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>> Bericht der Stadt über den Verkauf 2009

 

Quartier am Leinebogen - Robert Gernhardt-Platz


Architekturmodell: Vorne links die Stockleffsche Mühle mit der bislang bestehenden Brücke und weiter oben die neugebaute Brücke.

Robert Gernhardt-Platz

Der Durchgang des "Quartiers am Leinebogen" wurde vom zuständigen Kulturausschuß auf den Namen "Robert Gernhardt Platz" getauft. Wahrlich eine gewagte Namensgebung

Aus: Robert Gernhardts Texte zum Städtebau sind in dem Band "Gernhardts Göttingen", Satzwerkverlag Göttingen auf Seite 87 unter der Überschrift "Die Göttinger Sieben Bausünden" festgehalten. U.a. benennt er eine Sünde auf dem Stadtbadareal.
Man darf bezweifeln, dass er sich über diese Verwendung seines Namens gefreut hätte.

Prolog
Im Bombenkrieg blieb nicht viel heil
nur Göttingen bekam kein Teil
Woraus man dort geschlossen hat:
Dann machen wir uns selber platt

Stadtbad
"Der Vorgängerbau war ein Jugendstilbad,
sehr schön, sehr rar, sehr eigen.
Das brachte der Durchschnitt auf sein Niveau,
anno sechzig. Der Rest ist Schweigen"


Blick vom Carré aus (13.8.13) - Robert Gernhardt-Platz

Der öffentliche Platz (in Privatbesitz der Deltabau?) wird mit Recht auch von der
Öffentlichkeit benutzt, Tanzen - Tango, Salsa-Rueda, Musik, rumsitzen was trinken .


Blick vom Waageplatz aus (13.8.13)

 

Die Stockleffmühle

Das denkmalgeschützte Mühlengebäude plus denkmalgeschützter Mühlenmauer am Leinekanal soll als Gastronomie genutzt werden.

Aber hierfür muß ein gesonderter Investor gefunden werden
Stockleffmühle 2009

Okt. 2018 / Schon vor Jahren glich die Stockleff-Mühle einem verfaulten Zahn. Eine Sanierung mit Rücksicht auf Denkmalschutzbelange würde Unsummen verschlingen. OB Köhler, ehemals Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsbau hatte in der Vergangenheit die Übertragung der Mühle ins Eigentum der Wohnungsbau im Visier.

Bei einer Begehung 2014 bot das Innere der Stockleff-Mühle einen noch traurigeren Anblick als das Äußere schon vermuten ließ. Das ganze Ding scheint durch und durch marode zu sein. Ohne Denkmalschutz-Gutachten ist aber keine vernünftige Planung möglich. Es gibt allerdings ein Gutachten der Städtischen Wohnungsbau über Möglichkeiten einer Sanierung. In Anbetracht der Tatsache, dass die Gebäude der Deltabau seit Jahren immer noch leerstehende Geschäftsflächen aufweist steht die ganze Ecke für eine kommerzielle Nutzung in einem ungünstigen Klima. Darüber hinaus ist klar, dass kaum eine wirtschaftliche Sanierung der alten Mühle bei der durch die spätere Nutzung das Geld wieder eingefahren würde, schier undenkbar scheint.


Stockleffmuehle 2014

vergleichbar einem verfaulten Zahn

OB Köhler war damals noch nicht im Amt, da war er schon an einem Verfahren beteiligt, das den Rat zu umgehen trachtet und die Entscheidung auf die Städtische Wohnungsbau übertragen hätte. Klaus Peter Wittemann hat einen Kommentar verfasst zu den Sanierungsplänen der Stockleff-Mühle. Der Kommentar von K.P. Wittemann hierzu: Vor der Göttinger OB-Wahl besuchte ich eine Veranstaltung von "stadtundplanung" in der Reformierten Gemeinde. Wie alle Kandidaten sprach sich der spätere Wahlsieger Köhler für mehr Bürgerbeteiligung aus, was wohl auch eine Spitze gegen OB Meyer war. Die Worte hörte ich wohl, allein mir fehlte der Glaube. Und zurecht, denn im GT-Artikel ( von Michael Brakemeier vom 2.8.14) heißt es: "Geplant ist, so Meyer, das Grundstück als Einlage an die Städtische Wohnungsbau zu übertragen. Die Entscheidung, ob und wie saniert wird, liege dann in den Händen der Wohnungsbaugremien." Damit ist der Rat der Stadt aus dem Spiel! Das ist m. E. kein Mehr an Bürgergeteiligung! Sicher, die Stadt hat die Mühle verkommen lassen und sich hinreichend blamiert. Aber das kann doch nur eine Aufforderung sein, dass der Rat der Verwaltung genauer auf die Finger guckt.

