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Göttinger Friedenspreis

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Informationen zum Friedenspreis

Die "Stiftung Dr. Roland Röhl" ist eine "rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts" mit Sitz in Göttingen. Stifter des Friedenspreises war der Göttinger Wissenschaftsjournalist Dr. Roland Röhl. Bevor Röhl am 24.12.1997 starb, hatte er in seinem Testament verfügt, daß sein Nachlaß für die Bildung des Stiftungsvermögens verwendet wird. Der promovierte Chemiker Röhl befaßte sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung. Der Friedenspreis ist mit 3000 Euro dotiert.Die Stiftung ist zum Zwecke der Förderung von Konflikt- und Friedensforschung eingerichtet worde und verleiht jährlich den "Göttinger Friedenspreis", verbunden mit einer Geldprämie (von z.Zt. 3000 €) aus dem Ertrag des Stiftungsvermögens, an Einzelpersonen oder Personengruppen, "die sich durch grundlegende wissenschaftliche Arbeit oder durch herausragenden praktischen Einsatz um den Frieden besonders verdient gemacht haben."

1999 Prof. Dr. Dieter Senghaas
2000 Arbeitsgruppe Naturwissenschaft, Technik und Sicherheit TU Darmstadt (IANUS)
2001 Dr. Elisabeth Niemann
2003 Tilman Zülch für die Gesellschaft für bedrohte Völker
2004 Abt Benedikt Lindemann
2005 Forum Ziviler Friedensdienst
2006 Internationale Gärten Göttingen e.V. + Stiftung Interkultur
2007 Bürgerinitiative FREIe HEIDe
2009 Andreas Zumach
2010 Pro Asyl
2011 Friedensinitiative "Ohne Rüstung Leben e.V." (ORL) "GKKE-Fachgruppe Rüstungsexporte".
Professor Dr. Wilhelm Heitmeyer (Bielefeld) 2012
Institut für Friedenspädagogik Tübingen / Berhof Stiftung 2014
Göttinger Friedenspreis 2015
Göttinger Friedenspreis 2016
Göttinger Friedenspreis 2017

Göttinger Friedenspreis 2018
Göttinger Friedenspreis 2019

 

Auseinandersetzung zum Friedenspreis 2019

Kommentar 5.3.19 / G. Schäfer
Offensichtlich ist es dem Oberbürgermeister, der Unipräsidentin und schon gar nicht Sparkassenchef Hald klar, was sie da getan haben. Sie haben sich zu Vollstreckern einer rechtsgerichteten israelischen Regierung gemacht, die mit allen Mitteln versucht, eine jüdische Minderheitsmeinung zum Schweigen zu bringen. Anstatt allgemeines Menschenrecht und Humanismus als Kriterien für ihre Entscheidungen heranzuziehen, reicht der unhaltbare Vorwurf des Antisemitismus von Vertretern einer anti-palästinensischen Gesinnung aus, um OB und Unipräsidentin zum Kniefall zu bewegen. Sie gehen in Deckung, damit sie ja nicht selbst zum Ziel der Diffamierungs- und Mobbing-Kampagnen werden. Sie gehen aber nicht nur in Deckung, sondern sie werden dann auch noch aktiv tätig um einer jüdischen Friedensinitiative die öffentliche Anerkennung, das Geld und den Veranstaltungsraum zu entziehen. Das ist ein moralisches Armutszeugnis, vermutlich entstanden, weil man zu bequem war sich ausreichend zu informieren und/oder sich um eine gerechte Entscheidung zu bemühen.

 

Auszüge aus der Selbstdarstellung der „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“
>> https://www.juedische-stimme.de/selbstverstaendnis/

Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost – EJJP Deutschland

Wir, Frauen und Männer jüdischer Herkunft in Deutschland, haben uns vereinigt, um sichtbar zu machen, dass wir aus den historischen Erfahrungen unserer Vorfahren um die Entwürdigung und den Schmerz wissen, die Menschen zugefügt werden, wenn sie systematisch ausgegrenzt und entrechtet werden. Es darf sich kein Volk über ein anderes Volk und kein Mensch über einen anderen Menschen erheben. Alle Menschen sind gleich an Rechten geboren. (...)
Die Jüdische Stimme verurteilt die seit 1967 andauernde Besetzung der Westbank einschließlich Ostjerusalems sowie die Abtrennung des Gazastreifens von den übrigen Gebieten Palästinas durch den israelischen Staat als einen nicht hinnehmbaren Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen, gegen das Völkerrecht und gegen alle Beschlüsse der Vereinten Nationen dazu. Die tagtägliche Besetzungspraxis greift in alle Lebensbereiche des palästinensischen Volkes in den besetzten Gebieten ein und hat nachhaltig zerstörerische Wirkung. Die Gründung einer deutschen Sektion des EJJP ist durch den Entschluss ihrer Mitglieder motiviert, gemeinsam mit Juden und Jüdinnen in Europa, auch hierzulande öffentlich allen zu widersprechen, die in Israel und anderswo vorgeben, die Besatzung und Besiedlung von Gebieten außerhalb der international anerkannten Grenzen Israels geschehe zum Schutz, im Namen und im Interesse aller Juden und Jüdinnen der Welt.
(....) Das Existenzrecht des Staates Israel wird erst dann zur unangefochtenen und nicht gefährdeten Selbstverständlichkeit werden, wenn seine Regierung versteht, dass dasselbe Existenzrecht und ein Leben in Frieden und Würde auch für den benachbarten palästinensischen Staat und seine Bevölkerung unverzichtbar sind. Gewalt jeder Art gegen Zivilisten wird von der Jüdischen Stimme moralisch und politisch verurteilt. Indem die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten eintritt, widersetzt sie sich der Ausgrenzung der Palästinenser und Palästinenserinnen durch die israelische Regierung in den seit 1967 okkupierten Gebieten. Den Vorwurf, dass die Verurteilung der Besatzungspolitik der israelischen Regierung per se antisemitisch sei, weist sie als unhaltbar zurück. Vor dem Hintergrund der in Deutschland und seinen Nachbarländern zu verzeichnenden Zunahme von Antisemitismus, Anti-Islamismus, Rassismus allgemein sowie anderer Formen der sozialen und politischen Ausgrenzung sind sich die Mitglieder und Freunde der Jüdischen Stimme darüber einig: Allein entschlossener Widerstand gegen alle Ausprägungen der Herabstufung und Verachtung von Menschen vermag diesen Erscheinungen die Grundlagen zu entziehen.(...) Berlin, 21.10.2007

