Im
Vorfeld der Proteste gegen die NPD-Kundgebung Mai 2006
Angekündigte
Termine der Gegendemonstration / Infostand 11.5.06
Ab 8 Uhr ist der Bahnhofsplatz von der Polizei gesperrt 9 Uhr Kulturfest gegen
Nazis im Levinpark/ Weststadt 10 Uhr Kranzniederlegung am Gedenkstein für
die ZwangsarbeiterInnen im deutschen Faschismus, Bahnhof-Westseite /Nähe
Arbeitsamt/Cinemax. (von 9 Uhr auf 10 Uhr geändert!) 10.30 Uhr, Sammeln
vor dem DGB – Haus 11 Uhr Bündnisdemo ab Platz der Synagoge 12 Uhr
Kundgebung vor dem DGB-Haus (geändert, d.h. NICHT auf dem Marktplatz) und
Protestaktionen gegen den Naziaufmarsch, der 12 -14 Uhr auf dem Bahnhofsplatz:
stattfindet. (nach vorläufigen Informationen am 11.5.06 ohne Demonstration
weil das Bundesverfassungsgericht den Antrag abgelehnt hat) Änderungsmeldung
12.00 Abschlusskundgebung, vor dem DGB – Haus. Nicht wie auf den Flugblättern
angekündigt auf dem Marktplatz. Redner u.a. Angelo
Lucifero, Verdi Thüringen. Ende der Veranstaltung ca. 13.00 Uhr (Quelle) |
Die
Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass es insbesondere bei der Abreise
der Nazis zu gefährlichen Situationen kommen kann, wenn größere
Gruppen der Nazis/Kameradschaften gewaltätig werden. Die Antifagruppe A.L.I.
weist in einer Presseerklärung nochmals darauf hin: "nach dem Neonaziaufmarsch
am 29.10.2005 griffen Faschisten aus Thüringen während der Abreise am Northeimer
Bahnhof alternative Jugendliche an und verletzten diese zum Teil schwer."
|
| Das
Foto links wurde von goest-Leser Horst R. am 9.5.06 im Kreuzbergring aufgenommen
und an die Redaktion geschickt. | | So
wirds am 13.5. aussehen - der Bahnhof weiträumig abgesperrt -
Aufnahme vom 29.10.05 |
8.5.06
Nun also doch gerichtlich erlaubt: 13 Mai Nazikundgebung in Göttingen Kundgebung
erlaubt - Demonstrationsverbot noch nicht endgültig
Die geplanten Demos
12 Uhr ab Bahnhofsplatz und ab Hiroshimaplatz sind bislang noch verboten. Der
Anmelder der NPD Dammann hat eine >> einstweilige
Anordnung des Bundesverfassungsgerichts beantragt über die vermutlich
zeitlich sehr knapp entschieden wird. Es kann also durchaus sein, dass auch noch
eine Demo läuft, woraufhin dann auch der Anmelder der zweiten Demo evtl.
nachziehen könnte und Gleichbehandlung mit der ersten Demo fordern könnte.
Pressemitteilung
des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts
"Totalverbot
der rechtsextremistischen Versammlung am 13.5.2006 in Göttingen ist unverhältnismäßig.
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht - 11.Senat – hat mit Beschlüssen vom
5. Mai 2006 (11 ME 117 und 122/06) das von der Stadt Göttingen verhängte Demonstrationsverbot
von zwei Versammlungen (Kundgebungen und Demonstrationszüge) rechtsextremistischer
Veranstalter am 13. Mai 2006 als unverhältnismäßig bewertet. Zulässig ist aber
lediglich eine stationäre Versammlung auf dem Bahnhofsvorplatz in der Zeit von
12.00 – 14.00 Uhr. Der Stadt Göttingen bleibt es vorbehalten, weitere von ihr
für erforderlich gehaltene Auflagen für die Durchführung der Versammlung zu verfügen.
