Kommen und Gehen der Gastronomiebesitzer*innen

4.9.16 / Die Gastronomie im Erdgeschoss war in früheren Zeiten legendär, weil sie zunächst die einzige am KAZ-Platz war. Typisch waren das ständige Gebrülle mit dem die Bereitstellung der bestellten Pommes zur Abholung kundgetan wurden. vierhundertachtunddreißig , vierhundertneununddreißig .... hallten die Nummern der Bestellzettel über den Platz. Meist reichten im Sommer die Sitzplätze nicht aus, die Leute standen dort rum.
Dann kam der Schlauberger der die Buchstabenfolge nutzte, auf Verwechslung baute und ein Lokal namens ZAK am anderen Platzende hinstellte und mit dem Verwirrspiel einige Kundschaft rüberzog. Heute gibt es ein kleines Ensemble von Kneipen rund um den Platz mit einer Pizzakette, einem Restaurant
die aber auch sehr häufig die Betreiber wechseln.

Wir starten mit 2004 - bis dahin hatte es jT-Gasthaus geheissen


Hier hiess es noch "Gasthaus"

2004 "jT Casino" , das eröffnet am 11.11.04, bildet aber anders als vorher wieder eine Einheit mit dem Jungen Theater bzw. als (Unter-)Mieter der Firma "Neues Junges Theater in Göttingen UG", die wiederum Miete an die Besitzerin, die Stadt Göttingen zahlt.


Hier heisst es jt-Bistro / unklar wann das genau war und warum

2010 "Spektakel" hiess die Gastronomie ab Sept 2010

2013 jT-Kantine Seit die Location als jt-Kantine firmierte schien sich die Kneipe nach den durchlebten Wechseln zu stabilisieren. Insbesondere in Kombination mit Veranstaltungen im jt-Foyer und in der Kantine entwickelt sich eine Szene z.B. zum Swing (jeden Montag kleine und die monatlich größeren Swingveranstaltungen) Betreiber war die H.M.B.Gastronomie GmbH Nordkanalstraße 46 20097 Hamburg / www.heimathafen.com
Aber dann, im August 2016 Nach knapp 2 Jahren hatte auch die "jT kantine" wieder geschlossen


Blick aus dem 1 Stock vom KAZ auf den Platz davor / auch gegenüber gab es häufige Wechse: Einstein, el Sol, ...

2016 "Francis Drake" heisst nun die Nachfolger-Kniepe . Bei dem Freibeuter-Namen könnte man vermuten, dass es zur Stammkneipe der Piratenpartei wird, wenn er denn nicht zeitweise im Sklavenhandel involviert gewesen wäre. Letzteres ist hoffentlich kein böses Omen für die die Beschäftigten im Sir "Francis Drake". Scheint eher eine gedankenlose Namensgebung gewesen zu sein. Betreiber ist die Firma Goldkorn Gmbh & Co. KG aus Göttingen, die auf Cateringaufträge spezialisiert ist. Die Firmenwebseite schmückt ein Foto mit einem Hamburger-Verkaufsimbiß, aber es wird auch in der Lokhalle gecatert. Die Swinggemeinde ist jedenfalls schon ausgelagert worden und swingt jetzt im neuen Exil.

 

Liebe Leid und Limonade

JT 10. Mai um 20 Uhr: Premiere einer stürmisch-drängenden Stückentwicklung mit berühmten Charakteren Goethes und Schillers, unter der Leitung von Peter Christoph Scholz.

Foto: Peter Christoph Scholz.

Premiere Mittwoch, 10. Mai 2017 um 20 Uhr, weitere Termine 15./21. Mai, 21. Juni

Es spielen Mia Brouër, Paloma Löning Caballero, Jan Kaplaneck, Janja-Ana Kosova, Emma-Carlotta Leonhardt , Klara-Marie Mädler-Misler, Saskia Michael, Christoph Reuter, Clara Salditt, Lucie Udelhoven, Cepanta Yegani Leitung Peter Christoph Scholz Assistenz Frederik Kaufmann

Der "Sturm und Drang" wird auch die Pubertät der deutschen Literatur genannt. Nirgendwo wird so viel rebelliert, leidenschaftlich geliebt, sich nach Freiheit gesehnt und das eigene "Ich" gesucht. Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" und Schillers: "Kabale und Liebe" zählen zu den wichtigsten Werken dieser Epoche. Ihre Figuren und Geschichten sind weltberühmt. Doch was ist, wenn sie nicht alleine waren? Wer brachte den Schmuck? Vertauschte vielleicht jemand die Briefe? Wer holte die Flinte und wer hat am Ende immer aufgeräumt und geputzt, wenn alle dahin waren? Goethe und Schiller u.v.m. kämpften, mit ihren Dichtungen und Ideen gegen die damaligen Verhältnisse, wie das Verprassen von Geldern oder die Fürstenwillkür, an. Aber wie sind die Verhältnisse heute und wie verhalten wir uns dazu? Genau diese Fragen hat sich auch der "Ausreißerclub" gestellt und ein eigenes Stück entwickelt: Irgendwo in Deutschland befindet sich ein Gasthaus mit einer Dienerschaft, die sich inmitten der Kabale und Liebe zwischen Lotte, Werther, Wurm, Luise, Ferdinand und Lady Milford befindet. Im Auge des Sturms beobachten und belauschen sie das Leben der Herrschaften und versuchen selbst nicht hinein zu geraten. Doch was ist, wenn man plötzlich doch vom Sturm erfasst wird?

 

"2030 – Odyssee im Leerraum" / Uraufführung 2016

Ein dokumentarisches Theaterstück über den Strukturwandel im ländlichen Raum von Nico Dietrich und Lutz Kessler

Am 14. Januar 2016 hat das dokumentarische Theaterstück "2030 - Odyssee Im Leerraum" (UA) über den Strukturwandel im ländlichen Raum, im Jungen Theater Premiere. Das Stück basiert auf einer Recherche, die im Rahmen der Entwicklung des Programms »TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel«, eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, gefördert worden ist.

Ländliche Räume in ganz Deutschland verlieren massiv Einwohner und damit auch Steuerzahler. Mit dem Wegzug der Einwohner fällt es den Kommunen und Kreisen schwerer die gesetzlich vorgeschriebene Grundversorgung der Bevölkerung zu erfüllen. Der Anreiz in ländlichen Räumen zu leben sinkt weiter. Bis zum Jahr 2030 leben im Raum Südniedersachsen zirka 100.000 Einwohner weniger als noch im Jahr 2000. Was bedeutet diese Zahlen für kommende Generationen? Hat die Region in hundert Jahren dann keine Einwohner mehr? Wo liegen die Ursachen?

Das Junge Theater Göttingen hat sich auf eine Irrfahrt durch den ländlichen "Leerraum" begeben und mit den Menschen vor Ort gesprochen. Die O-Töne der "Experten des Alltags" werden auf die Bühne geholt. Niedersächsische Kulturschaffende, Ehrenamtliche, Demographen, Humangeographen, BürgermeisterInnen der Regionen und visionäre Raumpioniere stellen ihre Strategien vor, wie sie den Ursachen des demographischen Wandels in Südniedersachsen begegnen.

Premiere 14. Januar 2015 um 20 Uhr Weitere Vorstellungen 20. Januar, 9. Februar, 2. März
Inszenierung: Nico Dietrich / Ausstattung: Nico Dietrich und Lutz Kessler / Dramaturgie Lutz Kessler / Mit Agnes Giese, Götz Lautenbach; Eva Maria Hamm und Benjamin Wilke (Schauspielschule Kassel) Statisterie Jannika Pyttlich, Emma Schissler, Charlotte Well, Leon Caspari.

Wir danken dem Landschaftsverband Südniedersachsen, den Bürgermeistern aus Osterode, Seesen und Clausthal Zellerfeld, der Bibliothek Osterode, UNESCO Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft, den ehemaligen Demographiebeauftragten der Stadt Göttingen, der Demographiebeauftragten des Landkreises Göttingen, dem Studiengang der Humangeographie der Georg-August-Universität Göttingen, der Initiative „Solidarity – Harzer helfen”, der Heimatpflege des Bioenergiedorfes Jühnde.