Bundeskanzlerin Merkel hat die Siedlungspolitik Israels kritisiert. In jenem Fall hat sich niemand verstiegen, ihr "Antisemitismus" vorzuwerfen . (Kann aber auch noch kommen).

 

Göttinger Friedenspreis 2019

Auszeichnung für friedenspolitisches Engagement„Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ erhält Friedenspreis

Der Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ erhält den Göttinger Friedenspreis 2019.Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum 21. Mal verliehen. Die öffentliche Veranstaltung beginnt am Sonnabend, 9. März 2019, um 11 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz.Die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ wurde 2003 als deutsche Sektion des Verbands „European Jews for a Just Peace (EJJP)“ ins Leben gerufen. Unter der Maßgabe des seit 1947 völkerrechtlich verbrieften Rechts der Palästinenserinnen und Palästinenser auf Selbstbestimmung setzt sich der Verein für eine ausgleichende Friedenslösung im Nahen Osten ein. Ziel ist ein lebensfähiger, souveräner Staat Palästina auf integriertem Hoheitsgebiet und innerhalb sicherer Grenzen. „Die Jüdische Stimme wird für ihr unermüdliches Engagement geehrt, eine gerechte Friedenslösung zwischen zwei souveränen Nachbarstaaten anstreben und erreichen zu können“, heißt es in der Begründung der Jury.Stifter des Göttinger Friedenspreises ist der 1997 verstorbene Göttinger Wissenschaftsjournalist Dr. Roland Röhl. Röhl hatte sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung beschäftigt und in seinem Testament verfügt, dass sein Nachlass zur Bildung eines Stiftungsvermögens verwendet wird. Stadt und Universität Göttingen sind Mitglied im Kuratorium der Stiftung. Die Entscheidung über die Preisträger fällt eine unabhängige dreiköpfige Jury

 

14.2.19 Jüdische Organisation als antisemitisch verunglimpft

Einer jüdischen Organisation, die sich für Gerechtigkeit in Israel/Palästina einsetzt soll der Göttinger Friedenspreis verliehen werden. Der jüdischen Gruppe wirft nun der Zentralrat der Juden in Deutschland "Antisemitismus" vor, weil deren Aktivität von der nationalistischen israelischen Regierung bekämpft wird. Der Oberbürgermeister von Göttingen fordert nun die preisverleihende Stiftung auf, den Antisemitismusvorwurf auszuräumen.

Auf der >>Seite der Preisträger*innen heißt es:
"Die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" handelt auf der Grundlage der Gründungserklärung der "EUROPEAN JEWS FOR A JUST PEACE" (EJJP), die im September 2002 in Amsterdam von 18 jüdischen Organisationen aus 9 europäischen Ländern verabschiedet wurde. Als assoziiertes Mitglied der Föderation will sie über die Notwendigkeit und Möglichkeit eines gerechten Friedens zwischen Palästina und Israel informieren. Ihre wesentliche Aufgabe sieht sie darin, darauf hinzuwirken, dass die Bundesregierung ihr außenpolitisches und ökonomisches Gewicht in der Europäischen Union, in den Vereinten Nationen und nicht zuletzt auch in Nahost nachdrücklich und unmissverständlich im Interesse der Herstellung eines lebensfähigen, souveränen Staates Palästina auf integriertem Hoheitsgebiet und innerhalb sicherer Grenzen nutzt und aktiv zur Verwirklichung eines dauerhaften und für beide Nationen lebensfähigen Friedens beiträgt. Allen jenen, die sich anmaßen, für alle Juden einer Nation oder gar der Welt zu sprechen, rufen wir entgegen: Nicht in unserem Namen! Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost"

 

OB Köhler (SPD) schrieb am 14.2.19 an die Stiftung:

"Sehr geehrte Damen und Herren, wie Ihnen hinlänglich bekannt ist, werden von unterschiedlichen Seiten Vorbehalte hinsichtlich der Preisverleihung an den Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" geäußert. Als Oberbürgermeister bin ich als Repräsentant der Stadt Göttingen Mitglied des Kuratoriums. In dieser Funktion sehe ich es als meine Pflicht an, einen möglichen Reputationsverlust der Stiftung Dr. Roland Röhl und des Göttinger Friedenspreises zu vermeiden. Deswegen empfehle ich, die Preisverleihung zunächst auszusetzen. Es ist aus meiner Sicht erforderlich, den Antisemitismusvorwurf, vor allem in Bezug auf die Zusammenarbeit mit der BDS-Bewegung, eindeutig auszuräumen oder andernfalls von der Preisverleihung abzusehen. Mit freundlichen Grüßen Rolf-Georg Köhler Oberbürgermeister"

