2017 / Wir
sind auf der Straße zwei Wochen vor der Bundestagswahl im Rahmen der Aktionswochen
"We'll come united!", die mit einer Parade für Teilhabe, Gleichberechtigung
und Solidarität am 16. September in Berlin enden werden. Für das Recht
zu gehen und zu kommen: "We'll come united" Göttingen Weitere Aktionen und Termine auf www.papiere-fuer-alle.org und http://www.welcome-united.org/de/home/ Aufruf
zum Aktionstag „We‘ll come united“
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"Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz" 30.9.15
(Hinweise nach dem Newsletter von >>Harald
Thomé) / Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, bei
dem es sich entgegen seinem Namen in Wahrheit um ein Integrationsverhinderungsgesetz
handelt, das viele mühsam erreichte Verbesserungen, die erst kürzlich in Kraft
getreten waren, wieder einstampft. Der Gesetzentwurf ist eine in Paragrafen gegossene
Rolle rückwärts – als wären die jahrelangen Diskussionen um Willkommenskultur
und Paradigmenwechsel spurlos an der Bundesregierung vorbei gegangen.
Gesetzesänderungen im Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz |
Bilal Adnan Mohammed el Saadi im Kampf mit der Ausländerbehörde Erläuterungen
der Begleiter_innen Offener
Brief von Bilal Adnan Mohammed el Saadi an
die Ausländerbehörde
12.4.15
Kurz
nach der Veröffentlichung des Briefes von Belal (12.4.15) erhielt Belals
Anwalt einen Brief von der Ausländerbehörde datiert mit 9.4.15 der aber erst am
14.4.15 bei dem Anwalt einging. Darin teilte die Behörde mit, die Duldung
seit bis 2. Mai 2015 (also gerade mal 14 Tage!) verlängert. Jede Duldungsverlängerung
kostet in Göttingen bis zu 30 €. Und das wo gerade klar ist dass Belal
zur Zeit ohne Geld dasteht, weil die Behörde nichts zahlt. Belal hat seit
dem 7. April kein Geld mehr zur Verfügung und hat sich Geld vom ak asyl geliehen.
An die Behörde schrieb Belal am 19.4.15 folgenden Brief:
Und
dann auch noch einfach mal schnell illegalisiert |
Die UnterstützerInnen von Flüchtlingen begleiten weiter zur Ausländerbehörde Am
Dienstag (31. März 2015) wird es um 8 Uhr wieder einen Infostand vor dem Neuen
Rathaus geben. Wir begleiten Geflüchtete zur Ausländerbehörde, um sie bei der
Wahrnehmung ihrer Rechte und in ihren Kämpfen gegen die Willkür der Behörden zu
unterstützen. Die schikanöse Praxis ist vielfältig: So werden wichtige Informationen
wie die Verschiebung wichtiger Termine oder Widerspruchsmöglichkeiten lediglich
auf Deutsch kommuniziert, die Verlängerungen von abgelaufenen Duldungen verzögert,
Ausweisdokumente wartender Flüchtlinge durch Sicherheitsangestellte eingesammelt
oder Auszahlungen von Sozialgeldern wegen angeblich fehlender Dokumente eingeschränkt
bzw. ganz verweigert.(...) |
Ausländerbehörde geht gegen Flüchtlingshilfe vor 26.3.15 / Flüchtlinge müssen wegen Verlängerung von "Duldungsanträgen" , Beantragung von Asyl und Asylbewerberleistungen zur Auländerbehörde bzw. Sozialbehörde. Dabei sind die Flüchtlinge meist wegen unzureichender Sprachkenntnisse und fehlender Dolmetscherhilfe sowie in Unkenntnis über Gesetze den Sachbearbeiter_innen gegenüber in hoffnungsloser Unterlegenheit. Die Begleitung von Flüchtlingen zur Ausländerbehörde in Göttingen war von Flüchtlings-Unterstützungsgruppen als eine Maßnahme ergriffen worden, um sie in gegen ungerechte Behandlungen zu unterstützen. Insbesondere der Göttinger Arbeitskreis Asyl hat diese Unterstützungen mitorganisiert. siehe z.B. folgenden >Bericht Diese Begleitungen von Flüchtlingen erfolgten oft auch unter dem Beisein größerer Gruppen, die auf die Problematik mit improvisierten Kundgebungen aufmerksam machten. Das wurde der Stadt irgendwann zuviel und sie wollte in einem "Dialog auf Augenhöhe" mit Abschiebegegner_innen Konflikte umgehen. Der AK Asyl verweigerte die Teilnahme mit den Worten "Der AK Asyl sieht in der kommenden