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Jüdische
Gemeinde
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Jüdische Gemeinde jg-göttingen@t-online.de, Postfach 2202, 37012 Gö, Tel: 0551 68737 >> Gemeindehaus Angerstraße, Tel. 2054746 Die >>Jüdische Gemeinde Göttingen ist 1994 formal als Gemeindeorganisation neu entstanden. Seit 2002 ist sie Mitglied der "Union Progressiver Juden in Deutschland". Mit der Jüdischen Gemeinde arbeitet der Förderverein Jüdisches Zentrum (http://www.juedisches-zentrum.de) und die >>Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit" zusammen. |
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Blick in den Raum für religiöse Zermonien. Hinten links hinter dem roten Vorhang befindet sich die Tora, die heilige Schriftrolle. Im Betraum der jüdischen Gemeinde Göttingen, am Tag der offenen Tür 2007 / Foto goest |
Das Gemeindehaus der jüdischen Gemeinde Göttingen
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Das Gemeindehaus der jüdischen Gemeinde Göttingens in der Angerstraße wurde Anfang 2004 bezogen. Der erste Erew-Shabbat-Gottesdienst wurde am 6.2.04 dort gefeiert. Offizielle Einweihung war am 4. Juli 2004. Bislang wurde nur der erste Stock genutzt, auch zum Beten, solange bis die kleine Synagoge (siehe Modell) fertiggestellt war. Sie wurde am 9.11.2008 eingeweiht. |
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Modelle des Gemeindehauses und leicht beschädigtes Modell der kleinen Synagoge. |
Ein Förderverein für den Wiederaufbau der Synagoge hatte die Bodenfelder Synagoge gekauft und alle Einzelteile nach Göttingen transportiert um sie in der Angerstrasse originalgetreu wieder aufzubauen. Sogar den Lehm und das Stroh im Lehm wurde mitgenommen und wiederverwendet. |
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Die Göttinger Synagoge Untere Masch 1909, heute "Platz der Synagoge" mit dem Mahnmal.
Foto von einem Bild im Büro von Harald Jüttner. |
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Abspaltung von der liberalen Gemeinde: Jüdisches Lehrhaus / Jüdische Kultusgemeinde Jüdisches Lehrhaus In Göttingen gibt es neben der Jüdischen
Gemeinde noch die Gruppierung "Jüdisches Lehrhaus". und
"Jüdische Kultusgemeinde". Die Veranstaltungen des >>juedischen-lehrhaus-goettingen
stehen allen Interessierten offen.
Vorsitzende der Veranstaltungsorganisation "Jüdisches Lehrhaus"
ist Tichauer Moritz.(Nachtrag 2025: Eva Tichauer
Moritz ist am 15. März 2023 in Chile verstorben) "Die Entscheidung,
eine neue Gemeinde zu gründen, sei nicht leicht gefallen, aber die Differenzen
mit der bestehenden jüdischen Gemeinde Göttingens, die sich - ursprünglich
konservativ ** - vor vier Jahren als liberale Gemeinde der World Union
for Progressive Judaism angeschlossen hat, seien zu groß gewesen."
(>>Zitat
Jüdisches Lehrhaus) "Ursprünglich konservativ"
- dies ist die Interpretation des Lehrhauses, an anderer Stelle wird von
einer besonders liberalen Tradition der jüdischen Gemeinde in Göttingen
berichtet. Die ca. 40 jüdischen Familien,
die um 1890 die jüdische Gemeinde in Göttingen bildeten waren "mehrheitlich
modern und liberal geprägt was sich zB daran erkennen ließ, dass sie eine
Orgel in der Synagoge aufgestellt hatten." Jüdische Kultusgemeinde Die jüdische Kultusgemeindefür Göttingen und Südniedersachsen http://jkg-goettingen.org/ wurde im Juli 2005 gegründet. Vorsitzende der Kultusgemeinde ist ebenfalls Frau Tichauer Moritz. "Wir streben eine Mitgliedschaft im Zentralrat der Juden in Deutschland an", betont Tichauer Moritz. Diesem Gremium gehört die Jüdische Gemeinde Göttingen (JGG) nicht an. Zwischen dem Zentralrat und der Union Progressiver Juden bestehen Differenzen. Die Union wirft dem Zentralrat unter anderem vor, orthodoxe Juden zu bevorzugen. Die JKG-Gründung stellt die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit vor eine Herausforderung. Diese war bisher nicht bereit, Veranstaltungen des Lehrhauses anzukündigen." (Göttinger Tageblatt 27. September 2005) Auch der Förderverein "Jüdisches Zentrum" lehnt eine Zusammenarbeit mit dem Lehrhaus bzw. der Kultursgemeinde ab. 2006 demonstrierten ca. 25 Personen am Wilhelmsplatz für eine Unterstützung des israelischen Militärangriffs auf den Libanon. Frau Tichauer Moritz trat dabei als Rednerin auf und unterschied sich nicht in der rückhaltlosen Befürwortung des damaligen militärischen Vorgehens. (siehe >Bericht über die Kundgebung) Rote Straße 28: Restaurant für koscheres Essen und Synagoge Die Jüdische Kulturgemeinde und das Lehrhaus haben am 13.4.14 eine eigene Synagoge mit Ritualbad Mikwe und ein "Bistro" für koscheres und vegetarisches Essen eingeweiht.