> von Mobbingkampagnen, Antisemitismus-Vorwürfen und Kriegsbefürwortern in Göttingen seit 2002

 

Verunglimpfung und willkürliche Behauptungen

Ein Beispiel für jene "Aktivist*innen", die unentwegt mit der Diskreditierung von unliebsamen Kritiker*innen der israelischen Regierungspolitik beschäftigt sind:

Und auch diesmal ist Herr Schnarch (sic!) dabei. Er ist Autor eines Rundschreibens gegen das Jurymitglied und den Friedenspreisträger Zumach sowie gegen die Preisverleihung. Schnarch meint, "dass die sogenannte 'Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost' kaum etwas mit Judentum und noch weniger mit Gerechtigkeit zu tun hat. Es handelt sich um linksradikale Vereinigung, die eine kleine Handvoll Juden gegründet haben, um ihre extremistischen und antiisraelischen Phrasen der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen."
>> Über Herrn Schnarch ist unter schweigen-zu-israel-blog sehr viel Merkwürdigeszu lesen was er bei vielen Anlässen als antisemitisch bekämpfen will.Quelle abgerufen 15.2.19

Allerlei Merkwürdigkeiten über Herrn Schnarch ist unter
>> schweigen-zu-israel-blog zu lesen

 

 

Göttinger Friedenspreis 2018

Kommentar / Günter Schäfer
Ärgerliche Veranstaltungsorganistion am 10.3.18

12.3.18 / Wenn Konstantin Wecker 2 Konzerte plant, dann weiß er mit Sicherheit länger als einen Monat vorher, wann und wo die stattfinden. Auf seiner >>Webseite sind seine Veranstaltungstermine schon bis Dezember 2018 vorgemerkt. Die Veranstalter des Friedenspreises ließen jedoch ohne Richtigstellung bis zum Schluß über die Presse verkünden, dass Konstantin Wecker am 10.3.18 der Friedenspreis in Göttingen übergeben werde. Erst bei der Begrüßung zur Veranstaltung bekundete die Vertreterin der Stiftung zunächst ihre Freude, dass so viele Menschen ins Auditorium gekommen seien, eröffnete dann aber dass Konstantin Wecker nicht an der Veranstaltung teilnehmen werde. Er habe alles versucht, "Fahrpläne und Flugpläne gewälzt" aber leider leider wäre es ihm nicht möglich gewesen zu kommen. Da fehlte in der Organisation offensichtlich nicht nur Konstantin Wecker, sondern ein Wecker ganz anderer Art, und zwar einer der sehr früh und sehr laut im Organisationsbüro der Stiftung geläutet hätte.

Link zur Videobotschaft von Konstantin Wecker

 

Auszeichnung für friedenspolitisches Engagement Konstantin Wecker und „Wissenschaft & Frieden“ erhalten Göttinger Friedenspreis 2018

Der Göttinger Friedenspreis 2018 geht zu gleichen Teilen an den Liedermacher Konstantin Wecker aus München und an die Redaktion der Zeitschrift Wissenschaft & Frieden (W&F) in Bonn. Der mit jeweils 2.500 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum 20. Mal verliehen. Die öffentliche Veranstaltung beginnt am Sonnabend, 10. März 2018, um 11 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz.

Konstantin Wecker hat sich während seiner künstlerischen Karriere immer auch politisch engagiert und sich in vielen Liedern mit dem politischen Tagesgeschehen auseinandergesetzt. Er gibt Konzerte gegen rechte Gewalt, empört sich über Politiker wie Donald Trump, Recep Tayyip Erdogan und Marine Le Pen und ist in der Flüchtlingshilfe aktiv. Darüber hinaus ist er Ehrenvorsitzender der Göttinger Menschenrechtsorganisation „Initiative für eine humane Welt e.V.“, die einen Beitrag zur Entwicklung einer ökologischen, sozialen, demokratischen und friedensfähigen Gesellschaft leisten will. Wissenschaft & Frieden ist eine interdisziplinäre Wissenschaftszeitschrift für Friedensforschung, Friedenspolitik und die Friedensbewegung. Sie erscheint seit 1983 und berichtet zu friedenspolitischen, militär-strategischen und rüstungstechnischen Fragen aus naturwissenschaftlicher, politikwissenschaftlicher, sozialwissenschaftlicher, psychologischer und ethischer Sicht. Ihre Autorinnen und Autoren untersuchen Gewaltursachen und -verhältnisse, beziehen Position zur Verantwortung der Wissenschaft und thematisieren Wege und Möglichkeiten zur zivilen Konfliktlösung, zur Wahrung der Menschenrechte und zur Zukunftssicherung.

Göttinger Friedenspreis 2017
an „Reporter ohne Grenzen“ und „Saiedet Souria“

Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Sonnabend, 11. März 2017, in der Universitätsaula am Wilhelmsplatz verliehen. Die öffentliche Festveranstaltung beginnt um 11 Uhr.

Der Göttinger Friedenspreis 2017 der Stiftung Dr. Roland Röhl geht zu gleichen Teilen an das Netzwerk „Reporter ohne Grenzen e.V.“ und an das Magazin für die Frauen Syriens „Saiedet Souria“.

Mit der Auszeichnung würdigt die Jury die Preisträger „für deren ebenso gefahr- wie verdienstvollen publizistischen, couragierten und engagierten Einsatz und die verlässliche und profunde, professionelle und relevante Berichterstattung aus den zahlreichen Krisen- und Konfliktgebieten.

