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Burschenschaften

Demonstration "Gegen Männerbünde und rechte Gewalt"
Schüsse mit Druckluftgewehr aus Burschenschafterhaus
Körperverletzung vor Verbindungshaus der Landsmannschaft „Verdensia“/ Juli 2015
"Historisch-kritischer Stadtrundgang zu Studentenverbindungen in Göttingen"
Beratungstelefon „Falsch Verbunden?“
Studentenverbindungen farbentragend in der Stadt unterwegs 2011
Schlagende Burschen in der Nikolaikirche - Waffen in der Kirche erlaubt?
Burschenschafter bei Doktorspielen am Gänseliesel

Burschenschafter-Nachwuchs / Schüler-Treffen in Göttingen

Proteste gegen Burschenschaftentreffen 2008
-- Nachtrag: Zweierlei Burschenschaftertreffen (bzw.: eine Burschenschaft und ein Corps)
-- "Alter Herr" kündigt an, dass die Gegner später an die Wand gestellt werden
-- Burschenschafter aus Lettland und Estland zu Gast bei der "Curonia Göttingensis"
-- Demonstration gegen Burschenschaftertreffen
-- Demoaufruf - Text

Mai 2000 Wilhelmsplatz - Ansammlung
Vortragsreihe "Studentenverbindungen in Geschichte und Gegenwart"
Jürgen Trittin besucht Burschenschaft VDST
Protest gegen Auftritt von Ex-General Günzel bei Burschenschaft 2004

> Brandanschlag von Burschenschaftlern  2003
> Gewalt / Angriffe von Rechtsradikalen
> Wanderkundgebung gegen Burschenschaften und FDP

>> Broschüre über Burschenschaften und speziell in Göttingen (2005)


Burschenschafterhaus in der Bürgerstraße


Burschenschafterhaus im Nikolausberger Weg

 

Foto: Die schlagendende Burschenschaft Verdensa im Coburger Convent hat ihr Haus in der Theaterstrasse, Ecke Theaterplatz. CDU-Ratsherr Hans Otto Arnold stellt beruflich sogenanntes "Couleur" für Burschenschaften her und scheint eine besonders enge Verbindung zum stramm rechtsgerichteten Coburger Convent zu haben. (Siehe auch >Satire)

Verbindungsstudent wegen Körperverletzung und Nötigung verurteilt

9.2.18 / Die Wohnrauminitiative teilte am 9.2.18 mit, dass der Neo-Nazi J-P.J. auf eine Revision verzichtet und somit rechtskräftig verurteilt ist. Nachdem J-P.J. am 21.11.2017 vor dem Landgericht Göttingen in zweiter Instanz wegen Körperverletzung verurteilt wurde, hatte dieser zunächst Revision eingelegt. Er hatte im Sommer 2015 einen Sprecher der Wohnrauminitiative vom Fahrrad gestossen und schwer im Knie verletzt. .
Der Geschädigte wird mit Hilfe seines Anwalts Sven Adam zivilrechtliche Schadensersatzansprüche insbesondere gerichtet auf ein angemessenes Schmerzensgeld gegenüber Jaenecke geltend machen und diese ggf. auch einklagen. Im Anschluss an das Urteil vom 21.11.17 hatte der geschädigte Sprecher der Wohnrauminitiative betont, dass die Geschehnisse aufzeigen, wie nötig ein engagiertes Vorgehen gegen Neo-Nazis und rechte Gewalt ist.

Mai 2016 / Am 25.5.16 wurde der Student J.P.J wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Nötigung vom Amtsgericht Göttingen verurteilt. J.P.J. ist Mitglied der Burschenschaft Hannovera sowie der Hochschulgruppe der AfD und ist durch seine Aktivitäten für den sogenannten "Freundeskreis Tühringen/Niedersachsen" bekannt. Seine extrem rechte Gesinnung ist durch diese Mitgliedschaften deutlich erkennbar. Sechs Mitglieder des sogen. "Freundeskreises" waren zur Gerichtsverhandlung gekommen und wurden vom Gericht vorsorglich von den Unterstützer*innen des Klägers getrennt in den Gerichtssaal geführt und dort getrennt plaziert.
Opfer der Straftat ist ein Angehöriger der linken studentischen Wohnrauminitiative, der von dem Verbindungsstudenten angegriffen worden war und vom Fahrrad gestoßen wurde, so dass er sich erheblich verletzte. (Quellen: Berichte der Wohnrauminitiative, Pressemitteilung der Grünen Jugend)

Juli 2015
Burschenschafter verletzen Person vor Verbindungshaus der Landsmannschaft „Verdensia“
/

Am 14.07.2015 gegen 15 Uhr griffen zwei Männer von dem Gelände des Verbindungshauses der Landsmannschaft „Verdensia“ kommend einen Studenten an und verursachten damit einen Sturz vom Fahrrad. Der 25-jährige Student war mit seinem Fahrrad vor dem Haus der „Verdensia“ stehen geblieben und beobachtete dort Reinigungsarbeiten am Haus. Zwei zu der Verbindung gehörende Männer hielten das Fahrrad des Studenten fest und stiessen ihn derart vom Rad, dass er eine empfindliche Verletzung am linken Kniegelenk erlitt. Unbeteiligte Zeuginnen riefen umgehend die Polizei, die die Personalien der Beteiligten und deren erste Aussagen aufnahm. Der verletzte Student wurde durch einen Rettungswagen später in die Universitätsmedizin gerbracht. Darauf hin wurde Strafantrag gegen die Täter gestellt.
Nach Infos von Rechtsanwalt Sven Adam / 15.7.15 /


Verdensia-Haus / Theaterstraße

Bereits am 25.05.2014 war es zu einer Körperverletzung durch Verbindungsstudenten gekommen, bei der ein 23-jähriger Mann Prellungen im Nasen- und Kieferbereich erlitt und einen Schneidezahn verlor. Das Verfahren gegen den Haupttäter wurde ohne die Zustimmung des Opfers durch die Staatsanwaltschaft Göttingen vergleichsweise milde gegen eine Zahlung von 500,00 € eingestellt. //

2016 Prozess gegen Burschenschafter-Schützen

14.6.16 / Im Juli 2015 feuerte ein Verbindungsstudent aus einer Druckluftwaffe über 80 Projektile auf ein seiner Verbindung gegenüberliegendes Haus der Wohnrauminitiative in der Bühlstraße 28 ab. In einem ersten Prozess vor dem Amtsgericht Göttingen wurde der Schütze zu 120 Tagessätzen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Am 15.6.16 findet ab 11:30 Uhr vor dem Landgericht Göttingen das Berufungsverfahren statt.
Die Wohnrauminitiative und die Bewohner*innen des Hauses Bühlstraße 28 kritisieren Darstellungen, die den Schützen als unpolitischen Einzeltäter losgelöst von alltäglich ausgeübter Gewalt durch Verbindungsstudenten verharmlosen wollen.
Gleichzeitig wird eine
Ermittlungsgruppe der Polizei Göttingen eingerichtet, die sich nicht mit den Straftaten von Verbindungsstudierenden beschäftigt sondern, die sich mit Straftaten gegen Verbindungsstudenten beschäftigen soll.

2015 Schüsse mit Druckluftgewehr aus Burschenschafterhaus

Am 20.7.15 teilte die Wohnrauminitiative per Email mit, am Sonntag sei die studentische Wohngemeinschaft Bühlstraße 28, aus dem gegenüberliegenden Haus der Burschenschaft Germania mit Druckluftgewehr beschossen worden.

