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Militarisierung der Krisenstrukturen Nov/Dez 2021
/ Auch für den Landkreis Göttingen gibt es mit dem Kreisverbindungskommando (KVK) eine Institution, die bei Bedarf eine Zusammenarbeit von Bundeswehr und zivilen Behörden im Krisenfall organisiert. Leiter des Kreisverbindungskommandos "Stadt Göttingen" ist Oberstleutnant der Reserve Matthias Wieland. Auch der ehemalige Herausgeber des Stadtmagazins37, Florian Grewe ist als VerbindungsStabsoffizier für die zivil-militärische Zusammenarbeit im Kreisverbindungskommando (KVK) des Landkreises Mitglied. Für eine Zusammenarbeit stehen auch regionale "Heimatschutzkräfte" in Holzminden zur Verfügung. Dem Leiter Hauptmann Roger Titz unterstehen dort 123 Personen . Diese sogenannte "Heimatschutz-Kompanie" firmiert auch unter der Bezeichnung "Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte" (RSU) bekannt. Bei Bedarf kann die kommunale Verwaltungsspitze über die Kreisverbindungskommandos KVK Hilfe anfordern. Auf Fotos der RSU-Kompanien ist zu sehen, wie sie mit Gewehren bewaffnet sind. Diese Einheiten wurden flächendeckend in ganz Deutschland aufgestellt."(Quelle Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Partei DieLinke im Bundestag 2009)
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GöBit 2018 , 10. Februar in der Lokhalle Auch 2018 fand der Göttinger Berufsinformationstag GöBIT statt - diesmal allerdings nicht in der Schule sondern in der Lokhalle. GöBit ist eine Messe zur Berufsausbildung, veranstaltet von der Agentur für Arbeit Göttingen, der BBS II und VHS Göttingen Osterode gGmbH. Eigentlich ist eine solche informationsshow eine sinnvolle Sache, da sich die Jugendlichen an einer Vielzahl von Ständen über mögliche Ausbildungen informieren können. ABER: auch 2018 versucht das Militär dort junge Menschen für das Kriegshandwerk anzuwerben. Zwischen Bäckereihandwerk, Studienmöglichkeiten, Hebammenausbildung, Mechatronik, usw. wird auch die Ausbildung zum Soldaten und zur Soldatin angeboten. Die Bundeswehr reiht sich so bei der GöBit neben Einrichtungen wie Kirchenkreisamt, Bäckereien, Friseuren, Hauptzollamt, BBS, DGB, Gärtnereien, als "normaler Arbeitgeber" ein.
In der Halle wurden vor dem Bundeswehrstand u.a. kleine Zettel verstreut mit der Aufschrift "Soldaten sind Mörder."
Ca. 20 Personen haben am 10.2.18 gegen den öffentlichen Auftritt und die Rekrutierungsversuche der Bundeswehr auf der Jobmesse GöBit in und vor der Lokhalle protestiert. Die Bundeswehr war mit ihrem Infostand vor Ort. Mit Flyern, Reden, Transparenten und Parolen machten die AktivistInnen vor der Lokhalle deutlich, dass Krieg und Miltär für Jugendliche keine Berufsperspektive sind.
Als einige Aktivist*innen mit Transparenten und Flyern direkt vor dem Infostand der Bundeswehr demonstrieren wollten, erschienen sofort Polizist*innen und Security, erteilten den Aktivist*innen sofort Platzverweise und drohten mit Anzeigen wegen Hausfriedensbruch. Ein Polizist versuchte, das Transparent zu beschlagnahmt, das konnte aber verhindert werden. Als bei einer Aktivistin die Personalien festgestellt wurden und ein Aktivist mit Zwang nach draußen begleitet worden war, gab es einen Chor lautstarker Parolen: „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!“ und "Deutsche Panzer raus aus Kurdistan !