Veranstaltung des Innenministeriums eine Heuchelei" ( siehe >Artikel dazu . Ein Asylbewerber aus der Elfenbeinküste, so teilt Rechtsanwalt Sven Adam mit, war nun am 23.3.15 mit einem Mitglied des AK Asyl und einer Dolmetscherin bei der Ausländerbehörde gegangen; dem Begleiter und der Begleiterin "wurde allerdings die Teilnahme an dem Termin einzig mit der Begründung verweigert, es würde sich um Mitglieder des AK Asyl handeln." Dagegen steht "Der auch in Niedersachsen anwendbare § 14 des Verwaltungsverfahrensgesetzes erlaubt es, zu den Terminen bei Behörden einen Beistand mitzunehmen." "Der AK Asyl kritisierte die Stadt Göttingen zuletzt wegen verspätet verlängerter Duldungen, dem Mangel an Dolmetscherinnen und Dolmetschern und dem Umstand, dass wichtige behördliche Informationen weiterhin ausschließlich auf Deutsch kundgetan würden. "Es kann zwar tatsächlich Gründe geben, konkrete Personen als Beistände abzulehnen. Kritik an der Behörde oder die Mitgliedschaft in einem Arbeitskreis gehören aber nicht dazu", Soweit
Sven Adam am 24.3.15, der nun eine Klage gegen die Ausländerbehörde
der Stadt Göttingen wegen der Verweigerung der Teilnahme von Beiständen
bei Verwaltungsterminen erhebt. Die
Piraten Ratsfraktion der Stadt Göttingen, so Dr. M. K. Ramaswamy "unterstützt
die Klage der Anwaltskanzlei Sven Adam wegen der Verweigerung der Göttinger
Ausländerbehörde Beistand und Dolmetscher bei Verwaltungsterminen von
Flüchtlingen zuzulassen. Die Piraten haben wegen unwürdiger Behandlung
von Flüchtlingen des Öfteren interveniert und Gespräche geführt.
Wiederholt mit der Zusicherung von Verbesserungen. Diese lassen aber insgesamt
auf sich warten. (...) "Wenn in der Ausländerbehörde Äußerungen
wie "Die Amtssprache ist Deutsch und wer kein Deutsch kann hat Pech gehabt" gemacht
werden und zusätzlich dem begleitenden Dolmetscher der Zutritt verweigert
wird, ist die Zeit für das Verwaltungsgericht gekommen."
Kommentar von Gerd Nier Da kann man doch nur noch pfeifen auf das ganze Geschwafele von Willkommenskultur, Mitgefühl und behördlicher Sensibilität. |
Projekt "Beratungs-&Aktionszentrum" BAZ in Friedland Räume des BAZ gekündigt / Neue Räume erst ab Jahreswende 2015/16 Das Beratungs- und Aktionszentrum Friedland e.V. (baz) ist ein unabhängiges Projekt mit antirassistischer Ausrichtung. Das Projekt hat den Anspruch einer direkten Aktionsform, die sich gegen Ausgrenzung und institutionellen Rassismus richtet und eine Vernetzungsplattform darstellen soll. Anfang Mai 2014 nahm das baz neben der Sammelunterkunft für Geflüchtete in Friedland seine Arbeit auf. Auf ca. hundert Quadratmetern waren PCs mit Internetzugang, ein gemütlicher Raum zum Spielen oder Lernen und ein Büro für Beratung untergebracht. Außerdem gab es eine Küche und die Kaffeemaschine lief den ganzen Tag. Es wurden Deutschkurse, Asylverfahrensberatung und niedrigschwellige PC-Kurse angeboten. Das freie WLAN und die Internetnutzung war mit Abstand das attraktivste Angebot. Da es in der Erstaufnahmestelle Friedland keinen kostenlosen Zugang zum Internet gibt, war das baz immer ausgelastet. Der Raum wurde aber auch für Gespräche, Orientierungshilfen und praktische Unterstützung z.B. durch Kleiderspenden genutzt. Im April diesen Jahres wurden uns nun die Räume zum 30. September gekündigt. Es gab viele Beschwerden seitens der Anwohner*innen über die starke Frequentierung des Zentrums und der damit zusammenhängenden Unruhe in der Nachbarschaft. Wir bedauern dies und sehen gleichzeitig eine große Notwendigkeit, in Friedland aktiv zu bleiben und den Geflüchteten im Lager solidarisch und beratend zur Seite zu stehen. Zum Jahreswechsel wollen wir in neue Räume ziehen, um dort unser Projekt weiterzuführen und auszubauen. Bis dahin bleiben wir über unsere Homepage und Mailadresse erreichbar und aktiv. Spenden und tatkräftige Mitarbeit sind weiterhin willkommen.
