Goettinger
Stadtinfo Sparterror
gegen soziale und kulturelle Einrichtungen 2005-2006 Kulturelle
und soziale Projekten nun endgültig in ihrer Existenz gefährdet
/21.6.06 /
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Bündnis lebenswertes Göttingen
(gegen Sparterror) Begriff "Sparterror" Redaktionelle
Vorbemerkung: Warum der Begriff "Sparterror"? Seit Jahren wird gegen
soziale Einrichtungen der Sparhammer geschwungen. Wer in solchen Bereichen wie
Gesundheits-, Armen- und Altenhilfe weitere Kürzungen verlangt, nimmt unmittelbare
Schäden an Menschen fahrlässig in Kauf und versetzt
die Betroffenen in Angst und Schrecken. Wir haben den Begriff lange vermieden,
inzwischen ist ein Stadium erreicht, wo er angemessen ist. |
Wer
bekam in den Jahren bis 2005 wieviel Geld?
Daten aus der CD-Rom mit dem Haushalt 2005
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Stadthalle: Defizit das von der Stadt getragen wird 2002 und 2003 jeweils 1 Million Euro. Privatisierung oder Schließung der Halle Stadthalle ( 2004: -215.000 Euro (-18,8 % gegenüber 2003 ) | |
Lokhalle Der Zuschuss an die GWG für die Lokhalle 2004 auf über 2 Mio. Euro. Die stadteigene GWG habe für die Sanierung der vom Abriss bedrohten Lokhalle 12,78 Mio. Euro im Jahr 1998 aufwenden müssen und diese über Kredite finanziert, was eine hohe Last sei, die man sich ans Bein gebunden habe. 2004: GWG -100.000 Euro oder (-20 %) | |
ÖPNV 2004 gekürzt um-480.000 Euro bzw. (- 8 %) 2005 4,88 Millionen Euro Verlustausgleich | |
Sportverwaltung -640.000 Euro | |
Sportförderung Zuschüsse 2003: 379.500 / Die Sport- und Freizeit GmbH erhielt 2004 einen Zuschuss in Höhe von 995.000 Euro. Sie betreibt vier kommunale Tennisanlagen | |
VHS 2005: 556.000 Euro | |
Göttinger Symphonieorchester 2002: 1,14 Mio. Euro , 2004: 1,249 Mio / 2005: 1,283 Mio | |
Deutsches Theater 2002 2,51 Mio.€ , 2004: 2,1 Mio€ | |
ProCity GmbH könnte übrigens auch betroffen sein .... 2005 : 50.700 | |
Junges Theater Vertrag mit der Stadt: 533.800 Euro + Mietzuschuss 118.300 = 652.100 pro Jahr | |
Kunstverein 2004 17.000, 2005: 17.000 , von Landesmitteln abhängig. | |
KünstlerInnenhaus 8.000, Mietzuschuss 97.800 | |
Stadtbibliothek Sparforderungen im Raum: Wegfall von Öffnungszeiten, weniger Bücher und geringere Bandbreite Erhöhung der Ausleihgebühren. Evtl. Übertragung der Bibliothekbestände auf nicht-kommunale Träger | |
Göttinger Stadtradio seit 2002 Zuschuss in Höhe 25.000 Euro | |
Händelfestspiele 2005: 115.400 | |
Jazzfestival 2005: 13.000 Euro | |
Literarisches Zentrum € 55.000 | |
Literaturherbst | |
Apex von der Stadt: 2004: 45.700, 2005: 45.700 (Förderungen von Lotto-Stiftung, Vom Landschaftsverband , € 10.064 seit 2000, € 137.738) | |
An
welchen Punkten setzten 2006 Sparüberlegungen an? | |
Kindertagesstätten 2005 um 100.000 Euro gekürzt | Kita in Geismar Modernisierung der Kesselanlage -20.000 auf Null Kita Groß Ellershausen Erneuerung der Fenster - 18.000 |
Musa Stadt 2004: 144.300 +65.700 Mietzuschuss, 2005 146.800 + 65.700 | Zuschuss an die Musa e.V. 157.350 auf 149.000 ...- 9.000 |
Lumiere Stadt 2004: 116.000, 2005 118.500 (LAGs-Mittel 2004: € 134.389,22) | Förderung der Film und Kinoinitiative 144.700 auf 119.700 -25.000 |
KAZ , Stadt 2004: 90.900 + 23.700 Mietzuschuss, 2005 91.200 + 23.700 (LAGs-Mittel. € 112.391,08) | Otfried-Müller-Haus (KAZ) Modernisierung der Heizungsanlage - 85.000 |
Therapeutische Frauenberatung Frauen- und Mädchenzentrum Kore Frauenhaus 2004 und 2005 je 130.000. plus 20.300 vom Landkreise Gö und NOM Frauennotruf |
Zuschuss Frauennotruf zur Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes - 29.300 auf Null |
AWO Kinderhaus 2005 10.500 zum Mittagstisch, der Zuschuss an den Träger des AWO Kinderhauses wurde von 86.000 im Jahre 2004 auf Null in 2005 gesetzt. | Zuschuss an den Träger des Kinderhauses Lönsweg (AWO) - 3000 auf 85.600 |
Ambulante Altenhilfe 2004 und 2005 je 7.700 | |
Integrationsrat 2004 und 2005 je 30.500 | |
Anlaufstelle für Jugendliche in der Innenstadt von 2004 20.500 auf 2005 Null | Zuschuss an den Träder der Anlaufstelle für Kinder/Jugendl. in der Innenstadt - 3000 auf 20.500 |
Umweltzentrum 2004 und 2005 je 20.500 | |
Unterbringung von Kindern und Jugendlichen (einschl. Krankenhilfe) - 187.500 | |
Jugendzentren Juzi 2004 und 2005 43.500 für Personalkosten, Betriebskosten 15.400 |