Die Firma >>KAPPA opto-electronics GmbH im kleinen Ort Gleichen nahe Göttingen stellt auch militärisches Material her. In ihrem "Defense Programm" enthalten sind Beobachtungskameras für Dronen und U-Boote und Panzer, Zielfernrohr-Kamerasysteme, Inspektionssysteme für großkalibrige Waffenrohre sowie Systeme zur "Durchstrahlung von suspekten Objekten". Kappa ist auch in Tel Aviv mit einem "Headquarter" unter dem Firmennamen >>Militram Ltd.zu finden, die das gesamte Sortiment von Kappa anbietet. Zu ihren Waffensystemen heisst es auf der Webseite der Firma Kappa: "Täglich stellen sie unter Beweis, welchen extremen Anforderungen sie gewachsen sind." ....weitere Göttinger Militärproduktionsfirmen
Bundeswehr-Werbung 2018 im ZHG-Foyer der Uni ! Die "vocatium Göttingen" Messe findet am 4./5. September 2018 im ZHG Foyer der Universität Göttingen statt. 8.30 – 14.45 Uhr, Eintritt frei "Die Messe richtete sich an Jugendliche, die ein Jahr vor ihrem Schulabschluss stehen". 2017 nahmen u.a. teil Agentur für Arbeit AOK, Bundeswehr , Georg-August-Universität Abteilung Ausbildung, KWS SAAT, Lidl, Polizeidirektion Göttingen "Sie verfügen über gute schulische Leistungen, sind körperlich fit, teamfähig und suchen einen interessanten und vielseitigen Beruf" oder wollen "sich den Traum vom Fliegen ermöglichen"? Ehrlicher wäre: "Sie sind in der Lage einen Befehl auszuführen, bei dem andere Menschen ihres Alters zu Tode kommen - - eventuell aber auch sie selbst ? "Dann informieren Sie sich über das Angebot bei der Bundeswehr!" Genannt für
die Schirmherrschaft 2018: >>Zitate (kursiv) von der Webseite vocatio Stadtradio-Sendung mit Pro-Bundeswehr-Werbung Detelev Gilsa hat
in seiner Bürgerfunk-Sendung >>"Gilsa
Glosse" versucht, den Kreistags-Antrag zum Göbit-Ausschluß
der Bundeswehr lächerlich zu machen. Seine Pro-Bundeswehr-Propaganda
ist verpackt in eine hämische Herabwürdigung und richtet sich
vor allem gegen den Antragsteller Eckart Fascher von der Partei DieLinke.
Konsequent wird auch in einer Sendung des Stadtradios am 8.2.18 bei einem Beitrag über die GöBit kein Ton über das Problem Bundeswehrwerbung verloren. |
Bundeswehr-Werbung in den Schulen Vortrag und Diskussion mit Michael Schulze von Glaßer, 13.6.17 um 18 Uhr, Zentrales Hörsaalgebäude Raum 102 Veranstalter ist der Verein "Weitblick Göttingen e.V.", Teil eines studentischen Dachverbandes. Es handelt sich um "Studenteninitiativen im Bereich der bildungsbezogenen Entwicklungszusammenarbeit geworden. Über 1.500 Mitglieder in zahlreichen deutschen Uni - Städten setzen sich ehrenamtlich bei Weitblick für bessere Bildungschancen für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt ein!" (>>Webseite des Dachverbandes) Ankündigungstext: |
Kooperation zwischen Bundeswehr und Bundesagentur für Arbeit Um Krieg zu führen und immer aktiver in militärische Konflikte einzugreifen braucht es Soldaten. Dazu hat jetzt die BA eine Kooperation mit der BW begonnen um diese bei Arbeitslosen zu rekrutieren. Dazu heisst es unter:
http://tinyurl.com/j6c8ntz |
GöBit
2017 , 11. Februar in der BBS II GöBit 2016 , 13. Februar in der BBS II Der Göttinger Berufsinformationstag (GöBit) findet am Samstag, den 13. Februar , 10-15 Uhr in den Räumen der Berufsbildenden Schulen II in der Godehardstrasse 11 statt. Der Werbe- und Rekrutierungsstand der Bundeswehr (Stand 23) in der BBS-Sportalle wird einer der größten sein. Die Messe richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die eine berufliche Orientierung suchen. Der Eintritt ist frei.
Veranstalter der
GöBit
Versuch, Protestteilnehmer zu kriminalisieren gescheitert - Freispruch zwingend 15.5.15 / Der Protest
gegen die Bundeswehrwerbung in der BBS 2 am 8.2.14 (siehe unten) hatte
zu einer Anklage seitens der Polizei gegen einen Protestteilnehmer geführt.