Mai
2014 "Die Asylpolitik der BRD setzt dabei auf Ausgrenzung, Diskriminierung und Stigmatisierung. Eine Form ist die zwangsläufige Unterbringung in Lagern, die mit weitreichenden Einschnitten in die Selbstbestimmung Geflüchteter einhergeht. Dies bedeutet auch einen erschwerten Zugang zu Versorgungseinrichtungen, Beratungsstellen sowie zu sozialen und politischen Netzwerken. Fehlende Treffpunkte außerhalb der Lagerstruktur, Residenzpflicht, kein Internetzugang, nicht ausreichende Beratungsangebote oder kostspielige Fahrkarten zur nächsten Stadt Göttingen sind nur einige Beispiele für die Asylpolitik der BRD und die Situation im Erstaufnahmelager Friedland." (baz) Im Beratungs- und Aktionszentrum sollen Geflüchtete und Migrant_innen bei konkreten Fragestellungen und Problemsituationen unterstützt werden. Es werden kostenlos Informationen, Beratung und Aufklärung über Rechte im Asylverfahren angeboten und bei Bedarf Kontakt zu Rechtsanwält_innen und anderenBeratungsstellen vermittelt. Wir, die Aktivist_innen im BAZ, sind keine professionellen Berater_innen. Wir können aber auf unsere Erfahrung, verschiedene Informationsmaterialien, Kontakte zu Rechtsanwält_innen und Beratungsstellen und Flüchtlingsselbstorganisationen in anderen Städten zurückgreifen und an diese bei Bedarf weiter vermitteln. Dabei arbeiten wir nicht mit staatlichen Behörden zusammen und geben ohne die Zustimmung der Besucher_in keine Informationen an Behörden oder andere Personen weiter. Für die Beratung im Asylverfahren und zur Vorbereitung auf die Anhörung bei Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stehen wir im engen Kontakt und regelmäßigen Austausch mit einer Kanzlei, die sich in Asyl- und Ausländerrecht spezialisiert hat. Mit der Eröffnung des BAZ wird ein selbstverwalteter Raum außerhalb der Lagerstruktur geschaffen, in dem sich Menschen regelmäßig oder spontan treffen können, um Kaffee/Tee zu trinken, sich auszutauschen, zu informieren und organisieren und kreativ zu werden. Hierzu und auch zur Pflege persönlicher Kontakte der Besucher_innen wird kostenloser Internetzugang zur Verfügung gestellt. Außerdem bieten die Räumlichkeiten ausreichend Platz, damit Sprachkurse, Veranstaltungen und Aktionen statt finden können. Für mehr Informationen über das Projekt: http://papiere-fuer-alle.org/baz Bankverbindung Verein zur Unterstützung geflüchteter Menschen in der Sammelunterkunft Friedland e.V. Konto-NR: 0056036528 BLZ: 260 500 01 Sparkasse Göttingen |
Kranker Asylbewerber von seiner Ehefrau getrennt abgeschoben Aus einer Stellungnahme des Netzwerkprojektes "FairBleib Südniedersachsen" zu einem Abschiebefall entnehmen wir folgende Informationen 22.3.14 / Im vorliegenden skandalösen Abschiebungsfall geht es um einen Palästinenser, der im Flüchtlingslager Azmi Almufti Camp in Jordanien 1981 geboren und aufgewachsen ist sowie dort bis 1994 eine UN-Schule für PalästinenserInnen besucht hat. Nach der Schule ging er nach Syrien - also lange vor dem jetzigen Krieg dort. Er lebte dann im syrischen Derra an der jordanischen Grenze bis das Assadregime die dort ebenden PalästinenserInnen vertrieben hat. Soweit kam Motasem N. mit seiner Beschreibung in der Beratungsstelle Northeim von "Fairbleib". Danach bekam er einen Weinkrampf . Dann berichtete er weiter, er wohne seit August im Landkreis Northeim. In Polen habe er vorher einen Asylantrag gestellt, der abgelehnt worden sei. Mit Visum sei er dann nach Deutschland eingereist und habe hier einen Asylantrag gestellt, der aber ebenfalls abgelehnt wurde. Nun habe die Ausländerbehörde Northeim seine "Rückführung" am 19.3.14 nach Polen angekündigt. Da
Motasem N. wie auch seine ihn begleitende Frau bei ihrem Besuch in der Beratung
Mitte Februar 2014 einen kranken Eindruck machten wurden sie nach ihrem Gesundheitszustand
befragt. Herr N. legte ärztliche Gutachten eines Northeimer Facharztes vor,
die Erkrankungen belegte. Er wies darauf hin dass er mehrmals wöchentlich
Bluttransfusionen bekäme und viele Medikamente einnehmen müsse. Offener Brief
des AK Asyl am 23.3.14 an die Asklepiosklinik veröffentlicht.
