Oktober 2017 "Volksbewegung" (Freundeskreis) will Verurteilten Rechtsradikalen vor Gericht unterstützen. Gerichtsbegleitung der Rechtsradikalen verhindert und starker Gegenprotest bei späterem Auftreten von einigen Rechtsradikalen an der Stadthalle Am Dienstag, dem 10.10.2017, fand der Berufungsprozess gegen den gegen den ehemaligen Verbindungsstudenten und heutigen Neo-Nazi J. am Landgericht Göttingen statt, wurde aber dann auf den 30.10.17 um 9 Uhr im Landgericht vertagt. J. hatte einen linken Göttinger Studenten im Juli 2015 brutal vom Fahrrad gestoßen. Die Wohnrauminitiative deren Sprecher der geschädigte ist schreibt: er sei vor zwei Jahren von seinem Fahrrad geschubst und empfindlich verletzt.“ worden und nennt den rechtsradikalen Täter „Fahrradschubser“. Das verniedlichende Wort „Schubsen“ wirkt hier unangemessen verharmlosend, wenn doch erhebliche Verletzungen einhergingen. So schreibt die Wohnrauminitiative gleichzeitig: „Unser Freund zog sich dabei umfassende Verletzungen im Knie zu, die eine Operation nach sich zogen und zu dauerhaften Schäden führten. Vor etwas mehr als einem Jahr dann wurde J. vor dem Amtsgericht Göttingen wegen vorsätzlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung zu 50 Tagessätzen verurteilt - er legte jedoch Berufung ein. Diese Berufung wird nun vor dem Landgericht verhandelt.“ Der "Freundeskreis Thüringen / Niedersachsen" (heute: "Volksbewegung Niedersachsen") hatte seine Anhänger*innen dazu aufgerufen, im Gerichtssaal anwesend zu sein und für später eine rechtsradikale Versammlung an der Stadthalle angekündigt. Dagegen wurde zu antifaschistischen Protestversammlungen aufgerufen. Für den Prozesstag rief der AStA der Uni dazu auf . „zum Gericht zu gehen und einen Besuchsplatz zu besetzen, damit die Nazis draußen bleiben müssen.“ Die Antifaschistische Linke International A.L.I. schreibt: „Trotz des schlechten Wetters hatten sich bereits gegen 7 Uhr früh viele AntifaschistInnen vor dem Gericht eingefunden, um den Studenten solidarisch zu begleiten und sich den Neonazis des sog. "Freundeskreis" (mittlerweile "Volksbewegung Nds.") entgegenzustellen. Dadurch verhinderten sie erfolgreich, dass die acht angereisten Neonazis um W. (Name abgekürzt goest) der Verhandlung beiwohnen konnten. Darüber hinaus berichtet die Wohnrauminitiative: „Bereits deutlich vor Beginn des Prozesses hatten sich zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer des Geschädigten Sprechers der Wohnrauminitiative vor dem Gericht versammelt. (…) Gleichzeitig versammelten sich in unmittelbarer Nähe zu der antifaschistischen Kundgebung gegen 8:15 Uhr neun Neo-Nazi-Unterstützer des Angeklagten J. Diese liefen im Verlauf des Morgens mehrere Male von dort aus durch die Innenstadt und zurück zum Gericht. Dabei wurden sie durchweg von der Polizei eskortiert, während Antifaschistinnen und Antifaschisten die Neo-Nazis lautstark begleiteten. Im Verlauf des Morgens kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen durch die Polizei gegenüber der antifaschistischen Kundgebung vor dem Landgericht und gegen die Antifaschistinnen und Antifaschisten in der Innenstadt. In der Innenstadt zog die Polizei vor dem Carré einen Kessel um die Demonstrierenden. (…) Vor dem Landgericht nahm die Polizei einen Demonstranten fest, die genauen Vorwürfe sind bislang unklar. Zudem drängte sie darauf, die Kundgebung örtlich zu verlagern. Ein Anwalt konnte dies jedoch verhindern.“ Mit
wenig Elan begannen die "Freunde"
am Nachmittag ihre Kundgebung am Albaniplatz.