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht teilt zwar die Auffassung des Verwaltungsgerichts,
dass es für den Fall der Durchführung der Versammlung mit hoher Wahrscheinlichkeit
zu schweren Gewalttaten durch Angehörige der linksautonomen Szene und damit zu
Verletzungen der öffentlichen Sicherheit kommen wird. Auch stimmt es dessen Einschätzung
zu, dass die Voraussetzungen des sog. polizeilichen Notstands auf der angemeldeten
Aufzugsstrecke voraussichtlich erfüllt sind. Anders als das Verwaltungsgericht
ist das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht aber der Auffassung, dass die
Gefahren für die öffentliche Sicherheit durch Beschränkung der Versammlung auf
eine stationäre Kundgebung sowie durch andere Auflagen erheblich verringert werden
können, so dass das von der Stadt Göttingen verhängte vollständige Versammlungsverbot
mit Rücksicht auf die hohe Bedeutung des Grundrechts aus Art. 8 GG unverhältnismäßig
ist. Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht verweist in seiner Begründung
auf die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, wonach die Annahme
eines polizeilichen Notstands als Grundlage von Maßnahmen gegen die Ausgangsdemonstration
wegen erwarteter gewalttätiger Gegendemonstrationen nicht zur Folge haben darf,
dass dadurch die Verwirklichung des Freiheitsrechts aus Art. 8 GG praktisch auf
Dauer verhindert wird. Eine solche Situation, in der jede Absicht zur Durchführung
rechtsextremistischer Demonstrationen mit Gegenaktionen gewaltbereiter Personen
des linken politischen Spektrums beantwortet wird, ist in Göttingen gegeben. Ein
Versammlungsverbot scheidet deshalb aus, so lange das mildere Mittel der Erteilung
von Auflagen nicht ausgeschöpft ist. Nach der Einschätzung des Niedersächsischen
Oberverwaltungsgerichts ist weder eine Zusammenlegung der beiden angemeldeten
Demonstrationen noch eine andere Streckenführung oder Verkürzung der Routen geeignet,
den Gefahren für die öffentliche Sicherheit wirksam zu begegnen. Stattdessen kommt
aber eine Beschränkung der beiden Versammlungen auf eine stationäre Kundgebung
in Betracht. Der Beurteilung der Polizeidirektion Göttingen, dass in der Stadt
Göttingen eigentlich kein geeigneter Platz für eine stationäre Versammlung vorhanden
sei, ist das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht nicht gefolgt. Daran sieht
es sich u.a. durch die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts gehindert,
weil dann rechtsextremistische Veranstalter auf nicht absehbare Zeit keine Chance
hätten, in Göttingen Versammlungen durchzuführen." (> Quelle
)
Plakat der Antifaschistischen Linken International A.L.I. das zu Aktionen gegen
den geplanten Naziaufmarsch aufruft. |
Bild
rechts, Transparent einer Antifa-Gruppe bei der Demo am 29.10.05 |
zum Anfang
Bündnis
gegen Rechts 11.4.06
/ Bündnis gegen Rechts versucht in Presseerklärung der Spaltung vorzubeugen
Am 11.4. veröffentlichte das "Bündnis
gegen Rechts" über eine Rundmail des neuen DGB-Vorsitzenden Lothar Hanisch
eine Presseerklärung in der es u.a. heißt:
"Nicht zielführend in diesem Sinne hält das Bündnis Äußerungen, die von "kriminellen
Krawallmachern" und "gewaltbereiten Straftätern" sprechen und, konsequentes Zupacken
ankündigen. Vielmehr sollten alle dazu beitragen, dass sich noch mehr als die
5.000 Menschen, die sich der NPD-Demo im Oktober entgegengestellt haben, sich
am 13. Mai beteiligen: Die Nazis können nur dann marschieren, wenn wir anderen
das zulassen."
In fast jedem Fenster des Treppenaufganges
und Veranstaltungsraumes des DGB-Hauses hing am 1. Mai das Plakat |
Plakat,
des Bündnis verteilt wird | Aufruf
des Bündnis gegen Rechts im Wortlaut
13.
Mai 2006 - Es bleibt dabei: Göttingen zeigt Gesicht - Gegen NPD und andere Nazis! Am
Samstag, den 13. Mai 2006, will die NPD und militante Kameradschaften in Göttinger
aufmarschieren. In einem Sternmarsch auf Göttingen wollen sich die Rechten aus
zwei Demonstrationszügen im Ostviertel vereinen. Bereits seit Anfang des Jahres
wird dafür bundesweit geworben. Wir sagen, dass die NPD und ihr Anhang weder in
Göttingen noch anderswo etwas zu suchen haben! Mit ihrem Motto "Sozialabbau, Rentenklau,
Korruption - Nicht mit uns!" versucht die NPD, Scheinlösungen für real vorhandene
soziale Probleme, wie Massenerwerbslosigkeit oder Sozialabbau in die Öffentlichkeit
zu tragen. Diese Scheinlösungen beruhen im Kern darauf, einen Teil der hier lebenden
Menschen, z.B. Migrantinnen und Migranten auszugrenzen und zu Schuldigen zu erklären.