 

2015

II. Göttinger Festival der Freien Theater am 4. November 2015

Das Junge Theater Göttingen soll in Zukunft Knotenpunkt der bundesweiten freien Theaterszene werden: Am 11. Februar 2015 fand zu diesem Zweck erstmalig ein Vernetzungstreffen der freien Theater unter Federführung der Freien Werkstatt Köln und des Jungen Theaters Göttingen statt. Es waren Theaterleiter/-innen aus München, Leipzig, Köln, Stuttgart, Hamburg und Berlin anwesend

Acht Freie Theatergruppen nehmen teil:
--- boat people projekt Göttingen
--- Theatergruppe Boing! aus Holzminden
---
Theater M21, die Theatergruppe
---
Schmetterlingseffekt aus Göttingen
--- Marja Christians und Isabel Schwenk,
---
Theater Fata Morgana aus Hildesheim.
Karten: 10,-/ 7,- / 5,-
für die Vorstellung LA BEAU HÄME der Theatergruppe Schmetterlingseffekt und der MUMPITZ-SHOW der Theatergruppe Boing! (5,-/ erm. 3,-.
für alle gilt das Kulturticket zzgl. 3,-

Das Festival der Freien Theater startet am 4.11.15 um 18 Uhr mit der Premiere der Theaterwerkstatt Göttingen unter dem Titel "Schmetterlingsfänger" im Jungen Theater. Ein Theaterstück von Thea Brende für Kinder ab 9 Jahren in der Inszenierung von Dorothea Derben. Das Stück setzt den Fokus auf die Kinderarmut in Südostasien und das weltweite Artensterben der Schmetterlinge. (Einsatz von Tanz, Musik, Videoinstallation und englischsprachigen Dialogen) Es spielen: Sasha Bornemann, Mona Hampel und Brit Hennig. Die zweite Vorstellung findet am 5. November um 11 Uhr statt. Im Anschluss an diese Premiere wird es um 20 Uhr in unserer Reihe "Diskurse" ein Podiumsgespräch zur Festivaleröffnung geben.

Die Leiden des jungen Werthers nach Johann Wolfgang Goethe
Premiere 29. Oktober 2015 um 20 Uhr / Altersempfehlung 14+
Inszenierung und Ausstattung: André Bücker Dramaturgie Tobias Sosinka Mit Linda Elsner, Peter Christoph Scholz, Gerrit Neuhaus/Karsten Zinser
Werther verliebt sich unsterblich in Lotte. Doch diese Liebe ist haltlos und unglücklich, weil Lotte mit Albert verlobt ist. Aber auch Lotte zeigt sich nicht abweisend. Wider die Regeln der Vernunft sucht Werther nach der Erfüllung seiner absoluten Gefühle für Lotte, nach einem Leben jenseits der gesellschaftlichen Konvention - leidenschaftlich, widersprüchlich, einsam und orientierungslos. In ihm wächst ein Idealbild Lottes heran, das Werthers Gedanken und Handeln zunehmend bestimmt. Werthers Versuch der inneren und äußeren Abgrenzung schlägt fehl - und als er von der Heirat Lottes erfährt, leiht er sich Alberts Pistolen. Dieser Roman über den berühmtesten vergeblich Liebenden der deutschen Literatur, der bei schwärmerischen Jugendlichen seiner Zeit eine Selbstmordwelle auslöste, wurde 1774 ein Bestseller und Werther avancierte zum tragischen Popstar seiner Zeit.

André Bücker studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Geschichte und Philosophie in Bochum. Er war als Regisseur u.a. in Dortmund, Hannover, Graz, Bremerhaven, Neuss, Nürnberg und am Nationaltheater Mannheim tätig. Insgesamt entstanden inzwischen über 70 Opern- und Schauspielinszenierungen, sowie spartenübergreifende Projekte und Theater im öffentlichen Raum. Er war von 1998 bis 2000 Haus-Regisseur und Stellvertreter des Intendanten in Wilhelmshaven und von 2005 bis 2008 Intendant am Nordharzer Städtebundtheater in Halberstadt/ Quedlinburg. Von 2009 bis 2015 war er Generalintendant des Anhaltischen Theaters Dessau. Nach "Faust", "Clavigo", "Iphigenie auf Tauris" und "Götz von Berlichingen" ist "Die Leiden des jungen Werthers" bereits seine fünfte Inszenierung eines Goethe-Werkes. Am Jungen Theater Göttingen hat er bereits zweimal gearbeitet: 2002 inszenierte er den Bühnen-Western "Cowboy, Cowboy" und im Jahr 2003 die Bühnenbearbeitung von "Priscilla - Königin der Wüste" als schrille Kult-Tour im Bus durch ganz Göttingen.
Gerrit Neuhaus, 1981 in Münster (Westfalen) geboren, absolvierte 2009 erfolgreich das Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Von 2009 bis 2012 war er festes Ensemblemitglied des Deutschen Theaters in Göttingen und erhielt 2011 den Nachwuchsförderpreis des Fördervereins des Deutschen Theaters in Göttingen e.V. Als Gast spielte er an verschiedenen Theatern, wie den Bad Hersfelder Festspielen, dem Schauspiel Hannover, dem Thalia Theater in Hamburg und der Volksbühne Berlin.

 

Bilder einer grossen Liebe von Wolfgang Herrndorf

Premiere 31. Oktober 2015 um 20 Uhr, Altersempfehlung 14+
Bühnenfassung von Robert Koall Inszenierung Vanessa Wilcke , Bühne und Kostüme Vera Koch Dramaturgie Nico Dietrich Mit Eva Schröer, Jan Reinartz
Ein Mädchen namens Isa steht im Hof einer Anstalt. Das Tor geht auf, sie huscht hinaus und beginnt ihre Reise, durch Wälder, Felder, Dörfer und an der Autobahn entlang. Isa wird Menschen begegnen – freundlichen wie rätselhaften, schlechten wie traurigen. Einem Binnenschiffer, der vielleicht ein Bankräuber ist, einem merkwürdigen Schriftsteller, einem toten Förster, einem Fernfahrer auf Abwegen. Und auf einer Müllhalde trifft sie zwei Vierzehnjährige, einer davon, der schüchterne Blonde, gefällt ihr…
Die Fortsetzung des Romans „Tschick“ ist Fragment geblieben. An dem Roman über die verlorene, verrückte, hinreißende Isa hat Wolfgang Herrndorf bis zuletzt gearbeitet, er hat ihn selbst noch zur Veröffentlichung bestimmt. Eine romantische Wanderschaft durch Tage und Nächte; unvollendet und doch ein unvergessliches Leseerlebnis.

Vanessa Wilcke, Jahrgang 1989, hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft, außerdem Ästhetik und Kulturphilosophie in Wien studiert. Nach Hospitanzen in freien Filmproduktionsfirmen und beim ORF, arbeitete sie bis 2011 als freie Redakteurin für verschiedene Nachrichtenformate. Weitere Stationen führten die Regisseurin an das Theater Nestroyhof / Hamakom (Wien), das Staatstheater Nürnberg, das Schlosstheater Celle und das Staatstheater Darmstadt. Wilcke zeichnet sich zudem durch ihr Wirken in der Arbeit mit Theaterlaien aus. Dies findet einen Höhepunkt in der Bürgerbühnen-Inszenierung von Bertolt Brechts Lehrstück „Der Jasager. Der Neinsager.“ mit 700 Theaterlaie. Ab der Spielzeit 2015/2016 hat sie ein Festengagement als leitende Regieassistentin am Jungen Theater Göttingen. Mit der Inszenierung von Wolfgang Hermdorfs „Bilder deiner großen Liebe“ wird sie sich am JT als Regisseurin vorstellen

 

Navigator Luna Nord

Premiere ist am Freitag, 4. September 2015 um 20 Uhr, weitere Termine: 7. und 24. September, jeweils 20 Uhr Text, Konzept und Inszenierung Linda Elsner Regiemitarbeit Caroline Millner Ausstattung Mia Schröer Dramaturgie Tobias Sosinka (JT) Mentor Michael Stauffer (Hochschule der Künste Bern) Musik Benjamin Pogonatos Mit Linda Elsner, Benjamin Pogonatos
Ein Ermittlungsprozess Ein Projekt von Linda Elsner Kooperation im Rahmen einer Masterarbeit mit der Hochschule der Künste Bern Aufführungsrechte: Linda Elsner. Eine Frau begibt sich auf eine Reise. Eine Reise zu verlorenen Erinnerungen und der eigenen Identität. Eine Reise von Deutschland nach Togo. Ein Mann, den die Frau nie kennengelernt hat, hat diese Reise vor 55 Jahren in umgekehrter Richtung gemacht. Die Frau beobachtet. Sie erzählt Geschichten, erfahrene und erdachte … Jede Geschichte wird Teil eines Ermittlungsprozesses. Fragmente fügen sich zu einem Bild zusammen. Zu einem Bild des Mannes, der vielleicht der Großvater der Frau war oder auch nur der geheimnisvolle Navigator Luna Nord, der sich einst auf eine Reise nach Deutschland begab.

