Syrien
Wer gegen wen / Wer mit wem? 40
zerstrittene Oppositionsgruppen Veranstaltungen
zum Thema Syrien in Göttingen: 2016 verzeichnet das städtische Statistikamt goesis 787 Personen die in Syrien geboren sind und/oder die syrische Staatsangehörigkeit besitzen. 2008 waren es 111. |
Konflikt zwischen Libanesen und Syrern in Göttingen / 15.8.17 Keine
Massenschlägerei aber großes Konfliktpotential Bevölkerungsstatistik
Syrer*innen / Libanes*innen Historisch:
Syrische Besetzung Libanons Aktuell:
Krieg in Syrien mit Auswirkung auf Libanon
Einige Quellen |
Ein komplizierter Zusammenhang auf 5 Konfliktebenen Bestens zusammengefasst
von >Andreas
Zumach im Interview mit dem Deutschlandfunk 19.12.16 Änderungen
2.9.13 / Seit 2013 haben sich neue Konfigurationen und Allianzen
ergeben. Iran, Saudi Arabien und die Türkei konkurrieren darum stärkste
Macht in der Region zu werden. Dabei spielt die Türkei die "Natokarte"
aus während sie den IS als die Feinde der Nato unterstützt.
Israel greift kaum ein. Es fällt aber ein spektakulärer Luftschlag
auf bei dem ein Hisbollah-Führer getötet wurde, was von Israel
mit Freude kommentiert wurde. Änderungen
Jan 2016 Zeit der Genfer Konferenz Änderung Dez 2016: Nach vorherigen Konflikten zwischen Türkei und Russland entsteht eine stärkere Zusammenarbeit Türkei und Russland nachdem Spannungen zwischen Türkei und Europäischer Union und Deutschland zugenommen haben. Grafik: "Wer gegen wen?" (rote Pfeile) "Wer mit wem?" (blaue Pfeile) Schaubild goest © / rote Pfeile = Angriff, Feindschaft, Gegnerschaft // Blaue Pfeile = Unterstützung, militärische Zusammenarbeit, Allianz, |
Dez 2016: Kundgebung für die Rettung der Menschen in Aleppo
Folgende
Beschreibung der Situation kursierte vor der Kundgebung:
Scharfe
Kritik an Russland 16.12.16
/ Kreis-
und Stadtverband von Bündnis 90/DieGrünen
rufen unter dem
Motto „Massenmord in Aleppo stoppen ... zum friedlichen und bunten Protest gegen den
Krieg in Syrien auf“. |
Diskussion in Göttingen / Stand 2013 Bei
einer Versammlung am 10.9.2013 mit Vertreter_innen des DGB, der Partei Die Linke,
ALI, Jusos, SAV, Attac, Kurden des YXK, VVN-BdA, Arbeitskreis Internationalismus,
Anti-Atom Initiative, DKP, ['solid], Ver.di Ortsverein, SDAJ sowie mehrere Einzelpersonen
würde folgendes protokolliert: 1.
Gegen jede Form der militärischen Intervention gegen Syrien. Soweit das Protokoll 2013. Gruppen oder Fraktionen positionieren sich je nach ihrem Verhältnis zu USA und Russland in dieser Diskussion. Die Begeisterung über den "arabischen Frühling" und die Rebellion gegen den Militärdiktator Assad wurde früh von jenen kritisiert, die die Position Russlands und dessen Unterstützung Assads befürworten. Nachdem es in Syrien keine Rebellion des arabischen Frühlings sondern nurmehr die Front gegen Assad mit der Hauptmacht des IS gibt stellen sich inzwischen ganz andere Fragen: nämlich, wie stehen die Gruppen zur Beteiligung der Bundeswehr am militärischen Eingreifen, zu Rüstungslieferungen an Gegner des IS, an Assad, an die Kurdinnen und Kurden? In Göttingen gibt es inzwischen (insbesondere nach Kobane) eine verbreitete Befürwortung zur Unterstützung der Kurden im Nordosten Syriens (Rojava). Siehe dazu >goestSeite "Kurden"
Hinter
einem Wirrwarr von Gruppen sortieren die Hauptmächte ihren Einfluß überarbeitet
2.9.13 / Bei den Umwälzungen
in Tunesien und Ägypten war es anfangs vergleichsweise einfach herauszufinden,
in welche Richtung die Entwicklung unterstützt werden sollte. Das Volk rebellierte
nahezu geschlossen gegen überkommene Machtstrukturen. In Libyen war es schon
schwieriger, weil hier nicht eine einheitliche Opposition gegen Gaddafi stand,
sondern verschiedene Stämme gegeneinander um die Macht und den Zugriff auf
die Ölgelder kämpften. Die Flugverbotzone und die Bombardierungen durch
USA/EU-Militär stellten also einen Eingriff in einen Bürgerkrieg zugunsten
einer der beiden Seiten dar. Bei der Beurteilung des militärischen Eingreifens
fühlten sich schon viele hierzulande überfordert, weil sie sich im Widerspruch
zwischen "Schutz der Zivilbevölkerung vor Bombenangriffen Gaddafis" einerseits
und einem militärischen Eingreifen von USA und EU-Staaten andererseits wähnten. 40 zerstrittene
Oppositionsgruppen Aufteilung
Syriens oder Bildung einer "einheitlichen" Opposition?