Die tatsächlichen Ursachen und die Verantwortlichen werden nicht benannt.
Nazis lösen keine sozialen Probleme! Erwerbslosigkeit ist kein Phänomen,
das die hier lebenden Migrantinnen und Migranten verursachen. Sie ist das Ergebnis
des bestehenden Wirtschaftssystems und einer neoliberalen Wirtschaftspolitik,
in der die Unternehmensgewinne immer öfter vor dem Allgemeinwohl rangieren. Sozialabbau
ist das Ergebnis politischen Handelns, das wir mit unserem Engagement und durch
Wahlentscheidungen beeinfl ussen und verändern können. Die von der NPD vorgeschlagenen
Lösungen würden nur zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der abhängig
Beschäftigten führen. Gegen die menschenverachtenden "Ausländer raus!"- Parolen
setzen wir unsere Vorstellungen einer sozial gerechten Welt. Es gilt, am
13. Mai nicht nur der NPD und der Nazi-Szene entschieden entgegenzutreten, sondern
sich jedem rassistischen und nationalistischen Denken zu widersetzen - egal wo
und wie es sich zeigt. Eine sich immer weiter verschärfende Abschiebepraxis ist
Wasser auf die Mühlen der Nazis; sie knüpft nahtlos an deren ausländerfeindliche
Politikvorstellungen an. Nationalismus und Rassismus entstehen auch aus der Mitte
der Gesellschaft heraus. In der Vergangenheit ist es durch die Arbeit unseres
breiten Bündnisses und durch die Entschlossenheit der vielen antifaschistischen
Bürgerinnen und Bürger Göttingens gelungen, die Aufmärsche der NPD zu stoppen.
Wir fordern alle Menschen auf, sich mit ihren Mitteln und Protestformen an den
Aktivitäten gegen den Nazi-Aufmarsch zu beteiligen, um ihn möglichst schon im
Vorfeld zu verhindern. Wir lassen es nicht zu, dass die Nazis ungestört ihre menschenverachtende
Propaganda verbreiten können und fordern ein Verbot aller Nazi Organisationen!
V.i.S.d.P.: Lothar Hanisch, DGB-Region Südniedersachsen/ Harz, Obere
Masch 10, 37073 Göttingen Organisationen:,
AntiAtomPlenum,, A.L.l.Antifaschistische Linke International, Antikriegsbündnis,
Anti Rassismus Plenum, ArbeitskreisAsyl, Attac-Regionsgruppe Göttingen, Basisdemokratisches
Bündnis, Basisgruppe Geschichte, Basisgruppe SoWi, Bündnis9O/Die Grünen, Kreisverband
Göttingen*Bündnis9ü/Die Grünen Stadtverband Göttingen, Deutsche Kommunistische
Partei DKP Göttingen, DGB Ortsverband Goslar, DGB Region Südniedersachsen, Harz˜Fachschaftsrat
Biologie, Frauenhaus Göttingen e.V., Freundschaftsgesellschaft BRD KUBA, GALG,
GBE Göttinger Betriebsexpress, Gedenkstätte Geschichtswerkstatt Göttingen, Groner
Bürgerinitiative Antifaschismus (Grobian), Groner Runder Tisch , Grüne Hochschulgruppe,
Grüne Jugend Göttingen, IG Bauen, Agrar, Umwelt Bezirksverband Niedersachsen-Süd,
IG Metall Göttingen, Jüdische Gemeinde, Juso-Unterbezirk Göttingen, Linke Aktion
Göttingen, Linkspartei Ratsfraktion / Linkspartei Stadtverband, Mitarbeitervertretung
Kirchenkreis Göttingen, Mittelamerikakomitee, Naturfreunde Deutschlands, Ortsgruppe
Göttingen e.V˜Paritätischer Göttingen, Rundes Tisch armes Göttingen, Selbsthilfe
Körperbehinderter, SPD Stadtverband Göttingen, ver.di Bezirk Region Süd-Ost-Niedersachsen
, ver.di Jugend Niedersachsen-Bremen, Verein zur Förderung antifaschistischer
Kultur, VVN Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten·,
Wählerlnnenvereinigung Göttinger Linke, WASG Wahlalternative Arbeit und soziale
Gerechtigkeit, Zukunftswerkstatt, Nord-Uni aktiv, Schwarz-Rot-Kollaps, , Personen:
Lothar Hanisch Diakon Bernd Müller·Sabine Lösing·Christiane Schulz·Gunnar Siebecke
Angelika Ungerer;Lehrerin·Helmhard Ungerer;Pastor Elke Zufall-Roth·Michael Böhm,
, |
Friedlicher Protest und gewaltätiger Widerstand 22.3.