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6.8.13 / Das antirassistische Aktionsplenum und der AK Asyl Göttingen unterstützen die Geflüchteten in Witzenhausen und rufen gemeinsam mit dem AK Asyl Witzenhausen zur Mahnwache und Kundgebung am Donnerstag, dem 8.8.13, in Witzenhausen auf Im folgenden der Aufruf des Ak Asyl Witzenhausen:
Flüchtlingsstreik erreicht Witzenhausen und Werra-Meißner-Kreis * 17. Juli 2013 / Seit Ende Juni organisieren sich Geflüchtete im Werra-Meißner-Kreis zusammen mit UnterstützerInnen im Arbeitskreis Asyl (AK Asyl), der sich bisher wöchentlich in Witzenhausen trifft. (...) Motiviert von europaweiten Protesten, unter anderem in Berlin, Wien und München, erhoben die Geflüchteten während den Treffen zu verschiedensten Missständen ihre Stimme. Die Wohnsituation sei untragbar: "Wir wohnen in einem dreckigen, alten Haus, zu dritt und viert zusammengepfercht auf wenigen Quadratmetern", erklärt einer der Geflüchteten aus Witzenhausen die Umstände im Kreis. Ohne Rücksicht auf kulturelle Hintergründe und Traumatisierungserfahrungen birgt diese Enge viel Konfliktpotential. Die Wohnheime liegen zusätzlich an abgelegenen Stellen ohne Anbindung zu relevanten, öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Isolation von der Restbevölkerung und der totale Perspektivverlust der Betroffenen ist vorprogrammiert. "Zusätzlich müssen wir bei SozialarbeiterInnen zweimal in der Woche unsere Anwesenheit durch Unterschriften bestätigen. Dafür müssen wir von Freunden, aus der Schule und dem Sprachunterricht extra zurück ins Heim laufen. Wir halten das für eine rassistische Regelung, die uns in unseren Freiheitsrechten einschränkt. Deshalb leisten wir seit einigen Wochen Widerstand, indem wir die Unterschrift verweigern" erklärt ein Betroffener aus Witzenhausen die erste Aktion der Asylsuchenden. Bei den Unterschriften handelt es sich um eine selten schikanöse Auslegung der geltenden Gesetze durch MitarbeiterInnen des Sozialamtes im Werra-Meißner-Kreis, die in anderen Kreisen des Regierungsbezirks so nicht existiert. Viele der Geflüchteten sind schon seit Jahren mit einem prekären Aufenthaltsstatus im Kreis. Sie haben sich den Schulbesuch erkämpft oder aber mehrmals Lehrstellen angeboten bekommen, die sie auf Grund verweigerter Arbeitserlaubnis durch das Sozialamt nicht annehmen durften. "Das ist doch menschenunwürdig. Viele geben sich und ihr Leben angesichts dieser Umstände einfach auf", äußert sich einer der Geflüchtete zu der Situation in den Lagern. (...) Um die interessierte Öffentlichkeit über die oben beschriebene Lage weiter aufzuklären und gemeinsame Aktionen zu planen, lädt der AK Asyl zu einem Informationsabend am Montag dem 22. Juli um 19 Uhr in den Rathaussaal nach Witzenhausen ein. PolitikerInnen aller im Kreis aktiven Parteien wurden ebenfalls zu diesem Termin eingeladen, um die Forderungen der Geflüchteten auf die lokalpolitische Agenda zu setzen. Welche Entscheidungsträger allerdings zum Informationsabend erscheinen, bleibt abzuwarten. Wir sind gespannt. |
Neue
Landesregierung - will Abschiebungen ins Kosovo fortsetzen 26.4.13
/ AK Asyl : 29.4.13