Pressemitteilung der Wohnrauminitiative 20.7.15
"am Sonntagnachmittag wurden mit einer Druckluftwaffe dutzende Schüsse aus der „Burschenschaft Germania“ auf Personen im schräg gegenüberliegenden Haus, Bühlstraße 28, abgefeuert. Die Schützen zielten in ein offenstehendes Fenster im Erdgeschoss auf die im Raum befindlichen Personen. Dabei wurden diese nur knapp auf Augenhöhe verfehlt. Die in dem Raum befindlichen Musikerinnen und Musiker nahmen an einer Probe teil und hatten zum Lüften das Fenster geöffnet. Im Vorgarten unter dem betroffenen Zimmer des Hauses fanden sich etwa 40 weitere Projektile die von Druckluftwaffen stammten. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Bühlstraße 28 stellten die Verbindung zunächst zur Rede. Sie bekamen allerdings nur die Antwort, dass prinzipiell alle Bewohner der Germania in Besitz solcher Waffen seien. Es wurde jedoch behauptet, dass zum Tatzeitpunkt damit nicht geschossen worden sei. Zur Verhinderung weiterer Übergriffe wurde die Polizei informiert. In polizeilicher Vernehmung gab ein Verbinder der Germania zu, Schüsse aus einem Fenster des eigenen Hauses abgegeben zu haben. (...) Bisher gab es bereits mehrere Fälle von Diebstahl, Sachbeschädigungen, Körperverletzung und Beleidigungen von Seiten Korporierter. (...) Die Polizei stellte Strafanzeige und verließ das Verbindungshaus mit zwei dem Sturmgewehr M-16 nachempfundenen Druckluftwaffen.

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Wohnrauminitiative Göttingen c/o Autonomicum“Freiraum Café“ Platz der Göttinger-Sieben 37075 Göttingen wohnrauminitiative@gmail.com
(Anmerkung: Ärgerlich ist das ausschließlich auf facebook hin orientierte Internetverhalten der Initiative - die damit hilft, die Privatisierung des offenen Internets voranzutreiben, deshalb auch nicht verlinkt)

Bühlstrasse 28 Schon bei einer Demonstration 2014 wurde Vor dem Studiwohnhaus in der Bühlstrasse 28 (Bild links) in einem Redebeitrag darauf hingewiesen, dass dieses Haus neuerdings von Burschenschaftern angegriffen werde indem z.B. die Schaukästen vor dem Haus zerstört würden.
Außerdem seien Bewohner_innen auch schon körperlich angegriffen worden, wenn sie ich den Angriffen auf die Schaukkästen entgegengestellt hätten.

Für die Bewertung ist wichtig zu wissen, um welche Art von Druckluftwaffe es sich handelte. Vermutlich handelte es sich um ein Softair-Gewehr, da M16-Imitationen für Spielgewehre nur in diesem Bereich zu finden sind. Dabei ist der Grad der Gefährdung danach zu beurteilen, welche "Munition" (Standardbegriff "BB") verschossen wurde. "Das Standardkaliber bei Softair Kugeln ist 6 mm. Die BBs selbst bestehen dabei meistens aus Kunststoff. Wesentliche Unterschiede bestehen allerdings beim Gewicht der BBs. So gibt es Softair Kugeln zwischen 0,12 g und ca. 1,0 g. Sehr schwere BBs bestehen dabei nicht mehr aus Kunststoff, sondern sind aus Aluminium oder Stahl gefertigt." Je nach verwendeter Munition und der durch eine Feder erzeugten Schußenergie "empfiehlt sich bei einigen diesen Varianten "ein guter Schutz für Augen, Zähne und Ohren. Bei den jugendfreien Varianten (Energie < 0,5 Joule) ist in der Regel ein geeigneter Augenschutz ausreichend." (Quelle)
Also selbst bei den harmlosesten Varianten wäre es möglich gewesen, dass eine getroffene Person eine schwere Augenverletzung und evtl einen Verlust des Auges erleidet, ganz zu schweigen von den möglichen Folgen bei der Verwendung von Aluminium oder Stahlkugeln.

Polizei-Pressemitteilung 20.7.15 >>Polizeipresseseite
"Aus dem Fenster eines studentischen Verbindungshauses in der Bühlstraße hat ein 21-Jähriger offenbar mit einer Soft-Air-Waffe in das geöffnete Fenster einer Wohngemeinschaft eines gegenüberliegenden Wohnhauses geschossen. Bei dem Vorfall wurde niemand getroffen bzw. verletzt. Die Polizei stellte von dem mutmaßlichen Schützen die Personalien fest, stellte zwei Soft-Air-Waffen sicher und leitete ein Strafverfahren wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung ein. Die Hintergründe zu dem Vorfall sind gegenwärtig noch nicht geklärt. Weitere Ermittlungen dauern an."

Charakterliche Bildung in der Burschenschaft schiefgegangen
Laut Homepage der Burschenschaft Germania (20.7.15) verfolgt sie "das alte Ideal der allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung durch akademische und charakterliche Bildung in Ergänzung zu den immer ökonomisierteren und unpersönlichen Studienbedingungen der Gegenwart." Das scheint bei dem - plötzlich gar kein Burschenschaftsmitglied mehr seienden Täter gründlich daneben gegangen zu sein. Ein paar juristisch praktizierende Burschafter der "Alten Herren" werden die Sache schon schnell genug abbiegen können.

 

Demonstration "Gegen Männerbünde und rechte Gewalt"


GT zählte einmal 200dann 150 , die Polizei zählte 260, die Veranstalter_innen 350
was denn nun? .... alles muß man selber machen.


Veranstalter_innen-Texte / Auszüge
"Am Montagabend demonstrierten in Göttingen etwa 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Göttinger Innenstadt. Anlass waren die An- und Übergriffe von Neonazis und Verbindungsstudenten in den letzten Wochen in Göttingen. In Redebeiträgen wurde die aktuelle rechte Konjunktur in der Bundesrepublik Deutschland kritisiert. Dabei wurden Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, die verschärfte Asylgesetzgebung, das Auftreten von Pegida und Hogesa sowie die deutsche Krisenrhetorik gegenüber Griechenland thematisiert. Es wurde aufgezeigt, wie sich die Übergriffe durch Göttinger Verbindungsstudenten und Nazis der letzten Wochen darin einordnen lassen.(...) Am Theaterplatz wurden Farbeier auf die Fassade der dort ansässigen Landsmannschaft Verdensia geworfen. Aus den Reihen der Verdensia stammt das Mitglied der Jungen Alternative, das einen Sprecher der Wohnrauminitiative erheblich verletzt hatte. Es wurde die Forderung an die Universität unterstrichen, Studentenverbindungen dauerhaft von der Homepage der Universität Göttingen zu streichen.

aus dem Aufruf der Veranstalter_innen
Als aktueller Anlass wurden genannt:
-- der Angriff eines Verbindungsstudenten der Landsmannschaft Verdensia der ein Mitglied der Wohnrauminitiative von vom Fahrrad gestossen hatte, sodass er sich eine Knieverletzung zuzog.
-- aus dem Haus der Burschenschaft Germania schossen zwei Männer mit einem Druckluftgewehr auf ein studentisches Wohnheim mit links engagierten Bewohner_innen
-- In der Nacht zum 11. Juli 2015 griff der Northeimer Neonazi R.R. aus einer Gruppe heraus eine Person in der Roten Straße an und verletzte diese erheblich.
Immer wieder kehren organisierte Neonazis aus Northeim in Göttingen ein, um Naziparolen grölend Linke und Menschen, die nicht in ihr rassistisches Weltbild passen, anzupöbeln und anzugreifen.

Fotografierende und filmende Polizisten kontrollieren Arbeit einer Pressefotografin
11.8.15 / Gerd Nier / Fotojournalistin wird von der Polizei kontrolliert. Gegen Ende dergestrigen Demonstration gegen Neonazis und Männerbünde wurde eine Fotojournalistin ( C.Hinzmann / GT) quasi erkennungsdienstlich von drei Polizisten behandelt. Es ging darum, ihre Personalien festzustellen und die von ihr gemachten Fotos zu "begutachten". Schon merkwürdig, wenn man registrieren konnte, dass Polizeibeamte trotz gerichtlich vorliegender Einschränkungen unverhohlen während der gesamten Demo Videoaufnahmen machten. Eine Fotografin als Pressevertreterin aber offensichtlich verdächtig genug erscheint, um sie zu kontrollieren, weil sie Fotoaufnahmen machte. Sicher, die Beamten wurden etwas nervös und "zahmer", als von Umstehenden die Frage nach der Pressefreiheit aufgeworfen wurde. Da wurde dann in die Richtung abgewiegelt, dass es eigentlich nur darum ginge, ob die Fotografin möglicherweise Portraitaufnahmen gemacht habe. Der Vorgang wirkte allerdings eher, als solle er der Einschüchterung dienen. Hoffentlich soll dass nicht die neue Polizeistrategie nach der Ära Kruse werden.