In einem Gerichtsprozess am 13.5.15 wurde der Angeklagte aber freigesprochen. Berufsinformationstag - Lehrlinge für das Kriegshandwerk gesucht 12.2.15 // Zum wiederholten Auftritt der Bundeswehr beim Göttinger Berufsinformationstag (GöBit) an der BBS II am Samstag, 14.2., ruft die antimilitaristische Perspektive Göttingen (amip) zu Protesten auf. Im Aufruf heisst es: "Nicht nur im Unterricht wirbt die Bundeswehr um Nachwuchs für ihr mörderisches Handwerk, sondern auch in der Göttinger Agentur für Arbeit hat sie mittlerweile feste Büroräumlichkeiten. Den Jugendlichen, oft ohne sichere finanzielle Zukunftsaussichten, wird von den Werber*innen des Militärs dabei vorgegaukelt, es handele sich doch nur um eine fast normale Ausbildung, mit besserem finanziellem Unterhalt als in der Lehre oder an zivilen Universitäten. Die Lücke zwischen schulischer Laufbahn und Arbeitsbehörden wird von der Bundeswehr am 21. Februar mit einem Stand auf dem GöBit geschlossen. Zwischen Polizei und Gewerkschaften präsentiert sie sich als scheinbar normale Arbeitgeberin. Um diesen Zustand nicht ungestört zu lassen, ruft die antimilitaristische Perspektive Göttingen zu Protesten gegen die Bundeswehr auf." (Erklärung der amip vom 11.2.15) Inzwischen wurde außerdem von 10:30 - 16 Uhr eine Kundgebung in Form eines Infostands direkt neben dem Eingang der Sporthalle der BBS II angemeldet. Auch hier sind Helfer*innen sicherlich willkommen. Werbung in Printmedien Bundeswehr lässt
sich von privaten Sicherheitsdienst sichern
Erstes Resultat, es gab einen riesen Stau, da alle, die aus der Halle wollten durch den Pulk an Polizisten und Sicherheitsbediensteten blockiert wurden. Weiteres Ergebnis, die Transparentaktion erhielt dadurch große Aufmerksamkeit und der vor der Halle platzierte kleine Stand gegen die Bundeswehrwerbung wurde erkennbar mehr danach frequentiert. Für was für eine Unruhe doch eine eher kleine Aktion sorgen kann. Mit Sicherheit für Unsicherheit oder in Zivil und ohne Waffen mit großer Durchschlagskraft.
Landkreis versucht Kritik an Bundeswehrwerbung zu behindern
Eigentlich ein normaler Vorgang: Auf öffentlichem Gelände wird eine Kundgebung angemeldet, wenn keine wirklich wichtigen Gründe dagegen vorliegen, wird die Anmeldung von den Ordnungsbehörden, in diesem Fall dem Ordnungsamt Göttingen, bestätigt und kann so stattfinden. So auch bei der Kundgebung und Informationsstand morgen, am Samstag, dem 14. Februar ab 10:30, gegen den Bundeswehrauftritt beim Göttinger Berufsinformationstag (GöBit) in der BBS2. Das Ordnungsamt Göttingen verschickte einen Bescheid, dass die Kundgebung wie geplant vor der Schulturnhalle stattfinden könne, immerhin war das der Ort, an dem die Bundeswehr ihren Rekrutierungsstand abhalten würde. Aber freitags um 12 Uhr, weniger als 24 Stunden vor dem geplanten Veranstaltungsbeginn, kam ein weiterer Bescheid: Inzwischen hatte sich der Landkreis Göttingen, Eigentümer des Schulgeländes, gemeldet und berief sich auf sein generelles Hausrecht. Damit hätte die Kundgebung nur noch außerhalb des Schulgeländes stattfinden können, weit entfernt vom militaristischen Werben in der Sporthalle und für das Publikum am GöBit nicht mehr wahrnehmbar. Damit verletzte der Landkreis jedoch seine Pflicht als staatliche Organisation ignorierte, grundsätzlich versammlungsfreundlich zu agieren, erst recht zu Anlässen, an denen das Schulgelände für den allgemeinen Publikumsverkehr geöffnet ist. Dies entschied das Verwaltungsgericht Göttingen weniger als zwei Stunden nach Überbringung des Ordnungsamts-Bescheids in einem sofort angestrengten Eilverfahren. Der Anwalt des Anmelders, Sven Adam, erklärt dazu: "Der Landkreis Göttingen kann als Eigentümer des Grundstückes der BBS II insbesondere im Zusammenhang mit Versammlungen sein Hausreicht nicht uneingeschränkt geltend machen. Als Behörde unterliegt der Landkreis der unmittelbaren Grundrechtsbindung und muss daher auch bei solchen Entscheidungen das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit achten." Der Infostand mit Kundgebung wird nun vor der Sporthalle der BBS 2 ab 10:30 stattfinden. Kommentar: Hat da vielleicht das Kreisverbindungskommando KVK mit Oberstleutnant der Reserve Matthias Wieland beim Landkreis internveniert? |
Aktion gegen Bundeswehrwerbung Zum Überkleben
einer Bundeswehrwerbung vor der BBS II erreichte uns folgende Erklärung
Während der Aktion wurde die Gruppe von der Polizei beobachtet. Die Aktivist*innen mussten unter Androhung von Gewalt ihre Personalien abgeben. "Es ist eine Zumutung, die Zukunftsangst der Jugend auszunutzen, und mit irreführenden Plakaten eine heile Bundeswehrwelt vorzugaukeln. Die Wahrheit bedeutet "Lernen zu Töten". Die BBS2 -Schüler mussten bereits einen der ihren zu Grabe tragen. Von 2012 bis heute gibt es einen Anstieg um 40 Prozent der Posttraumatischen Belastungsstörung bei rückkehrenden Soldat*innen " so die Begründung des Sprechers der Gruppe. Wie kann es zugelassen werden, dass hier vor Ort weiter zur Ausbildung als Berufssoldat*innen aufgefordert wird. Das ist nicht nur geschmacklos sondern verhöhnt die Opfer.