Polizei gibt die Linie vor: friedliche und gewaltbereite Demonstranten unbedingt
trennen Bei der Vorbereitung von Gegendemonstrationen und Protesten spielt
wie vielfach in der Vergangenheit die Frage "Friedlicher Protest oder gewalttätiger
Widerstand" eine Rolle. Bereits am 10.3. betonte der DGB Vorsitzende als Teilnehmer
im Bündnis gegen Rechts, man wolle "auch in diesem Jahr wieder viele Göttinger
Bürgerinnen und Bürger zur friedlichen Teilnahme an der Gegendemonstration
am 13. Mai mobilisieren." Die Betonung liegt auf "friedlich". Am
22.3.06 erklärte Polizeipräsident Hans Wargel, die Polizei bereite sich
intensiv auf einen komplexen Einsatz vor (...) Die Polizei beobachtet aufmerksam
die Informationen und Aufrufe von so genannten Autonomen und Linksextremisten
im Hinblick auf den 13. Mai 2006." Wargel bat "die Organisatoren der friedlichen
Gegendemonstrationen, dass sie bereits in der Planungsphase alles unternehmen,
um sich deutlich von den so genannten Autonomen und Gewaltbereiten abzugrenzen."
Es muss verhindert werden, dass sich die Gewalttäter unter die friedlichen
Gegendemonstranten mischen. Weiter hält es Wargel für erforderlich,
dass sich die Gegendemo "zeitlich und räumlich deutlich von einem möglichen
NPD-Aufmarsch absetzt". Antifa-Gruppe
kritisiert diffamierende Äußerungen der Polizei Die Gruppe
Aktion & Kritik deren Internettexte vom Polizeipräsidenten als Beleg
für angekündigte Gewalttaten zitiert worden waren fühlte sich mißverstanden
und diffamiert und reagierte mit einer Pressemitteilung: So zu tun "als würden
wir dazu aufrufen, "gezielt und organisiert [...] wiederum gegen friedliche Bürgerinnen
und Bürger vorzugehen" ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Weder
wurden beim letzten Naziaufmarsch friedliche Bürger und Bürgerinnen
angegriffen, noch ist eine vehemente Kritik an der deutschen Zivilgesellschaft,
als Aufruf zur Gewalt gegen BürgerInnen zu verstehen. Hintergrund dieser
Verleumdungen scheinen Äußerungen des Neonazis Christian Worch zu sein.
Dieser hat in verschiedenen Internetforen angekündigt u.a. gegen Wargel Strafanzeige
zu erstatten, wegen Straffvereitlung im Amt. Dieses begründet Worch damit,
dass die Stadt und die Polizei vermeintliche Gewaltaufrufe von antifaschistischen
Gruppen benutzt, um den Naziaufmarsch zu verbieten, aber gegen diese Aufrufe nicht
vorgehe. Somit sind die haltlosen Vorwürfe des Polizeipräsidenten als
direkte Reaktionen auf die Ankündigungen Worchs zu werten."