Bürger*innenforum Waageplatz kritisiert intransparente Verfahren 4.10.18
OB Köhler verhandelt mit Investor über den Verkauf der Stockleff-Mühle

Die nördliche Innenstadt soll im Programm Soziale Stadt saniert werden. Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchung wurden Runde Tische mit Anwohner*Innen und Aktiven des Viertels abgehalten, um sie zu beteiligen. Das Land Niedersachsen hat eine Aufnahme ins Programm Soziale Stadt bereits zugesagt. Da die Stockleff-Mühle am Göttinger Waageplatz schon eine ganze Weile leer steht, verkommt sie immer mehr. Die CDU Ratsfraktion sprach jüngst sogar von einem „Schandfleck in exponierter Innenstadtlage“. Umso wichtiger ist, sich um die Nachnutzung zu kümmern. Dies kann man auf verschiedene Wege tun: Beispielsweise indem man sich im Rahmen des Programms Soziale Stadt um eine adäquate, also sozial verträgliche und sinnvolle Nachnutzung kümmert. Bürger*Innen, Initiativen, Aktive des Viertels und die Stadt sitzen hierbei an einem runden Tisch und planen gemeinsam nicht nur wie es mit der alten Fachwerkmühle weitergehen soll. Auch die weitere Nutzung andere Objekte im Viertel, wie der ehemalige JVA wird hier besprochen. Außerdem wird die Entwicklung der Verkehrsführung und Begrünung in dem Viertel mit den Baumaßnahmen zusammen gedacht. Zusätzlich wird von Anfang an berücksichtigt, wie sich dieser Prozess für Mieter*Innen und Bewohner*Innen des Viertels durch Preissteigerungen eventuell negativ auswirken könnte. Dies zu verhindern ist erklärtes Ziel und hierfür passende Maßnahmen werden fest in den Plänen verankert. So wird also scheinbar gemeinsam ein stimmiges, soziales Programm für das Waageplatzviertel geschnürt. Der Weg, den Oberbürgermeister Köhler grade einschlägt, ist allerdings ein gänzlich anderer: Er verhandelt eigenmächtig mit einem privaten Investor über den Verkauf der Fachwerk-Mühle. Ganz entgegen und vorbei an den so genannten runden Tischen, bei denen die Stadt Göttingen Initiativen und Aktive aus dem Waageplatzviertel einlädt. Dies beides nebeneinander wirkt bestenfalls zynisch – schließlich drängt sich die Frage auf, wie ernst es der Stadt Göttingen mit der beschriebenen Mitbestimmung der Bürger*Innen, Aktiven und Initiativen ist, wenn zugleich der Oberbürgermeister fleißig daran arbeitet, diesen Prozess zu torpedieren. (...). „Wir gestalten hier unser Viertel selbst. Wir wollen, dass die Stockleffmühle ein sozialer Ort ist, an dem Mitbestimmung und soziale Maßstäbe gelten. Warum gibt die Stadt vor, in einen Austausch mit uns zu treten, wenn letztendlich doch einfach Herr Köhler entscheidet?“ Für einen gemeinsamen Lösungsweg ist es noch nicht zu spät. Hierfür müssten die eigenmächtigen Verhandlungen im Hinterzimmer von Herrn Köhler jedoch sofort ein Ende finden „Wir freuen uns, in Zukunft einen wirklich demokratischen Weg für die weitere Nutzung der Stockleffschen Mühle zu finden,“(...)„Das soziale Stadt Projekt sehen wir als eine riesige Chance. Es müssen aber alle, auch der Oberbürgermeister an einem Strang ziehen und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren.