 

"Historisch-kritischer Stadtrundgang zu Studentenverbindungen in Göttingen"

2.10.13 / Bereits mehrfach wurden die Burschenschaften in Göttingen durch öffentliche Aktionen kritisiert wegen der von ihnen vertretenen Ideologie, ihren Kontakten zu extremen Rechten und Rechtsradikalen in ihren Reihen. Die Göttiner Aktionen gegen Burschenschaften haben z.T. überregional Aufmerksamkeit erregt.

Für den 15.10.13 wurde nun erneut ein "Historisch-kritischer Stadtrundgang zu Studentenverbindungen in Göttingen" angekündigt unter dem Titel "Wider den Deutschen Geist" Er soll 15 Uhr am Oeconomicum auf dem Campus der Universität Göttingen beginnen und ca. 2 Stunden dauern.
In der Einladung dazu, die der Redaktion anonym zuging heisst es "
Bei diesem Stadtrundgang soll eine Kritik und historische Einordnung der Göttinger Studentenverbindungen und ihrer Dachverbände für StudienanfängerInnen und andere Interessierte vorgetragen werden. Ziel ist es, am Beispiel einiger Korporationen aufzuzeigen, inwiefern Verbindungsstudenten an historischen Prozessen beteiligt waren und welche Rolle sie darin spielten. Dabei setzen wir bei den anti-napoleonischen Kriegen zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts an und knüpfen im weiteren Verlauf an historische Ereignisse an – von der gescheiterten Revolution 1848 zur Reichsgründung 1871; vom Ersten Weltkrieg zum Scheitern der Weimarer Republik; vom Nationalsozialismus bis Heute. Wenn wir im Rahmen des Rundgangs die Geschichte des deutschen Verbindungswesens in einen Zusammenhang mit der Entstehung des Kapitalismus, des deutschen Nationalismus und der modernen Geschlechterverhältnisse stellen, geht es uns immer auch darum, die Kontinuität bestimmter Charakteristika nachzuzeichnen: Sowohl Elite- und Hierarchiebewusstsein, Chauvinismus und Militarismus als auch Nationalismus und Antisemitismus sind zentrale Merkmale, die sich wie rote Fäden durch die Geschichte der Korporationen hindurch verfolgen lassen. Aber auch Wehrhaftigkeit, autoritäre Unterordnung und die Idealisierung soldatischer Männlichkeit entwickelten sich zu verbindungsstudentischen Erziehungsidealen, die bis heute eine zentrale Funktion im Leben der Männerbünde einnehmen."

 

Beratungstelefon „Falsch Verbunden?“

Auf der Webseite asta.uni-goettingen.de/falsch-verbunden/ heisst es: "Hast du Probleme in einer Studentverbindung, willst du aus einer solchen aussteigen oder kennst du Betroffene in Korporationen? Dann wende dich an unser Beratungstelefon unter: 0551-39 222 68 erreichbar Montags 11-12 Uhr oder schreib eine E-Mail an falsch-verbunden@asta.uni-goettingen.de .

Nach einem Monat fasst der AStA in einer Erklärung am 7.7.11 die Erfahrungen mit diesem Telefon folgendermaßen zusammen: "Seit dem 30.05.2010 besteht das telefonische Beratungsangebot „Falsch Verbunden?“ des AStA Göttingen. Das Telefon wurde häufig in Anspruch genommen; dabei entstanden einige erfolgreiche Beratungsgespräche. Aufgrund eines Aufrufs einiger Korporierter gab es auch beleidigende und karikierende Anrufe. Es ist dem AStA bewusst, dass auch einzelne fingierte Anrufe gegeben haben könnte. Da jedoch keine Möglichkeit besteht, die Ernsthaftigkeit der Anrufenden zu prüfen, wurden bei allen Telefonaten, die nicht offensichtlich vorgetäuscht waren, ausführlich beraten. Besonders zu Anfang war die Resonanz ausgesprochen hoch, in den darauf folgenden Wochen kamen wir auf durchschnittlich 3-4 Anrufen pro Schaltungstermin. Aufgrund dieses deutlichen Bedarfs wird der AStA das Angebot wie geplant fortsetzen."

 

Studentenverbindungen farbentragend in der Stadt unterwegs 2011 -

Unten:Studentenverbindung offensichtlich bei einer Stadtführung am Wilhelmsplatz (Juni, 2011)
Vermutlich L! Verdensia im Coburger Convent Wahlspruch: Forti animo atque prudenti , schlagend und farbtragend http://www.verdensia-goettingen.de

Burschenschafter und Bullerjahn

Unten: Am Ratskeller, der im Besitz des FreizeitIn ist und nun "Bullerjahn" heisst. Bullerjahn hat unmittelbaren Bezug zur Tradition von Studentenverbindungen. Der Bullerjahn war eine nahezu 70 Jahre lang praktizierte wöchentliche Sauf- und Singveranstaltung im Ratskeller bei der irgendwann das Bullerjahnlied gesungen wurde (mit einem recht sinnentleerten Text - auch besoffen zu lallen) > Bullerjahn in Wikipedia

mit blauen Mützen vermutlich L! Gottinga im Coburger Convent / Landsmannschaft Gottinga · Nikolausberger Weg 25 , schlagende Verbindung http://www.gottinga.de

Es könnten aber auch http://www.corps-frisia.de Nikolausberger Weg 78 sein, die gleichfarbige Mützen tragen.

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Schlagende Burschschafter in der Nikolaikirche

Im September 2007 tauchten an der Nikolaikirche Göttingen Burschenschafter in grünen Uniformen auf, einige davon mit Kfz aus Hildesheim. Sie trugen lange Hieb- und Stichwaffen (Säbel). Sie besaßen einen Schlüssel für die Kirche.

Wie stark von Vorgestern ist diese Universitätskirche in Göttingen, dass in ihr Säbel tragende Burschenschafter akzeptiert werden?

 

Burschenschafter bei Doktorspielen am Gänseliesel

Bei den Doktorritualen am Gänseliesel am 18.7.08 war auch eine "farbentragende" Gruppe dabei, die dann auch noch ihre Fahne am Gänseliesel aufhängte.
siehe unter > Doktorspiele

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Protest gegen Auftritt von Ex-General Günzel bei Burschenschaft

Mittwoch 24.11.04 / Bühlstraße Ecke Weberstraße erste Absperrung gegen 18.55 Uhr,  Personen können nicht ungehindert passieren. Rucksäcke und Taschen werden kontrolliert, mit Taschenlampen hineingeleuchtet, Personalausweise kontrolliert. Ein Fahrzeug mit Zivilpolizei ist in der Stadt umhergefahren und meldet an der Sperre "gleich kommt noch ein Trupp von 15 Leuten". Als eine größere Gruppe kommt geht gleichzeitig jemand mit einer Holzstange in der Hand unkontrolliert durch. Einer muß seine Flasche mit Mineralwasser da lassen, er versteckt sie hinter einem Auto.
Die nächste Sperre ist an der nächsten Querstraße, Weberstraße Ecke   Hansenstraße. Die Kreuzung, ca. 100 Meter vom Haus der Burschenschaft Holzminda entfernt, ist in gleißendes Licht getaucht. Eine Flutlichtbatterie ist an einem ach Meter hohen Mast über der Kreuzung auf einem Polizeifahrzeug installiert. Auf der Mauer rechts hinten stehe ein Polizeibeamter, der die hellerleuchteten Gesichter der Protestierenden mit einer Videokamera filmt.

anti_guenzel02.JPG (47621 Byte)
Protestkundgebung auf der Kreuzung Hansenstraße/Weberstraße am 24.11.04, gegen den Auftritt des Exgenerals Günzel bei der Burschenschaft Holzminda.

anti_guenzel01.JPG (23019 Byte)An einem Eckhaus an der Kreuzung hängt das Transparent mit der Aufschrift "Deutsche Günzel** sind keine Opfer". Unten im Garten hat die Polizei einfach auf einem Privatgrundstück ihre Sperrkette von der Straße aus verlängert.. vermutlich ohne die Genehmigung des Hauseigentümers einzuholen.