Nur drei der vormittags anwesenden Neonazis nahmen teil. Auch der kräftige
Support durch Polizeikräfte aus Braunschweig, Göttingen und Hannover konnte
nicht über die Kläglichkeit dieses Auftritts hinwegtäuschen. Den insgesamt
sechs Neonazis standen 300 AntifaschistInnen
gegenüber..“.
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Berichte
über Bedrohungen im Zusammenhang mit FKTN
19.3.17 / ALi // U.a. gegen Mitglieder der FKTN läuft aktuell ein Ermittlungsverfahren
nach §127 StGB (Bildung einer bewaffneten Gruppe). 19.3.17 / ALi // zwischen 18 und 18.45 Uhr fand eine Kundgebung
des FKTN statt bei der Göttinger Bürgerinnen und Bürger als "Abschaum"
beschimpft wurden und zum dritten Mal an diesem Wochenende Drohungen gegen
einen Göttinger Kreistagsabgeordneten geäußert wurden. 22.3.17 / ALi: "FKTN"
in der Stadt. Gegen 10 Uhr eine sehr kurze Kundgebung vor der Göttinger
Staatsanwaltschaft. Ein Redner bezeichnete politische GegnerInnen
als "Viecher" und "Terroristen". Die Stadt Göttingen
bezeichnete er als "linken Moloch", der "ausgebombt"
werden müsse. Bedrohungen von Kommunalpolitikern und deren Familien in Göttingen, Duderstadt
und Dransfeld durch die Neonazis des Freundeskreises
"FKTN". 29.3.17 31.3.17 / DKP Göttingen // Die DKP teilte mit, eines ihrer Mitglieder sei von Seiten des FKTN bedroht worden worden: „Mit Veröffentlichung von Arbeitsstelle und Facebookaccount werden zwei Antifaschisten, einer davon Mitglied der DKP, neuerlichen Angriffsdrohungen ausgesetzt. Kati
Simon, Mitarbeiterin des Landkreises Göttingen berichtete am 1.4.17, sie
sei am 23.3.17 bei einer Kundgebung des FKTN vor dem Kreishaus in Göttingen
namentlich angesprochen worden. Die Kundgebung sei als Film von FKTN ins
Internet gestellt worden. Während dieser Kundgebung seien ihr und zwei
namentlich genannten Göttinger Journalisten angekündigt worden, dass sie
in ihren "Komfortzonen Arbeitsplatz und privat" aufgesucht würden.
Dagegen, so Kati Simon, habe ihr Anwalt 1. einen Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft
gestellt und 2. die Stadt Göttingen auffordert, "Anträge des Beschuldigten
Jens Wilke sowie des "Freundeskreises Thüringen / Niedersachsen, vor meiner
Wohnung oder in der Nähe meiner Wohnung irgendwelche Kundgebungen abzuhalten,
zurückzuweisen." 31.3.17
/ Stefan Wenzel MdL // Umweltminister Niedersachsen:
Kommentar / goest 31.3.17 Die Polizei und Justiz in einem demokratischen Rechtsstaat soll nicht die Feine der Demokratie und Nazis beschützen, sondern sie sollte die demokratisch gesinnten Menschen vor der Bedrohung durch Nazis beschützen. Die Gefahr, dass die Polizei ideologisch weiter nach rechts abdriftet bedroht diese Gesellschaft mehr als die paar Nazis. Wo die Polizei aktuell steht, das kann sie dadurch zeigen wie sie gegenüber Nazis vorgeht. Spätestens bei Bedrohungen von demokratisch gewählten Parlamentariern müsste es bei Polizei mit Resten an demokratischer Werteorientierung doch klingeln! Wenn es nicht klingelt, dann muss die Polizei verändert werden. |
19.3.17 / Die Neonazis des sog.
„Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ FKTN hatten am 17.3.17 öffentlich
auf einer Kundgebung von nur wenigen Personen angekündigt, die Veranstaltung
Welcome2Stay am nächsten Tag stören zu wollen. Am Samstag dann betraten
um 11.40 Uhr 6 Neonazis des FKTN die Bäckerei Thiele, direkt gegenüber
der Welcome2Stay Kundgebung. (Quelle ali ) An dieser Stelle
weist die Rote
Hilfe Göttingen u.a. auf folgende wichtige Tatsache hin:
An der Absperrung des Einganges, so die Polizei, sei es zu Rangeleien mit den Gegner*innen der Neonazis gekommen. In diesem Zusammenhang spricht der Polizeibericht leichtfertig von "Bewaffnung", nämlich von einer "mit Schlaggegenständen (mutmaßlich Transparentstangen) bewaffneten Gruppe" und "Ein Sonderverkaufsstand und ein dazugehöriger Tisch der Bäckerei wurden nach derzeitigen Erkenntnissen von den Angreifern zerstört und Bestandteile zur weiteren Bewaffnung verwendet." (Unterstreichung durch goest / es scheint als solle nach der Durchsuchung von FKTN Wohnungen wegen Verdacht auf Bildung bewaffneter Gruppen der Vorwurf der "Bewaffnung" auch bei Nazigegner*innen gleichgesetzt werden) Die Mitglieder des
" "Freundeskreises/Thügia (FK/Thü)", wie die Polizei sie
nennt, seien von der Polizei in einen nicht einsehbaren Bereich der oberen
Räume der Bäckerei geschickt worden. Darüber
hinaus wurden weitere Polizisten aus Bereitschaftspolizei Göttingen,
Northeim und Hessen zur Unterstützung angefordert. (Quelle Polizei) Nach Augenzeugenberichten ist es bei der Herbeiführung der erforderlichen Polizeikräfte zu unverantwortlich hohen Geschwindigkeiten bei der Durchfahrt von Polizeifahrzeugen durch die Gotmarstr gekommen. Mit Polizeifahrzeugen wurde eine Art "Wagenburg" vor dem Eingang der Bäckerei aufgebaut, die allerdings auch zum Unbehagen des Textilgeschäftes Schlüter deren Eingang absperrte und Kunden abhielt.
Gegen 14 Uhr rückten dann die maskierten, behelmten und gepolsterten Polizisten gegen die unmaskierten Personen vor, die vor der Polizeiwagenburg standen. Dabei konnte beobachtet werden wie die Leute derart zusammenschoben wurden, dass einige ungewollt gegen einen Verkaufsstand mit Gartenkräutern gedrückt wurden und ein paar Pflanzen zuschaden kamen. Nach der Verdrängung von Nazigegner*innen wurden die Mitglieder des FKTN aus der Bäckerei heraus geleitet in Polizeifahrzeuge gebracht und weggefahren. Immerhin bekamen sie einen Platzverweis für diesen Tag. Am nächsten Tag standen sie wieder am Bahnhof mit ihrer Mini-Kundgebung. Fazit: Nazis haben Störungen einer angemeldeten Kundgebung angekündigt. Sie werden nicht davon abgehalten zur angekündigten Tat zu schreiten und provokativ mit nur wenigen Personen am Kundgebungsort zu erscheinen. Mehr noch: Sie werden durch ein großes Polizeiaufgebot beschützt. Am Ende leitet die Polizei Ermittlungsverfahren gegen 8 Antifaschist*innen ein. |
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Polizeiliche
Durchsuchung
Die Versammlung von
Neonazis an der Stadthalle wurde verhindert, stattdessen lief eine kleine
Gruppe von Neonazis durch Duderstadt. Neonazis verletzten
danach in Göttingen Antifaschist*innen mihilfe von Schlagwaffen erheblich.