 

 

Baubeginn auf dem "Stadtbadareal"

Vor 2011 / Bevor der Investor Delta Bau AG gleich Anfang April 2011 für das Projekt „ Am Leinebogen“ seinen ersten Spatenstich setzt, trifft die Stadt schon jetzt alle Vorkehrungen in ihrer Zuständigkeit für den Beginn der Bauarbeiten. Dazu zählen Baumfällungen entlang des Leinekanals in Höhe des Parkhauses. Es handelt sich um Bäume, die im Leinekanalbett verlaufenden Grünstreifen stehen. Mit der Fällung der Bäume wird am 2. Februar begonnen. In zwei Schritten entfallen bis Mitte Februar rund ein Dutzend der insgesamt etwa 100 Kfz-Stellplätze im westlichen und nordwestlichen Teil des ehemaligen Stadtbadgeländes.
Schon am Montag, 24. Januar 2011, startet der Abriss der seit langem nicht mehr zugänglichen Rampe und Treppe, die früher vom Stadtbad zum Leinekanal führten.
Ab 14. Februar 2011 wird die Parkplatz - Ausfahrt zur Straße Am Leinekanal nicht mehr zur Verfügung stehen und durch ein umgestelltes Leitsystem des Carree – Parkhauses nur noch über die Reitstallstraße erfolgen können. Das gesamte, seit 2004 vorübergehend ermöglichte Parkplatzangebot auf dem früheren Stadtbadgelände entfällt Ende März. Der Beginn der Bauarbeiten der Delta Bau AG ist für den 2. April 2011 vorgesehen, sofern die Witterungsbedingungen dies zulassen.

 

Der Versuch einer großen Lösung scheitert an Sparkasse und Carré

Zuallererst exisiterte ein Jugendstilbad, in den Sechzigern wurde dies durch ein "modernes" Hallenbad ersetzt. Das "moderne Hallenbad" blieb bis 1998 in Funktion und lag danach nutzlos und stillgelegt bis zu seinem Abriß 2002. Insbesondere die Amtszeit von OB Danielowski (CDU) war von Null Bewegung in Sachen Stadtbad geprägt. Zurück blieb nach dem Abriß eine Brachfläche, die als zusätzliche Parkfläche für das benachbarte Parkhaus diente. Die Stadt Göttingen wollte das Grundstück zunächst an die Eigentümerin des angrenzenden Kaufhauses Carré (Bülow) verkaufen, was allerdings scheiterte.

Seit 1998 Stillstand

2002 wurde das Hallenbad abgerissen

2002-2010 Brachfläche Parkplatz für das angrenzende Parkhaus und Kaufhaus Carré

Inzwischen gab es Überlegungen, eine umfassendere städtebauliche Lösung anzustreben und die angrenzenden Flächen des Sparkassengebäudes, des Carré, des Staatsanwaltschafts- und Gefängnisgebäudes sowie des Waageplatzes einzubeziehen. Aber auch 2004 war immer noch nicht ersichtlich, "wie die drei Eigentümer Sparkasse, Stadtbad und Carré mit ihren Interessen unter einen Hut zu bekommen seien" (Dienberg). Die Sparkasse verkaufte ihr Gebäude an eine Textilkette und entzog damit dieses Grundstück dem Versuch einer gemeinschaftlichen städtebaulichen Planung.

Dieses ehemalige Sparkassengebäude konnte nicht mehr in die Planung einbezogen werden, weil sich die Sparkasse abgekoppelt hatte und ihre Geschäfte ohne Rücksicht auf die Stadtplanung durchgezogen hat. Sie hat das Gebäude an ein Textilunternehmen vergeben