 

"Katz und Maus" / Günter Grass

Text jt:
In dieser Inszenierung wird neben den bekannten Mitgliedern des Schauspielensembles auch der neue Schauspieler Peter Christoph Scholz zum ersten Mal auf der Bühne zu erleben sein.
KATZ UND MAUS nach Günter Grass 14+ Bühnenfassung von Mario Portmann

Danzig im zweiten Weltkrieg. Der Gymnasiast Mahlke hat einen besonders großen Adamsapfel. Dieser Makel, der ihn zum Gespött seiner Mitschüler macht, treibt ihn zu sportlichen Höchstleistungen, Rekorden und zu riskanten Taten an. Zunächst, indem er besonders erfolgreich in Wracks taucht. Alles zum Zwecke der Kompensation, die in dazu antreibt, eine besondere Auszeichnung anzustreben – das Ritterkreuz. Doch trotz aller Erfolge bleibt Mahlke am Ende eine Auszeichnung verwehrt: Vor seinem alten Gymnasium sprechen zu dürfen. Die Novelle "Katz und Maus" erschien 1961 als zweiter Teil der Danziger Trilogie. 1959 hatte sich Günter Grass mit der bejubelten und umstrittenen "Blechtrommel" international einen Namen gemacht. Noch im selben Jahr weigerte sich der Bremer Senat, ihm den von der Jury zuerkannten Bremer Literaturpreis zu verleihen. Das sicherte Grass seine "Ruf als Deutschlands führender Schock-Schriftsteller". So bezeichnete ihn der "Spiegel" 1963 in der Titelgeschichte zum Erscheinen von Grass` zweitem Großroman "Hundejahre". Dazwischen hatte Grass sozusagen zur Erholung KATZ UND MAUS geschrieben, eine autobiografisch gefärbte Erzählung über eine Gruppe von Jungen in Danzig, die während des Zweiten Weltkriegs ihre militärischen Sehnsüchte pflegen und von Heldentaten träumen. Inszenierung Nico Dietrich Bühne und Kostüme Christian Kiehl Dramaturgie Tobias Sosinka Mit Linda Elsner, Eva Anastasia Marie-Theres Schröer; Jan Reinartz, Peter Christoph Scholz, Karsten Zinser

Premiere Freitag, 18. September 2015 um 20 Uhr,
26.9.15, 30.9.15, 9.10.15, 14.10.15, 21.10.15, jeweils um 20 Uhr

 

 

Schultheatertage am JT 29.6.-1.7.15

Göttinger Schulen werden ausgewählte Inszenierungen, die im Rahmen der Kurse "Darstellendes Spiel" und in Theater-AGs entstanden sind, auf der großen Bühne des Jungen Theaters Göttingen präsentieren. Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Altersstufen werden unter professionellen Bedingungen ihre eigenen Produktionen auf die Bühne bringen. Zudem wird es auch in diesem Jahr Nachgespräche mit Schülern und Lehrern, Schauspielern und Zuschauern sowie Schüler- und Lehrerworkshops geben.


Das Ensemble des Kinderclubs am Jungen Theater spielt "Gullivers Reisen"

Programm

Montag, 29. Juni 2015
--- 9:00 Gullivers Reisen Eine Produktion des Kinderclubs am Jungen Theater Göttingen
--- 10:45 Ein Marathon und ein Krimi der Gruppe Im Pro aus der IGS-Geismar
--- 12:30 Amadeus legt los! Eine Produktion der Weidenklasse der Montessorischule Göttingen
--- 14:00 Nachgespräch der Schülerstücke mit Schülern, Schauspielern , Zuschauern und den Schauspielern des JT
--- 16:00 Lehrerworkshop mit Agnes Giese
--- 20:00 Improvisationstheater Workshop für Schülerinnen und Schüler

Dienstag, 30. Juni 2015
--- 9:00 Ein Sommernachtstraum Ein Theaterspiel der 11. Klasse der freien Waldorfschule Göttingen
--- 12:30 Peer Gynt des 8. – 13. Jahrgangs der IGS in Kooperation mit dem Jungen Theater Göttingen
--- 14:00 Nachgespräch der Schülerstücke mit Schülern, Schauspielern, Zuschauern und den Schauspielern des Jungen Theaters Göttingen
--- 19:00 Vorgespräch Nathan der Weise
--- 20:00 Nathan der Weise (Reguläre Abendvorstellung)

Mittwoch, 01. Juli 2015
--- 9:00 Abi – was dann? Monologe aus dem 12. Jahrgang der IGS-Geismar
--- 12:30 "Hamlet!" … ist tot, es lebe Hamlet! Eine Produktion des Jugendclubs am JT
--- 14:00 Preisverleihung und großes Nachgespräch mit Zukunftsausblick
--- 15:00 Kleines Buffet und Gemeinsamkeit in und vor der Kantine des Jungen Theaters Göttingen
--- 20:00 Verrücktes Blut (Reguläre Abendvorstellung)

 

Theater-Clubs des JT präsentieren ihre Stücke

23.4.15 / Die fünf Clubs des JT haben nach einem Jahr harter Arbeit und Proben ihre Premieren! Knapp 100 Laien zwischen 6 und 80 Jahren haben seit Herbst 2014 unter professioneller Leitung an ihren Projekten gearbeitet. Seit jeher legt das Junge Theater Göttingen großen Wert auf diese Form der Theaterpädagogik, "deswegen sind wir alle stolz, Ihnen die erste Club-Premiere dieser Spielzeit und das erstmalig stattfindende Clubfest präsentieren zu können!"

Nur nach Berlin! Produktion des Ausreißerclub
Ein Roadmovie frei nach Anton Tschechow. Eine Schulklasse. Eine Klassenfahrt. Eine Gruppe Kinderarbeiter. Ein unerwartetes Zusammentreffen. Irgendwann in der Zukunft. China ist expandiert und grenzt mittlerweile an Deutschland, vieles hat sich geändert. Aber haben wir uns auch geändert? Was passiert mit uns, wenn wir mit unserer ureigenen Fantasie konfrontiert werden? Was ist uns wichtig und muss Altes immer Neuem weichen? Können wir noch erkennen, wofür es sich lohnt zu leben?
Die 13 Mädchen und Jungs aus dem Ausreißclub sind zwischen 14 und 17 Jahren, Karsten Zinser und Katharina Binder haben das Stück gemeinsam entwickelt und geschrieben und können es nun kaum erwarten, es einem größeren Publikum zu zeigen!
Premiere 06. Mai 2015 um 19 Uhr, weitere Termine 10. Mai 2015 und 11. Mai 2015 um 19 Uhr

Clubfest 10. Mai 2015 ab 15 Uhr
Dieses Jahr wollen wir den Clublern bei unserem ersten Clubfest die Möglichkeit bieten, den Gästen Auszüge aus ihren Stücken zu präsentieren. Hierzu laden wir herzlich zu Kaffee, Kuchen und Theater an das Junge Theater Göttingen! Zu sehen sein werden

--- VON HALBEN SCHWEINEN UND BUTTERBLÜMCHEN (Miniclub),
--- GULLIVERS REISEN (Kinderclub),
--- NUR NACH BERLIN! (Ausreißerclub),
--- DER GUTE MENSCH VON SEZUAN (Club Göttingen) und
--- SHAKESPEARES "HAMLET" IST TOT … ES LEBE HAMLET! (Jugendclub).