Hierzu >Bericht auf der Seite
"Rechtsradikale Gewalt" Nach einer Mitteilung
der A.L.I Nach einer Mitteilung
der Basisdemokratische Linke Göttingen Nach einer Mitteilung
Antifa Jugend (AJ)
Bericht aus Duderstadt
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Leserzuschrift
/ Am "Infostand" der FKTN in
Grone „Hohle Thesen der
Herren vom FKTN“ |
Gericht
verzichtet auf Eindämmung des Rechtsradikalismus Für viele Plätze in Göttingen bis September sind Protestkundgebungen angemeldet damit dort keine Nazis aufmarschieren können. Das Verwaltungsgericht hat nun dennoch eine Kundgebung des FKTN genehmigt. Durch Anmeldung von vielen Gegenkundgebungen, so glaubte man, könnten die Plätze quasi vor den Kundgebungs-Anmeldungen der Nazis durch Gegenkundgebungen besetzt werden. Nun hat das Verwaltungsgericht entschieden, dass auch für spätere Anmeldungen am gleichen Ort, den Nazis Platz geschaffen werden soll! 16.8.16 Mitteilung der Stadtverwaltung / Die Anzeige von vier Mahnwachen des Freundeskreises Thüringen / Niedersachsen zwischen dem 19. August und 9. September auf dem Albaniplatz hat eine Welle von Gegenveranstaltungen ausgelöst. Nach Angaben der Versammlungsbehörde der Stadt Göttingen sind für die nächsten Wochen bislang 94 Anmeldungen eingegangen. Weitere Veranstaltungen seien bereits angekündigt. Allein 45 Veranstaltungen will der Deutsche Gewerkschaftsbund zwischen dem 19. August und dem 18. September auf dem Bahnhofsvorplatz, auf dem Marktplatz sowie auf dem Platz der Synagoge ausrichten. 16 Anmeldungen der SPD zwischen dem 18. August und dem 11. September beziehen sich auf den Albaniplatz. Die Antifa Linke hat zwölf Termine zwischen dem 19. August und dem 11. September auf dem Jochen-Brandi-Platz gemeldet, das Rote Zentrum zwischen dem 19.August und dem 10. September acht. Zwölf Anmeldungen für Veranstaltungen auf dem Hiroshima-Platz stammen aus den Reihen der Piraten. Weitere Anmeldungen durch den Allgemeinen Studierenden Ausschuss der Universität und die Grüne Jugend seien telefonisch angekündigt worden,... Die Stadt hatte für die Gegenkundgebung nur einen Teil des Platzes genehmigt. Die Klage des von Lothar Hanisch (DGB) vertretenen "Bündnisses gegen Rechts" auf Nutzung des gesamten Bahnhofvorplatzes war vom Verwaltungsgericht Göttingen abgewiesen worden. Ein Widerspruch vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg wurde ebenfalls abgewiesen. Alles andere so die Gerichte würden eine "unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen." Um dem "Grundrecht auf Versammlungsfreiheit der Mitglieder des "Freundeskreise Thüringen/Niedersachsen" zur Geltung zu verhelfen sei dafür ein Teil des Bahnhofvorplatzes zu gewähren. Obwohl - und das ist für die vielen Anmeldungen von Gegenveranstaltungen auf allen möglichen Plätzen in Göttingen bedeutsam: die Gegenveranstaltung des Bündnisses VOR der Anmeldung des Freundeskreises stattgefunden habe. Es muß also damit gerechnet werden, dass die Verwaltungsgerichte demnächst den Nazis an alle Orten trotz bereits angemeldeter Gegendemos ein Recht für Kundgebungen einräumen.
26.8.16 Nazi-Freundeskreis , Freitags-Kundgebungen abgesagt Da der Feindeskreis die Freitagskundgebungen abgesagt hat, wurden auch die Gegenveranstaltungen abgesagt Stadt Göttingen
am 25.8.16: Bündnis
gegen Rechts 25.8.16 Ursprünglicher
Aufruf des Bündnis gegen Rechts zum 26.8.16
19.8.16 Nazi-Freundeskreis Kundgebung Bahnhof
Kurzkommentar: Mit den provokativen Kundgebungsanmeldungen beabsichtigen NPD und Nazifreundeskreis lediglich mediale Aufmerksamkeit mit geringem Aufwand an Personal während des Kommunalwahlkampfes zu erlangen. Ohne Gegendemonstration gäbe es aber keine Garantie dafür, dass sie dann nicht mit 50 Leuten zur Kundgebung kämen, wie z.B. in Adelebsen. Weil es aber auch blöd ist, die Zeit bei 5 Nazis zu verplempern, könnte die Gegendemo vielleicht auch eher abgebrochen werden damit die Nazis dann alleine rumstehen. Diesmal hat der Feindeskreis allerdings selbst nur eine halbe Stunde ausgehalten.