Nach dem "barometer" von Reporter ohne Grenzen am 5.3.2017 waren 2017 bereits
-- 3 Journalisten getötet,
-- 1 Medienassistent getötet,
-- 189 Journalist*innen in Haft genommen,
-- 10 Medienassistent*innen in Haft genommen und
-- 160 Onlin-Aktivist*innen und Bürger*innenjournalist*innen in Haft genommen worden.

Durch ihre oft lebensgefährdende Arbeit vor Ort wird die Öffentlichkeit durch authentische Informationen in die Lage gesetzt, sich ein faktenbasiertes, objektiviertes Bild über die oft unübersichtliche und widersprüchliche Situation in den krisen- und kriegsbelasteten Gebieten in fernen Regionen unserer Welt zu machen.“ Die Jury betont des Weiteren, dass die Preisträger „durch ihre journalistische Professionalität und gelebte Authentizität populistischen Tendenzen und diffuser Meinungsmache mit gesicherten Fakten und recherchierten Analysen entgegenwirken.“

Das Netzwerk „Reporter ohne Grenzen e.V.“ dokumentiert Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalistinnen und Journalisten und ihre Teams in Gefahr sind. Zudem engagiert es sich für mehr Sicherheit und einen besseren Schutz von Journalisten. Die deutsche Sektion der internationalen Organisation besteht seit 1994.

Das Magazin „Saiedet Souria“ (Frauen Syriens) erscheint seit 2014 und befasst sich mit dem Selbstbewusstsein und der Rolle der Frau in Syrien und im Islam. Es behandelt Themen wie Kinder- und Zwangsheirat, Vergewaltigung und Ehrenmorde, Unterdrückung der Frauen und Abschirmung vom gesellschaftlichen und politischen Leben und berichtet aus den Flüchtlingscamps und den Kriegsgebieten.

 

Göttinger Friedenspreis 2016

16.11.15 / Mitteilung der Stiftung
Der Göttinger Friedenspreis 2016 geht zu gleichen Teilen an das Festivalprojekt „Rockmusik für Demokratie und Toleranz“ der Eheleute Birgit und Horst Lohmeyer aus Jamel (bei Wismar) und an die Theatergruppe „Boat People Projekt“ aus Göttingen . Das teilte ein Sprecher der Stiftung Dr. Roland Röhl in Göttingen mit. Die Eheleute Lohmeyer erhalten den Friedenspreis für ihren unerschrockenen Einsatz und ihre Zivilcourage im Kampf gegen die Neo-Nazis in Mecklenburg-Vorpommern. Das Ehepaar stellt sich seit Jahren mutig den Neonazis entgegen, die das kleine Dorf Jamel gezielt als „nationalsozialistisches Musterdorf“ besiedelt haben. Seit 2007 veranstalten die Lohmeyers das jährliche Open-Air-Rockfestival Jamel rockt den Förster gegen Rechtsextremismus Das Festival bedeute Gegenwehr gegen die Vereinnahmung und solle den Nazis demonstrieren, dass ihnen „demokratischer Gegenwind“ entgegen bläst.. Die Lohmeyers, die 2004 aus Hamburg nach Jamel zogen, wurden deshalb immer wieder bedroht. Im August 2015 brannte die Scheune ihres Forsthofes völlig nieder; die Polizei geht von einer rechtsextremistisch motivierten Brandstiftung aus. Das Göttinger Freie Theater boat people projekt arbeitet mit wechselnden Ensembles zu den Themen Flucht und Migration, Heimat, Identität, Religionszugehörigkeit, Ausgrenzung, Vereinnahmung und Integration. In jeder Produktion untersuchen die Theatermachenden aufs Neue, was sich in unserer Gesellschaft durch die zunehmenden Diskussionen um Interkultur und Inklusion verändert hat. Geschichten und Perspektiven von Menschen, die von Flucht und Ausgrenzung betroffen sind, stehen im Mittelpunkt des Theaters. Die Theaterstücke erzählen konkrete Ereignisse und Geschichten von Flüchtenden. Eindrücklich ist insbesondere, wie Flüchtlinge selbst in die Produktionen und Aufführungen eingebunden werden. Die Stücke werden in verschiedenen Ensembles gemeinsam von Kunstschaffenden verschiedener Nationalitäten aus den Bereichen Schauspiel, Tanz, Musik und Video, sowie mit Überlebenskünstlern - Menschen, die keine Bühnenausbildung haben, die aber aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Geschichte zu Protagonisten werden, erarbeitet.

Göttinger Friedenspreis 2015

7.3.15 Stiftung Dr. Roland Röhl verleiht am 7. März den Göttinger Friedenspreis an Irmela Mensah-Schramm ab 11:00 Uhr in der Aula der Georg-August-Universität in Göttingen verliehen. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.

Aus diesem Anlaß kommt die Preisträgerin zu drei Workshops an Göttinger Schulen

  • 23.2.15 Workshop der den Göttinger Friedenspreisträgerin Irmela Mensah-Schramm 9.45 Uhr bis 13.10 Uhr in der "Schule am Ritterplan"mit Miniausstellung - *"Mit bunten Farben gegen braune Parolen" BBS, Ritterplan 6,37073 Göttingen
  • 6.3.15 2. Workshop der den Göttinger Friedenspreisträgerin Irmela Mensah-Schramm mit großem Schulereignis im Max-Plank-Gymnasium um 11.30 Uhr ,Ausstellung "Hass vernichtet" in 25 50 x 70 cm großen Rahmen um 16.00 Uhr mit aktiver Schülerbeteiligung! http://www.hassvernichtet.de
  • 9.3.15 Workshop der den Göttinger Friedenspreisträgerin Irmela Mensah-Schramm Workshop * und kleine Ausstellung 9.00 Uhr in der "Freien Waldorfschule" in Göttingen.