Städtebauliche Träume der Öffentlichkeit und Ausschluss derselben

Die Rede war anfangs von einer reinen Wohn- und Freizeitnutzung des Geländes. Später reichten die Ideen vom "Seniorenwohnen" (2004) über ein Bürgerzentrum ("Stadthaus 2000"), bis hin zur Biergarteneröffnung und der "Flaniermeile am Kanal". Der Platz wäre, so meinten einige, ideal für so etwas wie der Raschplatzpavillon in Hannover gewesen.
Zwar verlautbarten Wedrins (SPD) und Holefleisch (Grüne) am 8.11.04 "Stadtentwicklung ist mehr als die zufällige Aneinanderreihung von nur wirtschaftlich motivierten Investorenentscheidungen". Dennoch lief die Entscheidung immer mehr genau darauf hinaus. Es wurde immer mehr in Richtung Einzelhandelspojekt gedacht und es wurde kurze Zeit sogar die Ansiedlung eines großen Shopping-Centers vorgeschlagen nachdem das ECE "Einkaufs-Center-Entwicklungs-Projektmanagement" zur Planung einer Verkaufsfläche von 20.000 Quadratmetern gutes Geld geboten hatte. Der Einfluß des innerstädtischen Einzelhandels hat vermutlich dazu entscheidend beigetragen, dass ECE nicht nach Göttingen geholt wurde.
2005 forderte der SPD Stadtverband "einen städtebaulichen Wettbewerb auszuloben, der ausschließlich eine innenstadtfördernde wie auch umwelt- und denkmalgerechte Gestaltung des Areals um das alte Stadtbad zulässt. In den Planungsprozess soll die Stadtverwaltung die Öffentlichkeit einbinden und eine optimale Lösung durch einen Wettbewerb der Ideen schaffen. (...) Aus Gründen der Transparenz soll über die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs eine breite öffentliche Diskussion (z.B. mit Bürgerforen) geführt werden." (>> spd goettingen)

Schließlich folgte eine europaweite Ausschreibung. Die Öffentlichkeit jedoch wurde immer mehr ausgeschlossen, was vom Stadt und Planung e.V. heftigst kritisiert wurde. Am Mittwoch, den 26. August 2009, hatte der Rat in einer Nicht-Öffentlichen Sonderssitzung (!) entschieden, das Grundstück an die >>DeltaBau AG, Hannover zu verkaufen. OB Meyer kommentierte, es sei "Erfreulich", "dass die von der Stadt erwarteten Kaufpreise erzielt werden könnten". Nach Informationen des Göttinger Tageblattes (Februar 2010) lag der Kaufpreis für das Gelände bei etwas mehr als eine Million Euro. Der Stadt und Planung e.V. bezeichnete das Vorgehen der Stadt als "Kniefall vor den Investoren" und als "Verschleuderung von öffentlichem Eigentum

Am 8.10.2010 wurde die Presse eingeladen, um sich das Projekt vorstellen zu lassen. Dipl.-Kfm. Dirk Streicher, Vorstand der Delta Bau AG , Architekt Dr. Andreas Uffelmann, Prof. an der FH Bielefeld Inhaber des Architekturbüros >>generalPLAN GmbH Hannover, OB Wolfgang Meyer und Stadtbaurat Thomas Dienberg versammelten sich zur Präsentation im Michaelishaus, Prinzenstraße 21, in den (Private banking-) Räumen der Sparkasse. Dies war sicher praktisch gedacht, weil anschließend noch ein Gang zum Stadtbadareal geplant war, aber es war ein Hohn gegenüber den Kritikern, die das Ausscheren der Sparkasse aus den gemeinsamen Planungen als "egoistisches Vorgehen" angeprangert hatten, weil es die städtebaulichen Überlegungen massiv eingeschränkt hatte.


Dirk Streicher, Vorstand der Delta Bau AG

Architekt Dr. Andreas Uffelmann,

Städtebauprojekt ohne Kulturaspekt ?

Die SPD hatte 2005 zum Stadtbadgrundstück festgestellt: "Durch seine Verbindungsfunktion zwischen Weender Straße und dem Maschgebiet sowie durch seine Nähe zur Universität, zum Bahnhof und den Gerichten kommt ihm eine hohe städtebauliche Bedeutung zu." und forderte eine "Fußläufige Wegebeziehung von den Arkaden am Gericht bis zur Sparkasse; Erlebbarkeit des Leinekanals und der historischen Mühle; fußläufige Verbindung zur Goetheallee.(...) Für die bauliche Nutzung ist eine Mixtur aus Einzelhandel, Wohnen, Kultur und Dienstleistung zu finden."