Infos und Statements VOR der Veranstaltung Die Grüne Jugend ruft wieder zu Sitzblockaden auf und meint "Der Druck muss hochgehalten werden, nicht nur an diesem Freitag, sondern auch in den folgenden Wochen. Um diesen Druck zu erzeugen, braucht es alle Formen lauten, bunten und direkten Widerstands. Ob Sitzblockaden oder Seifenblasen - ein solidarisches Zusammenspiel aller Aktionsformen muss das Ziel sein." Und weiter "Faschismus ist keine Meinung und es gibt auch kein Recht auf Nazipropaganda."
Das Göttinger „Bündnis zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ zeigt sich empört über die Wahl der Kundgebungsorte durch Nazis: "etwa des Albaniplatzes ** als Ort der nationalsozialistischen Bücherverbrennung, vor allem aber mit der jüngsten Ankündigung des FKTN, eine Kundgebung am Platz der in der Pogromnacht am 9.11.1938 niedergebrannten Synagoge abzuhalten, stellt sich der sog. Freundeskreis bewusst und völlig unzweideutig selbst in die Nähe der nationalsozialistischen Terrorherrschaft." (** Die Kundgebung des Feindeskreises war zunächst für den Albaniplatz angemeldet worden wurde aber nur für den Bahnhofsplatz genehmigt] Das Göttinger Bündnis gegen Rechts in dem auch DGB und SPD vertreten sind zählt "auf unsere geschlossene Stärke im Bündnis und freuen uns auf einen lautstarken und bunten Störprotest. Aus unserer Sicht gibt es kein Recht auf Nazireden!“ Neben Gewerkschaften und Parteien rufen auch antifaschistische und antirassistische Gruppen sowie der Göttinger Integrationsrat auf den Protest lautstark zu unterstützen. Der evangelische Kirchenkreis unter Superintendent Friedrich Selter lädt anlassbezogen in St. Albani um 20:00 Uhr zum Bittgottesdienst „Für Frieden und Nächstenliebe“ ein. redical M äußerte die Idee zu einer "Aktion „Mein Auto gegen Nazis - den Nazikundgebungplatz zuparken“ und fodert dazu auf "Stellt euer Auto auf den Albaniparkplatz ** und macht damit deutlich: in unserer Stadt ist kein Platz für Rassismus, Nationalismus und die dazugehörigen Gestalten“. [** Die Kundgebung des Feindeskreises war zunächst für den Albaniplatz angemeldet worden, wurde aber nur für den Bahnhofsplatz genehmigt. Aber in jedem Fall wäre zu beachten gewesen, dass Autoblockaden eine wunderbare Möglichkeit zur Identifizierung darstellen ] Die Basisdemokratische Linke erklärte in einem Schreiben am 19.8.: „Wenn die Polizei es sich zum obersten Ziel setzt, Nazi-Aufmärsche um jeden Preis durchzusetzen und gleichzeitig das vermehrte Auftauchen bewaffneter Nazis in der Innenstadt nutzt, um Göttingen zum überwachten Gefahrengebiet zu erklären, wird die Eskalationsschraube unweigerlich angezogen. Das Problem der Präsenz der extremen Rechten in der Stadt wird dadurch nicht gelöst. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nur entschlossene antifaschistische Interventionen die Nazis aufhalten können.“ |
Nazi-Freundeskreis Kundgebung / Bahnhof . Mai 2016 Am 21.5.16 standen einer Kundgebung von ca 25 Personen (siehe unten Bild Nr. 3 / die ALI spricht von 43 ) des "Freundeskreises Thüringen Niedersachsen" mehrere Hundert Gegendemonstrant*innen gegenüber (goest schätzte grob 800, Die ALI spricht von 600, redical M und die HNA von 500) . Für die nur zweitägige Mobilisierung jedenfalls gut sichtbar , war eine beachtliche Zahl an Gegendemonstrant*innen anwesend.