Alles befindet sich im Haus Rote Str. 28, in dem ehemals die jüdische Familie Löwenstein lebte, von der auch die heute noch erhaltene Mikwe stammt. Das Restaurant wurde nach dieser Familie "Löwenstein" benannt und am Sonntag den 13.4.14 eröffnet. (Nachtrag 2025: Die Räumlichkeiten sind inzwischen einem Burger-Imbiß gewichen).
Bei der Eröffnung waren für Grußworte und Reden eingeladen: Gemeindevorsitzende Eva Tichauer Moritz , Hausherr Anton Grüber, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, Pastorin Scheller für Superintendentur Göttingen, Dechant Schwarze für die Katholische Kirche, Landesrabbiner Jonah Sievers . Die Gemeindevorsitzende Tichauer Moritz ist nach der Flucht ihrer Eltern aus Deutschland nach Chile, dort aufgewachsen und später unter der Pinochet-Diktatur nach Deutschland emigriert. Das wird auch dazu beigetragen haben, dass am Tag der Bistro-Eröffnung ein Partnerschaftsvertrag zwischen Comunidad Israelita Valparaíso-Viña del Mar (Chile) und der Jüdischen Kultusgemeinde für Göttingen und Südniedersachsen e.V. öffentlich unterzeichnet wurde .
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| Gesprächskreis
Judentum Buchveröffentlichung
des gcjz-Mitglieds Ekkehart Drost Ausstellung
- Die
überlebenden Juden in Lettland und Litauen Detail-Info
von Hanna und Wolf Middelmann: Dem Judenmord entkommen - Die überlebenden Juden
in Lettland und Litauen - Unsere Kontakte mit ihnen Spenden Vor allem für Medikamente werden die Spendengelder dringend benötigt. Wir haben ca.150 Spender gefunden, ohne deren Hilfe der Zustand der Überlebenden noch viel schlechter wäre. Wir danken allen von Herzen für ihre finanzielle Hilfe (Spendenkonto s. o.). Alle Spenden werden zu 100% weitergeleitet an die Überlebenden. "Verwaltungskosten" kennen wir nicht. Auslagen für Reise, Unterkunft, Fotokopien, Telefon etc. zahlen wir selbst. Hanna und Wolf Middelmann Südring 72 37079 Göttingen Tel./Fax 0551 / 66 9 85 wolf-middelmann@t-online.de Betr.: Stichwort "Riga" Spendenkonto Nr.100 499 433 Sparkasse Göttingen BLZ 260 500 01 |
| Erinnerung
an Hanna Vogt
"In der Schriftenreihe der christlich-jüdischen Gesellschaft ist soeben das vierte Heft erschienen. Ute Hinze und Bettina Kratz-Ritter porträtieren darin Dr. Hannah Vogt (1910-1994), die in Göttingen lange Ratsherrin und seit 1987 Ehrenbürgerin war. Von den Nationalsozialisten verfolgt und im Frauen-KZ Moringen inhaftiert, trat die promovierte Volkswirtin nach Kriegsende aktiv in die politische Arbeit ein, zunächst in der FDP, dann in der SPD. Göttinger Nothilfe, Deutsches Theater, Volkshochschule, Landeszentrale für politische Bildung, Sozial-, Kultur- und Schulausschuss – dies sind einige Stationen ihres umfangreichen sozialen und kulturpolitischen Engagements, für das ihr 1978 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen wurde. An ihr Wirken als Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (1966-1984) erinnert nicht zuletzt das Göttinger Mahnmal am Platz der Synagoge: Es stammt von dem jüdisch-italienischen Künstler Corrado Cagli und wurde 1973 auf Initiative der Ratsherrin errichtet. Seitdem versammeln sich dort jedes Jahr am 9. November bis zu 400 Menschen zu einer Gedenkstunde. Die Schriftenreihe der christlich-jüdischen Gesellschaft, 2002 gestartet, befasst sich mit Themen der deutsch-jüdischen Geschichte in der Region. So ist Heft 1 der jüdischen Unternehmer-Familie Hahn („Gallus-Park“) gewidmet, Heft 2 porträtiert den Göttinger Ehrenbürger Konrat F. Ziegler, der in der NS-Zeit zahlreichen jüdischen Menschen geholfen hat. Heft 3 stellt das Mahnmal am Platz der Synagoge vor. Die kleinen Oktavhefte sind für 2 Euro erhältlich im Städtischen Museum sowie in der Geschäftsstelle der Gesellschaft." |