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Hausaufgabenhilfe für ausländische Kinder - 100 (hundert!) Zuschuss zu einem kommunalen Integrationskonzept - 50.000 auf Null Zuschuss zur Initiative Medizinische Flüchtlingshilfe -5.000 Zuschüsse an sonstige Wohlfahrtseinrichtungen - 35.00 (auf 100.000) | |
Drogenberatung | Beratungsstelle § 16 SGB II - 40.000 auf Null (Anmerkung : die Beratung umfasst auch die Betreuung minderjähriger oder behinderter Kinder, die häusliche Pflege von Angehörigen, die Schuldnerberatung, die psychosoziale Betreuung, die Suchtberatung |
Aufwendungen für ehrenamtliche Tätigkeit - 12.000 | |
Zuschuss an Ambulante Altenhilfe -14.300 | |
Planungskosten barrierefreier Zugang -15.000 | |
Generalüberholung städtischer Wohnhäuser - 50.000 | |
Aids-Hilfe | Zuschuss an den Aids-Arbeitskreis -5.700 |
Kulturelle
und soziale Projekten nun endgültig in ihrer Existenz gefährdet
/21.6.06 /
Das Innenministerium mit CDU-Schünemann an der Spitze hat den Haushalt von
Göttingen für 2006 abgelehnt. Auffälligerweise verlangt der Minister
mit dem Erlass, dass genau die Projekte nicht finanziert werden dürfen, die
die CDU in Göttingen sowieso nicht haben wollte, wie z.B. mehr Ortsräte
und ein kostenloses Kindergartenjahr. Ausserdem sollen die "freiwilligen Leistungen"
im Kultur- und Jugendbereich gekürzt werden. Nach den Kürzungen der
vorausgegangenen Jahre die viele Einrichtungen an den Rand des Zusammenbruchs
geführt haben werden weitere Kürzungen für diese das AUS bedeuten. Kaputtsparen
als Teil des Machtkampfes Langsam
wirds mulmig - wo es bislang Kürzung gab gibts demnächst Schließungen Das
wird dann folgendermaßen aussehen wenn es so weitergeht: "Wenn der Stadtrat
die Forderung des Innenministeriums umsetzt, haben wir in drei Jahren keine Schwimmbäder,
keine Jugendzentren, keine Theater, kein Symphonieorchester mehr und die Kinder
würden nur noch halbtags in den Kindertagesstätten betreut (...) Wenn
wie vom Land gefordert, die Investitionen um weitere 4 Mio. EUR reduziert werden,
können städtische Gebäude, insbesondere die Schulen nicht mehr
in ihrer Substanz erhalten bleiben und müssen später kostenaufwendig
saniert werden". (Grüne 1.6.06) Nach Einschätzung
des Paritätischen besteht "die Gefahr, dass es zu Einsparungen von bis zu
75% der freiwilligen Ausgaben bis 2010 kommen soll" (PM 20.6.06) Eine
der Ursachen: |
Grüne
fordern Feste Zuschussverträge für alle Kultureinrichtungen 10.11.06 / "Im Zuge der Verabschiedung der Zuschussverträge für das Deutsche Theater (DT) und das Göttinger Symphonieorchester (GSO) haben die GRÜNEN im Rat der Stadt für ihren Antrag, künftig auch den anderen Zuschussempfängern Planungssicherheit durch Zuschussverträge zu geben, die Zustimmung ihres Haushaltspartners SPD zu gewinnen. Bisher hatten nur wenige Kultureinrichtungen wie das DT und das GSO Planungssicherheit durch längerfristige Zuschussverträge." (Grüne Ratsfraktion 10.11.06) Bei der Verhandlung über die Verträge für DT und GSO hatten die übrigen Kultureinrichtungen eine Gleichbehandlung gefordert. Diese Forderung von Apex, Musa, usw. haben die Grünen im Rat zum Gegenstand eines Antrags gemacht und fordern, "allen derzeitigen Zuschussempfängern aus dem kulturellen und sozio-kulturellen Bereich durch 5-Jahresverträge Planungssicherheit geben. " Antrag
zur Ratssitzung am 10.11.2006 Mitglieder aus den Institutionen deren Gelder gefährdet sind am 21.6.06 im Rathaus bei der Veranstaltung "Göttingen geschlossen" zu dem die Grüne Ratsfraktion eingeladen hatte. Anwesend u.a. VertreterInnen von: Junges Theater, Lumière, KUNST eV., KAZ, Musa, Umweltzentrum, Frauenhaus, Gesundheitszentrum, Paritätischer , Integrationsrat, VEBF, BIGS, |
Haushalt
platzen lassen? Ratsherr Humke von der Linken schlug vor, die Vorgaben durch den Rat abzulehnen, den Haushalt platzen zu lassen und damit bundesweit ein Signal zu setzen dass sich eine Kommune gegen diese Sparvorgaben wehrt. Empörte Einwände seitens SPD-Bebehani, er habe doch Verantwortung als Ratsherr, das ginge so nicht. Linke und Grüne , Wunschziel: "Bürgerbeteiligung" am Haushalt a la Porto Alegre Die Grünen favorisieren das Modell "Beteiligungshaushalt" a la Porto Alegre (das hatte die PDS vor einiger Zeit auch schon ins Gespräch gebracht), wo eine stärkere Beteiligung der BürgerInnen bei der Haushaltsgestaltung angestrebt wird (Die Bemerkung des grünen Fraktionsvorsitzenden "Das steigert auch die Akzeptanz bei unpopulären Maßnahmen" sollte dabei aber nicht überhört werden). |