Von den Teilnehmer*innen an der Kundgebung des sogenannten "Freundeskreises" trugen 3 Personen T-Shirts mit der Aufschrift "Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen" und darüber ein in vier Teile aufgeteilter Kreis in den Farben gelb und schwarz. Gelb/schwarz wird auch von der rechtsgerichteten Strömung der "Identitären" benutzt. 3 andere, darunter auch eine Frau trugen schwarze T-Shirts mit der Aufschrift "German Defence League" - einer Gruppierung die sich dem Kampf gegen den Islam verschrieben hat. Wikipedia schreibt, die militant rechtsextreme GDL wolle u.a. die „jüdisch-christliche“ Tradition bewahren. Sie weist eine gewisse Nähe zu den Identitären auf. Die GDL Hildesheim meint auf ihrer Webseite, defenceleague.de: "Wenn die Polizei die Bürger nicht mehr ausreichend vor kriminellen Übergriffen schützen kann, weil z.B. in multi-ethnischen überbelegten Migranten- und Flüchtlingsunterkünften zahlreiche Prügeleien zu beenden sind, muss die Zivilbevölkerung sich wieder verstärkt um den Selbstschutz kümmern."
Erheblicher Polizeiaufwand Festnahmen und
(
Aus einer Erklärung
der ALI am 21.5.16 nach den Veranstaltungen Aus einer Mitteilung
der Redical M |
Veröffentlichungen
vor dem 21.5. zur geplanten Versammlung des "Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen"
20.5.16 / Kurzfristig
wurde bekannt, dass der sogenannte "Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen"
für Samstag den 21. Mai 2016 am Göttinger Bahnhofvorplatz eine
Versammlung angemeldet hat. In vielen Veröffentlichungen insbesondere
der Antifaschistischen Linken International ALI wurden Verbindungen dieses
Freundeskreises zur NPD und zu gewaltbereiten Rechtsextremen kritisiert.
In Bad Lauterberg, Duderstadt
und Dransfeld sind Nazigegner*innen gegen die Versammlungen des sogenannten
"Freundeskreises" vorgegangen und haben ihr Bewegungsfeld eingeschränkt. Detailiertere Infos von der Stadtverwaltung Die Stadt so heisst
es in einer Pressemitteilung am 20.5.16 habe "die Anmeldung einer
„Mahnwache“ des Freundeskreises Thüringen / Niedersachsen am Sonnabend,
21. Mai 2016, zwischen 14.00 Und 16.00 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz bestätigen
müssen. Nach übereinstimmender Auffassung der Stadt und der Göttinger
Polizei haben sich nach intensiver Prüfung keine rechtlichen Grundlagen
für ein Verbot der Veranstaltung ergeben" Auszüge aus Stellungnahmen/Erklärungen --- Der regionale DGB-Vorsitzende Lothar Hanisch wird zitiert mit: „Der Freundeskreis ist alles andere als die netten Nachbarn von neben, wie ihr Name vortäuscht. Wir haben das wahre Gesicht der rechtsextremen Akteure aus NPD, Kameradschaften und anderen Sammelbecken schnell aufgedeckt. Sie schüren Ängste und befördern Vorurteile mit fremdenfeindlichen Parolen. Weder auf dem Land noch in unserer Stadt werden wir ihnen den Platz überlassen. Bunt, tolerant und vielfältig – das ist das Gesicht von Göttingen. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass die Rechtsextremen des Freundeskreises hier nichts zu suchen haben.“ --- OB Köhler wird zitiert mit „Der Freundeskreis hat in Göttingen keine Freunde“,(...). Die Stadt wolle keine Aktivitäten des Freundeskreises in Göttingen, sie könne sie aber leider auch nicht verhindern. „Deshalb unterstütze ich jede Form des nachdrücklichen, aber friedlichen Protestes gegen den Freundeskreis, seine rassistische und Menschen verachtende Gesinnung und seine Mahnwache in Göttingen.“ Das werde er am Sonnabend auch vor Ort deutlich machen --- Die Vorsitzende