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2014: Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) und Kreisverbindungskommando (KVK) Am 7. Januar wird Oberstleutnant der Reserve Matthias Wieland offiziell zum neuen Leiter des Kreisverbindungskommandos (KVK) "Stadt Göttingen" ernannt. Dazu überreicht der Kommandeur des Landeskommandos Niedersachsen der Bundeswehr, Oberst Bernd Otto Iben eine entsprechende Urkunde. An der Veranstaltung nimmt außerdem der Leiter des regionalen Planungs- und Unterstützungstrupps Holzminden, Hauptmann Roger Titz, teil. Diese Truppe, hat unter Beisein des damaligen Verteidigungsministers im April 2013 mit 123 Personen in Holzminden ihren Dienst angetreten. Sie ist auch als sogenannte "Heimatschutz-Kompanie" oder "Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte" (RSU) bekannt. Das KVK ist eine Institution zur Koordinierung der Zusammenarbeit von Bundeswehr und Zivilen Behörden. Bereits im April 2012 wurde Oberstleutnant der Reserve Martin Franz als neuer Leiter des Kreisverbindungskommandos "Landkreis Göttingen" eingeführt. Eines der Mitglieder in der letztgenannten Gruppe ist der ehemalige Herausgeber des Stadtmagazins37 Florian Grewe in seiner Funkion als VerbindungsStabsoffizier für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) im Kreisverbindungskommando (KVK) des Landkreises ("VbgStOffz ZMZ KVK LK" ) Kreisverbindungskommandos in Göttingen
(Quelle Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Partei DieLinke im Bundestag 2009) Die offizielle Darstellung der Aufgaben des KVK lautet: "Die Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr dienen der Unterstützung der Städte bei der Bewältigung von Katastrophen und schweren Unglücksfällen. Zugleicht beraten sie die Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister über die Einsatzmöglichkeiten der Streitkräfte. Bei Bedarf kann die Verwaltungsspitze über die Kreisverbindungskommandos die Hilfe der Bundeswehr anfordern." Die
Hilfseinsätze der Bundeswehr bei Notfällen wie Überschwemmungskatastrophen
wird absolut in den Vordergrund der Öffentlichkeitsarbeit gestellt.
Der Ausbau der zivilmiltärischen Zusammenarbeit hat jedoch eine gewichtigere
Bedeutung hinsichtlich des Umbaus der Bundeswehr seit sie Berufsarmee
geworden ist. Durch zivil-militärische Zusammenarbeit sollen Synergien
genutzt werden. Knapp ausgedrückt, die gesamte Gesellschaft soll
für das Militär notfalls nutzbar gemacht werden und umgekehrt
soll Militär eingesetzt werden können, um die "innere Sicherheit"
zu gewährleisten. Ob dies auch geschehen darf um Streiks oder politische
Blockaden zu brechen fragten Abgeordnete der Partei die Linke im Bundestag
in einer >>Anfrage
2009.