(** Korrigiert, Sorry irgendwie sah das Wort auf dem Foto aus wie "Bonzen")

Bewohner des Hauses schenkten übrigens heisse Getränke an die Demonstranten aus.

Nach 19 Uhr irgendwann kam ein Transporter auf die Kreuzung gefahren und es wurde eine Lautsprecheranlage aufgebaut über die laute Musik abgespielt und anschließend ein Beitrag verlesen wurde. Zur gleichen Zeit kam es im Nikolausbergerweg zu Aktionen gegen ein Burschenschaftsgebäude, die Straße war an einer Stelle danach mit Scherben übersät.
Es war ziemlich kalt. Ca. 20.30 Uhr hatten die DemonstrantInnen die Kreuzung verlassen. Die ca. 280 Personen bildeten anschließend einen Demonstrationszug in Richtung Innenstadt, wurden von der Polizei am Erreichen des Marktplatzes gehindert auf dem an diesem Abend der Weihnachtsmarkt eröffnet worden war.

anti_guenzel03.JPG (29914 Byte)

Auch das Haus der Burschenschaft Holzminda ist hell ausgeleuchtet und vor dem Haus patrollieren Polizisten. (Nachbarn des Hauses berichteten, dass es sich um eine schlagende Verbindung handelt, die auch im Garten ihre Übungen praktizieren, ansonsten bekäme man so das Jahr über vor allem ihren Lärm, ihre Saufereien mit und wenn sie sich im Garten erbrechen.)

Eine Aufnahme des Burschenschafter-Hauses war an diesem Abend nur durch eine Häuserlücke hindurch möglich und führte augenblicklich zu einer Personalienkontrolle durch die Polizei ... Frage nach Presseausweis, Personalausweis ...
Der erhebliche Aufwand mit Polizisten aus Hannover und Braunschweig, war durch eine Maßnahme des Göttinger Ordnungsamtes ausgelöst worden, für das Rechts-Dezernent Meyer (SPD) zuständig ist.
Es ist schon enorm welcher Aufwand betrieben wurde - die Straßen waren voll mit VW-Bussen der Polizei  - nur damit der wegen untragbarer Äußerungen entlassene General Günzel ungestört einen Vortrag halten konnte.

Ergänzung zum Bericht - von einem Leser 25.11. zugeschickt
hier mal eine kleine Ergänzung, die ich auch bei indymedia gepostet habe.(..) kurz vor der herzberger landstraße kam es zu einigen Rangeleien seitens  der polizei. einem demonstranten wurde dabei die brille vom gesicht  geschlagen, ein polizist zerstörte diese daraufhin mutwillig durch  fußtritt. die dienstnummer wurde daraufhin natürlich nicht verraten.
Nach der Weihnachtsmarkt-Aktion sind einige Kleingruppen wieder zur Burschenschaft gezogen. Es kam hier am Rande zu sehr unschönen Aktionen der Männer in grün. Einige Demonstranten wollten der Aufforderung von Zivilpolizisten nicht nachkommen, sich auszuweisen. Die Folge waren Prügelszenen, zwei (?) Platzverweise und mindestens eine Festnahme. Empörte Nachbarn haben das Geschehen dokumentiert und sich entsetzt über   das Verhalten der Polizei geäussert. Daraufhin wurden sie von der Polizei zumindest indirekt bedroht ("Sind Sie schlau?").

Rechnen wir mal ganz grob über den Daumen :
Ca. 20 VW-Busse mit insgesamt 120 Polizisten für 8 Stunden à 15 Euro brutto pro Stunde = 14.400 Euro plus Fahrtkosten aus Braunschweig und Hannover 20 x 200 km à 0,20 Euro = 800 Euro - Also grob mindestens 15.000 Euro zum Schutz eines wegen rechtslastiger Reden entlassenen Generals der vor Burschenschaften über die "Ehre der Offiziere" reden will in einem Land, das die Welt mit seinem Rechtsradikalismus ins Unglück eines Weltkrieges gestürzt hat.

Ankündigungsflugblatt
22.11/ In einem Flugblatt und einer an die Presse versandten Meldung von Basisgruppen und linken Fachschaften der Georg-August-Universität Göttingen war zu einer "Gegenkundgebung am 24.11.04 um 19 Uhr, vor der Burschenschaft Holzminda Wilhelm-Weber-Straße 26-30" aufgerufen worden, weil die Burschenschaften Holzminda und Hannoverana den General A.D. Reinhard Günzel als Referent zum Thema "Ethos eines Offiziers" auftreten lassen wollen. Günzel war zuletzt Brigadegeneral des Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr. Am 4. November 2003 wurde er wegen offen bekundetem Verständnis für die skandalösen rechtsgewirkten Äußerungen des Abgeordneten Homann (ex-CDU) fristlos entlassen. Homann hatte am Tag der deutschen Einheit 2003 öffentlich über die "Juden als Tätervolk" nachgedacht und die Verbrechen der NS-Zeit relativiert, in dem er die Deutschen als "Opfer" darzustellen versuchte.
Im weit rechts angesiedelten Dachverband "Deutsche Burschenschaft" verkehren neben Holzminda und Hannoverana auch bekennende rechtsextreme Burschenschaften. Bei den Göttinger Uniwahlen 2003 versuchten einige Burschenschafter mit der "Freiheitlich-Demokratischen Liste" (FDL) unter anderem mit ausländerfeindlichen Parolen das rechte Spektrum zu erreichen.

Stadt verhängt "Bannmeile" im Umkreis von 100 Metern
nach einer Mitteilung der Gruppe "Antifa Aktion & Kritik" 
http://www.puk.de/AundK :23.11./ Das Ordnungsamt Göttingen hat die Kundgebung "Deutsche Täter sind keine Opfer" die sich gegen den Auftritt des ex-KSK-Generals Günzel in der Burschenschaft Holzminda richtet nur unter Auflagen genehmigt. Die Stadt verhängt ein Demonstrationsverbot von 100 Metern rund um die Burschenschaft in der Wilhelm-Weber Straße. Die Kundgebung findet nun am Mittwoch um 19 Uhr auf der Kreuzung Wilhelm-Weber-Straße / Hanssenstraße statt, ursprünglich sollte die Kundgebung, die sich gegen Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus richtet, unmittelbar vor dem Verbindungshaus stattfinden.