Der Eintritt ist frei, um großzügige Spenden wird gebeten!

 

Vor 100 Jahren 1. Giftgasangriff an der Westfront des Ersten Weltkriegs
Fritz Haber Deutsch
Kreuzwege eines Forscherlebens.
Eine Lesung von und mit Peter Schanz am 22.4.15 im JT

Am 22. April 1915 kam Giftgas an der Westfront des Ersten Weltkriegs zum ersten Mal zum Einsatz - genau 100 Jahre später befasst sich Peter Schanz in einer Lesung am Jungen Theater Göttingen mit der Person Fritz Haber. Fritz Haber Deutsch erzählt vom Leben eines extrem begabten, rastlosen, humorvollen, fanatischen, gedankenlosen, geistreichen, pragmatischen, genialen, liebevollen, egozentrischen Wissenschaftlers, der Faust und Mephisto in einer Person vereint: Fritz Haber (1868-1934), ein international anerkannter Chemiker von Weltrang, ein preußisch-patriotischer jüdischer Deutscher, ein visionärer Forscher, der durch seine chemischen Entdeckungen sehr viel Geld generierte, das er ausnahmslos sofort wieder in seine Forschungsinstitute investierte. Fritz Haber erfand den Kunstdünger und sorgte für dessen industrielle Produktion. Das machte den Helden der Chemie zum Wohltäter der Menschheit. Daneben erfand er das Giftgas und überwachte dessen Erprobung auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs. So wurde Haber Nobelpreisträger und Kriegsverbrecher - international gefeiert und bekämpft, national dekoriert und gefördert, am Ende nationalsozialistisch verfolgt.

(Diese Veranstaltung ergänzt die immer wieder vorgetragene Kritik an der Beteiligung von Otto Hahn an der Giftgasentwicklung und Anwendung, siehe hierzu die >goest-Seite Otto Hahn )

Peter Schanz, geboren 1957 in Bamberg/Oberfranken, lebt als freier Autor und Dramaturg in Neuwittenbek/Schleswig-Holstein. Seine Stücke erfahren zurzeit an deutschen Theatern eine enorme Nachfrage. Allein in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 sind acht Uraufführungen seiner Arbeiten zu verzeichnen, unter anderem an den Staatstheatern Darmstadt und Braunschweig, an den Landestheatern Schleswig-Holstein und Niedersachsen Nord, am Schlosstheater Celle und am Theater Bielefeld.


Szenenfoto aus Im Westen Nichts Neues (© Dorothea Heise)

Im Westen Nichts Neues

Termin 22. April 2015 um 20 Uhr im Jungen Theater Göttingen Preis 8 € / 6 € (ermäßigt) Am 23. April 2015 um 20 Uhr wird thematisch passend die Romanbearbeitung von Erich Maria Remarques Im Westen Nichts Neues gespielt. Der Besitz einer Theaterkarte der Veranstaltung Fritz Haber Deutsch am 22. April 2015 oder Im Westen Nichts Neues am 23. April 2015 berechtigt kostenlosen Zugang zur jeweils anderen.

Komisches Schauspiel Drei Mal Leben

Inszenierung Christine Hofer Ausstattung Dirk Seesemann Dramaturgie Tobias Sosinka Mit Linda Elsner, Agnes Giese, Jan Reinartz, Karsten Zinser

Was passiert, wenn zwei Ehepaare zum vermeintlich falschen Zeitpunkt aufeinandertreffen und aus dieser Konstellation eine unaufhaltsame Situation mit gleich drei verschiedenen Abläufen entsteht? Christine Hofer inszeniert am Jungen Theater Göttingen Yasmina Rezas komisches Schauspiel Drei Mal Leben, bei dem das Publikum zum Zeugen und wachsamen Beobachter des Mikrokosmos der beiden Paare wird, die sich im Konflikt zwischen individualistischem Anspruch und fester Karriereschraube befinden. Drei Mal Leben beschreibt mit Humor und hinterhältiger Bösartigkeit in drei Variationen das Zusammentreffen zweier Ehepaare, das sich jedes Mal anders gestaltet, obwohl es immer um die gleiche Grundkonstellation geht. Die erfolgreiche Geschäftsfrau Sonja und der erfolglose Astrophysiker Henri wollen sich in ihrem Pariser Loft einen gemütlichen Abend machen. Daraus wird aber nichts, denn plötzlich stehen Inès und Hubert vor der Tür - einen Tag früher als angekündigt. Im dramaturgischen Dreischritt verschieben sich die Machtverhältnisse permanent, einer kämpft gegen den anderen und vor allem die Ehefrauen haben durch ihr Einmischen ein gerüttelt Maß schuld, dass sich die Machtstrukturen im Beziehungsgeflecht dieser vier Menschen ständig verändern, sich ständig neue Macht-Konstellationen und -Koalitionen bilden, die dazu führen, dass eigentlich ein jeder gegen jeden kämpft und ihn zu erniedrigen sucht. Was fast als Komödie in feydeau'scher Manier beginnt, wächst sich aus zu einem Albtraum à la Bunuel.

Premiere 19. März 2015 um 20 Uhr
weitere Termine 24.03.15 und 28.03.15 jeweils um 20 Uhr

 

Crash-Kids Roadtrip

von Marcus Romer. Übersetzung aus dem Englischen von Jürgen Flügge
Inszenierung und Ausstattung Sebastian Stolz Mit Eva Schröer, Ali Berber

Mark Collinsky, genannt Colly, ist ein Typ, auf den die Mädchen stehen. Seine Maxime lautet: Einsteigen und Abheben bis zum Nervenkitzel – Vollgas geben – und vor allem Spaß haben! Auch für Viper ist Colly der Traumtyp. Als er eines Tages vor der Schule auf sie wartet, ist sie zu jeder Schandtat bereit. Jetzt heißt es: Einfach einsteigen und losfahren…ohne Skrupel, ohne Grenzen, ohne Kompromisse. Viper entdeckt mit gestohlenen Autos eine aufregend unbekannte Welt auf der Überholspur.Doch die harte Realität scheint für Colly und Viper unvermeidlich: Lässt sich das tolerieren? Oder gar verantworten? Ist das die Freiheit, die wir meinen? Und wer meint was? Ein fantastischer Roadtrip mit Film- und Videospielelementen.
Premiere 05. Dezember 2014 um 20 Uhr im Jungen Theater Göttingen,
weitere Termine
Di 09.12. um 20 Uhr,
Do 11.12. um 11 Uhr,
Fr 19.12. um 11 Uhr,
Sa 20.12. um 20 Uhr,
Di 30.12. um 20 Uhr

Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen

Eine Produktion von manufaktor und dem Jungen Theater Göttingen in Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin Figurentheater für Menschen ab 10 Jahren nach den Brüdern Grimm.
Er passt nicht hinein, niemand kann mit ihm etwas anfangen. Nach dem gescheiterten Versuch einer Ausbildung als Lehrjunge wird er vom Vater verstoßen und muss allein in die Welt hinausziehen. Haben die anderen Recht und er ist wirklich zu nichts gut? Er kann sich ja nicht einmal fürchten! Er beschließt, zumindest dieses zu lernen und begibt sich auf die Suche nach der eigenen Angst. Ein magisches Spiel, ein Kampf mit Geistern und Dämonen, die ihn beherrschen wollen. Ein Märchen zum Erwachsenwerden für coole Kids. Die Gruppe manufaktor, welche von den Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin, Mathias Becker, Gildas Coustier und Friedericke Miller, gegründet wurde, inszeniert das Märchen von den Brüdern Grimm im Rahmen ihrer Diplomarbeit. Das besondere am Figurentheater der Gruppe manufaktor ist: Gildas Coustier und Friedericke Miller spielen selbst auf der Bühne mit, es wird sowohl klassische Puppen als auch Objekte wie Windmaschinen, Telefone oder Hobelbänke geben, die als Figuren lebendig werden und die Geschichte von Pierre erzählen, der auszieht das Fürchten zu lernen.