der Jusos erklärt, man wolle ein "ein klares Zeichen gegen
rechtes Gedankengut setzen." |
Broschüren
zum “Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen”
Broschüre
der Antifaschistischen Linken International A.L.I. Feb. 2016 Broschüre
der Basisdemokratischen Linken August 2016 |
AfD , Junge Alternative lädt Vertreter der Identitären ein 25.2.16 / In einer
Pressemitteilung weist die Grüne Jugend darauf hin, dass die
AFD und ihre Jugendorganisation Junge Alternative am 4. März
2016 um 19 Uhr anscheinend eine Veranstaltung im Bürgerhaus
Herberhausen durchführen wollen. Ein entsprechender Hinweis findet
sich auf der Webseite Blaue Narzisse, die der AfD und der sogenannten
"Identitären Rechten" nahesteht. Die GJ schreibt: "Es
ist anzunehmen, dass dies den Betreiber*innen des Bürgerhauses in Herberhausen
verschwiegen wurde. Die AfD hat schon letztes Jahr versucht, sich unter
Vorspiegelung falscher Tatsachen in der Universität einzumieten. Auch
hier liegt der Verdacht also nahe, das kein "Mut zur Wahrheit" vorliegt.
Das wäre eine Handhabe, den Mietvertrag zu kündigen." 26.2.16 / Das Bürgerhaus Herberhausen hat die Zusage für eine Raumnutzung an die AFD Jugendorganistation zurückgezogen. Die Grüne Jugend dazu: "Die JA hat erneut bewusst verschwiegen, um was es bei der Veranstaltung gehen sollte. Das ist ein gezielter Täuschungsversuch. Inhaber*innen von Veranstaltungsräumen müssen offensichtlich wachsam sein, damit sich nicht getarnte Rechtspopulist*innen und Rassist*innen bei ihnen einmieten." (...) "Durch die Ausladung hat sich das Problem aber nicht erledigt. Diese rassistische Allianz zwischen JA/AfD und Identitärer Bewegung ist ein Fanal, dass sich gerade eine Einheitsfront am extrem rechten Rand herausbildet. Die JA schreckt nicht mehr vor der gezielten Kooperation mit eindeutig rechtsextremen Kräften zurück." |
AfD , Junge Alternative lädt Vertreter der Identitären ein Veranstaltung zur
"Identitäre Bewegung" 28.11.13 VeranstalterInnentext: "Das Konzept der Identität ist nicht neu: Seit den frühen Menschengesellschaften bis in unseren heutigen Alltag hinein grenzen sich Gruppen ab, die sich von anderen durch besondere Merkmale unterscheiden. Die rechtsradikale identitäre Bewegung eignet sich aber auf künstliche Weise dieses Grundprinzip der "Zivilisation" an. Dabei spielen Zusammenhänge zwischen Raum und Kultur eine große Rolle, da sich diese Bewegung auf Traditionen, Geschichte und Mythen eines geographisch eingeschränkten Raumes beruft. Auf diese Weise können sich Menschen aus unterschiedlichen Räumen angesprochen fühlen, solange sie keine andere kulturelle Eigenschaft tragen. Damit werden andere, die nicht in diese Wertvorstellung hineinpassen, ausgeschlossen. Deswegen werden bei diesem Vortrag die Mechanismen der Identität und ihre künstliche Schöpfung anhand des Beispiels der französischen "Identitaires" diskutiert." Veranstaltung
neu-rechte Strömung der „Identitären“ 10.5.13
/ VeranstalterInnentext: Kommentar: |