Polizeibericht:
"Mittwoch, 24. November 2004, ab 19.00 Uhr Göttingen (jk) Unter dem Motto „Keinen Raum dem Antisemitismus! Gegen Nationalismus und Geschichtsrevisionismus“ haben heute Abend ab 19.00 Uhr auf der Kreuzung Wilhelm-Weber-Straße/Hansenstraße rund 300 Personen der sog. linken Szene friedlich gegen den Vortrag des Brigadegenerals a. D. Reinhard Günzel in einer nahe gelegenen Burschenschaft demonstriert. Mit themenbezogenen Transparenten und Vorträgen taten die Demonstranten Ihren Unmut gegen die nichtöffentliche Veranstaltung kund. Nachdem die Kundgebung gegen 20.30 Uhr offiziell für beendet erklärt wurde, formierten sich die Teilnehmer zu einem Aufzug durch die Göttinger Innenstadt. Zu kleineren Rangeleien mit Einsatzkräften der Polizei kam es in der Herzberger Landstraße, als die Aufzugsteilnehmer das Gebäude einer Burschenschaft betreten wollten sowie wenig später an der Ecke Jüdenstraße/Rote Straße, als die Polizei ein Abbiegen des Demonstrationszuges auf den zu dieser Zeit stark besuchten Weihnachtsmarkt unterband. Beim Zwischenstopp des Aufzug auf dem Geismar Tor kam es darüber hinaus zu kurzfristigen Verkehrsbeeinträchtigungen. Ein Polizeibeamter wurde aus der Menge heraus mit einem Feuerwerkskörper beworfen. Der Beamte blieb unverletzt. Gegen 21.00 Uhr löste sich der Demonstrationszug schließlich in Kleingruppen auf. "

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Vortrag Jürgen Trittin bei der Burschenschaft VDST

22.11.06 / Nikolausberger Weg 75 - vor dem Haus weht die schwarz-weiß-rote Fahne. Das sind die Farben der VDST Burschenschaft. Diese Flagge hat es schon in sich, sie wurde im III. Reich als Nationalflagge zusammen mit der Hakenkreuzfahne bis 1935 wieder verwendet ). Die schwarzweißrote Fahne findet sich bei rechtsradikalen Aufmärschen; die alten Reichsfarben waren in der Weimarer Republik das Symbol für die nationalistische, antidemokratischen Bestrebungen gegen die Demokratie.
Die Tür ist verschlossen, Gäste werden einzeln eingelassen. Trittin kommt leicht verspätet zu dem 19.30 Uhr angesetzten Vortrag. Ein Vertreter der Burschenschaft in zivil eröffnet die Veranstaltung mit dem Ausruf "Silencium". Insgesamt befinden sich ca. 60 Leute im Vortragssaal in dem auch ein Kneipentresen ist. Die Burschenschafter sitzen mit Bierkrügen auf ihren Stühlen. Im Saal sitzen auch etliche farbentragende Burschenschafter mit Käppi - die Farben des VDST obwohl es auf dessen Internetseiten heisst, es sei eine Burschenschaft, die ihre Farben nicht öffentlich trage.
Der Saal hat eine düstere Beleuchtung durch zwei eiserne Kronleuchter mit Glühbirnen, am Rednerpult sind drei Kerzen aufgestellt. Über der dunklen Holzvertäfelung der Seitenwände hängen massenhaft kleine Bilder von ehemaligen Burschen an der Wand, darüber Wappen und Degen (obwohl die Burschenschaft nicht-schlagend ist). Die VDST verehren Bismarck und so findet sich auch ein Bismarckbüsten-Relief im Raum.
Trittin referiert dann also über "Dialog oder Aufeinanderprall der Kulturen - Die Zukunft der Politik mit dem Nahen Osten", über Irak, Iran, Türkei, Israel und Palästina, dass die Palästinenser das Existenzrecht Israels anerkennen müssen, dass die Palästinenser einen Staat haben müssen, der wirklich existenzfähig ist und kein Homeland, dass die säkulare Türkei Attatürks eine Bastion gegen den Islamismus sein kann, dass eine Aufteilung des Iraks Probleme macht, weil die Türkei gegen einen Kurdenstaat im Norden sei, usw. - aber der Inhalt der Rede steht nicht im Zentrum dieses Berichtes - es ist der Rahmen in dem dies alles stattfindet.
Nach einer Stunde werden 20 Minuten für Fragen angekündigt. Trittin amüsiert sich darüber, dass er bei einer Burschenschaft Wasser hingestellt bekommt , das versteht man in diesem Haus - "Er will ein Bier" sagt jemand, sofort wird am Tresen ein Bier gezapft. Ein Burschenschafter mit Käppi und Band in Schwarz-Weiß-Rot steht auf und erzählt, er habe Trittin tagsüber in der Stadt gesehen, wie er mit jemand zusammenstand und der habe gesagt "Ach du hast ja auch noch den Vortrag bei den Burschis" und Trittin habe ähnlich geantwortet "Ja, ja bei den Burschis". Daraufhin antwortete Trittin sinngemäß: da haben sie mich jetzt falsch interpretiert. Ich bin bei meinen Grünen Parteifreunden heute sehr kritisiert worden, weil ich diesen Vortrag hier halte, aber wenn ich eingeladen werde, dann komme ich auch hin. Ich gehe auch zur katholischen Kirche obwohl ich nicht katholisch bin, "ich gehe nicht überall hin, aber zu demokratischen Organisationen gehe ich und dazu zähle ich sie ja auch" .

2006 meinte der Grüne Jürgen Trittin, der müsse überall wo er eingeladen wird auch Reden halten und verlief sich in das Haus der Burschenschaft VDST um unter schwarz-weiß-roter Flagge seinen Vortrag über den Nahen Osten zu halten. siehe >Bericht

 

Burschenschafter-Nachwuchs / Schüler-Treffen in Göttingen

Ein "Bündnis gegen Volk und Nation" hat für Freitag, den 6. Juli um 19 Uhr zu einer Kundgebung an der Stadthalle aufgerufen, um gegen die Verbandstagung des Allgemeinen Pennälen Rings APR zu demonstieren, die um 20 Uhr im Burschenschaftshaus der Hannovera (Herzberger Landstraße, 9, Göttingen gegenüber der Stadthalle beginnt.

Vom 6. - 8. Juli findet in Göttingen die jährliche Verbandstagung des Allgemeinen Pennäler Rings (APR) und gleichzeitig das "25. Stiftungsfest der PV! Hansea zu Göttingen" statt. Der APR ist das Pendant zur Deutschen Burschenschaft (bzw. besser zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft) bei den "konservativen" mensurschlagenden Schülerverbindungen. Auf deren Homepage heisst es: "Als stärkster pennaler Verband vereint der APR derzeit 13 national-freiheitliche und wehrhafte Pennalkorporationen unter seiner Fahne."

An die Fassade des Hauses der Hannovera (die sich zeitweise auch Corps Hansea nannte) gegenüber der Stadthalle waren offensichtlich kurz vor Beginn der Verbandstagung Farbbeutel mit roter Farbe geworfen worden.

6.7.07

Zwei Polizeiwagen parken im Hof und am Toreingang stehen zwei Polizeibeamte Wache.

Das "Bündnis gegen Volk und Nation" schreibt , einzelne Bünde haben "Verbindungen zum organisierten Neonazismus, zum Beispiel in der pennalen Burschenschaft (pB!) Ernst Moritz Arndt zu Greifswald." Weiter heisst es in der Zuschrift des "Bündnis gegen Volk und Nation" "Offizielle Kontaktperson der Hansea ist Holger Teuteberg, welcher gleichzeitig Mitglied der Kasseler Burschenschaft Germania, und infolge interner Quellen der Burschenschaft Hannovera, auch Mitglied der NPD ist. Die Germania ist im Jahr 2004 unter anderem dadurch aufgefallen, dass sie den Anmelder der Rudolf-Hess-Märsche in Wunsiedel, den Anwalt Jürgen Rieger, zu einem Vortrag (19.11.2004) einlud. Aufgrund dieses Vortrags ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Rieger wegen Leugnung des Holocausts."

Um 19 Uhr waren ca. 80 Personen an der Stadthalle zur Protestversammlung zusammengekommen. Grob geschätzt waren ca. 25 Mannschaftswagen der Polizei rund um die Stadthalle in Position gebracht worden. Die Polizei schrieb später in ihrer Pressemitteilung von 170 Beteiligten an einer Demonstration. Die Demo ging erst nach 20 Uhr los Route: Stadthalle - Wendenstraße - links in die kleine enge Mauerstraße - Kurze Geismarstraße über die Kreuzung am Geismar Tor zum Hiroshimaplatz. Nach Beendigung der Demo mit Kundgebung, so der Polizeibericht "versuchten mehrere Teilnehmer, auf das Gelände des Burschenschaftgebäudes zu gelangen, was von den eingesetzen Polizeikräften verhindert werden konnte. Die Beamten stellten bei vierzehn Personen die Personalien fest und sprach Platzverweisungen aus."