Goest-Kommentar:
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2014: Bundeswehrwerbung auf GöBIT (Göttinger Berufs-Informations-Tag) Der GöBit 2014 am 8.2.2014 fand in den Berufsbildenden Schulen II, Godehardstraße 11 statt. Ca 100 Betriebe, Hochschulen, Freiwilligendienste und andere waren mit Infoständen vertreten. Außerdem gab es Vorträge mit Informationen zu Bewerbungen, Auslandsjahr oder Duales Studium. usw. Inmitten dieser Orientierungshilfen für Jugendliche präsentierte sich am Stand Nr. 77. direkt neben Stand 76 der Polizeinspektion Göttingen, die Bundeswehr als harmlose Ausbildungsinstanz . Dagegen gab es Protest. 2014 Erneuter Protest gegen Bundeswehrauftritt bei Göttinger Berufsmesse Text: amip – Antimilitaristische
Perspektive Göttingen Als Organisationskreis,
der GöBit werden in der Infobroschüre 2014 genannt: Protest auf der GöBIT / 2011 Berichtstext der Gruppe amip (Antimilitaristische Perspektive Göttingen) : Am Samstag, 5. Februar 2011 behinderten 15 AntimilitaristInnen für 20 Minuten das bis dahin ungestörte "Werben für's Sterben" der Bundeswehr auf der Ausbildungsmesse Göttinger Berufsinformationstage an der Berufsbildenden Schule II. Mit Kunstblut bespritzte AktivistInnen legten sich auf den Boden vor den Rekrutierungsstand zu Füßen der in Flecktarn gekleideten Soldaten, um die Realität von Krieg und Militär begreiflich zu machen. Auf Papierschildern forderten sie "Keine Ausbildung zum Töten". Weitere AktivistInnen platzierten sich mit einem Großtransparent ("Halte deine Schule sauber! Militär wegfegen!") vor den Werbetafeln der Bundeswehr. Auf Flugblättern und mit Redebeiträgen wurden die zahlreichen BesucherInnen informiert, dass eine Ausbildung oder ein Studium bei der Bundeswehr in erster Linie die Verpflichtung als SoldatIn und Kriegseinsätze im Ausland bedeutet. Sowohl auf die sehr eingeschränkten Grundrechte beim Militär wurde hingewiesen, als auch auf die Aussicht, andere Menschen verletzen und töten zu müssen und selbst psychische und körperliche Schäden davonzutragen. Spätestens dem Ergebnis der Bundeswehrforschung, dass 80% aller BerufssoldatInnen ihren Verwandten nicht zum Militärdienst raten würden, hatten die Militärfreunde nichts mehr entgegenzusetzen. Nach Beendigung der Aktion erklärte eine Teilnehmerin, die Ausbildungsmesse müsse eine Bildungsstelle für Jugendliche bleiben und dürfe nicht als Rekrutierungsveranstaltung missbraucht werden. "Erziehung zur Gewalt und mörderischen Ideologien darf an Schulen kein Raum geboten werden. Wir fordern die Veranstalter der Ausbildungsmesse von Arbeitsagentur bis DGB auf, der Bundeswehr in Zukunft keinen Raum mehr zu geben!" |
2013 "Normaler Soldat" Johannes Clair - Vortrag an der Uni über Kampfeinsatz Am Montag 13. Mai 13 sollte Johannes Clair, ehemaliger Fallschirmjäger im Afghanistan-Einsatz über diesen Krieg "aus der Sicht des einfachen Soldaten" berichten, so wie er es in seinem Buch "Vier Tage im November: Mein Kampfeinsatz in Afghanistan" getan hat. (bei dem Textabschnitt "Mein Kampf..." könnte man ins Stocken geraten). Mit so verwirrten Sätzen wie „Das ist Krieg. Er bringt unglaubliche Grausamkeit über die Zivilbevölkerung. Wir Deutschen sind aber keine Aggressoren. Wir gehen da nicht hin mit dem Ziel, Menschen zu töten.“ Tricks zur Ermüdung
des Protestes? Protest lässt
sich nicht auf Dialog ein - "Auch zukünftig werden wir der Bundeswehr den öffentlichen Raum nehmen, auch wenn sie versucht diesen unter dem Deckmantel pseudoziviler Organisationen zu erobern.“ schreibt die Basisgruppe Geschichte Göttingen in einer Pressemitteilung Publikum fotografiert
und veröffentlicht goest-Anmerkung: |
Zuschrift : Bericht über eine Veranstaltung an der Uni |
2013 Uni: Reservistenverband BSH an der Uni "Der Hindukusch
wird auch an der Uni verteidigt?" Der Bundeswehr-Reservistenverband
BSH macht Öffentlichkeitsarbeit für die Bundeswehr an der Uni
Göttingen. Mit dem Thema "Cyberkrieg" (der allerdings reale
Tote einschließt) sollte für die Arbeit des Militärs geworben
werden. Darüberhinaus soll auch bei der Informatiker- und Hackerszene
Interesse fürs Militär geweckt werden. AntimilitaristInnen haben
durch die Blockade des Veranstaltungsraumes den Auftritt der Reservisten
verhindert. Reservistenverband
BSH: Militärische
Öffentlichkeitsarbeit an der Uni Göttingen BSH
ein Hochschulverband des Bundesverteidigungsministeriums Militär-Veranstaltung durch Anti-Militarist_innen