 

Göttinger Friedenspreis 2014
Preisträger und Jurymitglied für Schulen ohne Militär!

Der mit 3000 Euro dotierte Göttinger Friedenspreis 2014 wurde dem Institut für Friedenspädagogik Tübingen e.V (seit 2012 Teil der Berghof Foundation) verliehen, für seine friedenspädagogische Arbeit seit nunmehr fast 40 Jahren. Der Preis wurde den beiden langjährigen Geschäftsführern Günther Gugel (Bild rechts) und Uli Jäger (im Bild links) am 8.3.14 in der Aula am Wilhelmsplatz überreicht.

Die Arbeit des Instituts reicht von Gewaltprävention in Schulen und Entwicklung von Streitkultur, über Journalistentrainings und Seminare, die Herausgabe der Zeitschrift "Global Lernen" für Lehrende bis hin zu diversen medialen Projekten, in denen internationale Erfahrungen der Konflikttransformation an unterschiedliche Adressaten-Kreise vermittelt werden..

Preisträger und Jurymitglied für Schulen ohne Militär!

In der Rede des Preisträgers, des Institutsvertreters Uli Jäger (1986 bis 2011 in der Leitung des Instituts).war u.a. folgende Passage enthalten, die die Göttinger Initiative Bundeswehr raus aus den Schulen freuen dürfte:

"Nicht ohne Grund gibt es (wieder einmal) Streit um den Frieden in der Schule. Der aktuelle Anlass: Die Bundeswehr setzt seit einigen Jahren auf verstärkte Präsenz in den Schulen und bei der Ausbildung des Lehrpersonals. Eine Koalition, getragen vor allem von Friedensinitiativen, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und kirchlichen Organsationen fordert dagegen "Schulen ohne Militär" und einen Ausbau der Friedenspädagogik. Es stellt sich die Frage, wie der Meinungsbildungsprozess in Sachen Krieg und Frieden, Konflikt und Gewalt an Schulen in Zukunft organisiert und begleitet wird. Friedenspädagogik muss hier eine leitende Rolle einnehmen.

Auch der Vertreter der Jury Zumach sprach empört über die Versuche der Bundeswehr in die Schulen vorzudringen und erhielt dafür starken Beifall in der gut gefüllten Aula am Wilhelmsplatz.

Vielmehr werden folgende Ziele an der Schule verfolgt, wenn es um eine Auseinandersetzung mit Militär, Rüstung und Krieg gehen soll (>> friedensbildung Günther Gugel / Uli Jäger)
"Hier geht es um die kritische Beschäftigung mit den unterschiedlichen Legitimationen für Rüstung und Militär, um deren gesellschaftliche und politische Funktionen sowie um die Folgen militärischer Gewaltanwendung. Das Spektrum der Ansätze reicht hier vom Umgang mit (nationalen) Mythen zur Rechtfertigung von Militär bis hin zur Traumapädagogik als Form der Auseinandersetzung mit Gewalt- und (Bürger-)Kriegsfolgen. Vor diesem Hintergrund haben wir zahlreiche Unterrichts- und Lernmedien sowie Dokumente unter dem Stichwort "Kritik am Krieg" versammelt." und "
Befähigung zur demokratischen Teilhabe bzw. Vermittlung von Demokratiefähigkeit: Hier geht es schließlich um die Einübung von Formen politischer Partizipation, die auch eine Auseinandersetzung mit Formen zivilen Ungehorsams einschließt."

Friedenspädagogik ein komplexer Prozess (aus der Rede des Preisträgers)

"Creating space for conflict transformation" – So lautet das Leitmotiv der Berghof Foundation. Unter Konflikttransformation versteht man einen komplexen Prozess, der die Beziehungen, Einstellungen, Verhaltensweisen, Interessen und Diskurse in gewaltanfälligen Konflikten konstruktiv verändern will."
Bei diesen Lernprozessen geht es hauptsächlich um vier Zielsetzungen:
Wahrnehmung von Konflikten als Chance für positive Veränderung – und damit die Befähigung zum konstruktiven Umgang mit Konflikten und zur Auseinandersetzung mit "dem Anderen"; Enttabuisierung von individuellen, sozialen und politischen Formen der (Alltags-)Gewalt bzw. der Faszination der Gewalt – und damit Förderung der Aufarbeitung individueller und kollektiver Gewalterfahrungen in Vergangenheit und Gegenwart; Reflexion der Ursachen, Begleit- und Folgeerscheinungen von Krieg – und damit die Suche nach möglichen Handlungsansätzen gegen Krieg auf individueller, gesellschaftlicher und internationaler Ebene;

"Ein spezifisches Merkmal der Friedenspädagogik ist das Ineinandergreifen von pädagogischen Bearbeitungsformen für negative und zerstörerische Erscheinungen (Krieg und Gewalt) auf der einen Seite und die systematische Suche nach positiven Gestaltungsmöglichkeiten (Konflikt, Frieden) auf der anderen Seite. So entwickelt Friedenspädagogik pädagogische Antworten auf die anhaltende Gewaltbereitschaft und Friedlosigkeit in und zwischen den Gesellschaften bzw. den Staaten dieser Erde und trägt auf der Grundlage differenzierter Gewalt-, Konflikt- und Friedensbegriffe dazu bei, Kulturen des Konflikttransformation und des Friedens zu fördern und zu etablieren."