Bei der Frage während der Pressekonferenz, wo gesellschaftlich, soziale kulturelle Elemente wie z.B. Veranstaltungsräum in dem Bau verwirklicht seien antwortete OB Meyer: Wir haben genug Veranstaltungsräume in der Innenstadt und dann kommt auch noch das Museum dazu, wo so etwas geplant ist und die Stockleffsche Mühle am Leinekanal. Die Stockleff's Mühle war einst die größte und wichtigste in der Stadt nach rund 600-jährigem Betrieb als Mühle 1882 still gelegt. Wegen des Stadtbadbaus wurden 1967 ca. zwei Drittel des Gebäudes abgerissen, sie ist seit rund zehn Jahren unbewohnt und ungenutzt . Sie steht unter Denkmalschutz und soll zur Nutzung für eine Gastronomie am Leineufer veräußert werden. Die Gestaltung des Weges am Leinekanal und die Brücke über den Leinekanal sollen bis 2013 durch die Stadt finanziert und fertiggestellt werden wodurch erhebliche Kosten von mehr als 1 Million € für den städtischen Haushalt anfallen.

Zwischen den beiden Brücken soll eine neue zusätzliche Brücke für ziemlich viel Geld gebaut werden.

Zeitplan

Pressekonferenz zur Vorstellung des Projektes 8.10.2010

November 2010 Ende der öffentlichen Auslegung, danach Einreichen des Bauantrages

Frühjahr 2011 Baubeginn, aber zu bedenken ist: es handelt sich um eine "schwierige Baugrube mit hohem Grundwasserspiegel", deshalb ist geplant "erst mit dem Bau zu beginnen, wenn klar ist, dass keine strenge Frostphase mehr zu erwarten ist."

2012 Fertigstellung nach 1 1/2 Jahren Bauzeit. In dieser Zeit sind durch die Bau- und Transportarbeiten starke Beeinträchtigungen im Raum Stumpfebiel, Carré zu erwarten. Allein der Aushub der Baugrube und der LKW-Erdtransport dürfte zum Anfang Probleme mit sich bringen, zumal Papendiek Ecke Carré ein Nadelöhr für die Buslinien darstellt.

spätestens im Herbst 2012 soll das Quartier bezugsfertig sein.

2011-2013 Fertigstellung der Brücke und des Leineuferweges durch die Stadt Göttingen

In den beiden Gebäudekomplexen entstehen Büros, Geschäfte und Wohnungen.

Wohnungen: Im südlichen Gebäude ( im Foto vom Modell das Gebäude unten) sind ab dem ersten Obergeschoss Wohnflächen vorgesehen. Bei letzteren handelt es sich nach Angabe der zuständigen Beauftragten für die Vermietung Frels ausschließlich um Mietwohnungen, 20 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern, Eigentumswohnungen sind keine vorgesehen.

Einzelhandel: 1800 Quadratmeter in den Erdgeschossen sind für Einzelhandel und Gastronomie geplant, 1500 davon sollen als zusammenhängende Fläche genutzt werden können. Dabei wird nach Angaben der Beauftragten für die Vermietung an Gewerbe auf kleinere Geschäfte gezielt.

Büros & Praxen: Die Obergeschosse im Nordgebäude (im Foto das Gebäude oben) sind auf 2600 Quadratmeter für Büros und Praxen mit Schwerpunkt Gesundheitswesen reserviert. –. Die Gewerbeflächen werden bereits vermarktet, die Wohnungen werden ab 2011 angeboten.

Ergänzt werden die Gebäude durch eine Tiefgarage (Angaben: 70 bis 84 Stellplätze) mit Ein- und Ausfahrt über Stumpfebiel

Waageplatz am Leinekanal

rechts das Gebäude in dem ehemals die Staatsanwaltschaft untergebracht war

im Vordergrund schließt sich die ehemalige Haftanstalt (U-Haft) an. Die Gebäude wurden von der Stadt Göttingen erworben und sollen als Teil eines Museumsverbundes "Häuser des Wissens" werden.

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Kritik 2004-2009

Vorab sei erwähnt, dass die Amtszeit von OB Danielowski (CDU) von besonderer Untätigkeit in Sachen Stadtbad geprägt war. Erst nachdem er abgewählt worden war kam es zu Versuchen, eine Lösung für das Stadtbadareal zu finden.