22. November 2014 um 15 Uhr, Premiere 26. November 2014 um 15 Uhr, 30. November 2014 um 15 Uhr, 16. Dezember 2014 um 10 Uhr, 20. Dezember 2014 um 15 Uhr Künstlerische Betreuung Mathias Becker Ausstattung/Puppenbau Gildas Coustier, Friedericke Miller Dramaturgie Tobias Sosinka Mit Fredericke Miller, Gildas Coustier

 

Uraufführung Junges Theater von "Schön, dass Ihr da seid!" ein Dokumentartheaterstück über das Grenzdurchgangslager Friedland

1.11.14 JT im Grenzdurchgangslager Friedland 20 Uhr // "Schön, dass Ihr da seid, hoffentlich wird’s gut." (damaliger Bundespräsident Richard von Weizsäcker anlässlich seines Besuchs in Friedland am 6.10.87) Ob aus ökonomischen, religiösen oder politischen Gründen – Menschen machen sich weltweit auf den Weg in eine neue Zukunft, ein neues Leben. Alltäglich spürbar sind die Begleitumstände von Migration in Friedland. Das Grenzdurchgangslager entstand im September 1945 am geographischen Berührungspunkt dreier Besatzungszonen. Sowohl die lokale Brisanz Friedland im Raum Göttingen als auch die Aktualität der Flüchtlingsdebatte erlauben eine kritische Betrachtung des Verhältnisses der Bundesrepublik Deutschland zur Asylpolitik vor dem geschichtlichen Hintergrund des Grenzdurchgangslagers. Studierende und Dozentinnen der Georg-August-Universität Göttingen präsentieren gemeinsam mit dem Ensemble des Jungen Theaters Göttingen in der Spielzeit 2014/15 eine theatrale Auseinandersetzung mit Friedland. Im Rahmen des Masterstudiengangs Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie recherchierten die Studierenden in den Archiven und stellten einen Materialpool zusammen, aus dem das Dokumentartheaterstück erarbeitet wurde. Wissenschaftlicher und künstlerischer Ansatz treffen unter Anleitung von Kai Tuchmann aufeinander, um eine Inszenierung entstehen zu lassen und den Blick aus anderen als den gewohnten Perspektiven zu erlauben. Kooperation des Instituts für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Georg- August-Universität Göttingen mit dem Jungen Theater Göttingen, unterstützt von Kultur im Kreis Studierende Mathias Fiedler, Lee Hielscher, Susanne Klenke, Stefanie Nebel, Marius Prill, Lisa Szepan, Irina Schleicher, Nils Schmidt Wissenschaftliche Leitung Dr. Regina Löneke, Dr. Ira Spieker Ensemble Ali Berber, Linda Elsner, Eva Schröer, Karsten Zinser Künstlerische Leitung und Inszenierung Kai Tuchmann Dramaturgie Nico Dietrich Ausstattung Sonja Elena Schroeder

Verrücktes Blut 15.11. -21.11. 14

"Verrücktes Blut" Schauspiel von Nurkan Erpulat und Jens Hillje. Erste Kooperation der Spielzeit 2014/15 mit dem Deutschen Theater Deutschunterricht in einer Schule, mehr als 90 % der Schüler mit Migrationshintergrund. Friedrich Schillers Werk "Die Räuber" soll interpretiert werden, doch der Unterricht ist in der Klasse nicht möglich. Eine Pistole fällt aus einem Rucksack. Die Lehrerin greift zu, ein Schuss und ihr Unterricht beginnt. Mit vorgehaltener Waffe paukt sie mit ihren Schülern Schiller. Mit Fabian Baumgarten, Ali Berber, Linda Elsner, Tim Tölke, Karsten Zinser (Ensemble des JT) Gaby Dey, Norman Grüß, Kathrin Müller-Grüß (Ensemble des DT) Inszenierung Nico Dietrich Ausstattung Susanne Ruppert

 

Festival der freien Theater 24. - 26. Oktober 2014

Das Junge Theater wird in den kommenden Jahren zu einer Mischform aus festem Ensembletheater und Theaterhaus ausgebaut werden. Ein Theaterhaus, das gern seine Ressourcen teilt, Residenzen vergibt und sich auch als aktives Koproduktionshaus versteht. Zu diesem Zweck werden wir am Jungen Theater erstmalig ein Festival für professionelle Freie Theater in Göttingen durchführen. Freie Theaterschaffenden sind herzlich eingeladen mitzumachen. Erklärte Ziele des Festivals sind es:

1. Die Vielfalt der Theaterformen, Inhalte und Gruppen, von Göttingen ausgehend und weit darüber hinaus, gemeinsam im Jungen Theater Göttingen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
2. Mit den professionellen, freien Theatermacherinnen vor Ort auf Augenhöhe erstmals zusammenzuarbeiten, und in öffentlichen Gesprächen und einem Symposium über freie, professionelle Theaterarbeit ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren.
3. Die gemeinsame Planung und der Ausbau weiterer gemeinsamer Arbeitsmöglichkeiten.

Wir suchen:
- Professionelle Produktionen, Freie Gruppen aus Göttingen, den umliegenden Regionen, Südniedersachsen etc.. Theatermacher, die Interesse und Zeit haben sich mit ihrer Arbeit von Freitag, dem 24. Oktober – Sonntag, dem 26. Oktober 2014 mit einem Abend-, Nachmittags-, Vormittagsprogramm im Jungen Theater Göttingen zu präsentieren.
- Konditionen: Die Einnahmen pro Veranstaltung werden wie bei einem klassischen Gastspiel grundsätzlich geteilt (70% Gast und 30% Theater). Aufführungskosten (Tantiemen, Requisiten, Fahrten, Gagen) können leider nicht übernommen werden.

Wir bieten:
- Ein kleines, tolles Festival das zum ersten Mal aber definitiv nicht zum letzten Mal stattfindet.
- Wir stellen die Räume, Technik, Werbung und den Kartenverkauf.
- Wir errichten ein Forum für Gespräche mit Kollegen, Förderern, Sponsoren und Zuschauern.

Anmeldung:
Bei Interesse an einer Teilnahme bitte E-Mail bis zum 15. August mit Informationen zur freien Gruppe und dem Stück, welches im Rahmen des Festivals am Jungen Theater Göttingen aufgeführt werden soll. Anmeldung und Fragen an Nico Dietrich: dietrich@junges-theater.de

 

Gastspiel Interrobang "Preenacting Europe" 5. und 06. Februar 2015

Wie sieht die Zukunft Europas aus? Wie reagieren wir auf steigende Jugendarbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Fremdängste und Euroskepsis? In Preenacting Europe entscheidet das Publikum per Live-Abstimmung die politische Richtung. Welches Zukunftsprogramm gewinnt und wird umgesetzt? Der "Euro-Swarm 3.0", die schwarmintelligente Basisdemokratie? Oder "The Lottocratic Republic of Europe", in der politische Ämter verlost werden? Oder etwas ganz anderes, das erst am Abend der Aufführung entsteht? In dieser Performance mit offenem Ausgang wird Verantwortung auf die Zuschauer übertragen und damit auch die Frage nach der Zukunft von Demokratie gestellt: Wo endet Wahlfreiheit und wo beginnt die gelenkte Demokratie? Im Frühjahr 2014 reist das Europhone durch Europa. Das Europhone ist eine mobile Rechercheinstallation in Form einer Telefonzelle. Wir stellen es in Theater und Bürgerämter und lassen es klingeln. Wer den Hörer abnimmt, wird vom Europhone befragt und kann seine Wünsche, Ängste und Visionen zur Zukunft Europas auf Band sprechen. Die gesammelten Stimmen aus dem Europhone sind der Ausgangspunkt für die Performance Preenacting Europe. Von und mit Nina Tecklenburg, Till Müller-Klug, Lajos Talamonti Musik und Europhone Ekkehard Ehlers Dramaturgie Lisa Großmann, Tom Mustroph Konzeptuelle Mitarbeit Martin Schick Schiedsrichterin Dorothea Schmans Simultandolmetscher Flavio Ribeiro Bühnenbild und Kostüm Sandra Fox Lichtdesign Dirk Lutz Video Florian Fischer Produktion Marc Pohl Europhoneprogrammierung Georg Werner Grafik Martin Schick Hospitanz Jonas Feller Fotos Renata Chueire, Michael Bennett, Dirk Lutz Videodokumentation Gernot Wöltjen Eine Koproduktion von Interrobang mit Sophiensæle SOPHIENSÆLE. In Kooperation mit Hellerau Europäisches Zentrum für Kunst Dresden und dem europäischen Theaternetzwerk Theatron (Network of European Performing Arts Organisations). Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. Premiere Mai 2014 Sophiensæle Berlin

 

Büchner Wissen Macht Kunst!

