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1. Mai

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1. Mai 2007

Veranstaltungen: DGB Demonstration und Kundgebung
10.30 Uhr ab Gewerkschaftshaus, Obere Maschstr. 10 zur Kundgebung vor dem Alten Rathaus.
Der diesjährige 1. Mai steht unter dem Motto: "Du hast mehr verdient! Mehr Respekt. Soziale Gerechtigkeit. Gute Arbeit." (Die Forderung "mehr Geld!" wäre deutlicher) Auf dem Marktplatz wird eine Vielzahl unterschiedlicher Infostände sein.
Kundgebung ab 11 Uhr. vor dem Alten Rathaus
- Begrüßung Lothar Hanisch DGB-Regionsvorsitzender
- Mairede Ellen Paschke ver.di Bundesvorstandsmitglied außerdem
- Kurzbeiträge: IGM, ver.di und DGB-Jugend U.a. Andreas Eipel (JAV Fa. Sartorius)
Musikbands: Bacalao, ZORN und Black&Schwarz

DGB-Jugend schwerpunktmäßig zu G 8
Auf der Kundgebung am 1. Mai werden Katja Neubieser (DGB-Jugend), Heike Boldt (ver.di-Jugend) und Andreas Eipel (IG Metall-Jugend) für die Gewerkschaftsjugend durch Redebeiträge inhaltliche Akzente setzen. Schwerpunktthema der diesjährigen Aktion, die von der ver.di-Jugend auf dem Marktplatz durchgeführt wird, ist das Thema G8.
„Unser Ziel ist es, mit unserer Aktion auf die Konsequenzen und Hintergründe des G8 Gipfel in Heiligendamm aufmerksam zu machen und die Leute dazu zubewegen, sich an den Protesten zu beteiligen.“ so Heike Boldt (ver.di-Jugend).

Pressemitteilung DGB Göttingen zum 1. Mai 2007
24.4.07 / "
In der DGB-Region Südniedersachsen-Harz gibt es in diesem Jahr 10 Maiveranstaltungen. Sie stehen unter dem Motto: "Du hast mehr verdient! Mehr Respekt. Soziale Gerechtigkeit. Gute Arbeit." "Die Wirtschaft boomt, der Arbeitsmarkt kommt endlich in Bewegung. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben diesen Aufschwung hart erarbeitet - und wollen endlich ihren verdienten Anteil. Wir lassen uns nicht mit guten Worten abspeisen. Wir wollen deutlich und nachhaltig am Aufschwung teilhaben. Die Ertragslage ist die beste seit 9 Jahren. Es ist klar: die Beschäftigten haben jetzt mehr verdient. Die Löhne und Gehälter müssen spürbar steigen. Durch mehr Binnennachfrage wird der Aufschwung gestärkt. Immer noch herrscht Massenarbeitslosigkeit, während die Unternehmen immer neue Rekordgewinne einstreichen und Managergehälter in absurde Höhen steigen. Den Arbeitgebern werden mit der Unternehmenssteuerreform milliardenschwere Geschenke versprochen. Während die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer neue Belastungen verkraften müssen. Der Aufschwung hat die Unternehmen erreicht aber noch nicht die Gesellschaft. Die Menschen in Deutschland haben mehr verdient als ihnen Arbeitgeber und Politik bisher zugestehen. Dafür kämpfen wir". so Lothar Hanisch, Vorsitzender der DGB Region Südniedersachsen-Harz."

 

Goest-Redaktion zum 1. Mai
24.4.07 / Je größer die Zahl der Arbeitslosen und je größer der Druck ist, der auf sie ausgeübt wird, desto größer ist auch der Stress für viele, die noch einen Arbeitsvertrag haben.
Den Arbeitslosen, SozialhilfeempfängerInnen, Alleinerziehenden, Geringfügig Beschäftigten, JobberInnen, 1 Euro-JobberInnen geht es nicht gut. In Speyer ist nun sogar ein arbeitsloser 20 jähriger verhungert, weil ihm alle Bezüge gestrichen wurden - er war depressiv geworden und hatte sich nicht mehr genug engagiert.
Aus dem 1. Mai dem "Kampftag der ArbeiterInnenklasse" wie es so schön heisst bzw. heissen sollte ist vielerorts das Abfeiern der verwalteten Arbeitnehmerschaft geworden. Ein Fest für diejenigen, die noch einen Job haben und daher auch überhaupt noch beitragszahlende Gewerkschaftsmitglieder sein können. Der Rest droht in Vergessenheit zu geraten.
Je mehr Arbeitslose es gibt, je härter mit denen umgesprungen wird, desto stärker ist auch der Druck auf die Leute in den Betrieben, alles mitzumachen. Siehe z.B. die Zustände bei der Bäckerei Ruch in Göttingen, wo der Chef freimütig öffentlich zugibt, gegen geltendes Recht zu verstossen, aber bei Krankheit das Gehalt kürzt. Siehe auch Cinemaxx , wo die Leute für echte Hungerlöhne arbeiten müssen. Aber die wehren sich jetzt wenigstens mit Streiks - viel zu verlieren haben sie auch nicht - sie verdienen eh kaum was.
Die Noch-Beschäftigten begreifen zunehmend, dass auch sie selbst morgen auf der Strasse sitzen könnten. Heute noch einigermaßen bezahlte Kräfte z.B. bei der Bahn oder der Telekom können morgen ebenso bei Hartz 4 landen wie Beschäftigte aus den Kliniken. Den derart bedrohten Beschäftigten kann man Arbeitslose nicht mehr als Faulenzer und Sozialschmarotzer "verkaufen". Die Spaltung durch Hetze gegen Arbeitslose funktioniert nicht mehr. Jedem ist klar, morgen kann es mich selbst treffen.
Statt der Hetze gegen Arbeitslose wird vielerorts "die rassistische Karte gezogen" und der Hass auf AusländerInnen gelenkt. Dabei geht es gerade denen am schlechtesten hier, es sei denn sie sind zufällig hochqualifizierte Computerfachleute z.B. aus Indien. Flüchtlinge werden wie Menschen 3ter Klasse behandelt, dürfen sich nicht frei bewegen, müssen auf Marken einkaufen und werden teilweise in Lagern festgehalten. Der Antirassismus als Bestandteil der 1. Mai Demonstrationen und Kundgebungen aber muß das Mittel sein, die Grenze zur antikapitalistischen Anbiederung der Nazis zu ziehen.
Und schließlich darf die Kritik der Globalisierung nicht in die Forderung nach einem Schutz der nationalen Wirtschaft und Standort-Sicherung münden sondern muß die Internationale Zusammenarbeit von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen anstreben.