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Antikriegsproteste in Göttingen paralysiert Bundesweit listete das Netzwerk Friedenskooperative 156 Veranstaltungen zum Antikriegstag 2013 auf - KEINE davon fand in Göttingen statt. Angesichts der Ankündigung seitens der USA-Regierung in Syrien mit Bomben, Raketen, Drohnen, Beschuß anzugreifen war das Anliegen des Antikriegstages hochaktuell. Dass unter den 156 Veranstaltungen bundesweit keine einzige aus Göttingen aufgeführt war lag nicht daran, dass auch keine stattgefunden hat. (Außer einem Infostand der Partei DieLinke in der FußgängerInnenzone). Es fanden in
Göttingen während der vergangenen 12 Monaten eine Reihe von Veranstaltungen zu
Syrien statt, allerdings ohne große Beachtung zu finden (Siehe unten) . Darüberhinaus
gab es Stellungnahmen, aber im Gegensatz zu früheren Zeiten, als es zu Demonstrationen
und Kundgebungen vor einem drohenden Krieg kam, bleibt es trotz des Geschehens
in und um Syrien jetzt sehr ruhig in Göttingen. |
13.4.16
Syrien, Irak, Iran 19:30 Uhr Uni ZHG Raum 103 , Veranstaltungsankündigung
"Ist der islamische Fundamentalismus des Gottesstaates Iran eine
Wurzel des Konfliktes und welche Rolle spielt der Iran und andere Regionalmächte
nach dem möglichen Zerfall der Staaten Syrien und Irak?" --- Thomas von der
Osten-Sacken (Wadi e.V.) [der in der Vergangenheit
die Option eines militärischen Vorgehen gegen den Iran befürwortet
und sich als Bellizist bezeichnet hat. Die Caritas Schweiz hat deshalb
die Zusammenarbeit mit Wadi e.V. aufgekündigt Bericht der
Weltwoche im >>Jerusalem-Zentrum] --- Christian Zimmermann
(Menschenrechtsbüro Berlin) / [Auf der von ihm herausgegebenen Webseite
ist ebenfalls viel von einem notwendigen Umsturz im Iran zu lesen] Warum auch der Iran
Solidaritätsverein bei der Veranstaltung dabei ist erklärt
sich z.B. durch folgendes Zitat auf der Webseite von Zimmermann über
die Veranstaltung Veranstaltung Syrien, Iran, Irak – Ist die humanitäre
Krise, die politische und militärische Lage noch unter Kontrolle?: Es ist die erste größere Veranstaltung des Neuen Uni-Asta in Verantwortung des Referates Politische Bildung das mit einem Studierenden des FB Sowi besetzt ist. |
Reihe "Fremde Kulturen" - Lieder und Texte aus Syrien 4. 4.16: 20 Uhr Konzert im Deutschen Theater (Keller) - 3. Konzert in der Reihe Fremde Kulturen und dieses Mal Lieder und Texte aus Syrien. Es wird jeweils eine Übersetzung ins Deutsche geben. Tabla: Mohamad Haykal |
Donnerstag,17.
März 2016
"Der Syrien - Konflikt und die machtlose UNO". Im Syrien - Konflikt haben die UNO und ihre Mitgliedstaaten in zweifacher Hinsicht versagt: Der UNO - Sicherheitsrat mit seinen fünf Vetostaaten war bisher nicht in der Lage,den seit 5 Jahren tobenden Krieg zu beenden und eine politische Lösungherbeizuführen. Die humanitären Organisationen im UNO - System sind wegen fehlender Finanzmittel nicht in der Situation, die Flüchtlinge und andere Opfer dieses Gewaltkonfliktes ausreichend zu versorgen. Dies hat zur Folge, dass die Flüchtlinge nach Europa fliehen: Welche Ursachen lassen sich für dieses doppelte Versagen der Weltorganisation ausmachen ? Wie kann man die Handlungsfähigkeit der UNO wieder stärken ?