/ Gerd Nier*: |
Seit dem 1. Januar
2005 gilt das "Gesetz zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung
und zur Regelung des Aufenthalts und der Integration von Unionsbürgern
und Ausländern" (so der genaue Titel des Zuwanderungsgesetzes). Das
Zuwanderungsgesetz (ZuwG) umfasst umfangreiche Änderungen verschiedenster
gesetzlicher Regelungen: In Artikel 1 ZuwG wird das bisherige Ausländergesetz
durch das Aufenthaltsgesetz (AufenthG) ersetzt. Artikel 2 ZuwG enthält
das Freizügigkeits-gesetz-EU, das die Neuregelungen der Einreise und des
Aufenthaltes von Staatsangehörigen der Europäischen Union und ihrer Familienangehörigen
regelt. Art. 3 ZuwG ändert das Asylverfahrensgesetz (AsylVfG) und die
nachfolgenden Artikel des ZuwG beinhalten Änderungen in diversen Gesetzen,
wie z.B. im Ausländerzentralregistergesetz, Staatsangehörigkeitsgesetz,
Bundesvertriebenengesetz, Asylbewerberleis-tungsgesetz (AsylbLG), im Dritten
Buch des Sozialgesetzbuches (SGB III Arbeitsförderung) und sonstiger Gesetze
und Verordnungen. Mit der Verabschiedung des ZuwG sind viele Hoffnungen,
aber auch Unsicherheiten und Ängste seitens der Betroffenen verbunden.
Das ursprünglichen Vorhaben der Bundesregierung ein modernes liberales
und zukunftsfähiges Gesetz zu schaffen wurde im ZuwG nicht umgesetzt.
Im Gegenteil, Zuwanderungspolitik wird nach wie vor, vor allem als ordnungspolitische
Aufgabe betrachtet, die mit Repressionen und Restriktionen handhabbar
gemacht werden soll. Integrationsbestimmungen des neuen Zuwanderungsgesetzes Weitere
rechtliche Grundlagen sind die BMI-Integrationsverordnung (IntV) und das
Konzept für einen bundesweiten Integrationskurs. Zuständig für die Vorbereitung
und bundeseinheitliche Durchführung ist das Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg. Während ein nur vergleichsweise geringer
Anteil von Migrantinnen und Migranten (Neuzuwanderer mit auf Dauer angelegtem
Aufenthalt) eine Berechtigung zur Teilnahme an einem Integrationskurs
hat, können Migrantinnen und Migranten zur Teilnahme an Integrationskursen
verpflichtet werden. Wer gegen seine Verpflichtung zur Teilnahme verstößt,
und dazu gehört ein "erfolgreich abgelegter Abschlusstest" muss
mit ausländerrechtlichen und sozialrechtlichen Sanktionen rechnen, hierzu
gehört z.B. die Nichtverlängerung der Aufenthaltserlaubnis, die Verweigerung
der Niederlassungserlaubnis, der Einbürgerung und Leistungskürzungen im
Sozialrecht. In seiner Februarsitzung behandelte der Integrationsrat
dieses Thema. Im neuen Zuwanderungsgesetz wurde erstmals mit den §§43-45
die Förderung der Integration von MigrantInnen gesetzlich geregelt. Mit
dem in Kraft treten des Zuwanderungsgesetzes seit dem 1. Januar haben
ein Teil der Migrantinnen und Migranten Anspruch auf die Teilnahme an
sogenannten Integrationskursen. Weiterhin können Migrantinnen von der
Ausländer- oder Sozialbehörde zur Teilnahme verpflichtet werden und andere
Migrantinnen dürfen nur teilnehmen, soweit noch freie Plätze zur Verfügung
stehen. Wie sieht die Praxis in Göttingen aus? Werden die Teilnahmeberechtigten
von der Ausländerbehörde informiert oder müssen Sie einen Antrag stellen?