verhindert Leserbrief 1 Im Artikel heisst es >>Die Tür wurde ca. 35 Minuten blockiert, bis die Veranstalter die Polizei gerufen hatten und ca. 16 Uniformierte eingriffen.<< " Darauf bezogen schrieb ein Leser am 15.1. eine Mail mit dem Betreff "Das stimmt nicht." und im Mailtext: " Ich war da. Erstens hat das deutlich länger als 35 Minuten gedauert. So lange, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte und gegangen bin. Und zweitens hat die Polizei nicht eingegriffen. Einer der Veranstalter wurde geschlagen." Leserbrief 2
Vermutlich
ein unter Pseudonym schreibender Leser meinte, die goest-Redaktion darauf
aufmerksam machen zu müssen, dass Internet und Computer ein Produkt
der Militärforschung seien und die goest-Redaktion deshalb wieder
zur Schreibmaschine zurückzukehren müsse und sowieso das online-Magazin
einstellen müsse. Darauf antworteten wir wie folgt: Stellungnahme
des BSH 16.1.13 2013
European Law Students Organization (ELSA)
greift Cyberwar-Thema auf |
2009 Veranstaltung mit Bundeswehrvertreter an der Uni gestört 27.11.09 / Am Donnerstag den 26.11.09 hatte der studentische Verein DAF an der Jura-Fakultät zu einem Vortrag ins Verfügungsgebäude eingeladen, Titel "Moderne Piraten - Welche Bedrohung stellen sie dar , wie kann man ihnen entgegentreten" . Als Referenten waren angekündigt Prof. Dr. Andreas Paulus Institut für Völkerrecht und Europarecht aber auch Gunter Körtel, Kapitänleutnant, Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Einsatzgruppe MarOp, ATALANTA
Diese Veranstaltung wurde auch von Personen besucht, die nicht damit einverstanden waren, dass die Bundeswehr inzwischen weltweit an Kriegseinsätzen beteiligt ist. Zum Protest gegen diese Veranstaltung wurde der Redaktion folgender Text zugestellt:
Die Homepage der Demokratischen Aktion Fachschaft DAF meldete am 27.11.09: "Leider musste die Veranstaltung zur völkerrechtlichen Beurteilung der Pirateriebekämpfung zusammen mit Kapitänleutnant Körtel vom Einsatzführungskommando der Bundeswehr aufgrund von Störungen und Gewaltdrohungen durch autonome Personen heute Abend ausfallen. Dabei sind auch strafrechtlich relevante Verhaltensweisen an den Tag gelegt worden. Wir bedauern zutiefst, dass dadurch eine kritische und sachlichen Diskussion nicht einmal im Ansatz möglich war." Kurzkommentar goest: |
2012
für militärfreie Schulen und Hochschulen Aktionswoche 24.-29. September Vor dem Hintergrund der Bundeswehrreform und der Entwicklung der Bundeswehr von einer Verteidigungs- hin zu einer Interventionsarmee im weltweiten Einsatz, sieht sich diese mit einem erhöhten Nachwuchs- und Legitimationsbedarf konfrontiert. Neben Werbe- und Imagekampagnen zur Nachwuchs- und Akzeptanzgewinnung wird von Seiten der Bundeswehr versucht, mit Angeboten zur politischen Bildung für Schüler_innen und Lehrkräfte sowie einer Institutionalisierung der Zusammenarbeit mit Kultusministerien und Bildungsbehörden den Einfluss auf die schulische politische Bildung zu intensivieren. So wurden in den letzten Jahren in mehreren Ländern Kooperationsabkommen zwischen der Bundeswehr und Kultusministerien abgeschlossen. Dieser Einfluss der Bundeswehr auf das staatliche Bildungswesen ist im Kontext einer gesamtgesellschaftlichen Militarisierung zu sehen. (Text GEW Hannover Aug. 2013) Gekürzter Text des Bündnis "Schule ohne Bundeswehr Göttingen" 24.9.12 :
Diskussion zum Thema "Bundeswehr in Schulen" 2011 In Zusammenarbeit mit dem Göttinger Friedensbüro und dem DGB Südniedersachsen-Harz gibt es zum Antikriegstag am Samstag, 3. September 2011 um 12 Uhr vor am Alten Rathaus in Göttingen eine Kundgebung. Die Fördergemeinschaft Friedensarbeit in Südniedersachsen e.V. bietet einen Vortrag mit Diskussion zum Thema "Bundeswehr in Schulen" mit Michael Schulze von Glaßer am Donnerstag ist der 8.9.11 um 19:30 Uhr bei ver.di Göttingen, Groner Tor-Str. 32, an. Michael Schulze von Glaßer ist Autor des Buches "An der Heimatfront - Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung der Bundeswehr. |
2008
Bundeswehrwerbung an der Arnoldischule (BBS 1) verhindert
Ab 28.4.08 "sollte
ein Rekrutierungs-Trupp der Bundeswehr auf dem Schulhof der BBS I für
drei Tage stationiert werden. Mit den zahlreichen Protesten ist es gelungen,
den Einsatz zu verhindern. Die Schulleitung der
BBS1 Göttingen bestätigte "ihre Entscheidung, die Bundeswehr
vom Montag, 28.04., bis Mittwoch, 30.04., auf ihr Gelände mit einem
Info-Mobil einzuladen.