Nach dem Terror am 13.11.2015 in Paris Erklärungsmuster an der medialen Oberfläche und vorschnelle politische Reaktionen Wer
hinter welchem Terrorakt steckt, lässt sich von gewöhnlichen
Medienkonsument_innen kaum herausfinden. Schnelle Erklärungen und
daraus abgeleitete Schlußfolgerungen könnten eher vom Interesse,
die Ereignisse für bestimmte Ziele zu instrumentalisieren als vom
Ziel einer gründlichen Aufklärung geleitet werden. Eine
kritische Haltung und zweifelnden Distanz zu vorschnellen Erklärungen
scheinen daher angebracht. Die eigene unabhängige Suche nach Erklärungsmöglichkeiten
ist sehr begrenzt möglich, könnte aber entlang der Frage "qui
bono" erfolgen. Also die Frage: "wer hat von den Terrorakten
in Paris einen Nutzen" und wer könnte ein Interesse gehabt haben,
dass diese Terrorakte zu diesem Zeitpunkt stattfinden. Auffällig unplausibel Der Zeitpunkt der Attentate
gibt zu denken. Die Attentate fanden einen Tag vor der Wiener Syrienkonferenz
statt an der 17 Staaten teilnahmen. Zwei weitere Tage später findet
in Antalya der G 20 Gipfel statt, der sowohl Migration als auch Syrien
zum Thema hat. Die Vermutung liegt nahe, dass der Zeitpunkt der Attentate
bewußt im Hinblick auf diese Gipfeltreffen so gewählt wurde. Die Wirkung der Terroranschläge
ist also eine Festigung der Anti-IS-Allianz und die zunehmende Bereitschaft
gemeinsam intensiver militärisch gegen den IS in Syrien und Irak
vorzugehen. Diese Wirkung der Terrorakte auf die Gipfeltreffen war durch
die Terminierung absehbar. Es ist schwer verständlich, wieso der
IS genau dies hätte erreichen wollen. Denn in der Führungsebene
sitzen nicht nur die durchgeknallten religiösen Fanatiker sondern
Militärs aus der ehemaligen Armee Saddam Husseins. Auch wenn die
fanatischen Täter aus der operativen Ebene des IS angehörten,
bleibt die Frage, wer sie zu diesem Einsatz angeleitet hat. Kriegsgerede Überraschend schnell verbreitete sich in Frankreich und Deutschland das Reden vom "Krieg". Plötzlich war von der Terror-Armee und nicht mehr von der Terror-Miliz die Rede. Vorschnell wird gar vom Nato-Bündnisfall geredet, nachdem Hollande von Krieg statt von Terrorakten redete. Der Definition der Terrorakte als Kriegsakt folgt einen Tag später die Antwort mit Kriegsakten, nämlich mit verstärkten Bombenangriffen der französischen Luftwaffe. Bundespräsident Gauck
hat in einer ersten Stellungnahme von der Notwendigkeit zur "Verteidungsbereitschaft"
gesprochen. In der Tat ist die Rolle des Bundesprädidenten im Verteidigungsfall
(als Folge der Bestandsverpflichtung in der Nato) nicht unerheblich. US-Außenminister Kerry gab nach der Wiener Konferenz die Marschrichtung an: "Paris stärkt die Entschlossenheit von uns allen zurückzuschlagen" Der "Islamischen Staat" (IS) und die islamistische Al-Nusra-Front müssen gemeinsam bekämpft werden, (Wirtschaftsblatt Österreich, DieZeit ) Friedensperspektiven? Recht illusorisch hört
es sich an, wenn nach dem Ende der Wiener Syrienkonferenz verlautbarte,
dass noch im Jahr 2015 "syrische Opposition" und "syrische
Regierung" miteinander reden und 2016 dann eine Übergangsregierung
bilden sollten bis später sogar Wahlen stattfinden könnten.