"Ich werde zwar immer meinen Grundsätzen gemäß handeln, habe aber in neuerer Zeit gelernt, daß nur das nothwendige Bedürfniß der großen Masse Umänderungen herbeiführen kann, daß alles Bewegen und Schreien der Einzelnen vergebliches Thorenwerk ist. Sie schreiben, man liest sie nicht; sie schreien, man hört sie nicht; sie handeln, man hilft ihnen nicht..." (Büchner an die Familie; Straßburg, im Juni 1833)

30.9.13 / Text jT / Büchner: der Mensch, der immer gesucht hat. „Mit welchem Recht berufen wir uns auf die Erscheinung, auf das Werk dieses sehr jungen Mannes, der – Revolutionär, Dichter, Wissenschaftler – es auf jedes Risiko hin unternahm, den finsteren Verhältnissen seiner Zeit eine lebbare Alternative zu entreißen...“ (Christa Wolf) „Er sei immer auf der Suche gewesen, habe aber das Richtige nicht finden können.“ (Hermann Kurske) Wir Durchschreiten mit Georg Büchner das ständige Hin und Her zwischen Pessimismus und der naiven Suche nach einer unendlichen Schönheit. Dabei immer mit dem besonderen Blick auf Büchners Frauenfiguren: Frauen, die Opfer sind in dieser Welt – aber nur weil ihr Wesen, ihre Liebe, ihre Wunder, ihre Verbindung mit der Natur eine Lebensweise darstellt, die gegen den materialistischen, ermüdeteten, immer weiter wollenden Status quo gerichtet ist. Ist diese Lebensweise die „lebbare Alternative“, nach der Büchner zeitlebens gesucht hat? Oder ist es einfach nur ein (zeitgeistsensibles) Stereotyp? Was kann Büchner uns heute mitgeben, wenn wir ihn fragen, wie wir leben sollen? Eine Schauspielerin, die immer Büchners Frauenfiguren spielen wollte, versucht im Spiel Büchners geheime Botschaft für das 21. Jahrhundert ausfindig zu machen.

Termine bis November: 01.10. (Zusatztermin), 03.10. (mit Nachgespräch), 11.10., 21.10., 31.10., 12.11. mit Elisabeth-Marie Leistikow Regie Lily Sykes Bühne + Kostüme Friederike Meisel Dramaturgie Udo Eidinger Support Puppenspiel-/bau Edmund Dimbleby

Tom + Huck

Tom + Huck basiert auf den abenteuerlichen Geschichten über die beiden Lausbuben, Möchtegern-Piraten, Schatzsucher und herzensgute Freiheitssucher, die Mark Twain in seinen Roman verewigt hat. Sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für jeden junggebliebenen Erwachsenen bietet die Geschichte dieser ungewöhnlichen Freundschaft eine Auseinandersetzung mit den Themen Emanzipation und Umgang mit Vorurteilen und Wertevorstellungen.

7.10., 21.10., 29.10. , 5.11., 19.11., 26.11


Foto: jt / clemens eulig
mit Natascha Manthe Gintas Jocius Sascha Werginz Regie Holle Münster (Prinzip Gonzo) Bühne + Kostüme Thea Hoffmann-Axthelm

 

Zukunft des Jungen Theaters in der Diskussion

Sparprogramm ("Zukunftsvertrag") >>Vorschlag der Verwaltung 054 :
Neuorganisation Neues Junges Theater, Deutsches Theater, Kinder- u.Jugendtheater

"Bis zum Beginn der Spielzeit 2013/14 wird die Zusammenführung des Jungen Theaters mit dem Jungen Schauspiel des Deutschen Theaters vorbereitet. Das Neue Junge Theater wird aufgelöst und beide Theater werden unter dem Dach der Deutsches Theater GmbH geführt, ohne dass das Junge Theater seine künstlerische Eigenständigkeit verliert. Ab August 2013 entfallen dadurch die bisherigen Zuschüsse an das Junge Theater. Das Deutsche Theater wird mit zusätzlichen Mitteln gefördert, die für die Umsetzung des neuen Kinder- und Jugendtheater-Konzepts eingesetzt werden sollen. Dieses sieht unter anderem eine Stärkung des Kinder- und Jugendtheaters im Ottfried-Müller-Haus vor. Für die Stadt ergeben sich daraus Einsparungen zwischen 60.000€ 2013 und bis zu 250.000€ 2018. Die durch die Zusammenführung der beiden Theater entstehenden Synergieeffekte führen zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit des Theaterangebots und tragen so zu einer langfristigen Sicherung beider Häuser bei. Die Mitarbeiter/innen des Jungen Theaters werden vom Deutschen Theater übernommen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen nicht ausgesprochen werden. Sparvorschlag Sparvolumen 2013 60,000 € Sparvolumen 2013-2020 1,665,000 € "

JT - 2013:
Künstlerische Leitung Eva-Maria Baumeister und Udo Eidinger
Geschäftsführer Ernst Gottwald (Ratsherr Grüne)
Vors. d. Aufsichtsrates Dr. Harald Noack (CDU)

Laut GöLinke hatte JT-Aufsichtsrats-Mitglied Noack (CDU) vor längerer Zeit mal gemeint, Ende 2013 sei Schluß mit dem JT. OB Meyer spricht vom JT als "eigenständiger Sparte des DT". Wie unter den Bedingungen der Sparmaßnahmen und der organisatorischen Zusammenlegung noch von "Eigenständigkeit" geredet werden kann, das muß die weitere Entwicklung zeigen.


Foto goest: Spielzeit 2004
im JT, Stück "Das ist unser Haus"

Oberbürgermeister Wolfgang Meyer 8.2.13:
"..egal in welcher Trägerschaft das Theater organisiert sei"
Mit Nachdruck hat der Göttinger Oberbürgermeister Wolfgang Meyer öffentlich geäußerten Behauptungen widersprochen, das Junge Theater (JT) könne möglicherweise noch in diesem Jahr geschlossen werden. Meyer stellte dabei klar, dass man nach wie vor mit den Vertretern des Jungen Theaters im Gespräch darüber sei, in welcher Rechtsform die von allen gewünschte Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Theater und dem Jungen Theater am besten realisiert werden könne. Sollte es sich angesichts des bevorstehenden Intendantenwechsels am Deutschen Theater bestätigen, dass der JT-Intendant nach Celle wechsele und die Geschäftsführerin des JT gleichzeitig ausscheide, ergibt sich nach Einschätzung des Oberbürgermeisters eine neue Situation, in der man über eine Fusion der beiden Häuser reden müsse. Im Rahmen einer solchen Fusion müsse die künstlerische Eigenständigkeit des Jungen Theaters allerdings erhalten bleiben, betonte Meyer. Dahinter stehe ein Modell mit dem JT als eigenständiger Sparte des DT, mit einer eigenen künstlerischen Leitung sowie mit einer Spielstätte im Otfried-Müller-Haus unter Übernahme des JT-Personals. Für ein solches Modell gibt es nach Worten des Oberbürgermeisters viele erfolgreich arbeitende Vorbilder: „Warum sollte das nicht auch in unserer Stadt gelingen?“ Die Besucherinnen und Besucher des JT wollten an gewohnter Stelle ein attraktives Theaterangebot erleben. Dabei sei es ihnen aber egal, in welcher Trägerschaft das Theater organisiert sei.