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Ausstellung: "Jud Süß" - Geschichte(n) einer Figur Eine Gruppe junger Göttinger Geistes- und Sozialwissenschaftlerinnen hat eine Ausstellung entwickelt, die das Thema Antisemitismus aus dem Elfenbeinturm des akademischen Diskurses herausholt. Ausgangspunkt der Darstellungen zu Entstehung, Tradierung und Wirkungsmacht von antisemitischen Stereotypen ist der Württembergische Hoffaktor Joseph Süß Oppenheimer, eine ambivalente Persönlichkeit der deutsch-jüdischen Geschichte des frühen 18. Jahrhunderts. Als "Jud Süß" wurde diese Figur stark antisemitisch geprägt, nicht zuletzt durch die propagandistische Verfilmung von Veit Harlan (1940). Dieser Film wird im Rahmen der Ausstellung zu sehen sein: mit Erläuterungen und nur nach Voranmeldung. Dass der erfolgreiche NS-Regisseur Harlan nach dem Krieg seine Karriere nahtlos fortsetzen konnte, hat etwa im studentischen Göttingen der frühen 1950er Jahre heftige Proteste ausgelöst. "Jud Süß" Regisseur des Films Veit Harlan drehte auf > Schloß Berlepsch. Auf >>Wikipedia ist der folgende Hinweis zu finden: "Carlo Schmid erklärte vor dem Deutschen Bundestag, Harlan habe dazu beigetragen „die massenpsychologischen Voraussetzungen für die Vergasungen von Auschwitz zu schaffen“ und es sei eine Schande, die „Machwerke Harlans“ zu zeigen. Die Ausstellung wurde unter didaktischen Gesichtspunkten konzipiert (Text- und Bildtafeln, Filmausschnitte, Hörstation, Büchertisch) und ist für Schulklassen besonders geeignet: Führungen und Materialien speziell für SchülerInnen werden ebenso angeboten (Tel. 0551/488 67 45) wie eine allgemeine Führung (täglich 15 Uhr). Die Ausstellung lief 18. Juni bis 31. Juli 2006, täglich 11 bis 16 Uhr, St. Jacobi-Kirche, Göttingen. Eintritt frei.In Kooperation mit der St. Jacobi-Gemeinde Göttingen und der Georg-August-Universität Göttingen.Kontakt: www.jsoppenheimer-ausstellung.de miriam_hesse@gmx.de Tel. 0551/488 67 45 Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit vorstand@gcjz-goettingen.de Tel. 0551/531 47 32 |
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Zentrum
für semitistische und verwandte Studien "Universität und Akademie der Wissenschaften richten gemeinsam ein "Zentrum für semitistische und verwandte Studien" ein. Das "Centrum Orbis Orientalis" (CORO) wird im Rahmen einer Festveranstaltung am 16. Dezember 2005, offiziell gegründet. Ziel der neuen fächerübergreifenden Einrichtung ist es, Forschung und Lehre in den semitischen Philologien und angrenzenden Fachrichtungen zu koordinieren. Hier werden in Zukunft interdisziplinäre Projekte in internationaler Zusammenarbeit realisiert. So sind für Festvortrag und Grußwort Kollegen von der Hebräischen Universität (Jerusalem / Israel) vorgesehen. Konzentriert auf die semitische Sprachenfamilie vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis heute, führt das Zentrum ein breites Spektrum von Altertums- und Orientwissenschaften zusammen: Altorientalistik, Bibelwissenschaften (Altes und Neues Testament), orientalische Kirchengeschichte, Arabistik und Islamwissenschaften. Aufgrund des weiten Einflussbereiches der semitischen Sprachen und Kulturen sind auch angrenzende Disziplinen wie Ägyptologie, Alte Geschichte, Iranistik und Klassische Philologie beteiligt. Nicht zuletzt knüpft das Zentrum an die frühere Zusammenarbeit mit der Hebräischen Universität an, wie Professor Dr. Albrecht Schöne in seinem Vortrag darlegen wird." Kontakt: Centrum Orbis Orientalis (CORO) Georg-August-Universität Göttingen, Theologische Fakultät Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen Telefon (0551) 39-7129, Fax (0551) 39-2228 e-mail: coro@gwdg.de Internet: www.theologie.uni-goettingen.de/ger/coro.htm |