Wie werden die Migrantinnen und Migranten über die Durchführung von Integrationskursen
informiert? Wer führt die Sprachprüfungen durch und welchen Konsequenzen
müssen Migranten befürchten, wenn sie die Kurse nicht erfolgreich abschließen?
Wie teuer ist die Teilnahme an einem Integrationskurs?
ZUWANDERUNGSGESETZ UND FLÜCHTLINGSSCHUTZ
FAMILIENZUSAMMENFÜHRUNG UND FAMILIENNACHZUG
NACH DEM ZUWG (AUFENTHG) ÄNDERUNGEN IM ARBEITSERLAUBNISRECHT UND
SOZIALLEISTUNGSRECHT FÜR MIGRANTINNEN UND FLÜCHTLINGE |
Verwaltungsgericht besätigt: Kinder behalten deutsche Staatsbürgerschaft Pressemitteilung Grüne Ratsfraktion
9.9.05 |
Zur Feier des 30sten wurde ein kleines Programm organisiert, hier die ersten Termine: 26. April: Flohmarkt und Party, 15 bzw. 22 Uhr Wir beginnen unsere kleine Veranstaltungsreihe zum 30sten Geburtstag des AK Asyls gesellig. Ab 15 Uhr laden wir am Freitag, den 26. April zu einem Flohmarkt in den Garten des Cafe´ Kabale ein. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt. Eure Flohmarktsachen bringt doch am 26. ab 13 Uhr ins Kabale. Wir werden sie kollektiv verkaufen. Der Erlös geht u.a. an die Oury Jallo Initiative und andere antirassistische Projekte. Abends dann öffnen wir ab 22 Uhr die Pforten zur großen "In Bewegung bleiben"Party "30 Jahre AK Asyl". Allseits geschätzte DJ's und Djanes legen all die songs auf, die uns in den letzten 30 Jahren haben jung bleiben lassen.. 28. April: Film "Residenzpflicht", Lumiere, 20 Uhr Am Sonntag den 28. April wollen wir Ausschnitte aus dem Film "Residenzpflicht" zeigen. Seit 20 Jahren kämpfen Flüchtlinge gegen die sogenannte Residenzpflicht, die ihnen in das Recht auf Bewegungsfreiheit verwehrt. In ihrem Dokumentarfilm Residenzpflicht begleitet die brasilianische Filmemacherin Denise Garcia Bergt FlüchtlingsaktivistInnen in ihrem jahrelangen Kampf gegen das restriktive Gesetz. Sie protestieren gegen das aufgezwungene Leben in Isolation und fordern ihr Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit ein. Der Film setzt dabei das Gesetz in einen größeren Kontext. So wird unter anderem der Einfluss der Grenzsschutzagentur Frontex und ihres ausgeklügelten Kontrollapparats an den Außengrenzen Europas ebenso thematisiert wie die deutsche Sortierung und Verteilung von Flüchtlingen auf isolierte Lager, das koloniale Erbe und der in Deutschland herrschende Alltagsrassismus. Im Anschluß erzählen Aktivist_innen von ihren Kämpfen gegen die rassistischen Sondergesetze und den Alltagsrassismus und so für eine angeregte Debatte sorgen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Antirassistischen Aktionsplenum statt 15. Mai: "Über die Lage vieler Roma in Südosteuropa und die Rolle Deutschlands in der EU-Roma-Politik", Gö., Apex, 20 Uhr .Veranstaltung mit Dejam Markovic´: Die Medien wissen es längst und im Allltagswissen ist es auch längst angekommen: Roma aus Serbien und Mazedonien sind Wirtschaftsflüchtlinge. Menschenrechtsaktivist_innen aber zeichnen ein anderes Bild: andauernde und systematische Diskriminierung bestimmen ihre Erfahrungen. Der AK Asyl hat deshalb Dejan Markovic´ aus Belgrad eingeladen. Markovic´ war von 2008 – '09 Beauftragter der serbischen Regierung für Minderheitenangelegenheiten und 2011 Sekretär des Europäischen RomaJugendforums für die Region Balkan. Heute ist er Projektkoordinator im Belgrader Roma Center für musische Bildung. Er unterstützt alltäglich auch aus Deutschland abgeschobene Jugendliche. In der Praxis geschult kennt sich Markovic´ auch in der Rolle Deutschlands in Brüssel hinsichtlich der Rechte der Roma aus. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Göttinger Bündnis Bleiberecht für Roma und der RosaLuxemburgStiftung statt. 18. Mai: Aktionstag "Der Kampf gegen Rassismus geht weiter".Jakobikirchhof Anläßlich der de facto Abschaffung des Asylrechts 1993 A Die rassistischen Pogrome und Anschläge von RostockLichtenhagen, MannheimSchönau, Hoyerswerda, Mölln und vielen anderen Städten vor etwa 20 Jahren, nahm die damalige CDU/FDP Bundesregierung sowie die SPD, die in der Opposition war, zum Anlass, 1993 das Recht auf Asyl faktisch abzuschaffen. Sie wollten den "Zustrom von Ausländern stoppen", um den vermeintlichen Frieden in der BRD wiederherzustellen. Wir wollen diesen Jahrestag zum Anlass nehmen, um mit Euch zusammen am 18. Mai gegen Rassismus auf die Straße zu gehen. Zusammen kämpfen gegen Rassismus und für ein freies und selbstbestimmtes Leben! Organisiert in Zusammenarbeit mit verschiedenen antirassistischen Gruppen und Einzelpersonen 22. Mai: Demonstration gegen die Innenministerkonferenz in Hannover, gemeinsame Abfahrt 16:09 ab GÖ Hbf. Auch dieses Jahr mobilisieren die Jugendlichen ohne Grenzen (JOG) gegen die Innenministerkonferenz. Da dieses heuer in Hannover statt finden wird, laden wir euch alle ein mit uns zusammen in zu fahren. JOG steht für den kontinuierlichen Kampf ums Bleiberecht.Und die aktuellen Abschiebungen und Abschiebeversuche insbesondere gegen hier aufgewachsenen Flüchtlingskindern sind Grund genug, den Innenministern den Marsch zu blasen. Die Jugendlichen ohne Grenzen bringen es auf den Punkt, wenn sie sagen: "Dulden heißt beleidigen!" Bleiberecht für Alle! Jetzt sofort! 28. Mai, "Rassismus im neoliberalen Kapitalismus", 20 Uhr, Juzi Veranstaltung mit Sebastian Friedrich zu Nicht erst seit der Sarrazindebatte wird Rassismus mit Elite- und Nützlichkeitsdenken verknüpft. Auch über drei Jahre nach der Erscheinung von "Deutschland schafft sich ab" zeigt sich, dass die in der Debatte wesentlichen Konfliktlinien noch immer Bestand haben: Während die eng an Sarrazin- Befürworter_innen auf Biologisierungen und Naturalisierungen zurückgreifen, argumentiert eine Reihe von erklärten Sarrazingegner_innen mit dem neoliberalen Leistungspostulat. Im Vortrag wird erläutert, wie antimuslimischer Rassismus und der neoliberale Diskurs um "Neue Unterschicht" miteinander verschränkt sind. Es wird deutlich, dass im öffentlichen Umgang mit den als Migrant_innen markierten Leistung und Ethnisierungen mit einer Dethematisierungen von Strukturen des Rassismus und der Klassenverhältnisse einhergehen. Sebastian Friedrich (Berlin/Duisburg-Essen) ist Redakteur bei kritisch-lesen.de, aktiv bei der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt Berlin (KOP). Er promoviert zu der medialen Repräsentation von Sozialleistungsabhängigen. Ende Mai erscheint der gemeinsam mit Patrick Schreiner herausgegebene Sammelband "Nation - Ausgrenzung - Krise" (edition assemblage, Münster). In Kooperation mit der AnarchoSyndikalistischen Jugend (ASJ) Göttingen 31. Mai: Sofalounge zu "30 Jahre Flüchtlingsunterstützung in Göttingen" in der Alten Fechthalle, Geiststr. 