All dies gehört zum 1. Mai - nicht nur die Forderung nach Lohnerhöhung und die Kritik "an denen da oben" - das ist nur ein Bestandteil unter mehreren. In Göttingen hat die Berücksichtigung all dieser Momente Tradition. WIr leben in einer Zeit in der dies noch nachdrücklicher als bisher erfolgen sollte. (G. Schäfer / Red. Goest)

1. Mai 2006

Ein Erster Mai, der unter dem Zeichen der bereits in der 12 Woche im unbefristeten Streik befindlichen Landesbediensteten der Klinik stand.

Eine Kollegin aus der Klinik mit 150 streikenden KollegInnen auf der Kundgebung - in der 12. Woche im unbefristeten Streik !!

 


Überblick über die Kundgebung des DGB am 1. Mai 2006 auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus

Insgesamt war eine größere Beteiligung als in den Vorjahren an der 1. Maikundgebung des DGB feststellbar.


Lothar Hanisch, Vorsitzender der DGB-Region


Christianane Brenner, IGMetall Hannover

Bild links: Der neue Vorsitzende der DGB-Region Südniedersachsen bei seinem ersten Auftritt in Göttingen bei einem 1 Mai. Zunächst hatte man befürchten müssen, er würde gar nicht erscheinen, weil er auf der Internetseite des DGB Niedersachsen nicht als Redner in Göttingen aufgeführt war.
(zu den Irritationen siehe goest-DGB-Seite / am 1. Mai fanden wir ihn noch ein klein wenig unsicher und bescheiden zurückhaltend aber dadurch auch durchaus sympathisch)
Als "Hauptrednerin" war eine Vertreterin der IGMetall aus Hannover ,Christiana Brenner im Bild rechts angekündigt worden. Dabei dankte sie Verdi für die solidarische Unterstützung bei der Tarifauseinandersetzung der IGMetall vergass dabei aber ein wenig, dass sich die Verdi-Leute in einem unbefristeten Streik befinden und nun auch die Solidarität der IGM-benötigten. Obwohl vor kurzem noch eine große Demonstration für 5 % mehr Lohn von der IGMetall stattgefunden hatte, war die IGMetall relativ schwach auf der 1. Mai Kundgebung vertreten.


Transparent der BAU-Gewerkschaft "Ohne Regeln geht es nicht" sicherlich bezogen auf den Kampf gegen Lohn-Dumping und rechts das Logo der Eisenbahnergewerkschaft.

Edgar Schu (Bündnis Montagsdemo / Sozialforum, ...) hielt einen Redebeitrag in dem er auf die Bewegung der Arbeitslosen und der Sozialproteste hinwies.Insbesondere auf die demnächst stattfindende überregionale große Demonstration gegen Sozialabbau in Berling

"Gemeinsam gegen Massenentlassungen, Sozialabbau, innere Aufrüstung und Krieg! Aufruf zur bundesweiten Demonstration am 03. Juni 2006 in Berlin."

 


Recht deutlich plazierten SPD-Miglieder Parteifahnen in der Kundgebung. Vereinzelte Demonstranten skandierten Kritik daran. U.a. war auch ein inzwischen bereits traditionell auftrauchendes Plakat "Wer hat uns verraten..." bei der Kundgebung vertreten, in friedlichem Nebeneinander mit SPD-Fahnen.

Pepper, Bassist und Sänger der Gruppe Hippokritz (rechts) die die Maikundgebung musikalisch mit Reggae begleiteten - im Gespräch mit einem anderen Kundgebungsteilnehmer


Wie immer Bratwurst ...

Inzwischen häufiger zu beobachten sind Leute, die sich gegen die schrillen Trillerpfeifen mit Ohrenstöpsel schützen.Hier ein Kollege von Verdi aus den Kliniken, vielleicht arbeitet er ja im Hals-Nasen-Ohrenbereich und weiß Bescheid über mögliche Gehörschäden durch Lärm.

 

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