PV Hansea Göttingen Wahlspruch: Gott-Ehre-Freiheit-Vaterland , schlagend, Farben: schwarz-weiß-rot http://www.pv-hansea.de/ diese Seite verlinkt auf Liedgutseite mit Texten wie "Ja, sollt’ ich tapfer streiten, für Danzig müßt es sein! Kennst du die Stadt, wo deutsche Art voll Kraft und Mut ihr Gut bewahrt, wo deutsch die Glocken werben und deutsch ein jeder Stein!"

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Proteste gegen Burschenschaftentreffen 2008

Nachtrag: Zweierlei Burschenschaftertreffen (bzw.: eine Burschenschaft und ein Corps)
"Alter Herr" kündigt an, dass die Gegner später an die Wand gestellt werden
Burschenschafter aus Lettland und Estland zu Gast bei d
er "Curonia Göttingensis"
Demonstration gegen Burschenschaftertreffen
Demoaufruf - Text

Nachtrag:
Zweierlei Burschenschaftertreffen (bzw.: eine Burschenschaft und ein Corps)
Verwechslung weilzwei verschiedene Veranstaltungen stattfinden

Änderungen und Nachtrag vom 27.6.08 / 20.6.08 / Zum einen handelte es sich am Wochenende 13-15.6.08 um den "Baltischen Völkerkommers" in der Stadthalle, zum anderen um das Stiftungsfest der Germania Jena und Hannovera. Der Aufruf zur Demo bezog sich auf Hannovera und Germania. Die Hannovera besitzt "Das Grünenhaus" in der Herzberger Landstraße 9 in unmittelbarer Nähe zur Stadthalle. Dort begann auch das Stiftungsfest mit einem Begrüßungsabend am 12.6.08 um 18 Uhr. Ein "Stiftungsfest - Festkommers" und ein "Festball" fanden am 13.6. und 14.6.08 um 20 Uhr im Clarion Parkhotel statt.
Da die beiden Gruppierungen während der Proteste nicht genau auseinandergehalten wurden schien sich der Protest gegen die Burschenschaften in der Stadthalle zu richten. Am Tag darauf fanden Blockadeversuche gegen den Marsch des Baltischen Völkerkommers statt, während die Hannovera und Germania Burschenschaften anscheinend unbehelligt im Clarion feiern konnten.
Inwieweit sich die beiden Gruppierungen überlappten oder Schnittmengen hatten, konnten wir bislang nicht genau ermitteln. Der "Alte Herr" von dem im folgenden Artikel die Rede ist hatte sich allerdings als Mitglied der Germania-Teutonia bezeichnet.

Leserzuschrift 27.6.08 'Burschenschaften'... Eure Meldung ist noch immer sachlich falsch. Der Baltische Völkerkommers wurde von der Curonia ausgerichtet, die mitnichten eine Burschenschaft ist. Die Curonen haben als Corps selbst ein Riesenproblem mit den deutschtümelnden Burschenschaftern und leiden - wie viele andere unpolitische Verbindungen unter der andauernden Gleichsetzung mit den Burschenschaftern und der Politiserung ihrer Existenz von außen. Corps sind generell unpolitisch, bitte berücksichtigt das!"

 

"Alter Herr" kündigt an, dass die Gegner später an die Wand gestellt werden

16.6.08 / Der goest-Redaktion liegt eine Videoaufnahme vor, die eine Szene am Rande des Burschenschaftertreffens zeigt. Das nebenstehende Foto zeigt einen Ausschnitt daraus. Solange die rechtlichen Bedingungen für eine Verwertung des Videos nicht geklärt sind, können wir es leider nicht veröffentlichen. Der Mann im Bild links mit seinem Sohn gestikuliert im Video wild herum und erklärt, indem er auf seinen Sohn zeigt "dass er sie später an die Wand stellen wird". Die Drohung, dass seine Gegenüber später durch Erschiessung hingerichtet werden sollen dürfte wohl zumindest als Beleidigung gewertet werden. Das passiert vor den Augen und Ohren eines Polizeibeamten, rechts im Bild zu sehen.

Dass der rüde Ton geradezu traditionell verankert ist, zeigt ein Bericht über die Veranstaltung in dem zitiert wird: „So nimm ihn hin“, singt die Menge jedes Mal, wenn ein durchlöcherter „Deckel“ vom Degen gezogen wird. Dann wird dem Besitzer mit dem Schläger sanft aufs Haupt geschlagen, im Lied geht es weiter mit: „ein Hundsfott, der dir schimpft, dir droht!“ (damit sind unter anderen die „Autonomen“ und die Sowjets gemeint)" in einem Artikel von Jasper von Altenbockum in der FAZ , der "durch Familie und Elternhaus Mecklenburg, Pommern und dem Baltikum verbunden" ist.

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Burschenschafter aus Lettland und Estland zu Gast bei der "Curonia Göttingensis"
Verbindungen führen Veranstaltungen in der Stadthalle und Universität durch

16.6.08 / Am Wochenende 13.-15.6.08 fand in Göttingen der "45. Baltische Völkerkommers" statt. Der Baltische Völkerkommers findet abwechselnd in Deutschland, Lettland und Estland statt. Er konservierte ein Traditionengemisch aus den drei Ländern. Gastgebende Burschenschaft vor Ort ist bei der turnunsmäßig in Göttingen stattfindenden Veranstaltung die "Curonia Goettingensis" im Hainholzweg 20, eine "schlagende und farbentragende" Burschenschaft.
Die Veranstaltungen begannen am Freitag um 15 Uhr mit einem "Alte Herren Treffen" bei der "Curonia Goettingensis" im Hainholzweg und wurden um 19 Uhr in der Stadthalle mit einem "Kommers mit Landesvater" fortgesetzt. Getrennt davon gab es eine Abendveranstaltung für die "Damen" im Rathskeller. Am Samstag, den 14. Juni fand dann ein "Festumzug" der Burschenschaften durch die Stadt mit anschliessender Versammlung in der universitätseigenen Pauliner-Kirche statt. Am Sonntag den 15. Juni gab es dann noch für die Burschenschaften ein Frühstück in der Mensa am Turm.

Am Freitag hatte es vor Beginn der eigentlichen Veranstaltungen bereits eine Protestdemonstration dagegen gegeben, die mit unverhältnismäßig hohem Polizeieinsatz in ihrer Wirkung nahezu erstickt worden war. Als am Samstag über hundert Burschenschafter und alte Herren von der Paulinerkirche wieder zur Stadthalle zogen, stellten sich mehrfach kleine Gruppen von 10-20 Leuten in den Weg, um gegen diesen Aufmarsch zu protestieren. Einige versuchten auch, den Eingang zur Stadthalle zu blockieren. Die Polizei nahm dabei 4 Leute fest und brachte sie zur Polizeiwache in die Groner Landstrasse. Bei den anderen Personen wurden Personalien festgestellt und sie wurden einer Leibesvisitation unterzogen. Die Leute, die gegen das Auftreten der Burschenschaften protestierten erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Polizei, Nötigung und Hausfriedensbruch. Weiterhin angekündigte Veranstaltungen gegen Burschenschaften in Göttingen lassen vermuten, dass deren Aktivitäten in der nächsten Zeit weiterhin kritisch und mit Protesten begegnet wird.

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Demonstration gegen Burschenschaftertreffen Freitag 13. Juni 2008

- Überdimensionierter Polizeieinsatz
- Schikanöse Auflagen
- Burschenschafter mit gezogenem Säbel vor der Stadthalle und in der Stadthalle
- Fotos der Transparente
- Demoaufruf

Nachträge im Text 13.6. / Nachträge im Text 15.6.08

Überdimensionierter Polizeieinsatz

13.6.08 / Die zuständige Polizeiführung ordnet anlässlich einer Demonstration gegen rechte Burschenschaften eine absolut überdimensionierte Polizeiaktion an. Schätzungsweise 150 Polizeibeamte, Dokumentationswagen, Beleuchtungswagen, sogar eine Pferdestaffel waren von außerhalb herbeigeführt und und von ca. 14 bis 20 Uhr im Einsatz. Grob geschätzt hat der ganze Einsatz ca. möglicherweise 28.000 Euro gekostet.