Eigentlich wäre es ein Platz für etwas wie den Raschplatzpavillon Hannover gewesen

7.9.09 / Nachdem während der Zeit des ehemaligen OB Danielowski nichts passierte ist jetzt Bewegung in die Sache gekommen wenn auch in eine Richtung, die Unbehagen bereitet. Ein städtisches Grundstück wurde nach 10 Jahren an einen Privatinvestor , die Firma Delta Bau AG (Hannover) verkauft. An einem solch zentralen Platz wäre ein Haus mit sozialen, kommunikativen und kulturellen Funktionen ein urbaner Gewinn gewesen. Es hätte so etwas entstehen können wie z.B. der Raschplatzpavillion in Hannover. Die Vorschläge hierfür wurden nicht gehört, die Öffentlichkeit weitgehend von der Entscheidung ausgeschlossen. Auch weitergehende städtebauliche Konzeptionen für die Gestaltung eines ganzen Areals von der Weender bis zum Waageplatz wurden torpediert durch egoistische Entscheidungen der Sparkasse Göttingen, die In der ganzen Geschichte auch eine unrühmliche Rolle spielte.

Ausschluß der Öffentlichkeit

Schon 2004 war vom SPD-Stadtverband gefordert worden: "Aus Gründen der Transparenz über die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs solle eine breite öffentliche Diskussion (z.B. mit Bürgerforen) geführt werden." "In den Planungsprozess soll die Stadtverwaltung die Öffentlichkeit einbinden und eine optimale Lösung durch einen Wettbewerb der Ideen schaffen." Nachdem ein entsprechender Ratsbeschluß gefaßt worden war, mußten SPD und Grüne 9 Monate später am 8.11.04 dessen Umsetzung anmahnen, nämlich ein Moderationsverfahren zum Stadtbad-Areal auf den Weg zu bringen: "Dies ist jetzt der Weg, die bisher verschlossenen Pläne auf einen demokratischen, öffentlich diskutablen Weg zu bringen", nur so könne "es der Stadt gelingen, wieder Glaubwürdigkeit zu erlangen". Weitere 8 Monate später war die Öffentlichkeit immer noch uninformiert . Als zu diesem Zeitpunkt dann der damals neue Stadtbaurat Dienberg auf einer Veranstaltung des Stadt+Planung e.V am 28.6.04 auf den Stand der Dinge hin befragt wurde verwies dieser auf die Schwierigkeit, für eine umfassende Planung die drei Eigentümer Sparkasse, Stadtbad, Carré (Bülow) mit ihren Interessen unter einen Hut zu bekommen. Näheres war nicht zu erfahren.

4.9.09 / Geheime Beschlüsse zur Stadtentwicklung mit fatalen Folgen.
Nach der Verkündung des Verkaufs 2009 rügte der Stadtundplanung e.V. den "Rückfall der Politik in selbstherrliche Zeiten". Die Beschlüsse zum Stadtbadareal und Groner Tor , so der Verein in der Pressemitteilung "sind ein Kniefall vor den Investoren und eine Verschleuderung von öffentlichem Eigentum für städtebaulich äusserst zweifelhafte Billigprojekte. In nicht-öffentlichen Sitzungen haben die Gremien der Stadt Göttingen zwei der wichtigsten Grundstücke der gesamten Innenstadt verhökert. So ungefähr nach dem Motto „ Was lange währt, wird endlich auch schlecht!“
Die Bürger wurden ausgegrenzt, weil die Vereinbarungen mit den Käufern offenbar derart unvorteilhaft für die Stadt sind, dass kritische Fragen diesen Umstand schnell aufgedeckt hätten. Vorstandsmitglied Dr. Krause-Gründel ärgert sich: „Da hilft auch die Hofberichterstattung des Göttinger Tageblatts nicht. Der Spruch „Hauptsache, es wird gebaut!“ war schon immer ein schlechter Ratgeber in der Stadtentwicklung.“ (Pressemitteilung)