2009: Prozeß wegen des Antimilitärischen Protestes an der Arnoldischule 21.3.09 / Am Montag den 23.3.09 kommt es nun in der Folge dieser Protestaktion zu einem Prozeß vor dem Amtsgericht Göttingen. (13.30 Uhr, Maschmühlenweg 11, Raum B16 ) . Edeltraud Wucherpfennig (Oberstudiendirektorin) ist die Sprecherin des Schulleitungsteams der BBS I / Arnoldischule im Friedländer Weg 33-43 . Frau Wucherpfennig ist Mitglied der SPD-Fraktion im Kreistag und vertritt die Fraktion im Kreisausschuß und ist Vorsitzende im Schulausschuß. Und sie ist Mitglied in der GEW Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, einer Gewerkschaft, die vielfach kritisch gegen die Bundeswehreinsätze Stellung bezogen hat. Erst aufgrund der Einladung durch Frau Wucherpfennig aber durfte die Bundeswehr an der Arnoldischule auftreten. Der Geist der BBS1 Leitlinienhingegen widersprechen dem Militäreinsatz im Klassenraum. Dort steht u.a. "wir tragen Konflikte gewaltfrei aus." Frau Wucherpfennig wird im Prozeß als Zeugin gegen die antimilitaristische Protestaktion aussagen. Die Bundeswehr führt Krieg in Afghanistan. Erklärter Wille der Politik aller großen Parteien ist, dass in Zukunft noch mehr Menschen und Material für militärische Operationen außerhalb Deutschlands einsetzbar sein sollen, zur Zeit laufen neun Auslandseinsätze. Wer heute ZeitsoldatIn bei der Bundeswehr wird, um eine Berufsausbildung zu bekommen, muss auch zu einem Auslandseinsatz. Eine Schule, die Werbung für das Militär zulässt, ohne die grausame Realität des Krieges, die Realität des Mordens darzustellen - handelt verantwortungslos! Der Angeklagte Göttinger ist den Ermittlungsbehörden offensichtlich ein Dorn im Auge und wird anscheinend deswegen "seit mehreren Jahren mit Ermittlungen und Gerichtsverfahren überzogen . So wurde er 2006 nach einem Naziaufmarsch in Göttingen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt, aber nach drei aufwändigen Verhandlungstagen freigesprochen. Der Protest gegen eine Militärmusik-Veranstaltung in der Lokhalle 2008 brachte ihm ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und eine Anklage wegen Hausfriedensbruch ein. Erst in der Berufungsverhandlung am Landgericht wurde er schließlich freigesprochen. Im aktuellen Fall wird erneut versucht, ihn wegen seiner antimilitaristischen Praxis, diesmal an einer Göttinger Berufsschule zu kriminalisieren. Er hatte im Vorfeld einer Bundeswehr-Rekrutierungsveranstaltung den kritischen Dialog mit der Schule gesucht, wodurch sein Name bekannt wurde. Im Nachhinein wird ihm deshalb zur Last gelegt, den unangemeldeten Protest am Tag der Rekrutierungsveranstaltung geleitet zu haben." (Zitat aus dem Artikel "Kriminalisierungsversuche) Kurzer
Prozeßbericht vom 1. Prozeßtag 23.3.09 Zur Entstehungsgeschichte des Konfliktes > siehe oben
www.bundeswehr-wegtreten.org
– viele Infos und Protestberichte, gute Links |
2012
Übermittlung von Meldedaten an die Bundeswehr widersprechen
Gegen die Übermittlung
von Daten an das Bundesamt für Wehrverwaltung können Widersprüche noch
bis zum 30. September 2012 eingelegt werden. Das hat die Stadtverwaltung
Göttingen am Montag, 10. September 2012, mitgeteilt. Nach den Worten des
zuständigen Stadtrats Siegfried Lieske hat bislang niemand von den Widerspruchsmöglichkeiten
Gebrauch gemacht. Der Widerspruch kann formlos an den Fachdienst Einwohnerangelegenheiten,
Neues Rathaus, Hiroshima-Platz 1-4 gerichtet werden |
"Antimilitaristische Fahrradtour" Samstag, 19. September 2009, 14:00 Uhr Treffpunkt: Kriegerdenkmal am Auditorium (Weender Straße/Nikolausberger Weg) , Fahrradtour auch für Kinder geeignet.