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"Die Kunst der Erinnerung" zeigt Bronze-Plastiken des Treblinka "Die Kunst der Erinnerung" zeigt Bronze-Plastiken des Treblinka Überlebenden Samuel Willenberg. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und seiner Emigration nach Israel arbeitete Willenberg zunächst 40 Jahre lang im israelischen Entwicklungsministerium. Nach der Pensionierung begann er seine zweite Karriere: Er studierte Malerei, Bildhauerei und Kunstgeschichte in Tel Aviv. Willenbergs Skulpturen zeigen Menschen und Szenen aus Treblinka. Seine Werke wurden bereits in Ausstellungen im Palast des israelischen Präsidenten in Jerusalem oder der Zacheta in Warschau gezeigt. Nun sind Willenbergs Plastiken vom 10. bis 25. Januar 2009 in der Galerie Alte Feuerwache in Göttingen zu sehen. Die Ausstellung ist während dieser Zeit täglich von 10-12 Uhr und von 14-18 Uhr geöffnet.
Zum
Auftakt der >> "Veranstaltungsreihe
Reihe b trifft:"am 23. Mai erzählt der Holocaust-Überlebende
Samuel Willenberg (Israel) aus seinem Leben als Widerstandskämpfer und Künstler.
Willenberg war am Aufstand der jüdischen Häftlinge im nationalsozialistischen
Vernichtungslager >>Treblinka
beteiligt. Treblinka,
knapp 100 Kilometer von Warschau entfernt, war nach Auschwitz das größte
Todeslager der Nazis. Zirka 875.000 jüdische Menschen wurden in diesem Lager
ermordet. Der 82-jährige Willenberg ist einer der wenigen noch lebenden Häftlinge,
die in Treblinka einen Aufstand organisierten. Sie stahlen Pistolen und Granaten
und griffen die SS-Wachmannschaften an. Nachdem sie die Baracken in Brand gesetzt
hatten, flohen sie in die Wälder. Willenberg, damals 21 Jahre alt, schloss
sich polnischen Partisanen an und kämpfte im Warschauer Aufstand erneut gegen
die Deutschen. |
| 9. November 2004 Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und Stadt Göttingen laden ein zur Gedenkfeier am Platz der Synagoge (Obere / Untere Maschstr.) am Dienstag, 9. November, um 18 Uhr: Das Mahnmal, eine Skulptur des italienisch-jüdischen Künstlers Corrado Cagli, wurde am 9. November 1973 eingeweiht. Jedes Jahr kommen dort Göttinger Bürgerinnen und Bürger zu einer Gedenkstunde zusammen, deren inhaltliche Vorbereitung in enger Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Schülern erfolgt, dieses Jahr die Theatergruppe Corvinus: Sie hat sich mit dem Bericht des Göttinger Juden und Holocaust-Überlebenden Heinz Rosenberg beschäftigt. In der Gedenkstunde werden die Jugendlichen Texte aus der Autobiografie "Jahre des Schreckens" (Steidl 1992, vergriffen) vortragen. Der musikalische Beitrag kommt vom Chor des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Mit dem Kaddish, einem jüdischen Trauergebet, endet die ca. 40-minütige Veranstaltung (Pressemitteilung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen)
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| 9. November 2003 Gedenkstein-Setzung in Bodenfelde Am 9.11.03 wurde im Salzkottenpark in der Ortsmitte
von Bodenfelde ein Gedenkstein gesetzt, der die Namen von 20 während der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft ermordeten Juden trägt, die in der Wesergemeine Bodenfelde zuvor
gelebt haben. "Gegen das Vergessen" Eine Initiative von Menschen, die Geschichte aufarbeiten wollen, und für Toleranz und gegen Antisemitismus eintreten. Kontakt Lothar Richter, Bodenfelde lothar.richter@verdi.de
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"Woche der Brüderlichkeit" mit muslimischen Gruppierungen Zur
Woche der Brüderlichkeit lud die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
erstmals gemeinsam mit allen drei Religionen Abrahams in Göttingen zum Friedensgebet
ein. Die Veranstaltung, an der sich jüdische, christliche und muslimische Gruppierungen
aus Göttingen mit liturgischen Lesungen aus ihrer jeweiligen Tradition einbringen,
steht unter dem überkonfessionellen Motto: "Uns ist gesagt, was gut ist".