Sparkasse Göttingen wurde ihrer Verantwortung nicht gerecht

2005 / Nach jahrelangem Hin und Her hinter den Kulissen hatte sich der Rat am 3.3.2005 für einen städtebaulichen Wettbewerb betreffend das Gelände zwischen Stumpfebiel und Leinekanal entschiedenen. Das wurde nun erstmal wieder in den Bauausschuß überwiesen. Zwei Monate später im Mai 2005 entschied daraufhin der Bauausschuß: "Die Angelegenheit wird zurückgestellt, um der Verwaltung die Gelegenheit zu geben, zunächst Verhandlungen mit der Sparkasse Göttingen zu führen. Danach ist die Angelegenheit erneut im Bau- und Planungsausschuss zu beraten." [Bereits an dieser Stelle neigt der Chronist dazu, sich ob solcher Verzögerungen die Haare zu raufen]
Der StadtundPlanung e.V. hatte in der Hoffnung auf eine BürgerInnenbeteiligung eigene Vorstellungen entwickelt wie zum Beispiel die Flaniermeile am Kanal und hatte mit "Stadthaus 2000" sowie einer Diplomarbeit zwei eigene Konzepte vorgestellt. Solcherlei "Einmischung" in die Geschäfte war nicht gewünscht und wurde nicht beachtet. Nach langem Gezerre hinter den Kulissen hat der Rat der Stadt einen Workshop zur weiteren Planung beschlossen. Gerüchten zufolge stand aber die Sparkasse bereits in Verkaufsverhandlungen für ihr Schlüsselgrundstück gegenüber vom Carré.
Daraufhin erklärter der Verein angesäuert am 22. 6. 05 "Das Allgemeinwohl ist mehr als ein maximaler Grundstücksgewinn" und fordert die Sparkasse auf, sich offen, konstruktiv und vor allem gemeinsam mit der Stadt an der Planung für das Stadtbad-Areal zu beteiligen. Der nordwestliche Teil der Altstadt vom Carré bis zur Oberen Masch biete ein grosses Entwicklungspotential. Ein solch "egoistisches Vorgehen schränke die städtebaulichen Überlegungen massiv ein und würde die Bestrebungen für eine angemessene Bürgerbeteiligung hintertrieben."

Anscheinend konnte aber wenigstens ein Verkauf an ECE verhindert werden. Gerüchteweise war bekannt geworden, die Sparkasse habe kurz vor dem Verkaufsabschluss für ihr Schlüsselgrundstück gegenüber vom Carré gestanden. Käufer sollte die international agierende Firma ECE gewesen sein. Das Unternehmen ist bekannt dafür, seine Interessen auch gegen heftigsten Widerstand von Bürgerschaft und Einzelhandel durchzusetzen. Ein solch egoistisches Vorgehen der Sparkasse würde aber die ganzen städtebaulichen Überlegungen massiv gefährden. Gleichzeitig würden damit auch die Bestrebungen des Rates und der Verwaltung für eine angemessene Bürgerbeteiligung hintertrieben. Der Verein appelliert an die von Stadt und Landkreis entsandten Verwaltungsratsmitglieder in der Sparkasse dies zu verhindern.

2006 / Zwar wurde ECE verhindert, aber dennoch hat die Sparkasse ihre ganz eigenen Interessen ohne Rücksicht durchgezogen. Am 20.9.06 kritisierte Stadt und Planung e.V. die Sparkasse massiv: "Die Sparkasse hat erneut die öffentlichen Belange der Stadtentwicklung sträflich missachtet. Mit dem Verkauf der Immobilie Weender Strasse / Stumpfebiel an einen Billig-Anbieter gefährdet die Bank nun eine städtebaulich vernünftige Entwicklung um das Stadtbadareal. Der Verein "Stadt und Planung Göttingen" fordert Verwaltungsrat, Verbandsversammlung und die beteiligten Ratsparteien eindringlich auf, sich auf die öffentlichen Interessen zu besinnen, oder aber über einen Verkauf der Sparkasse nachzudenken. Ursprünglich waren die Sparkassen als Rentenanstalt für die Kleinen Leute und insbesondere die Sparkasse Göttingen als damals erste kommunale Einrichtungen in Deutschland zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben gegründet worden. Davon ist das Institut unter der heutigen Leitung und Aufsicht weit entfernt. Im Laufe der letzten Jahre hat die Sparkasse - obwohl sie zu 100 % der Stadt gehört - mehrfach nicht im Sinne der öffentlichen Interessen gehandelt. Gerade in städtebaulichen sensiblen Bereichen sollte nicht die maximale Kurzfrist-Rendite - das Beispiel Lünemann-Gelände lässt grüssen - die langfristig wirksamen Entscheide bestimmen. Die aus Steuergeldern bezahlten Gutachten zum Einzelhandel sagen klar, dass innerhalb des Wallbereichs allenfalls noch hochklassige Modeanbieter gefragt seien. Und auch zwei Expertenworkshops, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, sind zu demselben Schluss gekommen. Ausserdem wurde auch klar, dass die Stadt die Entwicklung des gesamten Bereichs nur dann in die gewünschte Richtung steuern kann, wenn sie alle ihre Möglichkeiten nutzt. Eine davon war das Sparkassen-Grundstück. Das ist nun weg und damit wurde ein potentielles Einfallstor für ECE geöffnet. "Dieser Schritt wird die kritische Lage des Einzelhandels in der Innenstadt zusätzlich belasten und die städtebaulichen Chancen für den Nordbereich vermindern" bedauert Uwe Scheibler von "Stadt und Planung". Und Vorstand Dr. Christian Krause-Gründel fragt, ob es angesichts solcher Umstände für die Stadt überhaupt noch Sinn mache, Eigentümer der Sparkasse zu bleiben.