Demonstration in der Theaterstraße
Demonstrationszug in der Burgstrasse

Schikanöse Auflagen

Vor Beginn der Demonstration ordnete die Polizei teilweise absurde Auflagen an. Transparente dürften nicht breiter als 3,50 Meter sein, dürften nicht zusammengebunden und nicht zur Einhüllung rund um die Demonstration verwendet werden. Pro 30 Demonstrantinnen/Demonstranten müsse jeweils eine Ordnerin/ein Ordner gestellt werden, der/die durch eine weiße Armbinde kenntlich zu machen sei. Letztere Auflage unmittelbar 5 Minuten vor Demobeginn war überhaupt nicht umsetzbar in der Kürze der Zeit. Die Beschränkung der Transparentbreite war in einem anderen Fall bereits von einem Gericht als nicht ausreichend begründet und unverhältnismäßig und damit widerrechtlich beurteilt worden. (siehe Artikel hierzu) Anscheinend hat das die Einsatzleitung nicht zum Anlass genommen, diesmal auf diese Schikane zu verzichten. Die Einschätzung der Roten Hilfe im Zusammenhang mit dem Gerichtsurteil war: "Zukünftig können nun mit Verweis auf dieses Urteil ähnliche willkürliche Auflagen schon vor Beginn einer Demonstration abgewehrt werden." Es scheint nicht ganz klar wie dies tatsächlich umgesetzt werden kann.

Polizei sperrt den Albaniplatz und den Zugang Richtung Stadthalle ab, die von der Stadt den Burschenschaften zur Verfügung gestellt wurde.
Zugang Richtung Stadthalle in der Theaterstrasse von Reiterstaffel abgeriegelt.

Ergänzung (Leserzuschrift 13.6.08, 23.20 Uhr)

"Nach der Demonstration kam es im Bereich der Theaterstraße zu zahlreichen Leibesvisitationen und Personalienkontrollen, deren Rechtmäßigkeit höchst zweifelhaft erscheint. “ich schätze sie auch nicht so ein, dass sie gewalttätig sind. aber wenn wir jetzt noch zwischen gewalttätig und friedlich differenzieren müssten, würden wir ja auch total durcheinander kommen.” sagten die polizist_innen zu einem jungen mädchen. Letztlich wurden zahllose Platzverweise für die gesamte Innenstadt und das Ostviertel erteilt, ebenfalls eindeutig rechtswidrig, Mindestens fünf Personen wurden in Gewahrsam genommen, offensichtlich weil sie sich in falscher Kleidung am falschen Ort (Theaterstraße) aufgehalten haben…"
Diese Darstellung wird bestätigt durch einen Polizeibericht in dem es heisst: "Zu einer Rangelei mit Einsatzkräften kam es, als in der Theaterstraße eine Gruppe von sechs Personen überprüft werden sollte. Die fünf Männer und eine Frau wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen und zur Polizeiwache in der Groner Landstraße gebracht. (...) Insgesamt führte die Polizei u. a. 47 Identitätsfestellungen durch und sprach ebensoviele Platzverweisungen aus."

Burschenschafter mit gezogenem Säbel vor der Stadthalle und in der Stadthalle
Nun sei diesem Vorgehen die Tatsache gegenübergestellt, dass Burschenschafter zu ihrer Versammlung in der Stadthalle mit gezogenem Säbel marschierten! Einige konnten beobachtet werden, wie sie sich am Eingang mit dem Säbel in der Hand aufbauten. Die Einsatzleitung wurde darauf aufmerksam gemacht, dass hier wohl gegen das Waffengesetz verstossen wird und vielleicht eingegriffen werden sollte - natürlich blieb die Anregung ohne Erfolg. Es wäre anzuregen, dass die Verwaltung der Stadthalle Auflagen gegen das Mitführen von Waffen in der Stadthalle erlässt, wenn sie schon die Halle an Burschenschaften vergibt (für die Kontrolle des stadteigenen Betriebes "Stadthalle" ist der "Werksausschuss Stadthalle" im Kulturausschuss zuständig) .

..und auch mit dem Säbel in die Nikolaikirche / Universitätskirche
Eine ähnliche Überlegung und Entscheidung wäre der Universitätsleitung bzw. der für die Nikolaikirsche zuständigen Stelle nahezulegen, denn es ist wohl unpassend, wenn Burschenschafter mit Säbel bei der Universitätskirche St. Nikolai ein und aus gehen, wie durch ein Foto und Augenzeugen belegt ist.

Transparente


In ähnlicher Weise argumentiert der Artikel zum Fussball


"ältere Burschen", "alte Herren" auf dem Weg in die Stadthalle


die Webadresse auf dem Transparent stimmt übrigens nicht mehr .. siehe unter > puk.htm



Zur "Du bist Deutschland"- Kampagne gab es auch schon andere Assoziationen

Demoankündigungstext

In einer anonymen Zusendung an die Redaktion wird für 13.6.08, 18 Uhr eine "Demonstration gegen Burschenschaften" am Gänseliesel angekündigt. Als Grund wird angegeben, dass von Donnerstag, dem 12. bis Sonntag, dem 15. Juni in Göttingen das gemeinsame Stiftungsfest der Göttinger Burschenschaft Hannovera und der Burschenschaft Germania aus Jena stattfindet.

In dem hier gekürzt wiedergegebenen Aufruf heisst es u.a. weiter:
"Die Burschenschaft Hannovera befindet sich am äußersten rechten Rand des Göttinger Verbindungsmilieus. Ihre Aktivitäten und Kontakte zum organisierten Neonazismus sowie ihre sexistische Praxis sollen im Folgenden kurz skizziert werden: Am 24.11.2004 lud sie in Kooperation mit der Burschenschaft Holzminda den Ex-KSK-General Reinhard Günzel zu einem Vortrag ein. Dieser war kurze Zeit vorher aufgrund seiner Zustimmung zu einer antisemitischen Rede des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann aus der Bundeswehr entlassen worden.
(...) Besonders engagiert ist die Hannovera auch in der Jugendarbeit: So trifft sich "auf dem Haus" der Hannovera regelmäßig die Schülerverbindung "PV! Hansea zu Göttingen", die von der Hannovera nach Kräften gefördert wird. (...) Im Juli 2007 führte der Allgemeine Pennäler Ring (APR), der Dachverband der Hansea, der als neonazistisch eingestuft werden muss, seine jährliche Tagung im Haus der Hannovera durch. (...) Sowohl die Hannovera als auch die Germania Jena sind in der Deutschen Burschenschaft (DB) organisiert. Dieser Dachverband in dem völkisch-nationalistische Politik hegemonial ist, fällt immer wieder durch rechtsextreme Äußerungen und Veranstaltungen, sowie durch Kontakte zum organisierten Neonazismus auf. (...) Zu ihren Veranstaltungen luden in der DB organisierte Burschenschaften in den letzten Jahren unter anderem den Neonazi Horst Mahler, den NPD-Barden Frank Rennicke, den Shoa-Leugner David Irving und den Anmelder der Rudolf-Hess-Märsche in Wunsiedel sowie bekannten Nazi-Anwalt, Jürgen Rieger, ein. (...)
Über die genannten Kontakte zum organisierten Neonazismus hinaus, sind Hannovera und Germania, wie fast alle Verbindungen, selbstverständlich bekennende Männerbünde, die sich die gesellschaftliche Ausgrenzung von Frauen auf die Fahnen geschrieben haben. (...) Besonders prägnant wurde dies 1980 im Verbandsorgan der DB formuliert: "Unser Burschenbrauchtum ist immer auf eine männliche Gruppe abgestimmt. Die menschliche Weltordnung ist auf das Männliche ausgerichtet." Ihren Einfluss nutzten und nutzen die Verbindungen konsequent zur Sicherung männlicher Vorherrschaft. Vom Kampf gegen "Unmännlichkeit" sind neben Frauen auch andere Gruppen betroffen - so haben z.B. Transgender und Schwule in der von den Verbindern propagierten "natürlichen Ordnung" keinen Platz."