Und dann kam Bulmahn (SPD / Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages)

örtliche und regionale PolitikvertreterInnen haben in der Vergangenheit der Friedenspreisverleihung nur wenig Beachtung geschenkt. Ebenso haben kirchliche Vertreter sogar durch Abwesenheit geglänzt als 2011 einer kirchlichen Friedensorganisation der Preis verliehen wurde. So ist es zwar als eine Aufwertung des Göttinger Friedenspreises zu bewerten, wenn die Vizepräsidentin des Bundesparlamentes die Laudation hält - andererseits war dann aber der Redetext, der folgende Passage enthielt:


Edelgard Bulmahn SPD / Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages 8.3.14 / Aula Göttingen

"Deutsche Außenpolitik muss Friedenspolitik sein! Dazu gehört ganz elementar eine Skepsis gegenüber Militäreinsätzen. Eine Kultur der militärischen Zurückhaltung darf allerdings nicht verwechselt werden mit einer Kultur des Heraushaltens. Die eigene Verantwortung kann sich nicht im bloßen Kommentieren der Außenpolitik anderer erschöpfen. Deutschland sollte eine aktivere Rollen einnehmen und seine Möglichkeiten für Friedensschaffung nutzen." (gerade nochmal die Kurve gekriegt zur Friedenspreisverleihung)

Und dann auch noch der Hinweis auf Gaucks Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz zur deutschen Außenpolitik: "Joachim Gauck forderte, Deutschland müsse sich (Zitat:) 'früher, entschiedener und substanzieller einbringen'. Dies ist im allgemeinen als ein Plädoyer für ein stärkeres militärisches Engagement Deutschlands wahrgenommen worden."
Vermutlich zu Recht - aber Bulmahn definiert es in Friedenswille um:
" Übersehen wurde dabei, dass der Bundespräsident ausdrücklich fragte: "Engagieren wir uns schon ausreichend dort, wo die Bundesrepublik eigene und eigens Kompetenz entwickelt hat – nämlich bei der Prävention von Konflikten?
Es ist eine schmerzliche, aber notwendige Einsicht, dass auf militärische Mittel manchmal nicht verzichtet werden kann. Auch wir verdanken unsere Freiheit, letztlich den Alliierten, ihrem Kampf gegen die faschistische Diktatur. Wenn man das Gebot der Schutzverantwortung der internationalen Gemeinschaft ernst nimmt, kann man militärische Interventionen etwa bei einem drohenden Völkermord nicht von vornherein ausschließen."


Göttinger Friedenspreis 2012

16.9.11. // Der Göttinger Friedenspreis 2012 geht an Professor Dr. Wilhelm Heitmeyer. Der Preis wird am 10. März 2012 in Göttingen verliehen. Wilhelm Heitmeyer, Dr. phil. habil., geb. 1945, ist Professor für Sozialisation an der Universität Bielefeld.

Er war seit 1982 Leiter verschiedener Forschungsgruppen zu Rechtsextremismus, Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und ethnisch-kulturellen Konflikten. Seit 1996 ist er Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung.


Prof. Wilhelm Heitmeyer
Foto: 2005 Pressestelle Universität Bielefeld

Heitmeyer hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, Aufsätze und Bücher zu Themen der Gewaltforschung, sozialer Desintegration und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit veröffentlicht und ist Herausgeber umfangreicher Publikationen und Schriftenreihen wie "Kultur und Konflikt", "Konflikt und Gewaltforschung" und "Deutsche Zustände". Nach Überzeugung Heitmeyers haben moderne Gesellschaften zumindest drei Aufgaben zu lösen: "Sie müssen sozialstrukturelle Gelegenheiten schaffen, damit eine Teilhabe an den materiellen und kulturellen Gütern für alle möglich ist. Der Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist natürlich der Schlüssel. Zweitens muss institutionell die politische Partizipation möglich sein, damit die Menschen an der Realisierung von Grundnormen wie Gerechtigkeit, Solidarität und Fairness mitwirken können. Drittens schließlich geht es um sozial-emotionale Einbindung in Gemeinschaften wie Familie, Milieus usw. Immer geht es dabei um Anerkennung über Arbeit, politische Wirksamkeit und soziale Zugehörigkeit."

Friedenspreis 2011

Die Aula am Wilhelmsplatz war mit zahlreichen BesucherInnen gefüllt.

Preisverleihung in der Aula, während der Begrüßung durch Carmen Baran von der Stiftung Dr. Roland Röhl

6.3.11 / Der Friedenspreis wird seit 1999 vergeben (>Weitere Infos ). Den Friedenspreis 2011 erhielten gemeinsam die Friedensinitiative "Ohne Rüstung Leben e.V." (ORL) zusammen mit der "GKKE-Fachgruppe Rüstungsexporte". Die ORL betreibt mit zahlreichen Mitgliedern Öffentlichkeitsarbeit und eine Art Basis-Lobbyarbeit gegen Rüstungsexporte. Die GKKE ("Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung") erarbeitet wissenschaftlich fundierte Berichten zum Rüstungsexport. Nach der Preisverleihung stellte Dr. Bernhard Moltmann als Vertreter der GKKE seinen Teil des Preisgeldes ORL zur Verfügung!

PreisträgerInnen und OrganisatorInnen der Veranstaltung sowie Mitglieder der "Stiftung Dr. Roland Röhl"

Unipräsidentin Prof Beisiegel Verbündete der Friedensbewegung!

Während der gesamten Veranstaltung waren Uni-Präsidentin Beisiegel wie auch OB Wolfgang Meyer zu Gast. Bei der Rede von Frau Prof. Beisiegel wurde deutlich, dass sie bereits seit langem mit der Friedensbewegung verbunden ist.