Rückseite des ehemaligen Sparkassen - Textilgebäudes

Am 14.9.06 kritisierten Die GRÜNEN im Rat der Stadt Göttingen ebenso scharf den Verkauf der ehemaligen Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Göttingen in der Weender Straße nebst angrenzenden Grundstücken an den Textilfilialisten New Yorker. "Mit der Veräußerung an NEW Yorker wird der unsägliche Trend in Richtung zunehmender Billigsortimente in der Innenstadt fortgesetzt", so der baupolitische Sprecher der Grünen Ulrich Holefleisch. Die Grünen fordern die Sparkasse auf, sich wieder als Institution der Göttinger Bürgerinnen und Bürger zu begreifen und mit gutem Vorbild für mehr Qualität in der Innenstadt-Entwicklung voranzugehen.
Der Rat versuche seit Jahren im Dialog mit den Hauseigentümern einem Qualitätsverlust des "Fachmarktzentrums Innenstadt" entgegenzuwirken. Eine öffentliche Einrichtung wie die Sparkasse könne vor diesem Hintergrund nicht einfach Gewinnmaximierung vor Gemeinwohl setzen. Bereits vor 1 ½ Jahren habe sie wegen des angeblich schlechten baulichen Zustandes des Gebäudes auf einen schnellen Verkauf gedrängt und sich mit dieser Begründung aus einer gesamtplanerischen Lösung für das gesamte Stadtbadareal verabschiedet.
Auf scharfe Kritik der Grünen stößt außerdem das "höchst respektlose" Verfahren, mit welchem die Sparkasse den Rat nötige, den Bebauungsplan zu ändern. Um eine Baugenehmigung nach den Vorstellungen des Erwerbers erteilen zu können, müsse die im Bebauungsplan festgelegte Verkaufsfläche vergrößert werden. Hier seien die Ratsmitglieder vor vollendete Tatsachen gestellt worden, die zuerst aus einem Artikel in einem Anzeigenblatt von den Plänen der Sparkasse erfuhren. Völlig unakzeptabel sei, dass das Vorhaben offiziell erst am gestrigen Abend den Fraktionen vorgestellt worden sei, nachdem bereits eine Woche zuvor, am 07.09.2006 im Amtsblatt der Stadt Göttingen eine Änderung des Bebauungsplans (frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit) angekündigt worden sei. "Der Sparkasse fehlt jede Sensibilität für demokratische Entscheidungsprozesse.", ärgert sich Holefleisch.

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Das alte Hallenschwimmbad war auch schon ein Problem


schwimm3.jpg (15602 Byte)

1998 wurde das alte Hallenbad am Stumpfebiel stillgelegt. Danach passierte erstmal gar nichts.

 

Blick in das Hallenbad am Stumpfebiel, nachdem es 1998 stillgelegt worden ist.

Fotos aus dem Jahr 2000

Das Hallenbadgebäude stand eine Weile als Ruine leer.

Kinder spielten in den leeren Räumen wovon die skurrille Spielmaterialsammlung auf dem Foto von damals zeugt.


2009, viele Jahre nach dem Abriss des Gebäudes immer noch eine brachliegende Fläche als Parkplatz benutzt wird.