6, GÖ Im Jahr 1981 organisierten sich Flüchtlinge im damaligen Hotel Astoria und protestierten gegen ihre Lebensbedingungen. Ihr Kampf war Anstoss für eine breite Mobilisierung und letztendlich für die Entstehung des Arbeitskreis Asyl 1982. Der Blick auf die bisherige Geschichte des AK Asyl ist ein Blick auf Bewegungsgeschichte: Zwischen der Wut über die Abschaffung des GG § 16 im Jahr 1992 und der Freude über die WiederAbschaffung der Gutscheine aktuell liegen viele Kampagnen, Erfolge und auch Niederlagen. Einige Themen durchziehen diese Geschichte wie ein roter Faden: Unterstützungsaktionen gegen die Abschiebung Einzelner und Bleiberechtskämpfe für ganze Gruppen zum Beispiel. Welche gravierenden Veränderungen gab es in all den Jahren, welche Fehlentwicklungen und Erfolgsgeschichten? Vor welchen Herausforderungen stehen wir und was gilt es zu lernen und zu erkämpfen? Diese und andere Fragen wollen wir uns und euch am Freitag, den 31. Mai in der Alten Fechthalle stellen. Eingeladen sind junge und ältere AktivistInnen mit und ohne Pass. Ein Begrüßungssekt, kleine Häppchen und kurze Videoeinspielungen werden für die notwendige Lust auf die Debatte sorgen. |
Apell an die Stadt, bedrohte Flüchtlinge aus Bad Grund aufzunehmen 1999 Am Infostand am 20.11.99 in der Innenstadt verteilter Text: "Am Samstag den 6.11.1999 verhinderte die Entschlossenheit eines breiten antifaschistischen Bündnisses, zu dem auch der Rat der Stadt gehörte, erfolgreich einen Naziaufmarsch in Göttingen. Auf der Demonstration sprachen Flüchtlinge aus Bad Grund, die am 10.10.1999 Opfer eines rassistischen Überfalles wurden. Einer der Flüchtlinge liegt nach seinen lebensgefährlichen Verletzungen immer noch im Krankenhaus. Die Flüchtlinge schilderten daß sie auch nach dem Überfall im Landkreis Osterode weiterhin rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sind und ständig Angst davor haben, erneut angegriffen zu werden. Sie fühlen sich im Landkreis Osterode nicht sicher und wollen nach Göttingen umverteilt werden. In ihrer Rede sagten die Flüchtlinge: »Gegen Faschismus zu sein bedeutet auch gegen Rassismus zu sein'. Die Stadt Göttingen hat jetzt die Möglichkeit, in diesem Sinne ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Wir appellieren an die Stadt Göttingen, sich schützend vor die Flüchtlinge zu stellen und ihnen in Göttingen ein Gastrecht zu gewähren." Transparente im Rahmen der Proteste gegen den Sozialabbau 1998
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9.2.14: Kommentar
Auch
nachdem sich herausgestellt hat, dass das Feuer in dem Hamburger Flüchtlings-Wohnhaus
von einem Jugendlichen der Jugendfeuerwehr gelegt worden ist bleibt der berechtigte
Anlass der Demonstration bestehen: an Silvester ein Anschlag auf das Flüchtlingsheim
in Berlin-Hellersdorf , in Wohratal bei Marburg in der Nacht vom 11./12. Januar
auf das Flüchtlingsheim, insgesamt gab es 2013 mindestens 42 Anschläge.
(siehe Stellungnahmen unten) und gerade waren am 6. Februar mindestens 7 afrikanische
Flüchtlinge bei Abwehrmaßnahmen der spanischen Grenzpolizei ertrunken.
Es besteht also kein Grund dafür, dass nun einige hämisch
bemerken, es sei wohl umsonst demonstriert worden. Es wird versucht, den Protest gegen eine tödliche Flüchtlings-Abweisungs-Politik "runterzukochen"
8.2.14
/ goest / Fotos: SK (C) 2014 / Die moralische Verkommenheit einiger deutscher
Kommerz-Medien wird augenfällig, wenn man ihre Berichterstattung über
den Unfall von Schumacher mit jener über den Tod von Flüchtlingen vergleicht.
Während dem Skiunfall von Rennfahrer Michael Schumacher Titelseiten gewidmet
wurden hält sich die Berichterstattung über das Sterben von Flüchtlingen
an der spanischen Europagrenze und Brandanschläge auf Flüchtlingswohnungen
bedeckt.
Kurze Mitteilung
an Goest 8.2.14 Pressemitteilung
der A.L.I Antifaschistische Linke International 8.2.14 Pressemitteilung
des "Bündnis –Rassismus tötet" 8.2.14
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