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Mai 2000 Wilhelmsplatz - Ansammlung

/ Bezüglich der Burschenschaften im Stadtbild Göttingens sind über die Jahre Veränderungen feststellbar. Die Nähe zu rechtsgerichteten Ideologien, Parteien, Gruppierungen hatte früher zur zeitweisen Verbannung aus dem öffentlichen Stadtbild geführt. Irgendwann begann man dann wieder mit der Beflaggung der Verbindungshäuser. Bei einem Verbindungshaus im Nikolausberger Weg hing zumindest zeitweise auch die deutsche Reichskriegsflagge der Marine. Die an ihren Käppis erkennbaren Burschenschafter waren jedoch selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Inzwischen sind solche Erscheinungen häufiger. Im Schucan, von dem gesagt wird, dass sich des abends dort gerne Burschenschaftertreffen, weisen die Toilettensprüchen auf rechtsradikales Potential hin. Alte Herren und Burschen sind zu Festivitäten im Schwarzen Bären zu treffen. Eine Ansammlung wie auf dem unten zu sehenden Bild ist jedoch immer noch ungewöhnlich.

burschen1.jpg (21975 Byte)Foto: Samstag, den 20.5.2000 Burschen und "alte Herren" verschiedener Burschenschaften und Verbindungen bei einer Stadtführung am Wilhelmsplatz.

burschen2.jpg (21290 Byte)

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Vortragsreihe 2011 "Studentenverbindungen in Geschichte und Gegenwart"

Veranstaltertext: "Damals wie heute sind Studentenverbindungen in jeder deutschen Universitätsstadt vorzufinden. Auch in Göttingen gibt es circa 50 dieser männerbündischen Vereinigungen, deren Mitglieder ihre Studienzeit hinter den Mauern meist steinener Altbauten verbringen. Auch nach dem Abschluss bleiben Verbindungsstudenten in der Regel ihrer Korporation verpflichtet und sichern sich als Netzwerk "alter Herren" Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft.
Mit der Veranstaltungsreihe "Studentenverbindungen in Geschichte und Gegenwart" soll ein kritischer Blick auf die Problematiken des Korporationswesens geworfen werden. Aus emanzipatorischer Perspektive werden Thematiken wie das Mitwirken von Korporierten in neurechten und neonazistischen Netzwerken, Sexismus und antifeministische Frauenbilder innerhalb der Männerbünde, die autoritäre Erziehung zur Unterordnung durch Bräuche wie Mensur und Kneipe sowie patriarchaler Elitarismus innerhalb studentischer Verbindungen einer Untersuchung unterzogen."

  • Di 24.05. 20 Uhr im ZHG 003 Basisgruppe Geschichte: Studentenverbindungen in Deutschland und Göttingen - Ein kritischer Überblick aus antifaschistischer und feministischer Sicht
  • Do 26.05. 20 Uhr im ZHG 003 Dr. Stephan Peters: Elite sein. Wie und für welche Gesellschaft sozialisiert eine studentische Korporation?
  • Mi 01.06. 20 Uhr im ZHG 005 Basisgruppe Geschichte: Die Geschichte der Deutschen Burschenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Göttinger Verbindungen die für morgen abend (Mittwoch)
    Diese Veranstaltung muss wegen Krankheit leider verlegt werden. Neuer Termin ist der 16. Juni, die genaue Uhrzeit und der Raum werden noch bekannt gegeben.
  • Di 07.06. 18 Uhr im ZHG 003 Dr. Dietrich Heither: "Damit wir Männer werden...". Mensur und Kneipe als "Charaktererziehungsmittel"

Ankündigungstext der VeranstalterInnen: "Damals wie heute sind Studentenverbindungen in jeder deutschen Universitätsstadt vorzufinden. Auch in Göttingen gibt es circa 50 dieser männerbündischen Vereinigungen, deren Mitglieder ihre Studienzeit hinter den Mauern meist steinener Altbauten verbringen. Auch nach dem Abschluss bleiben Verbindungsstudenten in der Regel ihrer Korporation verpflichtet und sichern sich als Netzwerk „alter Herren“ Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft. Mit der Veranstaltungsreihe „Studentenverbindungen in Geschichte und Gegenwart“ soll ein kritischer Blick auf die Problematiken des Korporationswesens geworfen werden. Aus emanzipatorischer Perspektive werden Thematiken wie das Mitwirken von Korporierten in neurechten und neonazistischen Netzwerken, Sexismus und antifeministische Frauenbilder innerhalb der Männerbünde, die autoritäre Erziehung zur Unterordnung durch Bräuche wie Mensur und Kneipe sowie patriarchaler Elitarismus innerhalb studentischer Verbindungen einer Untersuchung unterzogen."

Di 14.06. 19 Uhr im ZHG 004 Jörg Kronauer: Studentenverbindungen als Teil rechter Netzwerke

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Veranstaltungsreihe 2008 "Studentenverbindungen in Geschichte und Gegenwart" Basisgruppe Geschichte:

Vortrag Die Deutsche Burschenschaft
Di, 17.06.08 19 Uhr Ort: ZHG 102 verschoben auf 10. Juli, 19 Uhr. Hörsaal ?.
NPD-Kader als Mitglieder, Veranstaltungen mit Holocaustleugnern, Fluchthilfe nach einem rassistischen Überfall – vor allem die in der „Deutschen Burschenschaft“ (DB) organisierten Studentenverbindungen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Bei näherer Betrachtung wird schnell klar, dass es sich hier keineswegs nur um „bedauerliche Einzelfälle“ oder „Ausrutscher“ handelt. Wir wollen den prominentesten Dachverband studentischer Verbindungen genauer unter die Lupe nehmen und dabei nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Geschichte dieses Zusammenschlusses untersuchen. Gerade angesichts einer von DB-Burschenschaften immer wieder behaupteten Gegnerschaft zum Nationalsozialismus ist hier das Verhältnis des Verbandes, der bereits 1920 erklärt hatte, dass er „in der Judenfrage auf dem Rassenstandpunkt stehe“, zum NS von besonderem Interesse. Der Vortrag beginnt um 19:00 Uhr im ZHG 102. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Studentenverbindungen in Geschichte und Gegenwart".

Vortrag "Studentenverbindungen als Männerbünde"
26.5.08: Alexandra Kurth Veranstalter/innen-Text: "Die meisten studentischen Verbindungen verstehen sich explizit als Männerbünde. Für die Korporationen waren seit ihrer Entstehung „Männlichkeit“ und ein dichotomisches Geschlechtermodell von zentraler Bedeutung. Zeitgleich mit der allgemeinen Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium wurde der Begriff des Männerbundes populär. Entwicklungen wie das Vordringen von Frauen in den öffentlichen Raum der Universität wurden als Symptom einer drohenden Verweiblichung der Gesellschaft wahrgenommen. Die Männerbundideologie sollte als Weiterentwicklung und Radikalisierung des dichotomischen Geschlechtermodells den bis dahin als selbstverständlich erscheinenden gesellschaftlichen Ausschluss von Frauen auch weiterhin legitimieren. Alexandra Kurth untersucht Studentenverbindungen als Männerbünde und beleuchtet dabei die in den Korporationen bis heute wirksamen Geschlechterbilder und Männlichkeitsideale. Dr. Alexandra Kurth lehrt am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig Universität Gießen. Langjährige Forschungen zur Geschichte und Gegenwart der Studentenverbindungen. 2004 veröffentlichte sie ihre Dissertation unter dem Titel "Männer - Bünde - Rituale. Studentenverbindungen seit 1800".

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plak_bursch.jpg (19454 Byte)Im Jahr 2000 wurde auf Plakaten zum Protest gegen den "Burschentag der Deutschen Burschenschaft" am 18.6.2000 in Eisenach aufgerufen. (Foto eines Plakats im Buchladen Rote Straße)