Dazu erläuternde Text (auszüge) der amip – Antimilitaristische Perspektive
Göttingen : |
2009 Werbung für die Bundeswehr in Göttinger Szenekneipen 2.8.09
/ Ein Monatsmagazin (DIN A4 Format) wirbt in seiner Ausgabe Juli/2009 ganzseitig
für "Bundeswehr - Karriere mit Zukunft" "Studieren mit Gehalt"
"Sie suchen einen interessanten Beruf mit Führungsverantwortung und
nicht alltäglichen Herausforderungen?" "Sie suchen eine akademische
Ausbildung unter optimalen Bedingungen? (...) Bewerben Sie sich jetzt als Offizier!"
Die Bewerber sollen sich melden bei der Wehrdienstberatung Göttingen. Kommentar: |
2013 / 2008 Soldatenbeschaffung durch die Arbeitsagentur
1.7.08
/ Die Bundeswehr führte eine "Informationsveranstaltung" im Berufsinformationszentrum
der Arbeitsagentur Göttingen durch. Ein Offizier der Bundeswehr und Vertreter
der Arbeitsagentur leiteten die Veranstaltung, die unter Polizeischutz und hinter
vorgezogenen Vorhängen stattfand. Die Ankündigung einer Protestaktion
und die bereits gescheiterte Informationsveranstaltung der Bundeswehr in der BBS
haben offenischtlich Arbeitsagentur, Bundeswehr und Polizei zu einer Zusammenarbeit
bewogen.
Es
wurde KEINE Begründung gegeben, wenn jemand abgewiesen wurde. Die Polizei
hat also in Assistenz für die Arbeitsagentur entschieden, wer an einer Informationsveranstaltung
des Berufsinformationszentrums teilnehmen darf und wer nicht. Eine
Teilnehmerin der Informationsveranstaltung wurde unter Androhung einer Anzeige
wegen Hausfriedensbruch des Hauses verwiesen, weil sie Fragen gestellt hat wie
"Wie ist eigentlich die Versorgung sichergestellt, wenn ein Soldat verletzt
wird", "Wer bezahlt zB Beinprothesen" und "Welche Egoshooter-Spiele
sind für eine Vorbereitung auf den Kampfeinsatz besonders zu empfehlen".
Kommentar:
Pressemitteilung der Protestierenden mit einem Bericht über die Veranstaltung 1.7.08 / "Bis auf einen Zugang waren alle Türen des Arbeitsamts verschlossen, es gab keinen normalen Publikumsverkehr, dassdie Veranstaltung außerhalb der regulären Öffnungszeiten stattfand. Um die erwartete Störung der Veranstaltung zu verhindern, wurden zahlreiche (aus unterschiedlichen Motiven) Interessierte am Eingang abgewiesen - doch mit wenig Erfolg. Mehrere antimilitaristische Maulwürfe hielten die beiden Werbeoffiziere bis zum Ende der Veranstaltung in Atem und setzen die Themen mit Fragen wie: "Gibt es Abfindungsunterschiede bei verschiedenen verlorenen Gliedmaßen? Wenn ja: Was bringt mehr? Wieviel bekommt man?""Ich spiele viel Counterstrike. Nutzt das etwas, wenn ich Soldat werden will? Welchen Ego-Shooter verwenden Sie?""Wie wird das Sprachenproblem gelöst? Es kommt ja in manchen Ländern vor, dass die Leute sehr schlecht Deutsch und sogar kaum Englisch sprechen. Ist dann nicht, wie sie schon oft zur Sicherheit des eingesetzten Personals im Irak eingesetzt wurde, die Methode "Erst schießen, dann fragen" doch die vernünftigste Option?""Gibt es für mich als Soldaten unter bestimmten Bedingungen Straffreiheit bei Plünderung, Vergewaltigung oder Mord?""Ab welchem Dienstgrad bzw. in welchen Einheiten lerne ich Foltertechniken?" Protestankündigung gegen Bundeswehrwerbung am Arbeitsamt
Initiative „Bundeswehr wegtreten“ : Göttingen AuT, Antirassismusplenum, AK angreifbare Traditionspflege - OG Göttingen, AK Internationalismus, Bundeswehr: wegtreten!, FSR Sowi, Gegenstrom, Juzi, MoGru, Plan B, Schöner Leben Göttingen www.bundeswehr-wegtreten.org |