Seit 1983 ist ihr Name In verschiedenen Aufrufen von Friedenskampagnen zu finden. Z.B. >>Gegen Atomwaffen 2010 oder >>Stillhalten tötet! Jahrestag des Irakkrieges .

Vor der Aula standen zwar Mitglieder des Friedensbüros mit Transparent gegen militärische Intervention in Libyen. Was aber bei der Zusammensetzung des Publikums auffiel, war die Abwesenheit von jenen Göttinger Gruppen, die z.B. gegen Militärmusik oder gegen Bundeswehr an Schulen und Uni protestieren. Und das obwohl auch die ORL eine Kampagen "Schulfrei für die Bundeswehr" betreibt. Ebenso fiel auf, dass mit den beiden Preisträgern kirchlich-ökumenische Gruppen geehrt wurden, von den Göttinger Kirchen jedoch nur wenige bekannte Personen an der Veranstaltung teilnahmen.

"Ohne Rüstung leben (ORL) ist bekannt geworden durch den Auftritt von Kleinaktionären in Hauptversammlungen der Daimler-Aktiengesellschaft, wo sie dessen Geschäfte kritisiert haben, und durch die Aktion "Schulfrei für die Bundeswehr", die sich gegen die Werbung der Bundeswehr an den Schulen und deren Einfluß auf die Weiterbildung von LehrerInnen richtet.

Die ORL hat für ihre Mitglieder und UnterstützerInnen eine Selbstverpflichtungserklärung formuliert:

"Ich bin bereit, ohne den Schutz militärischer Rüstung zu leben. Ich will in unserem Staat dafür eintreten, dass Frieden ohne Waffen politisch entwickelt wird."

Die Plakatwerbung von Daimler an der Fassade der Jacobikirche zeigt, dass die Arbeit der kirchlichen Initiative "Ohne Rüstung Leben" auch noch einige Überzeugungsarbeit innerhalb der Kirchen vor sich hat.

Laudatio durch Preisträger von 2009 Andreas Zumach:
"Skandal der Rüstungsexporte"

Laudatio Andreas Zumach, Preisträger 2009, Korrespondent der Vereinten Nationen in Genf, hielt die Laudatio auf die PreisträgerInnen.

Es war eine engagierte Rede zum Thema "Skandal der Rüstungsexporte". Deutschland gehört zu den großen Waffenexporteuren der Welt

Sinngemäß erwähnte Zumach u.a. was im Folgenden notiert ist:
Besonders deutsche U-Boote sind begehrt. Die HdW-Werft und Rheinstahl in Emden produzieren U-Boote und Kriegsschiffe für den Waffenexport. Der Leopard-Panzer von Kraus Maffei wird weltweit an Armeen verkauft, ebenso wie die Produkte von EADS und Thyssen/Krupp sowie die Gewehre und "Kleinwaffen" von Heckler und Koch aus Oberndorf. Laut GKKE-Bericht 2009 wurden an Saudi-Arabien 2.500 Sturmgewehre und Ägypten 884 Sturmgewehre geliefert.
Versuche, Rüstungslieferungen zumindest an diejenigen Länder zu verhindern, die die Menschenrechte nicht achten, führten nicht zum Erfolg; die ergriffenen Maßnahmen eines Kriterienkatalogs wurden umgangen. Dies ist umso einfacher, als die Rüstungsexportentscheidungen im Bundessicherheitsrat geheim gehalten werden. Das Rüstungsexportgeschäft insgesamt ist von mangelnder Transparenz und Korruption geprägt - Stichwort Schneider. EIn Skandal ist die aber schließlich auch die Tatsache, dass 2009 auch noch insgesamt 1,92 Mdr Euro Hermesbürgschaften für Rüstungsexporte bereitgestellt wurden. Wenn die Empfänger von Waffen nicht zahlen können, dann springt bei Hermesbürgschaften die Bundesregierung mit Steuergeldern ein, damit die Unternehmen keinen Verlust machen! Dies abzuschaffen ist eine der Hauptforderungen der Friedensinitiativen.
Gegen die mangelnde Transparenz der Rüstungsexportgenehmigungen ist die Arbeit der >>GKKE-Fachgruppe Rüstungsexporte
gerichtet, die mit ihren Berichten wichtige Informationen für eine Aufklärungsarbeit bereitstellt.

Einen musikalischen Beitrag leistete Ulrike Haase mit ausgewählten Stücken auf der Viola da Gamba. Sie spielte 1) Marin Marais "Tombeau pour Monsieur De Sainte Colombe", 2.) John Joubert Tombeau, Reflections on the ground "When I am laid in earth" from Dido and Aeneas by Purcell op 86 und 3) Karl Friedrich Abel (1723-1787) Moderato.

Preisträger Russman bemerkte sichtlich beeindruckt von der Auswahl und Darbietung: "Musik kann doch mehr ausdrücken als Worte."

Redner der beiden, mit dem Friedenspreis ausgezeichneten Organisationen waren:


Paul Russmann Ökumenische Aktion
"Ohne Rüstung Leben e.V."