Ratsfraktion der WählerInneninitative GöLinke 7.2.13:
JT-Zuschussmittel gekürzt - Selbständigkeit Illusion
?
Wenn man den Ausführungen von Herrn Noack glauben darf – und er ist als Aufsichtsratsmitglied ja nahe am Geschehen – so ist schon Ende dieses Jahres mit der Selbstständigkeit des Jungen Theaters Schluss. Es trifft also das ein, was mit Entwurf des EHPs von der Stadtverwaltung geplant war. Auf Druck der Öffentlichkeit wurde zwar der Begriff Fusion in „Neuordnung der Theaterlandschaft“ geändert und dann als Kooperationsmodell zwischen DT und JT unter Wahrung der Selbstständigkeit des Jungen Theaters neu gepriesen. Die Gespräche und Verhandlungen zwischen den beiden Theatern nahmen konkrete und vielversprechende Konturen an, als man als ersten Schritt die Nichtverlängerung des Intendantenvertrages von Mark Zurmühle mehrheitlich beschloss. Dass dieser dann deutlich das Interesse verlor, an einem längerfristigen Konzept für eine sinnvolle Zusammenarbeit weiter zu arbeiten, dürfte niemanden so wirklich überrascht haben. „Wenn aber jetzt schon sicher ist, dass die städtischen Zuschussmittel für das Junge Theater tatsächlich mit Ablauf des Jahres drastisch gekürzt werden sollen, dann war das Gerede um gleichberechtigte Kooperationsformen zwischen den Theatern sowieso nur eine „Nebelkerze“, um ein wenig Zeit zu gewinnen und dem öffentlichen Protest etwas den „Wind aus den Segeln zu nehmen“, (...)

Der Engel auf dem Dach des Deutschen Theaters mit Blick (geographisch stimmt es sogar ) in Richtung des Jungen Theaters:

Komm schon rüber

(frei nach Lucilectric)

 

Verwaltung will JT und DT zusammenlegen - Das JT will da nicht mitmachen

Pressemitteilung des Jungen Theaters 23.2.12 // Der Förderverein „Freundes des JT in Göttingen“ ist alleiniger Gesellschafter und Träger des „JUNGEN THEATERS GÖTTINGEN“. Es war der Wunsch der Stadt, dieses Theater durch Bürgerbeteiligung zu tragen. Dem Verein sind über 70 Mitglieder beigetreten. Der von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Fusionsplan wurde der Gesellschaft, der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat zwei Stunden vor der Bekanntgabe in der Ratssitzung am 17.2.12 mitgeteilt. Das JT lehnt es ab, unter dem Dach des DT, seine Eigenständigkeit zu verlieren. Das JT hatte in der letzten Spielzeit fast 50% der Besucher des DT erreicht, mit neun Schauspielern, fünfzehn Produktionen und dreihundert Vorstellungen. Der breite Publikumserfolg verpflichtet das JT geradezu, für dieses Publikum eigenständig zu bleiben. Sowohl die Mitglieder des Fördervereins als auch des Aufsichtrates sind verpflichtet, sich für den Erhalt des JT einzusetzen und nicht für seine Auflösung zu wirken. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Zusammenlegung hat unserer Meinung nach das Ende des Jungen Theaters Göttingen zur Folge. Die Verlagerung des Kinder- und Jugendtheaterbetriebes aus dem DT in das JT würde bedeuten, dass die Eigenständig- und Vielseitigkeit des JT nicht mehr aufrechterhalten werden könnte. Das Profil des JT wird bestimmt durch eine gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit aktuellen Themen. Das JT verbindet dabei seine Spielplanangebote mit Themen von Zielgruppen in und um Göttingen. Daneben ist eine weitere Kernaufgabe des JT, breite Zuschauerschichten immer wieder durch zeitgemäß erzählte Theaterangebote ans Theater heranzuführen (Jugendliche und Erwachsene), es ist ein Einstiegstheater für Jung und Alt und hält ein vielseitiges und niedrigschwelliges Angebot für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen bereit, und hat darüber hinaus ein Programm für Kinder, Jungendliche und Familien. Den vorgegebenen Zeitdruck, innerhalb von vier Wochen trag- und belastbare Konzepte zu überlegen, lehnen wir darüber hinaus ab. Der Träger des Jungen Theaters Göttingen lädt die Politik ein, darüber in einen Dialog zu treten, welche Modelle die kulturelle Vielfalt erhalten und Einsparung ermöglichen könnten. Gezeichnet von Förderverein 1. Vorsitzende: Elke Bartussek Intendanz Junges Theater Göttingen Andreas Döring Geschäftsführung Junges Theater Göttingen Miriam Winterstein

 


MitarbeiterInnen des Jungen Theaters / August 2010 / Foto JT

>>Vom Jungen Theater verlinkte Pressemeldungen zum Thema

 

Rückblick auf einige Veranstaltungen der Vergangenheit


Schaukasten am Jungen Theater, Hospitalstraße, August 2008

Ladies Night
Ladies Night von Stephen Sinclair und Anthony McCarten, eine Geschichte, die vorher als Film unter dem Titel "Ganz oder gar nicht" in die Kinos kam. Arbeitslose Stahlarbeiter überlegen wie sie zu Geld kommen. Die Idee: Das große Geld liegt im Showgeschäft. Strippen kann doch jeder.


Kunst-Gala 2005 Ausschnitt mit Männerstrip aus dem Stück "Ladies Night" nach dem Film Alles oder Nichts.

Montag, 21. Februar 2005, 20 Uhr, Lesung und Buchvorstellung: Volker Dehs:
"Jules Verne. Eine kritische Biographie"
"Ich reise niemals nach Paris, lebe tief in meiner Provinz und bin der unbekannteste aller Menschen." Das behauptet 1895, zehn Jahre vor seinem Tod, ein Schriftsteller, der seit Über dreißig Jahren regelmäßig Bücher veröffentlicht, die ihn zum erfolgreichen Begründer des "wissenschaftlichen Romans" gemacht haben und die, seit Jahrzehnten in ein Dutzend Sprachen übersetzt, mit ihren Figuren und Themen schon zu Lebzeiten zu Mythen der Moderne wurden: Jules Verne.
So populär und berühmt seine Werke, die über 60 Bände seiner Voyages Extraordinaires, auch sein mögen, so unscheinbar ist der Mensch. Wer war Jules Verne tatsächlich? Der Göttinger Literaturwisenschaftler Volker Dehs hat Zum 100. Todestag von Jules Verne eine kritische Biographie mit vielen unveröffentlichten und bisher wenig bekannten Quellen verfasst. Volker Dehs geboren 1964 in Bremen, Studium der Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Göttingen und Nantes. Vorstandsmitglied der Pariser Société Jules Verne und des Centre International Jules Verne (Amiens). Veröffentlichungen als Autor, Illustrator und Theaterkritiker, u.a. "Jules Verne" rororo Bildmonographie, 3. Auflage 2000. Volker Dehs lebt als Literaturwissenschaftler und freier Publizist in Göttingen. 1992 erhielt er den Preis der Universität Göttingen und er gilt überregional als Jule Verne Experte.

 

"Rio Reiser - der Kampf ums Paradies" und das Konzert "Das ist unser Haus"

Rio Reiser - Die Größe eines Baumes erkennt man erst, wenn der Baum gefällt ist. Rio Reiser ersteht neu, durch Bands wie "Die Helden", "Die Söhne Mannheims", durch Musiktheater wie im JT und in den Herzen vieler Menschen der jüngeren Generation, die plötzlich von der Authentizität, Ehrlichkeit und Emphase dieses Menschen begeistert sind, fast trauern, dass sie zu spät geboren wurden, um ihn live zu sehen. Inzwischen gibt es ein Rio-Reiser-Haus in Fresenhagen Schleswig Holstein und dort auch jährliche Festivals (natürlich EINTRITT FREI) . >> http://www.rioreiserhaus.de/ - Nun also auch in Göttingen: Rio Reiser wiederentdeckt.