Der Gastredner, Reverend Dr. Paul Oestreicher, als anglikanischer Pfarrer deutsch-jüdischer
Herkunft lebenslang einem internationalen Friedensengagement verpflichtet, wird
das für alle drei Abraham-Religionen relevante Motto auf dem Hintergrund der aktuellen
weltpolitischen Lage interpretieren. Paul Oestreicher wurde 1931 in Thüringen
geboren und emigrierte; nach dem Studium der wissenschaft und Theologie war er
Domkapitular an der geschichtsträchtigen Coventry Cathedral mit dem internationalen
Versöhnungswerk der "Nagelkreuzgemeinschaft" sowie Leiter des kirchlichen
Außenamtes und der englischen Sektion von amnesty international.
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Lesung Wilma und Georg Iggers: für eine humane Gesellschaft Am
Dienstag den 28. Januar 2003 lädt der Verlag Vandenhoeck&Ruprecht zu einer
Veranstaltung mit Wilma und Georg Iggers ein. Das zur Hälfte des Jahres in Göttingen
und zur anderen Hälfte in den USA lebende Ehepaar Iggers liest aus seiner kürzlich
erschienenen Doppelbiographie ,,Zwei Seiten der Geschichte".Wilma und Georg
Iggers, die 1938 in jungem Alter als Juden vor der nationalsozialistischen Verfolgung
flohen und nach Kanadassbzw. in die USA emigrierten, haben sich ihr Leben lang
für die Entwicklung einer humanen Gesellschaft eingesetzt. Ihr ,,Lebensbericht
aus unruhigen Zeiten", so der Untertitel des Buches, ist ein Zeitdokument,
in dem sich das Leben von Juden und Nichtjuden, von Schwarzen und Weißen sowie
die Zeit des Kalten Krieges spiegelt.
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| Fliegen mit bleiernen Schwingen Der
niederländische Autor und Psychoanalytiker Dr. Louis Tas ist am Mittwoch, 13.
November 2002 in Göttingen zu Gast. Unter dem Pseudonym Loden Vogel ("Bleierner
Vogel") hatte er im Konzentrationslager Bergen-Belsen ein Tagebuch geführt.
Die deutsche Übersetzung ist kürzlich unter dem Titel "Tagebuch aus einem
Lager" erschienen. Die Ausgabe enthält den "Brief an eine Deutsche",
in dem Tas sich über 50 Jahre nach seiner Deportation rückblickend mit seiner
Lebensgeschichte auseinandersetzt. Der Psychoanalytiker hat sich u.a.spezialisiert
auf Traumatisierung durch KZ-Haft. Nach der Lesung ausgewählter Passagen aus "Tagebuch"
und "Brief" ist der Autor zu einem Gespräch mit dem Publikum bereit.
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Die
Beiträge kommen aus unterschiedlichen Universitätsfächern: Altorientalistik, Bibelwissenschaft
(Altes und Neues Testament), orientalische Kirchengeschichte, Judaistik, Arabistik
und Islamwissenschaft. Grundthema der Ringvorlesung ist der Stammvater Abraham,
den alle drei Religionen als Gründerfigur für sich beanspruchen. An dieser Gestalt
lassen sich die gemeinsamen Wurzeln, aber auch die verschiedenen historischen,
geistesgeschichtlichen und kulturellen Verzweigungen in Judentum, Christentum
und Islam auf exemplarische Weise veranschaulichen. Geboten wird ein Durchgang
durch weite Gebiete der jüdischen, christlichen und islamischen Kultur, der auf
allgemein verständliche Weise Einblicke in den aktuellen Forschungsstand gewährt
und die geistes- und kulturgeschichtlichen Hintergründe des aktuellen Themas ausleuchtet.
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