Oberbürgermeister
Danielowski will die Bündnisdemo schwächen 4.5.-9.5.06 /
Oberbürgermeister Danielowski folgt den Absprachen mit der Polizei und
versucht die Antifa-Gruppen zu isolieren indem er eine eigene Gegenkundgebung
anregt. Er hat zumindest geschafft, Vertreter der Kirchen, des Evangelisch- Lutherischen
Kirchenkreises und den Vorstand des Katholischen
Dekanats Göttingen sowie die Leitung der Uni Göttingen für einen
Aufruf zu einer Spalter-Kundgebung zu gewinnen. die am 13. Mai 2006 von 11.00
bis 12.00 Uhr weit abseits der antifaschistischen Bündnis- Protestkundgebung
durchgeführt werden soll mit kirchlichem Posaunenchor usw.. Als Motto wurde
angegeben „Für ein demokratisches und friedliches Göttingen, gegen Extremismus
und Gewalt“. Die Entscheidung des OVGs
Lüneburg, das die Nazikundgebung erlaubt hat, ist nachMeinung Danielowski
"wenig hilfreich für Stadt und Polizei. Auch bei Durchführung einer
lediglich stationären Kundgebung sind Störungen und gewalttätige
Ausschreitungen zu befürchten. Die gewaltbereiten Autonomen haben sich auf
ihren Internetseiten schon dahingehend eindeutig geäußert", so
Oberbürgermeister Jürgen Danielowski." Und nun "ruft Oberbürgermeister
Jürgen Danielowski alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt zum friedlichen
Protest gegen extremistische Gewalt in Göttingen auf." (5.5.06) Die
Grünen gegen Spaltung 4.5.06
/ Der Stadtverband der Grünen findet "die Haltung des OB Danielowski
nicht hilfreich, der zeitgleich mit der von den Gewerkschaften und vielen namhaften
Organisationen getragenen Bündnisdemonstration eine Parallelveranstaltung unter
dem Motto "Gegen Gewalt von links und rechts" veranstalten will." Gleichzeitig
teilen sie seine Kritik an der Gewalt der letzten Demonstration am 29.10.: "Sicherlich
kann einiges zum Verlauf der Demonstration am 29.10.06 kritisch angemerkt werden,
andererseits hat auch insbesondere der DGB zu erkennen gegeben, dass er intensiv
bemüht ist, den Ablauf der Kundgebung sowie der Demonstration zu optimieren und
gewalttätige Übergriffe zu verhindern. " Dennoch: der "Stadtverband
von Bündnis90/Die Grünen wird daher ausschließlich zur Teilnahme an der Bündnisdemonstration
aufrufen."
10.5. / Jürgen Trittin hofft auf eine zahlreiche Beteilung an der vom Bündnis
gegen Rechts organisierten Gegendemonstration. „Ich hoffe auf eine beeindruckende
und vor allem friedliche Demonstration des Bürgerwillens. Ich wünsch mir, dass
die Göttinger Bürgerinnen und Bürger zeigen, dass sie sich von der Strategie der
NPD nicht ermüden lassen und weiterhin für eine demokratische Gesellschaft auf
die Straße gehen.“ Das vom DGB organisierte Bündnis hat inzwischen eine Tradition
und richte sich gegen einen gemeinsamen Gegner: gegen rechtes Gedankengut alter
und neuer Ausprägung. Die Bemühungen von Oberbürgermeister Jürgen Danielowski
ein weiteres Gegenbündnis zu formen seien kontraproduktiv, da am Ende nur die
Spaltung der Gegenbewegung stehen werde. Auch die mangelnde Einbindung verschiedener
Parteien trage dazu bei. Insgesamt bedauert Trittin das Urteil des Oberverwaltungsgerichts
Lüneburg." Weststadt
gegen Nazi-Demo 10.5.06 Für den Fall, dass der Aufmarsch der NPD doch
noch durch die Weststadt gehen sollte, will die Zukunfts-Werstatt .e.V. mit einem
Kulturfest ein Zeichen gegen Rechts setzen. Das Fest wird im Levinschen
Park stattfinden, an einer möglichen Route der NPD durch die Weststadt. Damit
wollen wir den AnwohnerInnen auch die Möglichkeit bieten, ihrem Protest Ausdruck
verleihen zu können. Die Zukunftswerkstatt betrachtet einen Aufmarsch der
NPD angesichts der Tatsache, dass in der Weststadt viele MigrantInnen wohnen,
als einen Affront. und hält deshalb einen seh- und hörbarer Protest für
umso wichtiger und ruft für den Fall dass der NPD-Aufmarsch durch die Weststadt
gehen sollte, alle AnwohnerInnen auf, sich an dem Kulturfest zu beteiligen.