Das Konzert am 21.12. war schon einmal vielversprechend. Erstaunlich gute Adaption der Scherbenmusik mit einer Live-Band aus den Schauspielern des JT. Der Umgang der Scherben mit Geld (Chaos) drängt Parallelen zur Geschäftsführung des zurückgetretenen Wattenberg auf. Weitere Parallelen wie etwa "politischer Kampf für den Erhalt des JT" sollten nicht mit der Ton-Steine-Scherben-Zeit vermischt werden. Zwar haben auch die Studis im besetzten Oec gleich die Musik von den Scherben aufgelegt, und es hing das dazu passende Transparent "Das ist unser Haus" am Oec. Und der JT-Schauspieler am Bass (Michael Schwyter als Kai von den Scherben) sprach plötzlich bei der textlichen Illustration der Scherben-Lieder von Studiengebühren. Diese Vermischung mit einem romantisierenden Rückblick auf die Hausbesetzungen der Siebziger ist fehl am Platz, auch wenn es noch so schön wäre, wenn heute ein entsprechendes Protestpotential vorhanden wäre. Die Studi-proteste waren und sind es nicht!
Was an existentiellem Aufschrei in Rio Reisers Auftritten enthalten war, wird sich erst wieder mit einer gesellschaftlichen Bewegung verbinden lassen, wenn der umfassende Abbau sozialstaatlicher Sicherungssysteme gemeinsam mit Arbeitslosigkeit zu derart breiter Verarmung und Not führt, dass den Leuten irgendwann der Kragen platzt.
Es hatte seinen Grund, dass die Scherben kein Geld hatten, sie hatten für Leute gespielt, die selbst auch kaum was hatten und es ging ihnen eben nicht ums Geld auch wenn die Geschichte deswegen katastrophal geendet ist. Rio Reiser hat sich die Seele aus dem Leib gesungen für die Leute um ihnen etwas von seiner Sehnsucht, seiner Liebe mitzuteilen und mit ihnen zusammen die Wut zu entwickeln sich gegen alles zu wehren was sie an so einer Art zu Leben hindert. Nach den Konzerten gabs ja dann auch Hausbesetzungen. - Das war Realtiät
Die Vorstellung war gut und lässt auf eine gute Produktion hoffen aber auf Parallelitäten mit dem Jungen Theater sollte man verzichten, Subventionen bekamen die Scherben nie. Rio, der eigentlich Ralph Christian Möbius hieß hätte gesagt: "Ey besetzt das Haus doch einfach - aber es hätte auch keinen Eintritt gekostet. Nur: wer macht denn heut noch sowas?
Aber das Vermächtnis von Rio Reiser ist umfassender als eine Ansammlung von Kampfliedern. Die Sprengkraft liegt sogar eher in den ruhigeren Liedern, die von Liebe handeln, es wäre schade wenn diese ruhige Seite Rios, die Kraft seiner Poesie, die virtuose lyrisch-musikalische Kombination in einem evtl. Rio-Revival zu kurz käme. "Die Größe eines Baumes kann man manchmal erst ermessen, wenn er gefällt ist." (Zitat aus dem Film "ich bieg dir nen Regenbogen, WDR/ARTE 1998)

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l: Daniel Mezger als Rio Reiser , r: Haye Graf als Lanrue und Daniel Mezger

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Rock-Theater der beiden Autoren und Regisseure Pit Holzwarth und Renato Grünig von der "bremer shakespeare company" die bereits erfolgreich das Musiktheaterstück "Comedian Harmonists" erarebeitet hatten. Für das Junge Theater Göttingen wurde das Rio Reiser-Stück von A. Döring bearbeitet. Mit Live-Musik von Ton Steine Scherben. PREMIERE AM 30/01/04 Inszenierung: Andreas Döring, Musikalische Leitung: Robin Kreide, Ausstattung: Suse Tobisch

Priscilla – Königin der Wüste (UA)

Turbulenten Busreise mit drei unverkennbaren Travestiekünstlern, Road-Movie für Bus und Bühne. Nach dem Kult-Film von Stephan Elliott In Zusammenarbeit mit dem Theater in der Altstadt, Meran/Italien
Bernadette, Tick und Adam, drei kauzige Travestiekünstler, haben es satt, ihre Show vom verwöhnten Publikum der Millionenstadt Sydney nicht entsprechend gewürdigt zu sehen. Also kaufen sie sich einen klapprigen Reisebus, taufen ihn auf den Namen „Priscilla“ und machen sich auf eine abenteuerliche Reise: Für einen Auftritt in Alice Springs fahren sie quer durch den australischen Outback. Dort erwartet sie die ultimative Herausforderung in Gestalt ganzer Heerscharen von Ureinwohnern, Dorf-Machos und ABBA-Fans.

priscilla.JPG (21640 Byte)Ausschnitte aus Priscilla bei einem Auftritt während des JT-Forums zur aktuellen Lage des JT am 29.3.04 - Im Vordergrund die Schatten der Podiumsdiskussions-Gäste.

Auch einen unglücklichen Ehemann gabeln sie unterwegs auf. Doch nicht nur Spießertum und Unverständnis machen den Paradiesvögeln im Niemandsland das Leben schwer. Auch innerhalb der Gruppe kommt es zu Reibereien, denn was dem/der einen Gewissheit seit Kindertagen ist, muss sich der/die andere stets aufs Neue erkämpfen. So schlägt sich Bernadette mit dem Älterwerden herum, während Adam ungeniert das verwöhnte Flittchen heraushängen lässt. Und dann stellt sich heraus, dass Tick nicht nur verheiratet ist, sondern sogar einen Sohn hat. Diese Erkenntnis bringt das Leben der drei ganz gehörig durcheinander...- Schrullige Komödie über sexuelle Toleranz in bester Travestie-Show-Manier mit verrückten Kostümen, spritzigen Choreografien und gewagten Play-Back-Einlagen.
Mit: Haye Graf, Brit Kirstin Hennig, Thomas Kornmann, Daniel Mezger, Sonja Elena Schroeder, Michael Schwyter, Hans-Christian Mühlmann und Dario Bonacker/Severin Senge Inszenierung: André Bücker Bühne und Kostüme: Frank Lichtenberg Choreografie: Matt Batchelder/Wencke Kriemer.
Vorstellungen im November: 21 (Premiere) +22+26+27+28/11/03, jeweils 20 Uhr. Karten unter 495015 bzw. kasse@junges-theater.de. Achtung! Nur 40 Plätze pro Vorstellung !

 

Die Qual des Nichtstuns - Büro Q

Was passiert, wenn man Menschen ihre Arbeit nimmt? Dies wurde am Freitag abend im Jungen Theater vom Vorstadt-Theater Basel auf amüsante und gleichzeitig beklemmende Weise dargestellt. Eigentlich läuft dieses Theaterstück unter der Rubrik "Groteske über die Arbeitswelt". Angesichts des Tages der "Kanzlerrede" erhielt es jedoch eine nicht vorhersehbare Aktualität ganz anderer Natur.

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Kurz zum Inhalt: Der Arbeitsbereich der vier Angestellten des Büro Q wurde wegrationalisiert. Man vergaß allerdings, ihnen zu kündigen. Der Zwang zum Nichtstun lässt die vier Kollegen zwischen hilfloser Apathie, quasi autistischer Zwanghaftigkeit und Zuflucht in vertraute Rituale der Arbeitswelt hin und her pendeln. Dabei lassen die Darsteller das Publikum durch Passagen eintöniger Nichthandlung die Qual der Ereignislosigkeit miterleben. Die Freudlosigkeit, mit der die freie Zeit im Büro gefüllt wird, zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass Nicht-arbeiten-müssen keine Spaßveranstaltung ist. Diese vier Büroangestellten, die letztlich nichts anderes sind als angestellte Arbeitslose, leiden schrecklich unter ihrer Situation und verfallen in selige Betriebsamkeit als plötzlich wieder Arbeit auf dem Tisch liegt. Die strahlenden Augen der endlich wieder Beschäftigten lässt keinen Zweifel daran, dass "Anreize zur Arbeitsaufnahme" in Form von Leistungskürzungen absolut unnötig sind, damit Menschen hochmotiviert arbeiten. Ein "must" für alle, die auf Arbeitslose neidisch sind. (E. Söhngen)
Vorstellungen am 14. Und 15. März 2003 im Jungen Theater