Nur fällt die Suche nach einer Opposition schwer, die sich mit Assad
an einen Tisch setzen würde. Oppositionskräfte aus den ersten
Demonstrationen des Arabischen Frühlings in Syrien sind längst
zwischen den Fronten von IS und Assad-Militär zerrieben worden. Alle
übrigen Gruppierungen sind mit Großmächten USA (Kurden/Irak)
// Russland (Assad, Hisbolla) // regionalen Mächten wie Türkei
(Freie syrische Armee) // oder Saudi-Arabien (Al Nusra Terror) verbunden
bzw. abhängig von ihnen und bekämpfen sich gegenseitig. Deutschland
und USA bevorzugen die Kurden/Kurdinnen – den Einfluß der Kurden
jedoch will die Regionalmacht Erdogan auf jeden Fall verhindern, weshalb
dieser auch den IS in ihrem Kampf gegen die Kurd_innen unterstützt
bzw. innerhalb der Türkei und beim Grenzübertritt gewähren
lässt. Binnen 18 Monaten sollen dann eine neue Verfassung und Wahlen den Weg für ein neues Syrien bereiten, sagte Kerry nach der Wiener Konferenz. Um dies zu ermöglichen, müsse es einen Waffenstillstand zwischen der Regierung und den "international anerkannten Rebellengruppen" geben - aber wer sind die? Diese wohlklingende "Friedensperspektive" hat gleichzeitig eine militärische Allianz gegen den IS und Nusra im Gepäck. Gleichzeitig müsse der "Islamischen Staat" (IS) und die islamistische Al-Nusra-Front gemeinsam bekämpft werden, "Paris stärkt die Entschlossenheit von uns allen zurückzuschlagen", erklärte US-Außenminister John Kerry.(DieZeit) "Ich möchte es absolut klar machen, dass wir uns an die Seite Frankreichs stellen in der Absicht, gewalttätige Gruppen vom Erdboden zu fegen", sagte Kerry. Die Terroranschläge bezeichnete er als eine "Inkarnation des Bösen",(Wirtschaftsblatt Österreich) Beim Kampf gegen IS und Al Nusra sind sich USA und Russland noch einig. Andere syrische Gruppen, die Assad stürzen wollen, werden von Russland allerdings bekämpft, während sie von den USA und Deutschland aber unterstützt werden. Sobald der IS vernichtend geschlagen wäre, würde dieser Gegensatz vollends aufbrechen, da Russland Assad verteidigt und die USA die verbliebenen Assadgegner unterstützen würde. Somit stünden USA und Russland direkt gegeneinander. Bleibt die Hoffnung, dass unter Wahrung russischer Interessen eine Begrenzung der Regierungszeit von Assad verhandelt werden kann. Vorerst aber gilt: Der Krieg in Syrien wird an Heftigkeit noch zunehmen, die Beteiligung von Frankreich, England und Deutschland wird intensiviert. Von Deutschland wird eine Beteiligung am Krieg gefordert. Dem muß die Diskussion sich stellen - zu befürchten ist, dass ein Terroranschlag hierzulande einer solchen Diskussion ein jähes Ende bereiten würde. |
Veranstaltung:
"Syrien zwischen Aufstand, Bürgerkrieg und Völkermord"
6.10.13 / Text AK Asyl / Vor über 2 Jahren begann der Aufstand gegen die Diktatur Bashar Al-Assads in Syrien. Massenhaft gingen Menschen gegen politische Repression und die wirtschaftliche Situation in fast allen Landesteilen auf die Strasse. Im Norden vertrieben kurdische Kräfte regimetreue Polizei- und Militäreinheiten und bauten Selbstverwaltungsstrukturen auf. Von Anfang an ging das Assad-Regime mit tödlicher Gewalt gegen Demonstrationen und Versammlungen vor. Die Regionalmächte Katar, Saudi-Arabien und Türkei nutzten die Situation, um ihre Machtstellung auszubauen, bewaffneten den Aufstand, suchten sich genehme Oppositionsgruppen wie die Muslimbrüder und schleusten Djihadisten ins Land. Gemeinsam mit der Propaganda der Assad-Regierung trugen sie zu konfessionellen und ethnischen Spannungen bei und eskalierten den Aufstand zum Bürgerkrieg. Ein Bürgerkrieg, der schon lange internationalisiert ist und inzwischen mit der Hisbollah auch in den Libanon und den Iran reicht; in dem es bis heute Hunderttausende von Toten und Millionen von Flüchtlingen gegeben hat. Lokale Komitees werden im Bürgerkrieg aufgerieben. Nach dem Einsatz von Giftgas mit über eintausend Toten steht nun, nach einer noch nicht abgeschlossenen, kurzen Phase der militärischen Intervention , einzig die Debatte um die Zerstörung der Giftgasbestände im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. Die Hintergründe der Kämpfe und des Aufstands, die verweigerte Solidarität mit diesem und die Genese des eskalierenden Bürgerkriegs und letztlich die widerliche geostrategische und mediale Begleitung des aktuellen Völkermords wird der Referent Martin Glasenapp zu erläutern versuchen.
Demokratie und Autonomie der kurdischen Gebiete in Syrien Demonstration: 12.Oktober 2013 14 Uhr Jacobikirchhof
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