Dr. Bernhard Moltmann Vorsitzender der
GKKE Fachgruppe Rüstungsexport

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Verleihung "Göttinger Friedenspreis 2011"
Presseinformation der Stiftung

Göttingen, 05.03.2011. Die Friedensinitiative "Ohne Rüstung Leben e.V." und die "Fachgruppe Rüstungsexporte" der "Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung" sind am Sonnabend mit dem Göttinger Friedenspreis 2011 ausgezeichnet worden. Mit der Verleihung soll das langjährige, praktische und wissenschaftliche Engagement der beiden Gruppierungen gegen Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte gewürdigt und die öffentliche Wirksamkeit ihrer Aktivitäten unterstützt werden.
Für beide Initiativen meine Frieden mehr als die Abwesenheit von Krieg, heißt es in der Verleihungsurkunde. "Frieden entsteht durch die Entwicklung menschenwürdiger Lebensverhältnisse für alle Menschen - auch für zukünftige Generationen. Den Preisträgern geht es darum, Perspektiven für das gewaltfreie Austragen von Konflikten zu entwickeln und Wege zu finden, möglicher Gewaltanwendung gewaltfrei, ohne Waffen entgegenzutreten."
Die praktische Arbeit von "Ohne Rüstung Leben e.V." gründe ebenso wie die wissenschaftliche Arbeit der "GKKE-Fachgruppe Rüstungsexporte" auf der Einsicht, dass Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte keine politischen Probleme lösen, weil sie deren Ursachen nicht beseitigen. Rüstung und Waffengewalt böten letztlich keinen Schutz, sondern stellten eine Bedrohung für alle Menschen dar. Wo durch Rüstung und Waffengewalt bedroht oder zerstört werde, was verteidigt und geschützt werden sollte, sei die Sinnlosigkeit der Anwendung von Waffengewalt offenkundig.
Dr. Bernhard Moltmann, Vorsitzender der Fachgruppe Rüstungsexport der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung, bezeichnete die Handhabung von Rüstungsausfuhren als Indiz dafür, wie es mit der Friedensfähigkeit eines Staates bestellt ist. Waffen, Rüstungsgüter sowie Militärtechnologie und militärbezogene Aktivitäten unterschieden sich grundsätzlich von gewöhnlichen Handelsgütern. Ihr grundlegendes Merkmal sei, dass sie geeignet sind, Menschen zu töten und Kriege zu führen. Daran ändere auch nichts, dass derartige Produkte als "Wehrmaterial", "Verteidigungsgut" oder "Sicherheitsleistung" firmieren.
Die Bundesregierung als Herrin des Verfahrens in Sachen Rüstungsexporte müsse ihren Umgang mit Informationen zu deutschen Rüstungstransfers verbessern, so Moltmann. "Prüft man ihre seit 2000 jährlich erstatteten Rüstungsexportberichte unter Gesichtspunkten der Verfügbarkeit, der Verlässlichkeit, der Reichweite, der Vergleichbarkeit, der Präzision und der Relevanz, gelangt man zu einem mangelhaften Befund.
Abgesehen von der Zeitferne der Veröffentlichung irritieren die Unvereinbarkeit der verschiedenen Zahlenwerke miteinander, die Lücken in der Berichterstattung und die Defizite in der Erfassung der tatsächlichen Transfers. Vor allem vermitteln die offiziellen Informationen keine Einsicht in die Begründungen, warum jeweils die Regierung in Abweichung von oder gar im Widerspruch zu den normativen und politischen Vorgaben einzelnen Rüstungsgeschäften in Krisen- und Konfliktregionen zugestimmt hat. Umso größer ist jeweils die Aufregung, wenn bei innerstaatlichen Gewaltkonflikten, wie jüngst in Ägypten, auf Fernsehbildern Lastwagen, Panzer oder Gewehre deutscher Herkunft zu identifizieren sind."
Für "Ohne Rüstung Leben e.V." erinnerte Paul Russmann an die neun Gründungsväter dieser Organisation, Pfarrer der evangelischen Landeskirche Württemberg, die vor über 30 Jahren die Aktion Ohne Rüstung Leben aus der Taufe hoben. Sie entwickelten eine persönliche
Selbstverpflichtungserklärung für den Einzelnen, die aus zwei Sätzen besteht: "Ich bin bereit, ohne den Schutz militärischer Rüstung zu leben. Ich will in unserem Staat dafür eintreten, dass Frieden ohne Waffen politisch entwickelt wird".Mit dieser Selbstverpflichtung seien die Gründungsväter im April 1978 an die Öffentlichkeit gegangen. Bis heute hätten fast 30.000 Frauen und Männer die Selbstverpflichtung unterzeichnet. "Ohne Rüstung Leben ist keine Organisation der großen Namen, sondern der vielen kleinen Leute. Viele Leute an vielen kleinen und großen Orten, die auf der Straße, im Gottesdienst, in der Schule oder vom Schreibtisch aus die nächsten Schritte auf dem langen Weg zu einem Leben frei von Rüstung unterstützen. Viele von uns "kleinen Leuten" sammelten und sammeln Unterschriften bei Aktionen wie "Eine Millionen Unterschriften für ein Verbot von Landminen und Streumunition " oder "Keine Hermes-Bürgschaften für Rüstungsexporte". Andere schweigen und mahnen seit Jahrzehnten fast Woche für Woche auf dem Marktplatz für den Frieden, gedenken mit der "Nacht der 100.000 Kerzen" an die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki oder veranstalten Gottesdienste und Podiumsdiskussionen während der Friedenswochen im November letzten Jahres unter dem Motto: "Es ist Krieg. Entrüstet Euch".
Der Göttinger Friedenspreis ist mit 3000 Euro dotiert. Stifter war der Göttinger Wissenschaftsjournalist Dr. Roland Röhl. Röhl war am 24. Dezember 1997 an Krebs gestorben, er hatte in seinem Testament verfügt, daß sein Nachlaß für die Bildung des Stiftungsvermögens verwendet wird. Der promovierte Chemiker befaßte sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung.

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