*Kulturfest im Levinschen Park* *Samstag, den 13. Mai* *ab 9.00 Uhr Polizei
schon im Vorfeld gegen Antifas (Presseerklärung der A.L.i.) 8.5.06
In einer Presseerklärung informierte die Antifaschistische Linke International
>A.L.I.< am 8 Polizei droht einzelnen Antifa-AktivistInnen um sie von einer
Demoteilnahme abzhalten. Mai 2006 darüber, dass das 4. Fachkommissariats
der Polizeiinspektion Göttingen einer Antifaschistin ein so genanntes "Gefährderanschreiben"
persönlich in ihren Briefkasten eingeworfen hat. In dem Schreiben werden
ihr für den kommenden Samstag unverhohlen "präventive polizeiliche
Maßnahmen" und "Ingewahrsamnahme" angedroht. Obwohl erst
kürzlich ein Gerichtsurteil feststellte,
dass "Gefährdungsanschreiben" dieser Art rechtswidrig sind, wenn
sie " gezielt und unmittelbar in die Willensentschließungs- und Verhaltensfreiheit
eingreifen". Die A.L.I. empfiehlt daher möglichen weiteren Betroffenen,
sich an die Rote Hilfe, die linke Solidaritäts- und Schutzorganisation zu
wenden. Ursprüngliche
Planung der NPD und rechtsextreme Nationalisten Für
den 13 Mai 2006 haben die Adolf Dammen, Stv.
Landesvorsitzender NPD Ndsn , aus Buxtehude und Christian Worch (Hamburg) vom
rechtsextremistischen "Aktionsbündnis Freier Nationalisten" zwei Demonstrationen
zum gleichen Zeitpunkt um 12 Uhr angekündigt. In der Sprache der Veranstalter
nennt man sich " NPD-Kameraden und der parteiungebundene
Flügel des Nationalen Widerstands" und bezieht sich auf "Proteste in der
weißen Hemisphäre gegen die Überfremdung." Es
waren ursprünglich folgende Routen beantragt worden Demo 1 / NPD: 12
Uhr Bahnhofsvorplatz ,Berliner Straße, Kundgebung an der Kreuzung Berliner/Weender
Straße, Nikolausberger Weg, Humboldtallee, Kreuzbergring, Ewaldstraße,
Herzberger Landstraße, Dahlmannstraße, Eichendorffplatz (mit Kundgebung),
Düstere-Eichen-Weg, Herzberger Landstraße, Theaterplatz (mit Kundgebung),
Bühlstraße, Nikolausberger Weg, Berliner Straße, Bahnhofsvorplatz
Demo 2 / "Nationalisten" 12 Uhr Neues Rathaus Hiroshimaplatz, Keplerstraße,
Friedländer Weg, Herzberger Landstraße, Bühlstraße bis zur
Kreuzung Nikolausberger Weg und dort mit der NPD gemeinsam Phase
1: Demonstrationen im Vorfeld verboten Nachdem
der versuchte Aufmarsch am 29.10.06 am massenhaften
Protest und entschiedenen Widerstandt gescheitert war versuchen die rechtsradikalen
Organisationen erneut eine Demonstration gerichtlich durchzusetzen und Polizeischutz
für ihren Aufmarsch juristisch zu erzwingen. Während sich der OB
Göttingens beim letzten Mal weigerte ein Verbot auszusprechen, weil es angeblich
keinen Erfolg haben würden, hat er diesemal am 7. März die beiden Demonstrationen
durch eine "Unterlassungsverfügung" verboten. Er begründete dies "mit
dem Hinweis auf die Erfahrungen während der letzten NPD - Demonstration am
29. Oktober 2005. Diese Erfahrungen ließen gleiche oder sogar größere
gewalttätige Auseinandersetzungen und erneut die Beschädigung städtischen
und privaten Eigentums erwarten." Der DGB-Vorsitzende der Region begrüßte
dieses Verbot in einer Erklärung am 10.3. und meinte "Auch wenn das
Verbot vor den Gerichten eventuell keinen Bestand haben sollte, signalisiert das
Verbot der Stadt, dass nicht nur die Bürger, sondern auch ihr oberster Repräsentant
weder die NPD noch die ihr nahe stehenden rechten Kameradschaften in dieser Stadt
haben wollen." Stefan Wenzel von
den Grünen empfiehlt bei der Verhandlung über das Verbot "insbesondere
auf Äußerungen und öffentliche Aufrufe von NPD-Kadern abzuheben,
die zeigen, dass es der NPD nicht um friedliche Demonstrationen geht, sondern
um den "Kampf auf der Straße" und die Einschüchterung von Minderheiten."
Zur Frage des Verbots wäre schließlich noch anzumerken: Bei den
Erfolgsaussichten des Verbots muß man unterscheiden zwischen der Beantragung
durch die NPD, die als nicht-verbotende Partei besondere juristische Vorteile
genießt und den Rechtsextremisten der "Freien Nationalisten", gegenüber
denen eher ein Verbot durchsetzbar ist. zum
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